ARD-Programmdirektor verhindert „Brennpunkt“ zur Späh-Affäre


Fotos: ARD

Das Erste sendet heute nach der „Tagesschau“ keinen „Brennpunkt“ zu den neuesten Wendungen in der NSA-Affäre — obwohl sich die Chefredakteure der ARD-Anstalten intern einstimmig dafür ausgesprochen haben. Der Programmdirektor des Ersten, Volker Herres, hat sein Veto eingelegt. Womöglich sorgt er sich um die Quoten der Show „Die deutschen Meister“ mit Kai Pflaume, die dort im Programm steht.

Gestern wurde bekannt, dass ein Mobiltelefon von Bundeskanzlerin Angela Merkel möglicherweise von den Amerikanern abgehört wurde. Die Nachricht löste erhebliche Verstimmung, diesmal auch in der Union aus.

Nach Ansicht der ARD-Chefredakteure wäre das ein guter Aufhänger, die Ausspäh-Affäre, die die breite Bevölkerung bisher eher mit geringem Interesse wahrgenommen hat, massenattraktiv aufzugreifen. Durch die Zuspitzung auf das Handy der Kanzlerin habe es heute größte Aufmerksamkeit für die Vorgänge gegeben. Reinhold Beckmann wird zwar in seiner Talkshow um 22:45 Uhr das Thema in prominenter Runde diskutieren; es wäre aber ein guter Anlass gewesen, sich ihm in der Primetime des Ersten zu widmen.

Eine Sonderprogrammierung wie ein zusätzlicher „Brennpunkt“ bedarf aber der Zustimmung des Programmdirektors. Die verweigerte Volker Herres. Das ist zwar kein einmaliger, aber wohl ein seltener Vorgang, insbesondere angesichts des einstimmigen Votums der Chefredakteure. Auch ARD-Chefredakteur Thomas Baumann und das ARD-Hauptstadtstudio hätten einem „Brennpunkt“ am Ende der täglichen gemeinsamen Schaltkonferenz zugestimmt.

Herres und die Pressestelle des Ersten wollten all das nicht bestätigen und sich nicht äußern.

Anders als die legendären „Brennpunkte“, die das Erste ins Programm nimmt, wenn es zu seltenen Wetterphänomenen wie Schnee im Winter kommt, sind politische Sondersendungen ein Risiko, wenn es um die Quote geht. (Es geht immer um die Quote.) Dass ein weitgehend inhaltsloser „Brennpunkt“ mit dem Titel „Die Lügen des Limburger Bischofs“ vor genau zwei Wochen trotz der Moderation von Alois Theisen von fünf Millionen Zuschauern gesehen wurde, hatten in der ARD keineswegs alle erwartet.

Die Kai-Pflaume-Sendung „Die deutschen Meister“, in der heute von 20:15 Uhr an unter anderem die besten deutschen Stadt-Land-Fluss-Experten gegeneinander antreten, ist zwar einerseits nur eine von vielen überaus verwechselbaren Shows, mit denen die Öffentlich-Rechtlichen gerade ihre Programme fluten. Andererseits könnte ihre Quote dem Programmdirektor besonders am Herzen liegen: Es ist der zweite von vier Teilen. Wenn die Leute sich das nicht anschauen, weil sie vorher bei einem „Brennpunkt“ über irgendwelche vergleichsweise marginalen politischen Enthüllungen wegzappen, könnte sich das auch auf die beiden verbleibenden Sendetermine negativ auswirken.

120 Replies to “ARD-Programmdirektor verhindert „Brennpunkt“ zur Späh-Affäre”

  1. Der Programmdirektor kann die Zustimmung verweigern? Oh, wie viele andere Brennpunkte hat es schon gegeben, bei denen man gern laut gerufen hätte: Verweigern Sie, Herr Herres. Bitte verweigern Sie!

  2. Wie sagt man so schön: „Der Fisch stinkt vom Kopf“. Einfach unglaublich was sich Herres da wieder leistet.

  3. Vielleicht besorgt man sich so Mehrheiten für den nächsten Intendantenjob. Aktuell ist ja sowohl CDU/CSU wie auch der Kuschel-SPD daran gelegen, das Thema nicht hochkochen zu lassen.

  4. Ich verstehe die Aufregung nicht. Es gibt doch wirklich wichtigere Themen für einen Brennpunkt als die Späh-Affaire. Am Sonntag ist Zeitumstellung, zum Beispiel.

