Plötzlich war es also da, einfach so, inmitten der Stadt Fürth in Mittelfranken, wo rund 120.000 Menschen leben, es einen Bürgermeister von der SPD gibt und eine Lokalzeitung, die weiß, was sie nicht tut. Von heute auf morgen lag es da rum, das unbekannte Subjekt, und die Reporter der „Fürther Nachrichten“ haben es gleich identifiziert, denn es lag in einem Park in der Innenstadt, hatte lediglich einen „kleine[n] Rucksack“, eine Gitarre und sonst nicht viel, wie die Zeitung wissen lässt.
Und nun treten Sie bitte besser schon mal einen Schritt zurück und halten sich Nase und Augen zu, denn das unbekannte Subjekt, um das es sich handelt, ist:
ein Obdachloser.
120.000 Einwohner in Fürth müssen zusehen, wie ein einzelner Obdachloser auf öffentlichem Grund versucht, irgendwie klarzukommen. Die schockierende Meldung: „Der Obdachlose wurde – vor aller Augen – zum Bewohner des kleinen Parks.“ Vor aller Augen! Es ist so schlimm. Das haben den „Fürther Nachrichten“ auch „Experten“ versichert: „Es ist ein ungewöhnlicher Fall, nicht nur weil es in Fürth in jüngerer Zeit nach Erkenntnis von Experten keine Menschen mehr gab, die dauerhaft im Freien lebten.“ Keine Obdachlosen also in Fürth. Gesegnete Stadt.
Aber nun sehen die armen Leute in Fürth eben live, was sie sonst nur aus dem Fernsehen oder vom Drei-Tage-Bustrip nach Berlin kennen: Armut. Was die Reporterin auch rührselig notiert: Wie es da liegt, das „Bündel Mensch im Pavillon“, auf der „Isomatte, die die Kälte des Steins erträglich macht“. Und wie es, „hinkend“ und „nie aggressiv, nie laut“, durch den Tag zu kommen versucht, zwischendurch auf der Gitarre spielt, das immergleiche Lied, um an etwas Geld zu kommen.
Was macht also die Lokalzeitung?
Sie geht mal zu dem Unbekannten hin. Fragt, wer er ist. Fragt, woher er kommt. Was mit ihm geschehen ist. Fragt, ob es ihm gut geht oder er Hilfe braucht. Gibt ihm etwas Geld oder zu essen und zu trinken. Ruft in der Zeitung dazu auf, zu helfen. Trommelt. Macht. Schreibt dann eine herzzerreißende Geschichte über einen Obdachlosen und dessen Schicksal. Sie ruft die Polizei.
„Ein besorgter Anruf aus der FN-Redaktion nach den ersten Tagen war Anlass für die Polizei, die Personalien des Mannes festzustellen.“
Diese tiefe Besorgnis, sie muss immens sein, so immens, dass die Lokalreporter nicht aus der Redaktion bzw. in die Nähe des Unbekannten gehen können. Aus gebotener Entfernung und in tiefer Sorge hat die Zeitung den Obdachlosen also abgelichtet, netterweise von hinten, wie er da im Schlafsack liegt, ein Tetrapack neben sich und die Gitarre. Wo er möglicherweise herkommt, was möglicherweise ist, all das erfährt der Leser aus zweiter und dritter Hand, weil das Lokalblatt, statt mit dem Mann Kontakt aufzunehmen, seine Zeit damit zubringt, nach der Polizei auch noch das Sozialamt anzurufen. Und zu warten. Und zu kucken. Und zu warten.
Aber gut, mit Hilfe der einigermaßen hilflosen Sozialamts-Chefin wird dann in den „Fürther Nachrichten“ wenigstens noch mal dargelegt, wie, Zitat: „uferlos“ dieses Problem mit dem einen Obdachlosen doch scheine. Und dass man da jetzt auch nicht recht, ähä, nun ja, also: Man kann ja niemanden zwingen. Man kann ihm nur Optionen aufzeigen. Eine hätte die Sozialamts-Chefin schon mal anzubieten:
Es handle sich immer noch um einen freien, erwachsenen Mann, den man nicht entmündigen dürfe, der sich, wenn er dies wolle, auch totsaufen dürfe.
