Es waren noch ein paar Fragen offen, nach dem merkwürdigen Gespräch, das der rechtskonservative Deutschlandfunk-Moderator Jürgen Liminski mit dem rechtskonservativen Politiker Tobias Teuscher geführt hatte. Birgit Wentzien, die Chefredakteurin des Senders, hatte zwar öffentlich Kritik an der Gesprächsführung geübt. Auf weitergehende Fragen der „Süddeutschen Zeitung“ und des Evangelischen Pressedienstes (epd) wollte der DLF aber nicht antworten. Erstaunlicherweise nicht einmal auf die, ob Liminski in Zukunft weiter moderieren darf.
Ich habe unter anderem deshalb auch einige Fragen an die Pressestelle des Senders geschickt und heute teilweise so etwas ähnliches wie Antworten bekommen:
Ich habe gelesen, dass Sie gegenüber epd Medien und der Süddeutschen Zeitung keine Auskunft geben wollten über die weitere Zusammenarbeit mit Herrn Liminski. Warum ist das so? Verstehe ich das richtig: Der Deutschlandfunk äußert sich nicht zu der Frage, ob Herr Liminski in Zukunft im Deutschlandfunk moderiert? Warum nicht? Wovon hängt das ab?
Herr Liminski ist seit Jahren bei Deutschlandradio fest angestellter Journalist. Er war und ist als Redakteur und Moderator tätig. Ich bitte um Verständnis dafür, dass der Arbeitgeber aus datenschutz- und arbeitsrechtlichen Gründen keine weitergehenden Angaben zu seinen Angestellten machen kann. (Eigentlich ist dem Arbeitgeber nicht einmal die in diesen beiden Sätze gegebene Auskunft gestattet.)
Ist Herr Liminski festangestellter Redakteur beim Deutschlandfunk oder freier Mitarbeiter?
siehe oben
Ist es Mitarbeitern des Deutschlandfunks freigestellt, wie und wo sie außerhalb ihrer Arbeit für den Deutschlandfunk publizistisch oder politisch tätig sind?
Ja, solange sie sich im verfassungsrechtlich gezogenen Rahmen (Meinungsfreiheit etc.) bewegen.
Herr Steul [der Intendant des Deutschlandradios, zu dem der Deutschlandfunk gehört] hat einmal in Bezug auf den Deutschlandfunk vom „geradezu unkritisierten Image des stabilsten Senders für saubere aktuelle Information“ gesprochen. Sieht der Deutschlandfunk keine Gefahr, dass Moderatoren, die sich in sehr polarisierender Form politisch engagieren, dieses Image gefährden könnten?
So lange sich die Tätigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern innerhalb der vom gesetzlich Rahmen definierten Meinungs- und Betätigungsfreiheit bewegt, ist dies zu akzeptieren.
Herrn Steul verbindet nach eigener Aussage eine langjährige Freundschaft mit Herrn Liminski. Auf der Homepage des Institutes für Demographie, Allgemeinwohl und Familie von Herrn Liminski ist er als „Unterstützer“ genannt. In welcher Form „unterstützt“ er das Institut und seine Arbeit? In welcher Form stützt er seine Position beim Deutschlandfunk?
Herr Steul kennt Jürgen Liminski seit 1972 und gemeinsamen Studienzeiten. Er hat keine „unterstützende“ oder irgendeine andere Verbindung mit dem genannten Institut. Herr Steul „stützt“ seine Position beim Deutschlandfunk so wie die Position jedes anderen Mitarbeiters.
Herr Liminski ist nach eigenen Worten Mitglied bei Opus Dei. Ist Herr Steul auch Mitglied bei Opus Dei?
Nein.
Bis zum vergangenen Wochenende wurde Willi Steul auf der Seite von Liminskis Institut zum „Kreis der Freunde und Unterstützer“ gezählt. Nun fehlt sein Name dort plötzlich.
Oh, Peter Hahne steht da auch als Unterstützer.
Geht es ihnen auch so, dass Sie das kaum überrascht?
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/peter-hahne-ist-gegen-kinderpornographie-und-laestige-details/
Ich mag ja keine „Rechtskonservativen“. Also gar nicht.
Aber grundsätzlich ist es doch unbestritten, dass es „neutrale Journalisten“ nicht gibt. Manche haben sogar ein Parteibuch. Im Sinne der Pluralität müssen wir es also aushalten, dass nicht nur SPD-nahe, grüne oder liberale Journalisten ihre Arbeit machen und dabei eben auch mal einen Drall in eine bestimmte Richtung aufweisen, sondern auch „Rechtskonservative“. Die Frage, ob der Mann weiter moderieren darf, impliziert ja die Forderung nach einem Rausschmiß oder gar Berufsverbot aus ideologischen Gründen. Müssen wir unsere journalistische Landschaft wirklich von „rechtskonservativen Journalisten“ säubern?
hier:
http://altewebsite.i-daf.org/22-0-Unterstuetzer.html
steht er auch noch!
@Daniel: Ich habe die Frage, ob der Mann weiter moderieren darf, gar nicht gestellt, das war die SZ. Ich war nur erstaunt, dass der DLF sie nicht beantworten wollte.
(Und ich finde es tatsächlich heikel, dass jemand beim DLF als Moderator arbeitet — wohlgemerkt: als Moderator und nicht als Kommentator — und gleichzeitig in Publikationen wie der „Jungen Freiheit“ publiziert. Das hat aber nichts mit einer „Säuberung“ der journalistischen Landschaft zu tun.)
@Stefan: Naja, du hältst diese Frage (und ihre implizierte Forderung, die du ja nicht bestreitest) also für gerechtfertigt. Ich finde sie übertrieben.
Ich höre ja ziemlich viel DLF (im Auto eigentlich ausschliesslich, so muss ich mich nicht mehr über schlechte Musik ärgern) und was die Neutralität angeht ist der Sender irre durchwachsen. Manchmal erfrischend neutral und sachlich, aber manchmal auch konservativ oder irgendwo in der ganz linken Ecke. Ich komme damit klar, es ist ein bunter Mix und ich denke ja noch selbst.
Gerade im ÖRR sollte das gesamte (demokratische) Spektrum vertreten sein. Dazu gehören Moderatorinnen, die offensichtlich die bloße Existenz der Bundeswehr schon als Unding ansehen (wie neulich in einer Sendung über mlitärisch finanzierte Forschung) genauso wie rückständige konservative Knochen.
@Daniel: Aus dem Blogartikel die Forderung nach einem „Berufsverbot“ oder einer „Säuberung“ der Journalistischen Landschaft zu lesen, ist eine Unverschämtheit.
Offtopic (darf gerne gelöscht werden): Die Schriftart ist sowohl fett als auch kursiv sehr schlecht zu lesen.
@Inga: Deine Empörung habe ich nun wahrgenommen, aber ein sachlicher Einwand gegen mein Plädoyer für Meinungsvielfalt im ÖRR wäre viel interessanter.
Mir ist es relativ Latte, ob Journalisten links, bunt oder rechtskonservativ sind. Solange sie handwerklich sauber arbeiten. Und vor allem ihre Meinung nicht zum Gegenstand der Berichterstattung machen. Da hat sie nämlich nichts zu suchen.
Es geht auch nicht darum, ob einem Liminski nun unbedingt ein Linker gegenüber gesetzt werden muss (von wegen paritätisch und ausgewogen und so), das ist schon beim unsäglich drögen Schattenboxen Hauser/Kienzle in die Hose gegangen, sondern ob jemand die Arbeit macht, für die er bezahlt wird. Soweit ich das nachvollziehen kann, ist Liminski als Redakteur und Moderator angestellt und nicht als Publizist und Lobbyist für die Interessen der selbsternannten Anti-Anti-Diskiminierungslobby.
@Niggemeier
Darf man zulässigerweise die erste Antwort vom DLF so interpretieren, dass man den Herrn gerade dabei ist hochkantig rauszuwerfen oder zumindest dabei ist, zu untersuchen, ob man das wohl hinbekommt? Oder wäre das Stochern im Nebel?
@Daniel
Ihre Ausführungen sind zwar ganz nett, aber leider haben Sie dennoch nicht verstanden, dass es einen Unterschied zwischen Moderator und Kommentator gibt.
Und die junge Freiheit in nun einmal umstritten, weil viele in ihr das Bindeglied zwischen Rechtskonservativen und Rechtsextremen sehen.
Da kann man durchaus die Frage stellen, ob ein Journalist, der bei dieser Zeitung arbeitet, beim DLF richtig aufgehoben ist.
Sie währen sicher auch empört, wenn z.B. Claus Kleber noch nebenbei bei der jungle World arbeiten würde.
@Daniel: Ich finde die Frage übertrieben. Aber natürlich ist sie legitim. Und der DLF hätte sie einfach mit „Selbstverständlich wird Herr Liminski weiter bei uns moderieren“ beantworten können. Dass er das nicht tat, hat mich stutzig gemacht. (Und womöglich auch die SZ, die die Frage sonst vielleicht gar nicht in die Zeitung geschrieben hätte.)
@Linus: Nein. Aber ich rätsele auch, warum die an dieser Stelle so rumeiern.
@niggi
gibt’s eigentlich irgendeine unabhängige beschwerdeinstanz (ähnlich dem presserat), die sich mit dem thema einhaltung journalistischer mindeststandards im rundfunk auseinandersetzt?
@thelepathy: Beim DFL wäre es der Hörfunkrat: http://www.deutschlandradio.de/gremien.241.de.html
Bei Privatsendern sind es die Landesmedienanstalten.
@Gunnar:
Ich bin zwar offensichtlich anderer Meinung als du, das bedeutet aber nicht zwingend, dass ich irgendwas „nicht verstanden“ habe. Schon gar nicht so etwas essentielles wie den Unterschied zwischen Moderator oder Kommentator. Wenn du genauer liest, wirst du feststellen, dass ich als Gegenbeispiel zum konservativen Moderator deshalb auch eine radikal-pazifistisch Haltung einer Moderatorin angeführt habe.
@Daniel
Abgesehen davon, dass ich radikal-pazifistische Haltungen nicht ganz so ekelhaft finde wie dieses „Homo-Leitkultur“-Geschwurbel, hat die eigene politische Meinung in einer Moderation eigentlich recht wenig zu suchen. In einem Kommentar ist das was anderes.
@Linus
1. geht mir genauso, aber wenn ich beim Thema „Meinungsfreiheit“ nach meinem persönlichen Gusto und nicht nach Prinzipien der Pluralität urteilen würde, käme ich mir ein bisschen schmutzig vor.
2. Ich schrieb hier nie etwas von einem Kommentar, es war die Moderatorin einer Gesprächsrunde.
@niggi
danke. und – oh, dieses illustre gremium hat scheinbar nicht einmal ’nen internetauftritt, an dem sich der besorgte hörer entlang hangeln kann.