  5. In welcher ARD Kantine kann ich das zu essen bestellen, was ich grade wieder auskotzen möchte??
    Unfassbar!

  6. War Herres nicht der, der als es das erste Mal darum geht Jauch zu verpflichten seinen Posten daran knüpfte, ob Jauch kommt oder nicht? Und dann kam Jauch nicht , er war aber weiter fröhlich im Amt. Einer von denen war es auf jeden Fall, ob es Herres war bin ich mir nicht mehr sicher. (kann es auf die Schnelle auch nicht ergooglen)

  7. Man muß ja nicht immer bösen Willen unterstellen – vielleicht darf er auch nicht, weil die NSA etwas weiß, das ihm schaden könnte.

    Schockierend, so ein Satz, nicht wahr?

    Schockierend daran ist, daß man heute wieder solche Sprüche in Deutschland machen kann und alle denken „unwahrscheinlich, aber vielleicht ist doch was dran.“

  8. War nicht Qualität/Inhalt vor Quote, ein Zentrales Argument für das gebürenfinanzierte Programm? Die Chefredakteure sollten ihn, den Herrn Herres, argumentativ zwingen etwas plausiblere Gründe zu präsentieren anstatt einfach einzuknicken. Das Publikum, sollte sie darin moralisch bestärken. Wenn es also noch so etwas wie eine journalistische Berufsehre gibt, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt diese unter Beweis zu stellen!

  9. Herr Niggemeier, ich schätze Sie sehr. Aber mit der Spekulation zu einem Quotengrund lägen Sie falsch. Ich kenne mich von Berufs wegen etwas aus mit dem Quoten – es ist sicher so, dass ein Brennpunkt den Quoten der Pflaume-Show sogar nützen würde. Später zu senden heißt länger zu senden, später zu enden und damit höhere Marktanteile für Pflaume zu erzielen. Das war in der Vergangenheit öfter der Fall – insbesondere weil viele Ältere nach dem Brennpunkt in der ARD bleiben, weil ja so vieles auf den anderen Sendern schon begonnen hat. Der Vorgang mag empörend sein und unverständlich, aber ich wäre in Sachen Spekulation zum Motiv sehr vorsichtig.

  10. Als in Köln die NSU Rohrbombe hochgegangen ist, gab es auch keinen Brennpunkt. Im gleichen Monat ist Rudi Völler als Trainer der Fußballnationalmannschaft zurückgetreten, dazu gab es einen Brennpunkt.

  11. Das Volk will unterhalten werden! Nicht beunruhigt. Versteht das doch bitte mal.

    Diskussion beendet.

    So, was glaubt Ihr, werden die Lesben bei Bauer sucht Frau blank ziehen? Ich bin so aufgeregt.

  12. @Lesertyp: Den umgekehrten Fall gab es aber auch schon: Miserable Quoten für den „Brennpunkt“, die sich negativ auf das Folgeprogramm auswirken. Richtig ist: Ich kann nur mutmaßen, was der Grund für das Veto von Herres ist. Womöglich hat er ganz andere Motive. Meine Spekulation, dass es um die Quote geht, wäre bloß die harmloseste und alltäglichste Erklärung.

  13. Da weiß man doch wirklich nicht weiter. Man versucht diese Flachpfeifen Friedrich und Pofalla zu ertragen, muss an Wahlabenden resigniert feststellen, dass wieder so viele Menschen Merkel wählen und dann hört man von solchen Entscheidungen eines Programmdirektors, der anscheinend die Aufgabe der öffentlich rechtlichen Sender nicht versteht.
    Das kann doch alles nicht gut gehen.

  14. @ Stefan: mag sein – aber dieses Thema halte ich wegen der Zuspitzung auf Merkel vs Obama und die direkte, klare zuzuordnende Betroffenheit – irrsinnigerweise – für durchaus quotenträchtig. Ich glaube nicht ans Pflaume-Quotenargument, würde mich aber für die Gründe gegen den Brennpunkt interessieren. Und hier darf sich ein Programmdirektor doch bitte mal erklären. Die NDR- Kollegen vom Tagesschau-Blog sind ja auch gerne sehr mitteilsam was ihre journalistischen Gründe für oder gegen eine Aufbereitung angeht.
    Ich würde schätzen: es gibt zu wenig Fakten, zuviel Meinungsgerede und meist eindimensionale (berechtigte) Empörung von allen Seiten über die man berichten kann. Das fügt dann der einfachen Tagesschau-Aufbereitung keine neue Ebene hinzu und ist durch Talkformate besser und tiefgründiger zu hinterleuchten als durch ein einfaches, total festgefahrenes Brennpunkt-Format.
    So würde ich die Argumentationslinie von Herres einschätzen. Ich teile diese nicht – und ich finde das ARD-Regelwerk hier auch zu starr – aber so würde ich mutmaßen.