Der Artikel, ihre Untätigkeit – beides hat den „Fürther Nachrichten“ schon Rüffel von ihren Lesern beschert. Die Redaktion hat trotzdem eine total sozialkritische Erklärung parat, warum sie das jetzt so gemacht hat und nicht anders:
„Der Artikel beschäftigt sich damit, dass es in einer Stadt wie Fürth – erschreckenderweise – drei Wochen lang nicht gelungen ist, einem schutzbedürftigen Menschen zu helfen bzw. überhaupt erst einmal zu erfahren, ob er sich Hilfe wünscht.“
Dazu hätte ich eine kurze Frage: Hä? Die Autorin des Artikels ist erst damit beschäftigt, Ämter zu alarmieren und drei Wochen abzuwarten, ob sich was tut, um sich dann, weil sich nichts tut, damit zu befassen, dass sich nichts tut? Knaller. Das hätte der selbstreferentiellste Text zwischen ungefähr 1987 und heute werden können. Nur fragt sich die Zeitung leider nicht, weshalb sie nichts (anderes) tat.
Der Obdachlose, ein Mann aus Ungarn, bekam übrigens offenbar doch noch Hilfe, wie die Redaktion in einer Stellungnahme auf eine Leser-Beschwerde schreibt. Eine Leserin der „Fürther Nachrichten“ fuhr hin, konnte sich auf Ungarisch mit dem Mann verständigen und bot ihm Geld für ein Zugticket an. Angeblich hat er sich darüber gefreut. Das Bittere ist bloß: Weil die Hilfsaktion durch den Artikel ausgelöst wurde, denken sie bei den „Fürther Nachrichten“ nun wahrscheinlich, dass ihre Arbeit etwas bewirkt habe – und dass das Lokaljournalismus ist.
Der Überfluss produziert überflüssige Menschen. Und der Überfluss handelt danach.
Medien, die etwas auf sich halten, die berichten halt ausschließlich Tatsachen. Die mischen sich nicht in behördliche, gesellschaftliche oder politische Belange ein. Jedenfalls nicht direkt.
Und wie man hier mal wieder sieht, bewegen sie dennoch einiges und haben vermutlich ihre Freude daran – mal eben `nen Präsidenten wegschreiben oder eventuell `nen Krieg vorantreiben – irgenwas findet sich halt immer.
;-)
Ist ja ekelhaft, aber als Münchner kann ich mir das gut vorstellen. Obdachlose oder Bettler in Bayern sollen vor allem aus dem Stadtbild fern gehalten werden, beispielsweise indem man Betteln einfach verbietet:
http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Wo-Betteln-in-Bayern-verboten-ist-id30961472.html
Und von den Asylsuchenden wollen wir gar erst nicht anfangen, die würden wir am liebsten allesamt in einen Zug ohne Rückfahrkarte nach Weitwegistan stecken.
In Fürth weiß man leider ganz genau was Armut ist und wie sie aussieht, da muss man keinen Bustrip nach Berlin machen.
[sarkasmus]Und was ist mit dem journalistisches Abstandsgebot? Ich dachte Journalisten sollen nicht agieren, sondern nur berichten![/sarkasmus]
Dahingehend haben die also alles „richtig“ gemacht. Ich denke aber es ist eher das typische „Thats’s not my job“:
http://www.epiccarnage.com/not-my-job-awards-and-road-marking-epic-fails/
Wozu gibt es schließlich Behörden, die sich darum kümmern? Die Bayern (ja, ja und Franken und Ö … ach nee, die nicht) wählen ja schließlich die CSU, weil die sich um alles kümmert. Darf man da als Bürger überhaupt eigenmächtig eingreifen?
Vielleicht kann er ja gut Modellautos bauen?
Das bittere an der Geschichte ist, dass sich nur wenig über das Verhalten dieser Redaktöse wundern.
Für diese
JournalistenAngestellten einer Zeitung, ist der PC und das Handy wichtiger geworden, als sich selber ein Bild vor Ort zu machen oder gar persönlich und live mit einem Menschen(!) zu sprechen.Noch nicht alle haben halt verstanden, wo der Mehrwert ihrer Zeitung und ihres Berufs in Zukunft liegen könnte.
Fürth kennt das Armutsproblem so gut, daß es in den Medien einfach nicht mehr zieht.