Neulich hab ich übrigens mal den Autorennamen eines SpOn-Artikels über die Vorfälle um die Davidwache gegoogelt. Es stellte sich heraus, dass es kein Redakteur war, sondern ein „Anti-Gentrifizierungs-Aktivist“, der sich selber als „Stadtkämpfer“ bezeichnet. Wohlgemerkt war das ein normaler Beitrag, nicht als Kommentar oder Gastbeitrag gekennzeichnet.
Ich hab nix dagegen, dass SpOn externe Stimmen zu Wort kommen lässt. Aber es ist ein Beispiel dafür, dass die Presselandschaft nicht allein aus neutraler Information besteht und dass das in den meisten Fällen keine Sau stört.
@Daniel
Lügen, Auslassungen und Verdrehungen haben aber mit Meinungsfreiheit und Pluralismus nicht viel tun, von daher muss man sich nicht schmutzig vorkommen. Und, wie gesagt, radikale Pazifisten tun niemand weh. Leute, die Schwule mit Pädophilen gleichsetzen, schon. Von daher ist der Vergleich dann doch eher unzulässig.
Eine Meinungsfreiheit, die nur dann gilt, wenn die Meinung von irgendjemandem als „richtig“ und „wahr“ bewertet wird, ist keine.
Oder, salopp ausgedrückt:
Meinungsfreiheit bedeutet, Schei**e reden zu dürfen. Auch wenn’s anderen stinkt.
@Daniel
Joa, aber Meinungsfreiheit beeinhaltet nicht das Recht oder den Zwang, dass man als Angestellter des DLF Schei**e reden können dürfen muss. Vor allem nicht als Moderator. Wenn er ne Sendung macht, die „Früher war alles besser -Praise the lord“ macht, prima, aber nicht als Teil des Info-Programmes.
Und Meinungsfreiheit heißt nicht, dass alles, was man sagt, ohne Konsequenzen bleibt. Sarrazin ist ja auch nicht geflogen, weil er unbequeme Wahrheiten aussprach, oder einfach nur seine Meinung kundtat, sondern weil er den Hetzer gibt, der um seine Taschen vollzumachen, niederstes Stammtischgeplapper als Wissenschaft verkauft. Das darf er gerne machen, ich darf dann aber trotzdem entscheiden, ob ich so jemand noch beschäftigen möchte.
Zitat: „Joa, aber Meinungsfreiheit beeinhaltet nicht das Recht oder den Zwang, dass man als Angestellter des DLF Schei**e reden können dürfen muss.“
Also gilt Meinungsfreiheit nicht für Journalisten. Oder nur nicht für DLF-Journalisten?
Es gibt jetzt übrigens eine Petition für den Rausschmiss von Markus Lanz, weil er die Wagenknecht so kacke behandelt hat. Warum gab’s diese Petition nicht, nachdem er z.B. Karl Lauterbach lächerlich gemacht hat oder Rainer Brüderle mit „lustigen“ Säuferwitzen ins Wort gefallen ist?
Mit „unabhängigen Experten“ hat Herr Liminski sowieso so seine Probleme.
Ich habe auch schon mal eine Beschwerde über ihn an den Deutschlandfunk geschrieben (ich glaube es war 2004 oder 2005), weil in seiner Sendung ein Psychologe, der angeblich Experte in diesem Bereich war, lang und breit über die negativen Folgen von ausserfamiliärer Kinderbetreuung dozieren konnte. Die Fragen von Herrn Liminski waren äussert seltsam, im Stil von (Ist es nicht so , dass …? ) Udn der Typ hatte zu diesem Thema absolut nichts oder fast nichts geschrieben. Dafür war er aber mit Liminski in einem Verein gegen staatliche Kinderbetreeung aktiv.
Vom DLF kam nie eine Antwort, Stellungnahme o.ä.
Ich habe auch das Gefühl, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Das Interview war zweifelsohne handwerklich schlecht und dadurch tendenziös. Ich habe aber das Gefühl, dass dasselbe Handwerk eines linken Journalisten und, sagen wir, Jungle-World-Kolumnisten, nicht vergleichbar hohe Wellen geschlagen hätte, wenn der beispielsweise unkritisch einen Befürworter der gleichgeschlechtlichen Ehe hätte zu Wort kommen lassen. Ich würde als Vorgesetzter den Mann abmahnen und ab sofort bei seinen Sendungen etwas genauer hinhören.
tl;rd: Interview scheiße. Rausschmiss erst im Wiederholungsfall.
@Daniel
„Also gilt Meinungsfreiheit nicht für Journalisten. Oder nur nicht für DLF-Journalisten?“
Himmel! Noch einmal: Es kommt in besonderem Maße darauf an, in welcher Position der Journalist sich befindet.
In einem Interview sollte der Moderator seine Meinung für sich behalten und sich nicht mit dem Interviewten gemein machen.
Um die eigene Meinung zu äußern gibt es andere Formen.
So schwer ist das doch nicht.
Dinge, die geschehen könnten („Wenn ein Linker…“) sind nie ein brauchbares Argument gegen Dinge, die geschehen sind. Davon abgesehen, dass sich falsch und falsch nicht aufheben. Ein hypothetisches Beispiel eines nicht geschehenen falschen Handelns – wie es einige hier ja konstant vorbringen – würde delbst dann nichts am real geschehenen falschen Handeln ändern, wenn es als Argument brauchbar wäre.
Davon abgesehen geht es in diesem Strang um das etwas eigenartige Herumeiern des DLF bei doch sehr einfachen Fragen.
Ich finde es aber schon sehr richtig, wie sich der DLF verhält. Fehler passieren im Journalismus – zumal im Hörfunk-Journalismus – schnell. Dass der Arbeitgeber sich in diesem Fall klar und deutlich zu diesem Fehler öffentlich bekennt, ist angemessen, aber auch ausreichend. Da muss man nicht auch noch die Personalakte des Mitarbeiters in der Öffentlichkeit diskutieren.
Das alte Missverstaendnis mit der Meinungsfreiheit. Die bedeutet – um das zum wiederholten Male zu erklaeren – nicht, dass man die Garantie hat, seine Meinung
1) unwidersprochen
2) ohne Konsequenzen
kundtun zu duerfen.
Ich habe auch als Pressesprecher von Krauss-Maffei das Recht, zu meinen, dass Ruestungsexporte eigentlich verboten gehoeren und ueberhaupt der Handel mit Waffen moralisch verwerflich ist, gerade fuer einen glaeubigen Katholiken – aber wenn ich das oeffentlich kundtue, darf ich mich eben weder ueber Widerspruch (und einigen Zuspruch), noch ueber moegliche Konsequenzen meines Arbeitsgebers wundern.
Oder umgekehrt – als Kriegsdienstverweigerer durfte man sich auch nicht wundern, dass die Verweigerung abgelehnt wurde, wenn man z.B. erwiesenermassen Kriegsbefuerworter und Waffennarr war. Das darf man beides sein, aber man sollte eben keine Immunitaet vor Konsequenzen solcher Einstellungen/Hobbies erwarten.
„Himmel! Noch einmal: Es kommt in besonderem Maße darauf an, in welcher Position der Journalist sich befindet.
In einem Interview sollte der Moderator seine Meinung für sich behalten und sich nicht mit dem Interviewten gemein machen.
Um die eigene Meinung zu äußern gibt es andere Formen.
So schwer ist das doch nicht.“
Eben.
Das Problem hier ist ja nicht primaer, dass Liminski eine Meinung hat. Sondern, dass er intransparent arbeitet, da er
1) ein Thema behandelt, bei dem er wie auch sein Gespraechspartner sehr engagiert sind
2) den Hoerern 1) verschweigt
3) den Gespraechspartner als vermeintlich unabhaengigen Experten vorstellt.
Man stelle sich den Aufschrei all der selbsternannten Meinungsfreiheitsverteidiger vor wenn ein DLF-Moderator X, der fuer die Jungle World schreibt und im oertlichen CSD-Organisationskommitee Niederrhein hoechst aktiv ist (was er aber im DLF nicht sagt), einen Gast Y als Experten vorstellt, der selbst fuer das Neue Deutschland schreibt, versucht, fuer die Linke ins EU-Parlament einzuziehen, und seit 10 Jahren aktiv eine LGBT-Lobbygruppe unterstuetzt (was dem Hoerer ebenfalls verschwiegen wird). Da waere das Geheule ueber den gruenlinken Mainstream, die Unterwanderung des Rundfunks usw. gross.
„Ich finde es aber schon sehr richtig, wie sich der DLF verhält. Fehler passieren im Journalismus — zumal im Hörfunk-Journalismus — schnell. Dass der Arbeitgeber sich in diesem Fall klar und deutlich zu diesem Fehler öffentlich bekennt, ist angemessen, aber auch ausreichend. Da muss man nicht auch noch die Personalakte des Mitarbeiters in der Öffentlichkeit diskutieren.“
Voellig korrekt.
Ich wuerde auch nicht fordern, Liminski zu entlassen. Ihn aber in Zukunft um mehr journalistische Sorgfalt bitten.
Ich kann allerdings diejenigen durchaus verstehen, die sich dagegen wehren, wenn einige hier nicht einmal erkennen wollen, dass Liminskis Herangehensweise problematisch war. Wobei sie das ist, unabhaengig davon, welche „Seite“ der Diskussion im konkreten Fall beguenstigt wurde.
@anfromme: Ja, das wollte ich damit auch nicht infrage stellen.
@ Daniel
Meinen Sie diesen Beitrag?
http://www.spiegel.de/panorama/debattenbeitrag-zu-ausschreitungen-in-hamburg-a-941360.html
Der ist allerdings als Kommentar gekennzeichnet, und als „Aktivist“ wird der Mann auch vorgestellt.
@Blunt
„Ich finde es aber schon sehr richtig, wie sich der DLF verhält. Fehler passieren im Journalismus — zumal im Hörfunk-Journalismus — schnell.“
Naja, der Moderator hat hier ja nicht nur schlicht den Namen seines Gastes falsch ausgesprochen, sondern der Zuschauer wurde getäuscht und in die Irre geführt. Das hat schon eine andere Qualität und passiert anscheinend nicht zum ersten Mal.
Um die eigene Glaubwürdigkeit zu bewahren, sollte sich der DLF also genau überlegen, wie er mit diesem Fall umgeht.
Ich tippe eher auf diesen hier: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/angriff-auf-davidwache-zweifel-an-darstellung-der-polizei-a-942235.html
@Sigmund:
nein, ich meine diesen Artikel: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/angriff-auf-davidwache-zweifel-an-darstellung-der-polizei-a-942235.html
@anfromme:
Klar, Meinungen darf widersprochen werden und sie können auch Konsequenzen nach sich ziehen (zB muss niemand Barilla-Nudeln kaufen). Wenn aber Jobverlust bei Journalisten für dich eine akzeptable Konsequenz darstellt, dann ist das eine McCarthyeske Auslegung von Meinungsfreiheit.