  15. Hm. Ich verstehe eigentlich das Problem nicht. Die CDU-Pfeifen wurden doch nicht müde zu erwähnen, dass ohne offizielle Bestätigung durch die USA alle Medienberichte Spekulatius und unwahrscheinlich sind. Da die öffentlich-rechtlichen Sender von der Politik geführt werden und zusätzlich noch die Mehrheit der Deutschen die CDU und Super-Angie für kredibel halten, ist das alles doch mega-logisch. Dass eine schrille Minderheit im Internet das anders sieht, ist zwar gut, aber leider in diesem Fall relativ belanglos.

  16. Warum sollte die ARD auch nach dem Aussitzen der NSA Affäre einen Brennpunkt bringen? Wäre zu spät und zu sehr amtsbezogen. Die vielen Brennpunkte die es schon hätte geben müssen …

  17. Bei allem berechtigten Wundern über Herrn Herres, was bitte genau versprechen sich alle jetzt ausgerechnet von einem „Brennpunkt“ an informativem Mehrwert? Dass da irgendwelche Hanseln frierend vorm Weißen Haus oder vorm Kanzleramt stehen und mit zeitlicher Verzögerung sagen, dass ihnen da, wo sie stehen, auch keine brennenden Neuigkeiten zufliegen?

  18. @linus Den meisten hier wird es nicht um neue Informationen gehen. Wichtig am Brennpunkt ist, dass womöglich Millionen Ignoranten unfreiwillig ein bisschen aufgeklärt oder gar aufgerüttelt werden. Dann würde diese Affäre vielleicht endlich zum Gesprächsthema in den Kantinen und Seniorentreffs dieser Republik.

  19. Sofort entlassen, diesen Oberzensur. Da geht es ja zu, wie bei der „Aktuellen Kamera“. Naja, bei Merkel selbst sieht es auch nicht anders aus. Sieht man ja jetzt. Stasierprobt eben.

  20. @Linus (#26)

    Die neuesten Entwicklungen sollten zusammengefasst und eingeordnet werden. Auch wäre es erfreulich, wenn gewisse Personen bezüglich Naivität (Friedrich) und Beendigung von Dingen (Pofalla) kritisch befragt werden. Und es wäre schön zu erfahren, warum die großflächige Überwachung der Bürger keinen Anruf bei Obama ausgelöst hat. Aber das ist womöglich auch alles Wunschdenken.
    Bei welchem Brennpunkt werden denn exklusive Neuigkeiten präsentiert? Es geht doch vielmehr um neueste „erstaunliche“ Entwicklungen.

  21. @Janosch: Interessant: Einen echten Mehrwert kann man von einem Brennpunkt eigentlich kaum erwarten. Trotzdem möchte man ihn haben, weil man sich von seiner bloßen Existenz eine höhere Gewichtung des Themas in der öffentlichen Debatte und damit einen höheren Druck auf die Politik erhofft. Mir selbst geht es auch so – trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob das die richtige Haltung ist, mit der man über journalistische Programme diskutieren sollte.

  22. Ein Brennpunkt über den Bischof kann wenigstens dem Wort zum Sonntag die Quote retten. Eine Sendung über Mutti läuft hingegen Gefahr, der Tagesschau einen Zuschauereinbruch zu bescheren.

  23. Es scheint so, als überlasse das Fernsehen (nun auch das ÖR, die privaten seit jeher) bestimmte Themen zunehmend dem Netz. Blogger stürzen sich nur so auf das Thema, siehe http://www.der-postillon.com/2013/10/angela-merkel-emport-dass-sie-von-usa.html#more oder http://www.schoeneres-leben.de/2013/10/gabriel-fordert-unverzugliches-abhoren.html – und natürlich die halbe Twitter-Gemeinde. Die ÖR überlassen es der Nachrichtenroutine und der quotenschwächeren Spätschiene.