Vielleicht war das Sommerloch nur zu groß und sie brauchten bei den FN einen Füller?
Interessante Story. Schön geschrieben. Gar nicht so schlecht, Herr Gastblogger!! ;-)
„Ein Journalist macht sich mit keiner Sache gemein, nicht einmal mit einer guten.“
Mal ein Beispiel dafür, wie es auch geht:
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/aus-rumaenien-nach-deutschland-alleine-nonstop-12312970-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Wohlgemerkt, in der eher konservativen FAZ, zu einer Zeit, da in Frankfurt eine diffuse Angst vor der massenhaften Armutseinwanderung aus Bulgarien und Rumänien umher geisterte.
Dieser Artikel hat übrigens dafür gesorgt, dass einige FAZ-Leser Geld spendeten, damit der porträtierte Herr P. seinen vom Jobcenter abgelehnten Sprachkurs machen konnte. Ich weiß nicht, ob’s was genützt hat, aber hier hat ein Journalist definitiv etwas bewegt – zumindest in den Köpfen der Leser, und dafür kann ich Rainer Schulze gar nicht genug loben. Danke!
Man muss sich mit keiner Sache gemein machen um einfach zu helfen.
Es Investigation, also ein Gespräch mit dem „Subjekt“ ist kein ’sich gemein machen‘. Hingegen ist das Rufen von Polizei und Sozialamt eine solche Einmischung, ein ’sich gemein machen‘ mit dem gemeinen Fürther Bürger, ein sich so verhalten, wie das, worüber man berichten sollte. .
Der (Original-) Artikel hätte auch aus dem Postillion sein können…
Wer sagt denn, dass die Fürther Nachrichten nicht versucht haben, mit dem Mann zu reden? Schließlich spricht der ja Ungarisch. Spekulation, klar. Aber das wäre mit einem Anruf in der Redaktion zu klären. Sie halten sich ja offensichtlich nicht an den eigenen Maßstab: Sie schreiben über Leute, mit denen Sie nicht gesprochen haben. Oder haben Sie?
@NN:
Und Sie glauben nicht, dass man das dann längst als Nachweis der Recherche aufgeschrieben hätte – bzw. zwingend hätte schreiben müssen? Lassen Sie doch die albernen Nebelkerzen.
@Heck: Stimmt, das hätte man dann aufschreiben müssen. Das wäre in diesem Fall IMHO aber das Einzige, was man der Redaktion so richtig ankreiden könnte, das Bild des Mannes stört mich nämlich nicht. So oder so: Es ist doch nur fair, diesen Punkt zu klären, oder? Zumal, bevor man in einem recht hämischen Ton über solche Sachen schreibt. Audiatur et altera pars, das ist auch journalistisches Handwerk. Nebelkerzen, tja – ich weiß es einfach nicht, Sie scheinen da schlauer zu sein. Klar ist der Text … irgendwie bemüht sozialkritisch, er hat einen seltsamen Duktus. Aber ich unterstelle die besten Absichten.
„Ein Journalist macht sich mit keiner Sache gemein, nicht einmal mit einer guten.“
Alter Kram, der schon lange nichts mehr mit der Realität zu tun hat.
@10,18
Wer hat denn das gesagt? Von wem stammt das Zitat?
Wenn ich nicht völlig falsch liege, von niemandem. Hajo Friedrichs (verstorbener Journalist und Fernsehmoderator) hat mal etwas Ähnliches gesagt, das immer wieder falsch zitiert aus dem Kontext gerissen wird und zum oben genannten Zitat verstümmelt wird. Er hat aber das Wort „Journalist“ nicht verwendet und die Aussage auf die Rolle des Fernsehmoderators gemünzt.
Oder gibt es das Zitat tatsächlich in diesem Wortlaut von wem anders?
Och Herr Rosenkranz, Sie müssen die Kollegen in Fürth schon verstehen: Die Adenauer-Anlage liegt immerhin direkt vor der Redaktion — Recherche bei der Zigarettenpause am Fenster, so ne Gelegenheit kann man sich doch nicht entgehen lassen.