Und vegiss mal deine „man stelle sich den Aufschrei vor“-Fantasien… es gibt solche Fälle und es gibt keinen Aufschrei darüber. Punkt.
Weil’s nicht explizit da steht sollte man vielleicht etwas Zusammenhang herstellen und erklären, wer dieser „Willi Steul“ denn überhaupt ist: der Mann ist der Deutschlandradio-Intendant und damit auch DLF-Chef. (Weiss vielleicht nicht jeder. Musste ich selbst auch erst nachschauen.)
@Blunt #34:
Nur dass ich dieser Artikel eigentlich recht faktenbasiert und vor allem im Konjunktiv geschrieben ist. Tendenziös geht eigentlich anders.
Was mich vielmehr interessiert: Wieso glauben eigentlich die Verfechter der Meinungsfreiheit, dass es unter „Meinungsfreiheit“ läuft, wenn man einen mißliebigen politischen Gegner in die Nähe des Kindesmißbrauchs rückt? Spätestens, wenn man auf die Fehlinterpretation des vermeintlichen Belegs (die Textstellen des Estrella-Berichts) verweist, wäre eigentlich eine öffentliche Entschuldigung von Liminski und Teuscher angebracht gewesen. Stattdessen wird der gleiche Unfug unverhohlen weiterbehauptet. Ohne auf die Gegenargumente einzugehen.
Ist aber auch bezeichnend, dass die Kommentare der ganzen Jubelperser aus den anderen beiden Blogeinträgen (hier wird ja wesentlich weniger Unsinn behauptet) sich lediglich auf die Opferrolle als von der lingsgrünen Meinungsdiktatur Unterdrückten beschränken. Tatsächliche Argumente, wieso denn Teuschers Ausführungen vertretbar sein sollten, kamen nicht. Insofern ist es aber vielleicht ja auch bloß konsequent, wenn man widerlegte Behauptungen dann halt wenigstens als „Meinung“ aufrechterhalten kann…
@Gunnar: Sehe ich ganz anders. Dass der Fehler tiefer liegt als in einer falschen Aussprache, ist unbestritten, und über die Kritik darf er sich wahrhaftig nicht wundern. Trotzdem: In die Irre geführt werden Zuhörer und -schauer des Öfteren, was in vielen Fällen einfach nur in einem Augenblicksversagen begründet liegt – das gilt insbesondere für Live-Situationen. Dass das bei diesem Moderator nicht zum ersten Mal geschieht, mag ja sein, bis vor einer Woche allerdings ist das noch niemandem aufgefallen. Mich wundert schon, dass mancher offenbar glaubt, ihm könnte so was überhaupt nie passieren.Manchmal schlägt in diesem Forum berechtigte Kritik allzu schnell in Selbstgefälligkeit um.
@alter Jakob: Ja, finde ich auch. Ich habe auch nur zeigen wollen, welcher Link wohl gemeint ist.
@Daniel:
Was steht denn in dem Artikel geschrieben, dass nach einer Aufklärung des zweiten Artikelschreibers verlangt? In der jetzigen Form (das kann sich bei SpOn ja auch ändern) lese ich da immer nur Konjunktive wie „sei“, „könnte“, „aus Sicht der Behörden“, „Beuth ist sicher keine unparteiliche Stimme…“,“habe“, usw. Es werden auch Nachfragen bei Behörden gestellt und das Ergebnis veröffentlicht und vor allem, es wird nichts als Tatsache dargestellt, das nicht auch schon als Tatsache verifiziert war (bspw. dass es den Angriff nicht in der Art gab, wie ihn die Polizei zuerst beschrieben hatte).
Das ist jedenfalls eine ganz andere Liga als das Teuscher-Interview. Wahrscheinlich nichtmal der gleiche Sport, sondern eigentlich normaler Journalismus. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Ob die Kritik des Herrn Niggemeier an Herrn Liminski stichhaltig ist oder nicht, lässt sich objektiv nicht beantworten. Ob das berufliche Konsequenzen für Herrn Liminski haben sollte, darüber lässt sich trefflich spekulieren.
Ich verstehe nur nicht, warum Herr Niggemeier den Herrn Liminski an seinen Pranger stellt, weil er seinem Gesprächspartner zu nahe stünde, Herrn Lanz aber wegen zu abweisender Gesprächsführung gegenüber Frau Dr. Wagenknecht kritisiert.
@Peter von Kahn: Herr Lanz wurde nicht wegen zu abweisender, sondern wegen sinnfreier Gesprächsführung gegenüber Frau Prof. Dr. Wagenknecht kritisiert. Es ging z.B. um die Frage, welchen Erkenntniswert eine völlig unvermittelte Zwischenfrage zum Gehalt als Europa-Abgeordnete bringt.
Moderationsverbote in den Raum stellen, versuchen, nicht genehme politische Ansichten außerhalb des Zulässigen zu stellen, verhörartige Fragen nach persönlichen Dingen stellen, das sind natürlich Handlungsweisen, mit denen sich der aufrichtige Anhänger der Meinungsfreiheit und Pluralität hervortut.
An welcher Stelle hat einer der Gesprächspartner denn „gelogen“, wie es mancher hier immer wieder behauptet. Wenn das justiziabel ist, dann würde ich dagegen vorgehen. Die Wahrheit ist: Da hat niemand „gelogen“, lediglich einige heilige Kühe einer Fraktion getreten, die für „sexuelle Vielfalt“ eintritt, was immer das heisst.
@ 42, „Pranger“ ist der zutreffende Begriff, und so etwas wird immer dann gemacht, wenn es darum geht, andere politische Meinungen zu bekämpfen, wenn man selber nicht über die besseren Argumente verfügt.
@Peter von Kahn#42:
Die Unklarheit, wieso man das Eine wie auch das Andere kritiseren kann möchte ich mit dem Gleichnis des Kartoffelbreis beantworten:
Es begab sich eines Abends, dass der Vater (oder die Mutter) vergaß Salz in das Kartoffelwasser zu geben. Auch als aus den gekochten Kartoffeln dann durch Zugabe von Milch, Butter und viel Gestampfe Kartoffelbrei gemacht wurde, würzte der Vater (oder die Mutter) nicht mit Salz nach. Als nun das Kind den faden Geschmack des Kartoffelbreis bemängelte, nahm der Vater (oder die Mutter) das Salzfass und kippte dem Kind etwa ein halbes Pfund Salz auf den Brei in seinen Teller und rührte es mit den Worten in den Brei: „Lass es dir schmecken“. Leider wurde der Kartoffelbrei jedoch gar nicht schmackhafter und das Kind beschwerte sich nun, dass er versalzen sei. Das war dem Vater eine Lehre und zukünftig wusste er, dass es auf die richtige Menge des Salzes ankommt.
Während also Liminski ohne Salz gekocht hat (zuwenig Moderator), versalzt Lanz seine Sendungen in der Regel (viel zu viel Moderator)…
P.S.: Dass die Kritik an Herr Liminski stichhaltig ist, wurde eigentlich schon objektiv beantwortet.
@helix #45: Ja, finde ich auch. Dieser „Ihr unterdrückt unsere Meinung“-Pranger ist schon etwas lächerlich, zumal die Liminskijünger ja ganz offensichtlich sogar hier im Blog jeden Unsinn verbreiten können und für ihre Behauptungen nichtmal ein Argument erfinden können (denn tatsächlich gibts ja gar keine). Meine volle Zustimmung zur Verurteilung des wehleidigen Meinungsfreiheitsgejammers…
@Blunt
Dass es bisher niemandem aufgefallen ist, stimmt so nicht:
http://samstagisteingutertag.wordpress.com/2013/06/11/adoptionsrecht-debatte-wie-neutral-muss-ein-moderator-des-deutschlandfunks-sein/
Ein Beitrag von Stefan Niggemeier erzeugt nur viel mehr Aufmerksamkeit.
@alter Jakob: Schöne Parabel. Ich möchte diesen Brei noch um die Zutat ergänzen, dass manche Gerichte viel Salz vertragen und manche wenig. Und dass manchmal mehr Salz hineingehört, manchmal dagegen mehr Pfeffer.
@Blunt
Entschuldigung, aber das, was Herrn Liminski da fabriziert hat, ist mit Sicherheit vieles, aber kein „Fehler“. Von daher könnte das anderen auch nur dann „passieren“, wenn sie ähnliche Agenden hätten.
@Daniel
Wenn jemand seinen Job mißbraucht, um krudes Zeug in die Welt zu blasen, dann hat das mit McCarthy wenig zu tun, wenn man sich fragt, ob der Mann da am richtigen Platz ist. Der läuft ja nicht in seiner Freizeit mit seinen 10 Kindern verbal Amok, sondern tut das in einem Öffentlich-Rechtlichen Sender. Das ist ein Unterschied. Und selbst wenn er das nur in der Freizeit täte, würde ich mir schon überlegen, ob das alles noch im Rahmen ist. Opus Dei, Junge Freiheit und sein eigenes obskures Institut gefährden die Meinungsfreiheit (zu der auch gehört, dass man sich unabhängig von Interessengruppen informieren kann) viel viel mehr, als ein öffentliches Wundern über seine Auffassung von Journalismus es tut.
@ Daniel, #23:
Zitat: „Warum gab’s diese Petition nicht, nachdem er z.B. Karl Lauterbach lächerlich gemacht hat oder Rainer Brüderle mit »lustigen« Säuferwitzen ins Wort gefallen ist?“
Es ist Ihnen unbenommen, Herrn Lantz sowohl öffentlich zu kritisieren als auch Petitionen zu starten.
Ich vermute, weil DIE.LINKE seiner Meinung am extremsten gegenübersteht und zusätzlich durch den lautstarken Einsatz von Herrn Jörges ist die aktuelle Sendung das prägnanteste Beispiel für seinen Interviewstil. Daher jetzt die Aufregung.
@ helix: #44: Es geht nicht um eventuelle rechtliche Verstöße von Herrn Liminski oder Herrn Teuscher. Was soll eigentlich der Begriff „heilige Kuh“, wenn Gesellschaftsgruppen pauschal Pädophilie unterstellt wird? Wenn Toleranz abgelehnt wird, weil es eine „homosexuelle Leitkultur“ gäbe (was auch immer DAS sein soll)? Es werden hier Dinge unterstellt, die niemand gefordert hat!
@helix
Aber danke für die Info, dass Sie sexuelle Einfalt propagiert sehen möchten.