  24. Der Skandal ist doch nicht, dass Merkel ausgespäht wurde; das konnte sich jeder denken (entschuldigung wenn das altklug klingt, das soll es nicht); sondern, dass sie jetzt erst aktiv wird. Und dass man jetzt die US Regierung bittet, alles aufzuklären, statt (so ist zumindest mein Eindruck) von vorneherein alle verfügbaren Sicherheitsmaßnamen zu ergreifen. Ich möchte einfach nur schreien: WIE NAIV SIND DIE EIGENTLICH? Nichts gegen internationale Kooperation, aber wie auch immer die USA jetzt reagiert – sie wird damit gerechnet haben, dass das irgendwann rauskommt und nur Krokodilstränen vergießen. Sicher ist unser Land auch nicht perfekt, aber ich möchte nicht, dass es ein reiner Satellitenstaat wird.

  25. Linus #26 hat Recht, der „Brennpunkt“ liefert seit Jahren keinerlei substantielle Mehrwert-Informationen mehr. Er ist aber eine Sendeform mit einer sehr großen Symbolik und passt also ins Spielchen von „einbestellten Botschaftern“und geplanten Aussetzungen von Verhandlungen ganz wunderbar. Danach ist dann wieder business listening as usual.

  26. Und ja, mir ist bewusst, dass ich nicht über dasselbe Wissen wie Merkel verfüge (und auch nicht darüber verfügen will), aber soweit hätte es gar nicht kommen dürfen.

  27. haha, Niggi, haben sie dich auch für ein Live-Interview zu dem Thema in Panorama angefragt? Ich habe abgesagt… Panorama soll das wohl retten heute – die armen Kollegen…

  28. Eine gute Entscheidung keinen Brennpunkt zu senden.
    Da reicht doch die Sendezeit der Tagesschau völlig aus.

    Und man sieht mal wieder das es die ARD nie allen recht machen kann. Es wird immer Kritiker geben, egal welche Entscheidung die ARD trifft.

  29. Die Entscheidung ist genau richtig. In letzter Zeit kam es zur Inflation von Brennpunkten und oft nur mit Inhalt, dass man nicht genaueres weiß. Hier ist es doch auch so:
    -vielleicht hat die NSA in der Vergangenheit Merkel abgehört
    – die Bundesregierung hat sich deswegen bei Obama und beim Botschafter beschwert
    – die SPD stellt das Freihandelsabkommen in Frage

    Mehr Neues gibt es nun wirklich nicht so berichten und vieles ist auch noch wage.
    Ich bin auch dafür, dass der NSA-Skandal mehr Raum in der ARD bekommt, aber eine Brennpunkt ist das falsche Format.

  30. Immerhin wurde dieses eine Thema in allen Facetten bis 20:10:04 behandelt. Also quasi ein Brennpunkt durch die Hintertür :-)

    Vielen Dank dafür, dieses Thema in die Öffentlichkeit zu bringen!

  31. Äußerst dumm von Herres. Das wäre eine gute Gelegenheit gewesen, den ARD-Zuschauern dieses Teufelzeug zu erklären, wo die Enkel immer mit rumspielen.

  32. Und ich dachte, dass ich GEZ-Gebühren auch zahle, damit die ARD über politische Themen berichten kann, ohne auf die Quote achten zu müssen. So kann man sich irren.

  33. Manchmal frage ich mich, ob ich eigentlich im Wald stehe, wie man so schön sagt?

    Vor etwas über zwei Monaten hieß es aus dem Kanzleramt, die Aktivitäten der NSA – soweit sie Bürger der BR Deutschland betreffen – seien aufgeklärt, und alles habe seine Richtigkeit und Rechtmäßigkeit.

    Mit Ausnahme eingeschworener CDU-Stammwähler, über deren Anteil an der Gesamtbevölkerung zu spekulieren ich mich an dieser Stelle enthalte, hat das unterstellt zwar niemand so gesehen, aber egal: Die „geliebte Kanzlerin“ hatte, über den u. a. für Angelegenheiten der Geheimdienste zuständigen Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes Ronald Pofalla, gesprochen, und damit war die Sache nach teutonischem Demokratieverständnis erledigt.

    Und jetzt sollte mittels einer Sondersendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Empörung darüber mobilisiert werden, dass die „geliebte Kanzlerin“ ebenso bespitzelt wurde wie jene 80 Millionen Menschen, deren simpelsten Rechte – hier jenes auf Privatsphäre – sie noch vor ein paar Wochen nur einen feuchten Kehricht interessiert haben?