Und dann auch noch der Skandal, dass es in Fürth (der Stadt, deren Grundmauern auf einem riesigen Minderwertigkeitskomplex errichtet sind) Armut gibt, die Adenauer-Anlage als Teil des Stadtverhübschungsprojekts „Neue Mitte“, wo Obdachlose nun wirklich nix zu suchen haben — und soo ein schönes Sommerloch-Thema? Also bitte …
Das absurde an der Story ist, dass sich die Parkanlage, direkt vor der Haustür der Lokalredaktion befindet. Klar, dass das den Edelfedern der FN nicht passt, ein Obdachloser, direkt vor der eigenen Haustür….
In Fürth und Nürnberg gibt es übrigens eine engagierte Ungarische Gemeinde, die sicher hätte vermitteln können. In der Tat ein absurdes Stück Lokaljournalismus.
Irgendwie wundert mich das schon, dass man nicht versucht hat, mit dem Mann zu reden. Ist doch eigentlich im Lokaljournalismus üblich. Und wenn ein Problem so praktisch nur aus einem einzigen Ansprechpartner besteht, der noch dazu vor der Haustür hockt und mit dem man keinen Termin machen muss, dann ist das doch perfekt. Wäre bestimmt die bessere Story geworden…
Auffällt auch, dass im monierten Artikel wie auch in den Kommentaren wiederholt diffuse Spekulationen über „Alkohol“ angestellt werden, obwohl sich auf dem Foto neben dem Obdachlosen augenscheinlich eine Saftpackung erkennen lässt.
Unbedingt neben diesem Blog auch den verlinkten Originalartikel aus den „Fürther Nachrichten“ lesen. Der ist im Zusammenhang gleich doppelt schön und tatsächlich postillontauglich (vgl. #14).
http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ohne-obdach-adenaueranlage-hat-einen-bewohner-1.3834458
Wenn die FN behauptet, ‚in Fürth gäbe es seit einiger Zeit keine Personen mehr, die dauerhaft im Freien lebten‘, dann ist das bestenfalls dumm, schlimmstenfalls schlicht gelogen.
Vielleicht liegt das aber auch daran, das solche ‚dauerhaft im Freien lebende Personen‘ (boshafte Leute könnten solche Personen auch Obdachlos nennen) gerne ins benachtbarte Nürnberg eskortiert werden, wo es leider immer noch genug ‚dauerhaft im Freien lebende Personen gibt‘, die aber dort zumindest halbwegs vernünftig versorgt werden.
@Christian, Niggi & Rest: Vielleicht sollte man der Transparenz halber noch hinzufügen, dass Feucht ein eher kleines Städtchen mit 12000 Einwohnern ist. In derartig kleinen Städten sieht man gewöhnlich eher selten Obdachlose. Wer in Nürnberg, München, Frankfurt, Berlin oder einer anderen Großstadt wohnt, kann sich das vielleicht nicht unbedingt vorstellen.
Im Regionalteil einer solchen Stadt findet man gewöhnlich auch nur Berichte, wer gerade wieder das Meisterschießen der Schützen gewonnen hat oder wer der neue Vorsitzende des Taubenzüchtervereins ist. Jeder noch so kleine Bagatellunfall wird da als Polizeimeldung groß rausgebracht (grob: Gestern an der Kreuzung AB zwei Autos zusammengestoßen; keine Verletzten; Schaden von 500 Euro entstanden; Zeugen gesucht). Und wenn man sein Abitur oder seinen Hauptschulabschluss abgelegt hat, kann man sich fast sicher sein, namentlich im entsprechenden Bericht genannt zu werden (inkl. Foto).
Letztendlich ist in einem derartig „kleinen Kaff“ ein Obdachloser im Park schon eine kleine Sensation. Irgendwie muss man ja die Seiten voll bekommen. Ist doch schön, dass es noch Orte gibt, wo die Welt noch in Ordnung ist.
Wenn man den in #24 verlinkten Originalartikel liest,find ich dass dieser Blogbeitrag das Vorgefallene fast in sein Gegenteil verdreht.
Schon die Überschrift „Abwarten und totsaufen“ geht nicht auf die Formulierungen der Redakteure, sondern die des Amtes zurück.
Das alles „so schlimm“ wäre, unterstellt, dass die Zeitung die Anwesenheit des Obdachlosen im Park als schlimm empfände (weil man dort „so etwas“ nicht sehen will). Tatsächlich drückt der Artikel aber nichts als Besorgnis über die Lage des Mannes aus.