Das finde ich ohnehin das geilste an der ganzen Diskussion um eine vermeintliche Homo-Leitkultur. Als würde konstant gefordert werden, ein jeder habe nun gefälligst schwul zu werden. Und sei es nur, um mit dem Zeitgeist schritt zu halten. Ein solche Angst lässt tatsächlich sehr tief blicken.
@Linus: Inhaltlich bin ich ja voll bei Ihnen, insbesondere wenn Sie z.B. auf seine Nebentätigkeit bei der „Jungen Freiheit“ abzielen. In diesem Punkt kann man in der Tat über entsprechende Konsequenzen diskutieren. Was aber den konkreten Fall betrifft, würde ich durchaus von einem Fehler sprechen, der zwar schwerwiegend ist, aber als alleiniger Grund für einen Rausschmiss bei Weitem nicht ausreicht. Der Fehler besteht darin, in der Live-Situation vor lauter Sympathie für den Interviewpartner die professionelle Distanz verloren zu haben. Genau so etwas kann im Alltagsgeschäft sehr wohl passieren – wer das bestreitet, hat vermutlich nie als Journalist gearbeitet.
@Daniel
„Klar, Meinungen darf widersprochen werden und sie können auch Konsequenzen nach sich ziehen (zB muss niemand Barilla-Nudeln kaufen). Wenn aber Jobverlust bei Journalisten für dich eine akzeptable Konsequenz darstellt, dann ist das eine McCarthyeske Auslegung von Meinungsfreiheit.“
Erstens habe ich nicht gefordert, Liminski rauszuschmeissen. Schon da beginnst du also, mir die Worte im Mund herumzudrehen.
Zweitens kann man aus verschiedenen Gruenden rausgeschmissen werden. Liminski ist schon laenger als Junge Freiheit-Autor aktiv und aeussert dort und andernorts seine Meinung. Das ist ihm unbenommen, und weder von mir noch vom DLF wurde er deswegen (soweit bekannt) als fuer den Sender untragbar eingestuft. Anders verhaelt sich die Sache, wenn er seinen Job nicht richtig macht. Dafuer darf man durchaus geruegt und ggf. auch gekuendigt werden. Und seinen Job hat er als Moderator einer Infosendung nicht richtig gemacht – denn zu seinem Job in diesem Zusammenhang haette es mindestens gehoert, vollstaendig ueber den Hintergrund seines Gastes aufzuklaeren, und bei steilen (und z.T. nachweislich falschen) Behauptungen nachzuhaken, z.B. nach Belegen zu fragen, statt all das unkommentiert in der Gegend stehen zu lassen. Das gilt natuerlich generell, selbst wenn Liminski neutral in der behandelten Sache ist. Sprich: Schon wenn es um Fischzucht in Vietnam gegangen waere, waere ein Ordnungsruf angebracht. Wenn der Moderator allerdings, wie hier, erwiesenermassen eine dezidierte Meinung zum Thema hat, bekommt die Sache doch ein Geschmaeckle. Denn effektiv hat Liminski hier die Plattform einer DLF-Infosendung genutzt, um seine eigene Meinung (die ja, wie man hier sieht, keineswegs ohne Gegenstimmen ist) ohne kritische Reflexion/Diskussion unters Volk zu bringen. Wenn man Vorsatz unterstellt, kann man das fast schon als Meinungsmanipulation betrachten.
Sowohl der DLF als auch Liminski koennen sich nun mit der Frage beschaeftigen, ob es Themen gibt, fuer die Liminski im Rahmen einer Infosendung zu befangen ist. Je nachdem, wie die Antwort ausfaellt, kann die Konsequenz sein, dass er seinen Ansatz ueberdenkt, bestimmte Themen in einer Infosendung nicht mehr behandelt, eine Talkshow bekommt, in der er nach Lust und Laune seine eigene Meinung verbreiten kann (wobei es darauf keinen Rechtsanspruch gibt), oder was auch immer.
„Und vegiss mal deine »man stelle sich den Aufschrei vor«-Fantasien… es gibt solche Fälle und es gibt keinen Aufschrei darüber. Punkt.“
Was denn nun – soll ich sie vergessen, oder willst du sie diskutieren? Wenn letzteres, dann bitte Details an Stefan Niggemeier und wir koennen unter der Aufbereitung des Falles dann darueber weiterdiskutieren.
@Blunt
Der Fehler besteht darin, in der Live-Situation vor lauter Sympathie für den Interviewpartner die professionelle Distanz verloren zu haben.
Mit Verlaub, ich finde die Interpretation, es handele sich hierbei um ein handwerkliches Missgeschick, ein Versäumnis, ein „kann ja mal passieren“, ergo einen völlig unabsichtlichen „Fehler“, auch noch der stressigen Live-Situation geschuldet, reichlich naiv. Liminskis Reaktion unter den anderen beiden Threads – nämlich mit keinem Wort auf diesen vermeintlichen handwerklichen Fehler einzugehen,sondern stattdessen die Inhalte zu verteidigen, nach denen erstmal niemand direkt gefragt hatte – lässt mich zu dem Schluss kommen, dass das schon genau so über den Äther gehen sollte. Also kann ich da keinen Fehler erkennen. Ich unterstelle volle Absicht. Wobei, dass klingt ausgefuchster und intelligenter, als es ist. Die völlige Absenz eines Bewußtseins dafür, dass das irgendjemand nicht in Ordnung finden könnte, macht das Ganze so unangenehm.
@helix
Wenn ich einfach mal behauptete, Sie propagierten Sex mit Ziegen, lüge ich dann, oder trete ich lediglich heilige Kühe?
@ Daniel
Um meine Vorredner zu ergänzen: Wenn Sie sich an diesem Artikel (dem zweiten) bereits stören, warum haben Sie sich nicht gestört, als die Polizeibehauptung, die Davidwache sei gestürmt worden, als Fakt und nicht als Zitat verbreitet wurde?
Der Deutschlandfunk ist ein guter Sender, die FAZ und SZ des Hörfunks. Dazu gehören (politisch) unterschiedliche Redakteure/Moderatoren/Kommentatoren.
Bei den vielen tausend Beiträgen darf es auch handwerklich schlechte, politisch unkorrekte Ausreißer geben. Die darf man im einzelnen kritisieren, aber insgesamt ist der Deutschlandfunk sehr informativ und meinungsmäßig ausgewogen.
Mir käme es nie in den Sinn, den Rausschmiss eines Mitarbeiters zu fordern. Ich kann und will auch anders tickende Journalisten verkraften, z.B. den Herrn Liminski. Die Zeiten von Berufsverboten sollten doch vorbei sein.
@Peter von Kahn
Noch son Schattenboxer. Wer fordert wo Berufsverbote? Und was ist an depperter Meinungsmanipulation politisch unkorrekt?
@Peter von Kahn
Natürlich darf der DLF auch mal politisch unkorrekt sein, es ist aber der Job eines Moderators (das ist hier das eigentliche Thema) handwerklich korrekt zu arbeiten (z.B. inkl. Transparenz über sich/seine Gäste, wenn er selbst nicht neutral zu dem Thema steht).
Und dafür, dass Herr Liminski das in dem aktuellen Fall nicht konnte/wollte, könnte der DLF irgendwie geartete Konsequenzen ziehen. Vielleicht macht Herr Liminski dann in Zukunft seinen Moderatorenjob beim DLF halt einfach besser.
Im Übrigen hat Herr Niggemeier weder einen Rauswurf gefordert noch jemanden an den Pranger gestellt. Dass er als Medienjournalist andere Personen kritisiert, die auch in den Medien arbeiten, ist allerdings sein Job.
Lustig übrigens, dass die selbsternannten Schwimmer gegen den rot-grünen MedienMainstream und die dort propagierte Homoleitkultur doch tatsächlich die Existenz einer pluralistischen Medien-Gesellschaft konstatieren und als „schwierig“ für eine Wertedebatte bezeichnen, die sie gerne anstoßen möchten .
Heißt das also, weil die Medien eben nicht gleichgeschaltet sind und es dementsprechend schwerer als früher fällt, eine „Wohlstand und Werte durch Familie“ – Botschaft unter die Leut‘ zu bringen, gründet man ein Bewußtseinschärfungsinstitut, das dann in einer linksgrün multikulti dominierten Medienlandschaft nicht vorkommt bzw. mundtot gemacht werden soll. Logisch.
Ich bin verwirrt.
Kürzlich hat jemand in einem anderen Forum sinngemäß geschrieben, dass viele Vertreter der „Regenbogen“-Fraktion, in ihrem Stil der Argumentation, eine „Beleidigung der Intelligenz“ sind.
Sonst würde jemand von selber darauf kommen, dass es völlig normal in einer pluralistischen Gesellschaft ist, dass irgendwelche Radiobeiträge in ihrer Botschaft nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen, und dass der Moderator keineswegs die Aufgabe hat, seinen Interviewpartner erstmal in eine Ecke zu stellen, ehe er etwas sagen darf, damit auch der Letzte weiß, was er zu denken hat.
Würde man diese Vorgabe auf alle Gespräche, auch mit Leuten mit einem anderen politischen Standpunkt, anwenden, dann würde nur noch Krampf herauskommen. Aber auf der anderen Seite ist man auch nicht so empfindlich. Es geht lediglich darum, dass manchen das Gesagte nicht gefallen hat, so simpel ist das, deshalb wird hier ein „unprofessionell“-Scheingefecht geführt.. Ansonsten teile ich die Ansicht in Beitrag # 58.
Irgendwie scheinen manche es nicht auseinanderhalten zu können, ob jemand dem Liminski zustimmt, ihn in Schutz nimmt oder einfach die forsche Frage nach dem Rausschmiss für völlig überzogen hält.
Auch witzig, hier „Jobverlust“ als legitime Folge von Meinungsfreiheit zu propagieren und dann zu behaupten, man hätte das nicht geschrieben.
Protipp: Man kann es hier nachlesen, wenn man nach oben scrollt.
Die Meinungsfreiheitspezialisten, die Homophobie als Gefahr für die Meinungsfreiheit sehen und/oder die finden, gerade für Journalisten sollte weniger Meinungsfreiheit gelten (weil denen ja viele zuhören), grüße ich mit einem herzlichen „Alaaf Helau“ und bin dann mal raus.
Mit euch wird das nochmal was mit diesem schönen sauberen Staat voller korrekter Menschen, die ihre Meinungsfreiheit nicht für falsche Ideen gebrauchen..
Hört euch mal „Grau“ von „But Alive“an und grübelt über den Text.
@helix, @Daniel
Wenn Sie das tatsächlich glauben, haben Sie entweder nicht aufmerksam mitgelesen oder aber Ihr Konzept von „Diskussion“ ist bemerkenswert schlicht. Tipp: Jeder kann seine eigene Meinung haben, aber nicht seine eigenen Fakten.
… sagte der Meinungsfreiheitsspezialist, der Homophobie für eine Meinung hält.