    Ja, ich glaube, ich STEHE im Wald!

    Und schlage vor, dass Das Erste und das ZDF sich jeweils mal einen ganzen Tag lang der Frage widmen: „Will Frau Merkel uns alle eigentlich verhohnepiepeln?“

    (Wie es nun rein formell zu bewerten ist, dass der Programmdirektor des ARD-Gemeinschaftsprogramms Das Erste eine von den Chefredakteuren der Mitgliedsanstalten einmütig gewünschte Sondersendung nicht ins Programm nimmt, lasse ich bewusst offen, denn ich begrüße einfach aus nackter Häme und Zynismus das materielle Ergebnis.

    Wer bei Facebook ist, und dort die Tagesschau „geliked“ hat, hat schon einen herrlichen bissigen Kommentar zum Verhalten der Bundesregierung zu lesen bekommen.)

  34. Die Woche erst bin ich beim planlosen Zappen auf rbb hängen geblieben, bei einer Reportage über die Aktuelle Kamera des ehemaligen DDR-Fernsehens und wie dort direkt vom ZK in die Berichterstattung hinregiert wurde. Und dachte noch ganz naiv, wie gut, dass diese Zeiten vorbei sind. So kann man sich täuschen…

  35. Ich hoffe das diese Nachrichten all den Wählern, die ja so ungemein von der Kompetenz von „Mutti“ überzeugt waren im Halse stecken bleibt. Das gesamte deutsche Volk wurde bespitzelt und „Deutschlands bisher beste Führungsspitze“ (O-Ton Wähler Interview) winkt es als wischi waschi ab. Nun kommt raus, dass auch „ihre Emminenz“ abgehört wurde und alles steht auf Alarmstufe rot ?
    In meinen Augen ist das eine absolut inakzeptable Frechheit sondergleichen.
    Und so wie ich das deutsche „Wahlvieh“ kenne, wird es genauso behandelt wie die damalige Guttenberg Affaire: „Es ist ja nur menschlich, ich stehe voll dahinter“
    Wiederlich…

  36. „Die deutschen Meister“?

    Ich habe da fast nur fremdländisch aussehende Menschen gesehen, als ich ein paar Mal zufällig drübergezappt bin.

    Und genau das war wahrscheinlich auch der Hintergrund: Deutsch ist, was ausländisch, kapiert es endlich, ihr Deppendeutschen.

    Und damit der Dummideutsche genau das bleibt,sollte es in Zukunft nur noch Brennpunkte geben, wenn es kein Ausländer unter die besten Deutschen schafft.

  37. Zum Ausgleich kommt dann nächste Woche der Brennpunkt: „Warum fallen die Blätter von den Bäumen?“ Ein Thema, dass doch sicher die Bundesbürger bewegt…

  38. Aber hat nicht bereits der Herr Pofalla die NSA-Affäre für beendet erklärt? Also warum dann dazu noch einen „Brennpunkt“?

  39. Wer braucht eine Brennpunkt? Da macht der Knopp was draus: Wenn der demnächst „Hitlers sabbernde Schäferhunde“ gedreht hat, kommt „Merkels hilfreiche Handys“.

  40. #51, sib. Tiger:
    Ob Sie im Wald stehen oder nicht, heutzutage sind Sie dank mobiler Geräte dort ja nicht von der Grundversorgung abgeschnitten, es ist jedenfalls nichts unerwartetes geschehen. Vor der Wahl wurde argumentiert, dass ja bisher nichts passiert ist, worüber man sich aufregen müsste (oder wo man seiner Empörung an der Wahlurne Ausdruck verleihen könnte) und nach der Wahl ist der Zeitpunkt gekommen, wo man kräftig Dampf ablassen kann. Bei der nächsten Wahl haben sich die Gemüter wieder beruhigt. Wo doch sogar die Kanzlerin Opfer war! Aber die hat sich auch nicht unnötig aufgeregt. Wozu also ein Brennpunkt?

  41. Ich hatte mich schon gewundert, wo der Brennpunkt bleibt und vermutet, Friedrich Pofallala hätte hinter den Kulissen seine Fäden gezogen …..

  42. Meiner Meinung nach liegen die Programmdirektoren der Öffentlich Rechtlichen genau am Puls der Zeit: Der Deutsche Michel _will_ sich von Kai Pflaume und Konsorten sedieren lassen. Nur so lässt sich die kognitive Dissonanz aushalten und weiter Kreuze bei den Volksparteien machen.

