Vielleicht sollten sie bei der „Rheinischen Post“ überlegen, die nächste Kolumne von Sky du Monts Sohn schreiben zu lassen. Oder neben der Kolumne einen Banner zu platzieren, auf dem steht: „The sky is the limit“. Oder: „Das Skylight der Woche“. Irgendwas. Und ruhig schön blöd. Hauptsache, da steht noch mal Sky. Wie der Pay-TV-Sender. Sky. Sie wissen schon. Sky. Haben Sie gehört? Sky. Sky. Sky.
Einen anderen Grund für die Kolumne „Sky-Reporter“ kann es nicht geben. Außer: Möglichst auffällig den Namen des Senders unterzubringen. Seit drei Wochen schreiben bei RP-Online Jugendliche über das, was sie samstags in der Glotze gesehen haben: Fußball. Da steht dann zum Beispiel, dass nun das Freistoß-Spray auch in der Bundesliga benutzt wird, ein Freistoß von Bayern „allerdings“ daneben ging und ein anderer rein. Und dass es nun „spannend“ wäre, zu wissen, „ob der Freistoß auch ohne den Spray den Weg ins Tor gefunden hätte“, was aber doch nicht sooo interessant sei, weil das Spiel ja eh 6:0 ausging. So steht das da.
Die Jugendlichen freut das wahrscheinlich, mal was für eine Zeitung schreiben zu dürfen, und das ist ja auch schön. Die „Rheinische Post“ macht sich aber offenbar nicht mal die Mühe, das inhaltlich intensiv zu betreuen. Oder Rechtschreibfehler zu korrigieren. Wäre ja auch viel Arbeit bei Texten, die so rund sechs bis sieben Sätze umfassen. Damit aber wenigstens die Kernbotschaft ankommt, heißt der erste Schreib-Schüler der Marketing-Kolumne sicherheitshalber – Skye. Kein Scherz.
Da haben die Medias mal eine Vision, via digitalem Kabel communizieren sie über die Premiere des letzten Zelda Spiels, „Skyward Sword“ direkt in die Telekioske der Teleclubs (auf Canal+). „HBOah“ ruft einer erregt vor dem Netzwerk aus Dishes, wie der moderne Berliner das Geschirr zu nennen pflegt, „Das ist ja wie Direktes TV!!!“.
Alle freuen sich, nur hier wird wieder gemosert…
Ein Elend. Skye allerdings ist ein weiblicher englischer Vorname, ich hoffe, dass Boris Rautenkranz und nicht die Eltern hier falsch gegendert haben.
“Skye” ist zuerst mal der Name einer Insel.
@3 Anselm Lingnau:
Skye ist auch eine Insel (wie Java halt).
SCNR
Hier verwurstet eine Zeitung ihre Reputation. Ob sich das langfristig lohnt?
Wen interessiert denn langfristig? Da habe ich meine Aktien schon längst wieder verkauft. Und meine Informationen und Einschätzungen des Weltgeschehens beziehe ich über Facebook. /ironie
@Thomas: LOL, RP Online und Reputation? Die habe doch schon lange keine mehr zum verspielen, sondern sind schon lange eines der führenden deutschen Online-Trashportale neben SpOn, Focus Online, bild.de, stern.de & Co. Siehe z.B.: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/1090/kurzhaarjournalismus/
@siepert: Ich hab falsch gegendert, nicht dieser Boris Rautenkranz. Jetzt geändert. Dank.
Also auf dem Bild bei RP-Online handelt es sich eindeutig um einen Jungen!
Text unter dem Bild: „Skye Landgraf, 15, berichtet über sein Fußball-Wochenende.“
@Frank Reichelt: Stimmt. Gut versteckt, das Foto. Ich hab es dann im Text oben mal wieder zurückgegendert. Ich würde es aber auch noch mal ändern. Und noch mal. Falls nötig.
Skye Landgraf, Moritz Rodach..ist doch eigentlich egal, unter welchem Pseudonym der Markwort schreibt.
Andere Erklärung: „Kinder, hier sind die Leute von der Zeitung. Möchte einer von euch was für die über Fußball schreiben?“ -“ Was, Zeitung? OK, aber wenn, dann nur unter anderem Namen, ich will ja nicht, dass dann bei Facebook steht, dass ich rückständig bin.“
Heißt das, dass jetzt „sky“ ein Synonym für „Fußball“ geworden ist? Da werden sich die Verantwortlichen des Senders aber ganz schön ärgern. Schließlich kann man da doch auch noch einiges andere sehen, oder nicht?
Irgendwer muss diesen Mist ja bezahlen und wenns Sky tut ist das für mich OK.
Ansonsten ist das die nächste Welle der Content-Barbaren, die man jeden Tag auf den ‚Nachrichten‘-Portalen (z.B Web.de) lesen kann :uninformiert, sprachlich behindert , tendentiös und meistens einfach dahergelabert.Das Ganze unberührt und unkontrolliert von Redakteur oder Sachstand, aber vemutlich billig.
Manchmal, wie in dem Beispiel, wirkt das wie ein Direct-Feed-Volltext-‚twittern‘ direkt aus der Hirnschale..
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