– Dass der Umstand, überhaupt über einen Obdachlosen in einer Parkanlage zu berichten, ein großes Ding zu sein scheint, ist völlig normal, da für eine Lokalzeitung zwangsweise ein großes Ding ist, was für Großstädter nicht mehr berichtenswert scheint. Ich sehe es sogar umgekehrt: In dieser Stadt ist es noch ein Grund für Aufregung, dass ein Mensch im Freien schlafen muss – in Hamburg oder Berlin leider nicht mehr.
– Dass es tatsächlich ein „lokales“ Ereignis ist, weil nicht die 120.000-Einwohner-Stadt Fürth, sondern das Städtchen Feucht mit einem Zehntel der Einwohner Schauplatz des Geschehens ist, macht erst #26 klar und nicht Steffen Niggemeier, der es sonst doch – meist zu Recht – sehr genau nimmt.
– Und ja: Es ist nicht Aufgabe einer Lokalzeitung, zu helfen, sondern darüber zu berichten. Ob das Zitat von Hajo Friedrichs noch zutrifft oder nicht, hat damit nichts zu tun.
Was bleibt? Die Lokalzeitung hat offenbar nicht versucht, mit dem Obdachosen selbst zu sprechen. Das kann man zu Recht kritisieren – wie bei vielen anderen Artikeln (nicht nur in Lokalzeitungen) jeden Tag auch. Aber die Art und Weise, wie es hier geschieht, ist nicht nur unverhältnismäßig, sondern fast schon böshaft.
@Claus:
Ich weiß nicht, wie #26 drauf kommt, es können um Feucht gehen — es geht offensichtlich um Fürth.
@Matthias,
das habe ich zugegebenermaßen von #26 übernommen. Es ändert aber nichts an der Gesamtaussage meines Postings.
Und nochmal zur Erklärung des „nicht-gemein-machen“-Arguments. Auch ich finde, dass man sich mit einer positiven Sache im Einzelfall gemein machen darf. Darum darf man in der Tagesschau beispielsweise als Verbrecher brandmarken statt nachrichtlich-neutral über ihre Taten zu berichten wie über die jeder anderen Konfliktpartei. Das heißt aber nicht, dass Tagesschau-Redakteure Hilfsgüter in den Irak fliegen.
Und genauso hat die FN in ihrem Artikel die Lage des Obdachlosen als etwas Negatives dargestellt – und sich somit in positiver Weise mit ihm gemein gemacht. Das heißt aber nicht, dass es ihre Aufgabe wäre, ihn mit Decken, Essen oder gar einer Wohnung zu versorgen.
Da sollte heißen „die ISIS als Verbrecher brandmarken“
Ja, ja. Bla, bla.
@26 und ff.
Die im Originalartikel genannte Park-Anlage liegt in Sichtweite des Verlagsgebäudes der Fürther Nachrichten, mitten in der Innenstadt von Fürth, und nur wenige hundert Meter vom Hauptbahnhof entfernt.
Fürth ist eine Mittelstadt mit 120.000 Einwohnern deren Stadtgebiet – Fürther und Nürnberger mögen es mir verzeihen – fließend in das von Nürnberg übergeht. Der Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen beherbergt mittlerweile mehr als 800.000 Einwohner. Da von einem ‚kleinen Kaff‘ zu reden trifft es nicht ganz.
Leider gibt es in der Region selbstverständlich auch Obdachlose, immerhin genug dass sich eine Obdachlosenzeitung gegründet hat, die von den dort ‚dauerhaft im Freien lebenden‘ auch veräußert wird. Ich kann ja gerne heute Nachmittag mal in die Innenstadt von Fürth laufen und überprüfen wie viele dort ‚dauerhaft im Freien leben‘ ich würde aber Wetten abschließen, dass es mehr als einer ist. Wenn Stadt und Lokalzeitung behaupten es wäre nicht so ist das schlicht gelogen.
Wie #26 auf Feucht kommt ist mir darüber hinaus schleierhaft. Es gibt in der Gegend kein ‚kleines Städtchen‘ namens Feucht sondern wenn überhaupt nur den Stadtteil Nürnberg-Feucht, der selbstverständlich genauso zum Großraum gehört wie alles andere.
Feucht ist genausowenig ein Stadtteil von Nürnberg wie Frechen von Köln.