Es „propagiert“ hier natürlich keiner „‚Jobverlust‘ als legitime Folge von Meinungsfreiheit“. Es haben nur manche auf den Zusammenhang zwischen öffentlichen Äußerungen, die dem Arbeitgeber schaden könnten und arbeitsrechtlichen Konsequenzen hingewiesen (die natürlich nicht nur im Medienbetrieb gelten, sondern überall). Sie scheinen das irgendwie nicht auseinanderhalten zu können. Ich wäre übrigens (auf Basis meiner aktuellen Kenntnisse des Vorfalls) gegen eine Kündigung. Nur für den Fall, dass Sie auch das nicht auseinanderhalten können.
Mein Vorschlag für Herrn Liminski: Freistellung bis zum Rentenbeginn.
@Linus, inga:
Vielen Dank für eure Beiträge, die ich absolut unterstütze.
@Stefan Niggemeier:
Vielen vielen Dank Dir, dass du noch mal nachgefasst hat. In der Tat sind einige Fragen offen geblieben.Ich freue mich sehr, dass Du an dieser Geschichte dran bleibst.
Zum Thema Meinungsfreiheit:
Aus meiner Sicht sind sowohl Bernd Kallina als Mitglied einer rechtsextremen Organisation (Burschenschaft Danubia, „rechtsextrem“ ist die Einstufung des bayrischen Verfassungsschutzes) als auch Jürgen Liminski (Opus Dei, Junge Freiheit Autor) beim Deutschlandfunk vollkommen fehl am Platz.
Es geht dabei NICHT um Meinungsfreiheit. Niemand will Herrn Liminski oder Herrn Kallina Ihre Meinung verbieten. Sie dürfen sich auch morgen auf den Domplatz in Köln stellen und „Mehr Priester in die Aufsichtsräte“ schreien. Im Bereich des Journalismus geht es aber um mehr als die Freiheit, das zu sagen, was man möchte. Natürlich darf man sagen was man will, die Frage ist nur, wer diese Meinung abdruckt / sendet. Nicht jeder Journalist wäre bei der FAZ gut aufgehoben. Nicht jeder Journalist könnte bei der Taz schreiben und auch Spiegel Online würde sich Ausreißer nach rechtsaußen oder linksextrem nicht lange mit ansehen, schon gar nicht von einem festen Redaktionsmitglied.
Bei Herrn Liminski ist das Gerede von Meinungsfreiheit besonders absurd. Er publiziert — frei von irgendwelchen Zensoren — seit geraumer Zeit seine Meinung bei der Jungen Freiheit. Und dort ist sie auch gut aufgehoben.
Ich würde jede Wette eingehen, dass beim DLF weit mehr als 90% der Redaktion den Tag herbeisehnt, an dem Herr Liminski rausgeschmissen wird. Die Rechtsaußen-Position von Herrn Kallina scheint so eindeutig zu sein, dass er DLF-intern schon vollends ausrangiert ist. Sicherlich wäre aber auch sein Abgang willkommen.
Nicht jedes journalistische Organ muss das volle Spektrum der politischen Meinung abbilden. Und wenn ein öffentlich-rechtlicher Radiosender wie DLF meint, es tun zu müssen, so schlage ich vor, dass Herrn Liminski eine neue 14-tägige Serie „Opus Dei und wie ich die Welt sehe“eingeräumt wird. Dann weiß wenigstens jeder woran er/sie ist. Für die normalen Standard-Nachrichten wäre es aber nett, wenn der DLF es schaffen würde, jemanden auszuwählen, der nicht zum 1%-Rand des politischen Spektrums zählt. So bleiben uns dann Absurditäten wie „Grüne wollen Pädophilie im Kindergartenalter fördern“ oder „Mindestlohn von 40 Euro einführen — sofort!“erspart.
Sehr gut, dass Herr Niggemeier sich nach all den Jahren endlich mit den Untiefen des politischen Journalismus auseinandersetzt. Wirklich sehr zu begrüßen. Ob die Zeit beim Spiegel dazu beigetragen hat?
Ein Zitat von Paul Sethe (in einem Leserbrief im Spiegel vom 5. Mai 1965):
„Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten… Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher…“
Es lohnt sich vielleicht doch mal sich mit diesem Dokument zur Sexualaufklärung für Kinder auseinanderzusetzen, das Herr Liminski erwähnt hat:
Aus
„WHO-Regionalbüro für Europa und BZgA
Standards für die Sexualaufklärung in Europa“
http://www.bzga.de/pdf.php?id=9662e3d37c36dfe6d92702d1b014db77
ein paar Zitate (mit Themenbereich – dessen Ausprägung: und die genauen einzelnen Punkte, ab S. 42):
0-4 Jahre
Der menschliche Körper und seine Entwicklung – Kompetenzen: Hygiene praktizieren (jeden Teil des Körpers waschen(Anm.: Durch wen?))
4-6 Jahre
Sexualität – Wissen: sexuelle Gefühle (Nähe, Lust, Erregung) als Teil allgemeiner menschlicher Gefühle (Anm.: D.h. Kinder kann man jetzt schon in Pornofilmen mitmachen lassen, weil sie dann schon wissen was Lust und Erregung sind?)
6-9 Jahre
Der menschliche Körper und seine Entwicklung – Wissen: Körperhygiene (Anm: meiner Meinung nach haben selbst Eltern spätestens ab dem Alter von sechs Jahren die primären Geschlechtsorgane ihrer Kinder in Ruhe zu lassen, wenn es sich nicht um eine Krankheit handelt, ganz zu schweigen von Erziehern oder Lehrern)
Fruchtbarkeit und Fortpflanzung – Wissen: verschiedene Methoden der Empfängnisverhütung (Anm.: für den Fall, dass die Kinder jetzt schon, mit 6-9 Jahren, auf den Strich gehen müssen?)
Sexualität – Wissen: Geschlechtsverkehr (Anm.: Wieso müssen Kinder im Alter von 6-9 Jahren wissen wie Geschlechtsverkehr funktioniert? Meinetwegen ab 12 Jahren. Bekommen Kinder in dem Alter auch mitgeteilt, dass Soldaten Mörder sind, die für Geld ihnen unbekannte Menschen umbringen, und dass sie deshalb immer den Dienst an der Waffe abzulehnen haben?)
Dafür aber erst mit 9-12 Jahren (bei Sexualität, Gesundheit und Wohlbefinden): „Grenzen und Wünsche benennen und unsichere oder ungewollte sexuelle Erfahrungen vermeiden.“ (Anm.: Vorher ist das egal?)
Zu empfehlen sind stattdessen die Bücher von Alice Miller und auch ihre Webseite für die Eltern, am Besten vor der ersten Geburt, und eine langsame Heranführung durch die Eltern an das Thema Sexualität:
z.B.: alice-miller.com/index_de.php, alice-miller.com/interviews_de.php, alice-miller.com/leserpost_de.php?lang=de&nid=583&grp=0705
Und damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich habe keine Kinder, ich habe einen Schaden an meiner Sexualität in meiner frühen Kindheit durch einen vertrauten Erwachsenen aus der Familie erlitten sowie später auch einiges an Gewalt (psychisch und physisch), ich war Zeitsoldat und würde das nie wieder tun und bin seit einigen Jahren Single – aufgrund von zu vielen Ängsten. Zum Thema Psychotherapeut: In der heutigen Zeit wird nicht nur die Zahl bestimmter Ärtzte immer geringer, es steigt auch die Anforderung der beruflichen, räumlichen Flexibilität.
Kinder sind keine Leasingobjekte, die man abgeben, umtauschen oder vorübergehend irgendwo parken kann.
@ Martini:
„Ob die Zeit beim Spiegel dazu beigetragen hat?“
Wieso? Was hat der Spiegel mit Politik zu tun?
Jürgen Liminski ist doch ein alter Bekannter, wenn es um rechtskonsverative Familienpolitik geht. Da ist dann auch schnell die Verbindung von Kindergärten zu ADHS gezogen:
http://www.deutschlandfunk.de/als-koennten-nur-krippen-das-wohl-von-kleinstkindern-steuern.694.de.html?dram:article_id=70305
@ Stephan (69) -stellvertretend für viele Kommentare, in denen mehr oder weniger deutlich angezweifelt wird, dass die verschiedenen Konzepte für den Umgang mit kindlicher Sexualität sinnvoll sind.
Obwohl es darum im Kern nicht geht, halte ich folgende inhaltliche Anmerkungen für wichtig:
(Vorweg: ich habe zum Thema Sexuelle Gewalt gearbeitet, ich kenne die Bücher von Alice Miller und ich kenne auch verschiedene BzGA-Materialien).
Ich möchte Ihrer Perspektive gerne eine andere entgegensetzen.
Wenn für Kinder wichtige Erwachsene fundiertes Wissen über kindliche Sexualität haben und ein gutes Körper- und Selbstbewusstsein der Kinder fördern – was das Sprechen über Sexualität, und da v.a. über den Körper, Gefühle und Wahrnehmungen, einschließt: dann ist das der Kern von Prävention gegen sexuelle Gewalt.
Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass diese Erwachsenen die kindlichen Grenzen respektieren und zwar nicht nur in körperlicher Hinsicht.
Kindliche Sexualität umfasst z.B.:
– dass Kinder von Geburt an Lustgefühle haben. Saugen, Berührungen genießen, …
– dass Kinder Autonomie entwickeln
– dass einige Kinder bereits sehr früh anfangen, sich selber zu befriedigen
-dass Kinder ihren eigenen Körper entdecken und den anderer (Gleichaltriger) und dass dies ein Teil der Identitätsbildung ist
Was kindliche Sexualität von der Erwachsener (vorpubertäre von nachpubertärer) Sexualität unterscheidet?
– Kindliche Sexualität ist (allgemein)lust-orientiert und auf Entdecken ausgerichtet. Sie ist wichtiger Teil der Identitätsbildung.
Partnerwahl und Orgasmus-Orientierung sind Kriterien für die Sexualität Erwachsener.
Zur Prävention sexueller Gewalt gehört zentral, diese Unterschiede zu benennen. Kindlicher Sexualität Raum zu geben bedeutet eben genau nicht, Kinder und kindliches Verhalten (weiter) zu sexualisieren und durch die Brille ‚erwachsener Sexualität‘ zu sehen.
Es ist wichtig, dass Erwachsene (Eltern und PädagogInnen) wissen, welches Verhalten altersangemessen und welches übersexualisiert (und damit möglicherweise ein Hinweis auf erlebte nicht-alterangemesse Sexualität = Übergriff, Gewalt) ist. Es ist wichtig,dass Kinder ihren Körper als ‚wertvolles,schützenswertes Zuhause‘ kennenlernen, seine Teile benennen können, seine Funktionen kennen und die Chance haben, sinnliche Erfahrungen zu machen. Mit Gleichaltrigen.
Erwachsene sollen nicht mit den Kindern masturbieren, sondern wissen, dass schon kleine Kinder sich teilweise selbst befriedigen. Aber auch wissen, dass exzessive Masturbation oft ein Zeichen seelischer Not ist.
Kindern ein unverkrampftes Verhältnis zu ihrem Körper und zu Sexualität nahezubringen – da gibt es den ein und anderen Bruch, wenn das Umfeld (wir ;-) ) dazu ein eigenartig verkorkst-unverkrampftes Verhältnis hat.
[Sperma im Gesicht finden Frauen offenbar toll, ansonsten ist aber jede Art von Körperbehaarung und alles, was Körpergerüche festhalten könnte, steinzeitlich und unappetitlich. Über BDSM kann man leicht irgendwelche Sendungen hören- aber dass man mal hört, wie die Eltern sich mit Freunden über Sex unterhalten -? ]
Kindern, die heute heranwachsen, mit 12 zum ersten Mal etwas von Geschlechtsverkehr zu erzählen, ist das beste Mittel, die Zahl sexueller Übergriffe und ungewollter Teenagerschwangerschaften in die Höhe zu treiben.
Sexualität ist mehr als Sex und sie beginnt nicht erst in der Pubertät.
@Stephan:
Zu deiner Analyse des WHO-Dokuments:
Nichts, was in dem Dokument steht, ist aus meiner Sicht problematisch.
Es ist bezeichnend, dass nur Deine völlig irregeleiteten Fehlinterpretationen — die Du als Anmerkungen in Klammern gesetzt hast — ein „Skandal“ daraus wird.
Glaubst Du ernsthaft bei der WHO sitzen Leute, deren Hauptziel es ist, eine Anleitung für eine pädophilenfreundlichere Gesellschaft zu schreiben?
Dass Paranoia und Verschwörungstheorien verbreitet sind, war mir klar — aber einige hier geäußerte Meinungen heben die Paranoia echt auf ein neues Level.
Anstatt bei WHO-Gesundheitsexperten oder rot-grünen Politikern irgendwelche Aussagen zu finden, die man mit schier unendlich großer Phantasie krampfhaft mit dem Vorwurf „pädophilenfreundlich“ versehen kann, sollte man besser den Blick darauf richten, wo es tatsächlich nachweisbar große Probleme gibt.
Zum Beispiel in der katholischen Kirche:
http://www.focus.de/politik/ausland/vatikan-schwiegt-zu-kindesmissbrauch-in-der-kirche-papst-benedikt-entliess-hunderte-paedophile-priester-2_id_3552621.html
(Link geht zu Focus, die erste Anlaufstelle für rot-grüne schwul-lesbische Einheitsbrei-Journalisten)
Oder in der Familie / im eigenen Bekanntenkreis:
http://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/sexueller-missbrauch-von-kindern.html
Hi,
wie auch immer:
Ich denke, eine Antwort vom DLF wie
„Jowohll, der Kreuzigungstermin ist nächste Woche Montag, kurz nach Sonnenuntergang, am hohlen Baum östlich der Stadt“
wäre wohl etwas viel verlangt?
Selbst wenn sie gerade dabei wären, ihn intern ans Kreuz zu nageln, würde es nicht der Anstand/ das Datenschutzrecht verbieten, das ‚rauszugeben?
Viel Spaß!
Einige Leser unterliegen offenbar dem Trugschluss, dass nur ein „Nein“ als Antwort akzeptiert wird. Das ist natürlich falsch.
Dazu lohnt es sich, die hier zitierte Frage nochmal zu lesen:
„Ich habe gelesen, dass Sie gegenüber epd Medien und der Süddeutschen Zeitung keine Auskunft geben wollten über die weitere Zusammenarbeit mit Herrn Liminski. Warum ist das so?“
Da geht es nicht um Liminski, sondern darum, weshalb sich der DLF nicht äußert. (Was wohl darauf hindeutet, dass man selbst die Antwort noch nicht weiß.)
Das ist eine ergebnisoffene Frage. Wäre ich sarkastisch, würde ich sagen: etwas, das Liminski-Hörer offenbar nicht kennen.
@Stefan Pannor: Falls Sie mit „einigen Lesern“ zum Beispiel mich meinen: Nein, ich finde die Frage selbst völlig in Ordnung. Es gibt aber umgekehrt einige Leser, die offenbar Probleme haben, wenn auf eine ergebnisoffene Frage auch eine ergebnisoffene Antwort folgt: „…etwas eigenartige Herumeiern des DLF…“ (#27).
Eine ergebnisoffene Antwort. Darauf muss man auch erstmal kommen.
Wenn die beim DLF noch Entscheidungshilfe benötigen, empfehle ich die Lektüre einiger JF-Artikel von Liminski oder die Lektüre des bayrischen Verfassungsschutzberichtes — Abschnitt über die Burschenschaft Danubia, in der DLF-Journalist Kallina Mitglied ist.
Interessant ist es wirklich, dass DLF-Chef Willi Steul seine Unterstützung für das von Liminski geleitete Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie online hat streichen lassen. Kein Vertrauensbeweis.
@Daniel O.: Schon einmal etwas von Joseph McCarthy gehört?
@Peter von Kahn
Kennen Sie Himmler? Oder diesen Hitler? Sind mir in der Wkipedia begegnet. Die haben sich neben dem Autobahnbau auch ganz doll um die Geburtenrate der Deutschen gesorgt, die durch Schwule versaut werde.
Scherz beiseite: Haben Sie die Repliken auf Ihren obigen Kommentar eigentlich gelesen?
@Peter von Kahn: Ja.
Hat Liminski verstanden, worum es beim Job eines Journalisten geht: Nein. Gibt es hinreichend Möglichkeiten für Herrn Liminski, sich „journalistisch“ jenseits des DLF zu betätigen: Ja. Wird das Nachtmagazin regelmäßig von einer Reporterin moderiert, die ihre persönliche Meinung nicht unterdrücken kann und im Nebenjob beim Neuen Deutschland arbeitet: Nein. Müssen wir als Beitragszahler akzeptieren, dass beim DLF zur besten Sendezeit Reporter die neuesten Nachrichten vermitteln, die zum allerrechtesten Rand des politischen Spektrums zählen?: Ich finde nein. Peter v Kahn findet ja.
@Daniel O.: Sind Sie Journalist, waren Sie auf einer Journalistenschule, haben Sie als Journalist gearbeitet?
Was ist Ihr Beruf, Ihre Berufung, lieber Daniel O.?
Haben Sie Kinder, 10 wie Herr Liminski, oder noch mehr?
[Ich bin 64 und war beruflich EDV-Experte. Bin altmodisch verheiratet, habe 3 Kinder und 2 Enkel.]
Ich höre oft den Deutschlandfunk. Insgesamt erscheint mir das Programm einigermaßen ausgewogen. Von rechts bis links ist alles vertreten. Und das ist auch gut so. Insbesondere die Nachrichten bemühen sich um Objektivität und Neutralität.
@Peter von Kahn
Mit Verlaub, ich möchte aber darüber „was gut so“ ist, eigentlich nicht dem Urteilsvermögen von jemandem vertrauen, der im gleichen Atemzug Berufsverbote mit simplen Widerspruch gleich setzt oder durcheinander bringt.
Und ich muss kein Schreiner sein, um festzustellen, dass dem Tisch ein Bein fehlt.
Manchmal frage ich mich, ob so mancher eifrige Blog-Kommentator (oder ist das ein Kommentierer?) seine Meinung auch in einer Diskussionsrunde von Angesicht zu Angesicht so vehement vertreten würde. Und das meine ich ganz ohne Häme. Immer wieder interessant, was gerade in diesem Blog so vor sich geht. Gratulation, Herr Niggemeier!
Kritik an Journalisten und ihren (Fehl-)Leistungen ist erwünscht. Daraus hat Herr Niggemeier einen Beruf gemacht und hat sich zu einem erfolgreichen Medienjournalisten entwickelt.
Herr Niggemeier begründet, warum er die Gesprächsführung des Herrn Liminski mit Herrn Teuscher als Gast als schlicht, schlecht und journalistisch unprofessionell eingestuft hat.
Forderungen, der Deutschlandfunk solle seinen langjährigen Redakteur entlassen, halte ich aber nicht für angemessen. Sie kämen einem Berufsverbot gleich.
Ich erinnere an den Kampf gegen die Berufsverbote in der alten BRD. Paradebeispiel war der beamtete Postbote, der Mitglied der DKP war und deshalb aus dem Staatsdienst entlassen wurde (und seine Pension verlor).
Das wurde als Berufsverbot angeprangert und es war nach meiner Meinung tatsächlich eins. Der Postbote könne ja auch woanders als Postbote arbeiten, sagten die, die nicht von Berufsverbot sprechen wollten. Es gab aber ein Monopol der Deutschen Bundespost. Private Postdienste gab es nicht und der entlassene Postbote durfte keinen eigenen, kleinen Postdienst gründen.
Ähnlich verhielt es sich mit Lehrern, die aus dem Staatsdienst entlassen wurden. Zwar gab es auch damals Privatschulen für eher wohlhabende Kreise. Die waren aber auch selten scharf auf kommunistische Lehrer.
@Peter von Kahn#85
Nicht dass ich jetzt einen Rausschmiss befürworte (da hab ich mir keine Gedanken drüber gemacht, vielleicht ist es mir einfach zu egal), aber den Unterschied zwischen den Möglichkeiten des damaligen Postboten (Monopolist Post) und denen eines Herrn Liminski sehen Sie schon, oder? Ich meine, Liminski hat ja schon mehrere Plattformen, auf denen er publiziert und weiter publizieren könnte. Ein Berufsverbot wäre dann doch etwas anderes.
@Peter von Kahn
Mir wäre das neu, dass Herr Niggemeier einen Rausschmiss Liminskis gefordert hätte. Aber gut, diesen Einspruch haben Sie ja weiter oben schon ignoriert. Und in der Tat (#86) hindert Liminski selbst ein Rausschmiss beim DLF nicht daran, seinen Beruf auszuüben.
Ich finde, jemand mit gesellschaftspolitischen Ansichten, die vor allem auf Intoleranz und Egoismus beruhen, hat vor allem in einem öffentlich-rechtlichen Medium nichts zu suchen. Aber selbst wenn man darüber vor lauter falsch verstandenem Pluralismus-Geschrei noch hinwegsehen wollen würde, seine Auffassung von Journalismus bzw. in diesem Falle vor sauberer Gesprächsführung ist für mich ein Ausschlusskriterium.
„Forderungen, der Deutschlandfunk solle seinen langjährigen Redakteur entlassen, halte ich aber nicht für angemessen. Sie kämen einem Berufsverbot gleich.“
Und jetzt zeigen Sie bitte mal, wo sie solche Forderungen gefunden haben. Insbesondere außerhalb der Kommentarspalte dieses Blogs.
Und erklären Sie auch, weshalb es irgendwie von Belang für diese Diskussion ist, wie viele Kinder man hat und ob man „altmodisch verheiratet“ ist (was immer das sein soll).
@Peter von Kahn
Ich habe leider keine Ahnung, ob Sie hier bewusst Nebelkerzen werfen, oder ob Sie nicht in der Lage sind den Kern der Sache zu begreifen. Es geht nicht um Berufsverbote, sondern um die Fehlleistung(en) eines Moderators des öffentlich rechtlichen Rundfunks.
Herr Liminski hat vermutlich aus politischen Motiven die Zuhörer des DLF getäuscht, damit gegen journalistische Standards verstoßen und seinen Arbeitgeber kompromittiert.
Dass man dann auch darüber diskutiert, ob jemand für einen bestimmten Beruf geeignet ist, wenn dieser sich in seinem Job grob daneben benimmt würden Sie sicher auch erkennen, wenn Sie Ihre ideologische Brille mal kurz absetzen würden.
@Stefan Pannor
„Altmodisch verheiratet“ heißt in diesem Fall eine bewußt im Widerstand gegen das linksgrün per Gesetz verordnete metro-, bi- und homosexuelle Rudelbumsen getroffene Lebensplanung.
Die Fehlleistung des Herrn Liminski hat Herr Niggemeier doch benannt. Eine Kündigung rechtfertigt das kaum.
Im übrigen haben wir noch unabhängige Gerichte. Mancher aus politischen Gründen entlassene Postbote oder Lehrer musste damals wieder eingestellt werden.
Auch der angesprochene Fall Wolfgang Repp war ein wenig anders als von von Kahn geschildert:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13490940.html
(Und bin ich der einzige, den es irritiert, dass Herr von Kahn anscheinend nur in diesem Blog Spuren im Internet hinterlassen hat? Bin ich da paranoid?)
Ihr habt Recht: Stefan Niggemeier hat es nicht gefordert.
Ich habe aber in diesem Blog selbst schon davon gesprochen, dass ich es angemessen fände, Herrn Liminski und Herrn Kallina entweder zu entlassen oder sie von Ihren Aufgaben soweit zu entbinden, dass sie in politikrelevanten Sendungen des DLF keine Rolle mehr spielen. So wurde auch entschieden, als Eva Herman sich jenseits des NDR publizistisch betätigt hat und Meinungen vertreten hat, die mit dem NDR nicht vereinbar waren.
Ich muss sogar sagen, dass ich diesen Fall weitaus schlimmer finde als Eva Herman. Sie hatte Ihre Privatmeinungen wenigstens im NDR für sich behalten und wenigstens journalistisch sauber gearbeitet.
Liminski hingegen verbreitet in seinen Anmoderationen ständig seine überaus gefärbte Sicht auf die Welt speziell in Sachen Familie, Ehe, Sexualität etc.
Ich kann gut nachvollziehen, dass andere eher zögerlich sind, was die Konsequenzen anbelangt. Ich wäre es nicht. Und ich vermute stark, dass fast die gesamte DLF-Redaktion aufatmen würde, wenn die zwei gingen.
Wenn eine Entlassung rechtlich kompliziert ist, muss die Chefetage des DLF andere Wege finden, um die Herren anderweitig zu beschäftigen.
@Peter von Kahn (#82):
„Insbesondere die Nachrichten bemühen sich um Objektivität und Neutralität.“
Fein fein. Aber Bemühen wäre mir da zu wenig.
Viele JournalistInnen arbeiten ja in den Bereichen Marketing und Propaganda oder Wahlkampf. Dafür ist der Beruf gewiss keine schlechte Voraussetzung. Aber viele JournalistInnen (und Konsumenten von Produkten der Medienbranche sowieso) kennen den Unterschied zwischen diesen Journalismus-Derivaten und „echtem“ Journalismus (in den Ausprägungen „berichtend“, „moderierend“ und „kommentierend/wertend“) nicht oder nicht mehr.
Mehr als eine Generation von Menschenkindern ist ja mittlerweile schon mit Infotainment aufgewachsen und ist es zu großen Teilen nicht gewohnt, Positionen und Gegenpositionen überhaupt zu erkennen oder für sich selbst zu gewichten. Das ist ja auch sehr anstrengend. Stattdessen gibt es nur ja oder nein, schwarz oder weiß, dafür oder dagegen (s. Rebstock). Nach der Methode „Bild Dir meine Meinung.“ Was, mal wieder nebenbei angemerkt, auch erklärt, warum die eingängigen Kolumnen der „Gruppe WMF“ (Wagner, Martenstein, Fleischhauer) bei vielen Medienkonsumenten so gut ankommen und gern mit dem Ausruf: „Ja, so isses!“, als das Wort zum Donnerstag und zur Bestätigung des eigenen „gefühlten Wissens“, goutiert werden.
Im Journalismus eigentlicher Prägung gehört es sich jedoch grundsätzlich, die gesellschaftlichen und beruflichen Positionen und/oder Funktionen von Diskussionsteilnehmern wahr und vollständig, nicht verschleiernd oder beschönigend, zu offenbaren und nicht wider besseren Wissens falsche Tatsachenbehauptungen zu verbreiten. Diese Grundregeln wurden von Herrn Liminski nicht eingehalten. Darauf zielte die Kritik von Stefan Niggemeier (zu Recht).
Stefan Niggemeier versieht die Überschriften seiner Beiträge gern mit etwas Pepp, Kalauerei und Ironie. Das verleitet möglicherweise Leser, sich mit den Themen kritisierter Autoren mehr zu befassen als mit deren handwerklichen Schludereien, vorsätzlichen Unterlassungen und/oder Täuschungen, um die es eigentlich geht.
„Auf weitergehende Fragen der »Süddeutschen Zeitung« und des Evangelischen Pressedienstes (epd) wollte der DLF aber nicht antworten. “
Geht es schon wieder los wie damals 1933 ?
Sind das die Anfänge in der dritten Diktatur ?
Dafür presst man den Bürger auch noch GEZ aus dem Geldsack oder nicht ? Saubermänner waren immer die schlimmsten in der deutschen Geschichte oder nicht ? Hat man schon alles vergessen von 1933-1990 ?
„Insgesamt erscheint mir das Programm einigermaßen ausgewogen. Von rechts bis links ist alles vertreten. Und das ist auch gut so. Insbesondere die Nachrichten bemühen sich um Objektivität und Neutralität.“
So ist es, ich teile diese Ansicht. Und das scheint manchem nicht zu passen, der der Ansicht ist, dass seine Meinung zu bestimmten Themen so eine Art „Wahrheit“ darstellt, der nicht widersprochen werden darf.
Maxim Biller war es, glaube ich, der den momentanen Zustand unseres Landes mit der DDR verglichen hat, was politische und intellektuelle Freiheit des öffentlichen Diskurses angeht.
@ helix, #96: Sie widersprechen sich in ihrem eigenen Posting! Entweder bringt der DLF ein ausgewogenes Programm oder es herrscht ein Diskurs wie in der DDR!?
Maxim Biller ist ja auch Experte, was den politischen und intellektuellen Diskurs in der DDR angeht…, nicht.
„Geht es schon wieder los wie damals 1933 ?
Sind das die Anfänge in der dritten Diktatur ?“
Diktaturen zeichnen sich bekanntlich vor allem dadurch aus, dass man ungehemmt Fragen stellen darf und nicht zur Antwort gezwungen wird.
Oder war es doch andersrum?
@22 Linus
offtopic.. aber sarrazin ist garnicht geflogen (aus der spd). beide ausschlussverfahren scheiterten.
er hat sein amt dann irgendwann selbst niedergelegt, um zur bundesbank zu gehen. nur der vollständigkeit halber.
@anonymous
Das stimmt leider nicht ganz. Die Bundesbank hat ihn spätestens kurz nach Erscheinen des Buches achtkantig rausschmeissen wollen und man hat sich dann abfindungstechnisch auf einen unter Wulff ausgehandelten Kompromiss geeinigt. Gegangen wurde er trotzdem. Und fiel weich. Bei 1,5 Millionen verkaufter Exemplare plus Ruhestandsgehalt aus Bundesbank und seinen zahlreichsten Nebentätigeiten und vielfältigen Lebenssachverhalten muss sich auch niemand um die finanziellen Verhältnisse dieses Mehrtürers der deutschen Volksintelligenz Sorgen machen.
In der SPD ist er immer noch, warum auch immer.
@95: Hä?
@100: Weil die Mehrheit der SPD-Wähler (und der Deutschen sowieso) Sarrazin weiter in der SPD sehen will. Zu Recht.
@Brother Mouzoune
Der Mehrheit der Deutschen will Sarrazin in der SPD sehen? Warum, aus Schadenfreude?
Der ständige Verweis auf diese angebliche Mehrheit (schweigend: Träger des „gesunden Menschenverstandes“; Bewahrer der „Normalität“) ist keine schlichte Behauptung aus Ermangelung eines Argumentes, sie ist ein Reflex, hervorgerufen aus der (persönlichen oder tradierten) Erinnerung an eine gesellschaftliche Vergangenheit, in der diese „Normalität“ galt und das, was heute so erbittert bekämpft wird, schlicht nicht möglich war. Dazu passt ganz gut dieses aktuelle dürftige Textlein, das sehr mutig als „Standpunkt“ überschrieben ist:
http://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/standpunkt/standpunkt_donnerstag.php
@Sven Glückspliz
Mein Gott, wie doof oder merkbefreit kann man denn eigentlich sein? Man beklagt man sich über mangelnde Toleranz, da ja bekanntlich die vorherrschende Toleranzdiktatur Toleranz verhindere. Ist klar.
@ Sven Glückspilz:
Wobei ich anmerken möchte, dass die Berufung auf eine angebliche schweigende Mehrheit nicht der ganz Rechten exklusiv vorbehalten ist. Ebenso wenig wie das Die-Medien-manipulieren-uns-und-nur-wenige-Ausgewählte-erkennen-die-Wahrheit-Getue. In dieser Hinsicht finde ich die Nachdenkseiten genauso unerträglich.
„Der ständige Verweis auf diese angebliche Mehrheit […] ist keine schlichte Behauptung aus Ermangelung eines Argumentes, sie ist ein Reflex […]“
Ich selbst werte es für mich dennoch als Argumentlosigkeit, denn mit solchen Leuten kann man nicht diskutieren – das sieht man ja auch sehr schön hier im Forum, wo mit Verweis auf „die Wahrheit“ oder eben „die schweigende Mehrheit“ nur von den wenigsten Rechtskonservativen auf die konkreten Argumente eingegangen wird.
Davon abgesehen hinkt das Argument der „schweigenden Mehrheit“ aus zwei Gründen:
1) Warum sollte man die eigene Meinung von einer Mehrheit abhängig machen, zumal, wenn man eigentlich behauptet, man sei Frei- oder Querdenker?
2) Viele schließen aus ihrem persönlichen Umfeld auf „die Gesellschaft“. Dabei haben die meisten Menschen ein eher homogenes Umfeld.
Zu dem Artikel auf katholisch.de: Und wieder einer, der laut schreit, dass er seine Meinung nicht sagen kann, und der einen Diskurs darüber führt, dass er keinen Diskurs führen kann. Der dann auf Streitpunkte eingeht, die nie Streitpunkte waren, statt auf die Dinge, um die es wirklich ging.
Und der mit dem erwiesenermaßen falschen Voltaire-Zitat endet.
Und dabei ist das offenbar nur die kreidefresserische Version. Der Autor kann es auch viel klarer sagen:
http://blog.peter-winnemoeller.de/?p=6495
„Homosexuelle Propaganda“, genau.
Auch er natürlich ein Freiewelt-Autor.
Man ist es manchmal so müde.
Ich finde das „Geschwurbel“ vom DLF in der Frage irgendwie ehrlich: man ist sich noch nicht einig darüber, wie man mit dem Mann umgehen möchte. Man verteidigt ihn nicht, als wäre nichts gewesen aber will ihn auch noch nicht rauswerfen.
Das finde ich besser als die typischen Standardverteidigungen auf Kritik, wie zB das ZDF den Lanz immer sofort verteidigt, obwohl man darauf wetten kann, dass es intern auch ganz schön Kritik gibt.
@Thorium:
… aber will ihn auch NOCH NICHT rauswerfen.
Sag mir Bescheid, wenn es soweit ist. Dann schalte ich vielleicht wieder mal das Radio an.
Der DLF ist mittlerweile ein feministisch-femizentrisch infiltrierter Sender, der selektiv und tendenziös berichtet. Wenn 80% der Journalisten durch eine primär rot-grüne Brille die WElt betrachten, entwickelt sich zunehmend eine Form von Gleichschaltung. Insofern hat das Bedürfnis nach Exkommunikation des Herrn L. eher etwas Totalitäres, jedenfalls nichts Kritisches. Insofern versuchen auch Sie – ideologisch getriggert- eher die Meinungsvielfalt einzuschränken.
Aber vielleicht wünschen Sie sich ja nur noch rot-grüne Sektenmitglieder im Sinne von rot-grünen Jasagern, deren primäre Aufgabe darin besteht, die richtige Gesinnung durchzusetzen- totalitär eben
Ich fordere Mindeststandards für Trolle!
@sven glückspilz
Mein Eindruck: Ihnen fehlt die Fähigkeit zur Analyse aktueller Herrschaftsstrukturen. Was vor 40 Jahren ein probates Mittel zur Herrschaftskritik war , hat sich mittlerweile im Sinne eines neuen (feministischen) Establisments verselbständigt (Dialektik der Aufklärung) mit konsekutiver Diskurseinengung, so dass sich der freie (kritische) Geist der 70ger Jahre zunehmend verflüchtig hat. Das geplante Toleranzedikt der EU lässt grüssen. Der geplante Tugendstaat zeigt schon seine ersten Umrisse .
@ StefanM:
Genau so etwas wie
“ Ihnen fehlt die Fähigkeit zur Analyse aktueller Herrschaftsstrukturen.“
habe ich mit dem unsäglichen Die-Medien-manipulieren-uns-und-nur-wenige-Ausgewählte-erkennen-die-Wahrheit-Getue in meinem vorgehenden Beitrag gemeint.
Vielen Dank für dieses herausragende Beispiel.
Stefan/ StephanM: Es ist doch erstaunlich, dass sie nicht mal ihren eigenen Namen schreiben können.
Große Worte raushauen, aber am eigenen Namen scheitern?
In dem Sinne fordere ich ebenfalls einen Mindeststandard für Trolle. Und ihre Sockenpuppen. (Wo ist eigentlich der von Kahn abgeblieben?)
Wirklich übel finde ich, dass dieser Typ (Liminski) eine Laudatio auf die Rechtsradikale (extremistin?) Ellen Kositza von der „Sezession“ um Götz Kubitschek gehalten hat. http://www.youtube.com/watch?v=RVn-DVnGMog . Ich habe vor Jahren mal beim Sender protestiert, dass sie Redakteure aus diesem Umfeld beschäftigen, im Gegenzug aber linke Stimmen nicht zu Wort kommen lassen, aber nicht mal eine Antwort bekommen. Der DLF war schon immer ziemlich rechts, Antikommunismus war bei seiner Gründung immerhin sein Auftrag, und er kehrt immer mehr zu seinen Anfängen zurück.
@StefphanM
Also Homopropaganda ist feministisch-femizentrisch? Danke, jetzt hab‘ ichs verstanden.
Stefan mit oder ohne M: um meine Analysefähigkeit ist es gut bestellt. Ich erkenne Unsinn, wenn ich Unsinn lese.
@Stefan Pannor:
Im Gegensatz zu Ihnen habe ich begriffen, das schon alles gesagt wurde, sogar von allen.
Wetten, dass Liminski bis zu seiner Pensionierung beim Deutschlandfunk bleibt.
Wetten, dass Lanz (wenn auch nicht bis zu seiner Pensionierung) beim ZDF bleibt (bis ihn die ARD abwirbt).
@ Peter Kahn:
„Im Gegensatz zu Ihnen habe ich begriffen, das schon alles gesagt wurde, sogar von allen.“
Nun ja, von Liminiski und Täuscher und ihren Groupies wurde eigentlich nichts gesagt, zumindest nichts, was auf die konkrete Kritik eingeht. Der „Dialog“ verlief ja in etwa so (PRL* = Paranoider Rechtskonservativer Liminski oder Anhänger):
PRL: „Die Grünen wollen Sex mit Kindern vereinfachen und sie zu Homosexuellen heranziehen! Das steht eindeutig in Dokument xy!“
Antwort: „Das stimmt gar nicht. Die Passagen bedeuten lediglich, dass [ausführliche Erklärung].“
PRL: „Die Grünen wollen Sex mit Kindern vereinfachen und sie zu Homosexuellen heranziehen! Das steht eindeutig in Dokument xy!“
Antwort: Antwort: „Das stimmt gar nicht. Die Passagen bedeuten lediglich, dass [ausführliche Erklärung].“
PRL: „Was sollen diese hämischen, vor Hass sprühenden Kommentare?!“
usw.
Ich glaube, mit einem Baum zu diskutieren ist ergiebiger als mit einem Na… ähm Rechtskonservativen. Der Baum hört ebenfalls nicht zu und lässt sich von nichts erschüttern, aber kann immerhin die Farbe seiner Blätter wechseln und sich im Wind bewegen. Und wenn man Glück hat sieht man ein Eichhörnchen und somit mehr Hirn als in allen PI-Kommentaren zusammen.
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* Als subtile Beleidigung der Angesprochenen habe ich eine Abkürzung gewählt, die zugleich für die Volksrepublik Polen (Polska Rzeczpospolita Ludowa) stand. Zwei Feindbilder des gemeinen Rechtskonservativen (Polen und Kommunismus) vereint – HAHAHA [diabolisches Lachen].
@StephfanM:
Zum UFO gradeaus, linke Reihe anstellen, jeder nur einen Aluhut…
@DaW: Best comment award. Ich lache immer noch!
Vielen Dank!
Mich würde ja schon mal interessieren, wie viele der hier munter mitdiskutierenden Kommentatoren denn das Interview gehört haben? Oder geht es darum gar nicht mehr?
Das ein Arbeitgeber nicht ohne Not in der Öffentlichkeit über die Zukunft seiner Angestellten spekuliert, ist doch irgendwie auch nachvollziehbar. Am Ende scheinen die Kommentare immer um ein gravitatives Zentrum zu kreisen, nur das eigentlich Thema geht hinter dem Ereignishorizont verloren. Und so produziert das Internet seine Wiederholung ohne sie zu wiederholen. Fassen wir zusammen: Das Ende ist nah und früher war alles besser aber das war ja schon immer so und die die nicht meiner Meinung sind, haben ja so gar keine Ahnung aber ich bin tolerant laut §5. Finde die Seite gut. Das Gleiche, alle Medien betreffend, auch diese Seite, ist das Problem mit der Selbstkritik. Der Blick ist eben so nach außen gerichtet, dass man man manchmal mit dem Kamm seiner Nachbarn kämmt und sich trotzdem über seine Frisur freut.
Zur kurzen Info:
In Liminskis XING-Profil steht unter „Berufserfahrung“:
Bis heute:
Redakteur, Moderator, Deutschlandfunk
Beschäftigungsart: Angestellter (Teilzeit)
@ DaW #119:
Ich glaube, mit einem Baum zu diskutieren ist ergiebiger als mit einem Na… ähm Rechtskonservativen. Der Baum hört ebenfalls nicht zu und lässt sich von nichts erschüttern, aber kann immerhin die Farbe seiner Blätter wechseln und sich im Wind bewegen. Und wenn man Glück hat sieht man ein Eichhörnchen und somit mehr Hirn als in allen PI-Kommentaren zusammen.
Danke, danke, danke – grandioseste Beschreibung ;-)
Darf ich das bitte wieder verwenden? Vielleicht mit CC-Lizenz oder so?
@ rgroth: Ja klar, auch ohne „CC-Lizenz oder so“. Schönes Wochenende.
Passend zum Thema Informationsfreiheit. Darauf sollte jeder Blocker hinweisen.
http://ossiblock.wordpress.com/2014/01/25/zensurheberrecht/
Spam. Und der „Block“ ist auch ziemlich nervig mit deutlichem Rechtsdrall.
Jetzt hat auch die Jungle World den Fall Liminski aufgegriffen:
http://jungle-world.com/artikel/2014/04/49219.html
Weder Liminski noch der Deutschlandfunk scheinen sich zu dem Thema weiter äußern zu wollen.
Für mich bleibt es ein absoluter Skandal, dass neben Liminski (Junge Freiheit Autor, Opus Dei) auch ein Journalist beim DLF weiter beschäftigt bleibt, der Mitglied in einer rechtsextremen Burschenschaft ist (Bernd Kallina). Solange das so bleibt, werde ich den Deutschlandfunk weiter im Visier haben.
[…] Jürgen Liminski mit dem rechtskonservativen Politiker Tobias Teuscher geführt hatte. Stefan Niggemeier hat unter anderem deshalb auch einige Fragen an die Pressestelle des Senders geschickt und heute […]
Der Deutschlandfunk wundert sich über die Geister, die er rief:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/02/10/dlf_20140210_0811_693600c0.mp3