  43. NSA-Brennpunkt
    Wenn es sich denn so zugetragen hat, was Stefan Niggemeier in seinem Blog schreibt, es wäre ungeheuerlich! Die Kanzlerin wird ausspioniert, und der Programmdirektor der größten deutschen Medienanstalt, der öffentlich-rechtlichen, wohl gemerkt gebührenfinanzierten ARD, legt den Mantel des Schweigens darüber? Das ist Absurdistan!

    Öffentlich-rechtlicher Rundfunk, von den Geldern der Gebührenzahler zwangsfinanziert, hat sich nicht auf die Quote zu berufen, sondern seinen Informationsauftrag dem Bürger gegenüber zu erfüllen.

    Deutschland hat einen besseren Journalismus verdient. Die Zensur scheint allgegenwärtig, nicht nur bei der ARD, die damit nur einmal mehr den Verdacht der Hofberichterstattung in trauriger Weise bestätigt. Zensur ist auch beim hochgelobten Spiegel, bzw. seinem Ableger SPIEGEL-ONLINE gang und gäbe. Die Foristen wissen ein Lied davon zu singen. Wer es zum Beispiel wagt, sich allzu deutlich gegen DIE LINKE zu äußern, oder grüne Politik à la Trittin und Roth kritisiert, hat kaum eine Chance auf Veröffentlichung, wer nicht klein beigibt, den trifft der Bann.

    Das ist die Realität in einem Land, in dem der Bürger angeblich das Recht auf freie Meinungsäußerung hat. Realität ist auch, dass die großen Medien, ob Funk oder Print, ob links oder rechts, Meinung lenken. Wir werden mit tendenziöser Berichterstattung für dumm verkauft. Im anglo-amerikanischen Raum undenkbar.

  44. @64: nach den Zahlen aus Ihrem dwdl-Link ergibt sich, dass Herres ein U-Boot des ZDF sein muss.
    Aber Spass beiseite: Aufregung über „Brennpunkt“, lohnt sich natürlich nur, wenn man einem ÖR-TV überhaupt noch was Sinnvolles zutraut. Immerhin bezahlen wir es und haben also ein Recht, Ansprüche zu stellen. Darauf sollten wir nicht verzichten. Verzichten können wir natürlich auf Aufsager von Möchtegern-Regierungssprechern, von denen es bei einer „Großen“ Koalition in ARD und ZDF eine ziemlich große Menge geben wird. Das ist das zwiespältige an dieser „Brennpunkt“-Frage.
    Wenn ich mal was wünschen darf – so ein „Brennpunkt“ könnte erörtern: warum die Aufregung erst jetzt? Was wollen die USA denn Geheimes über unsere Regierung herausfinden? Wie machen es umgekehrt „unsere“ Geheimdienste, oder können die nichts und kosten nur Geld? Warum trauen sich angebliche politische „Freunde“ nicht über den Weg? Gibt es dafür vielleicht auch gute Gründe, wie z.B. die früheren Atomwaffenambitionen der BRD unter allen Bundeskanzlern aller Parteien? Ich weiß, das hat die ARD noch nie geschafft, aber wünschen wird man doch dürfen.

  45. @Dittsche: So fassen Sie sich doch. Die ARD hat keinen Mantel des Schweigens über irgendwas gedeckt, sondern nur keinen „Brennpunkt“ ins Programm genommen. Sie berichtete aber in „Tagesschau“ und „Tagesthemen“, „Kontraste“ und „Beckmann“ ausführlich.

  46. @Dittsche

    Ich finde auch, es muss ein im Grundgesetz verankertes Recht bzw, eine Pflicht geben, die Linke und die Grünen im SPON-Forum kritisieren zu müssen. Da zahlt der Deutsche Michel schließlich Gebühren für. Umm, wait…

    Im anglo-amerikanischen Raum wird die Meinungsfreiheit natürlich total hochgehalten. Fox News und CNN und Sky sind schließlich Eckpfeiler der unabhängigen und überparteilichen Berichterstattung. Und dem Guardian steigt schliesslich auch kein staatliches Organ in den Keller nach.

  47. @ 69 Stefan Niggemeier: Allerdings wird den Vorgängen ein anderes Gewicht beigemessen, wenn es eine Sondersendung gibt. Der Brennpunkt – auch wenn in letzter Zeit teilweise inflationär ausgestrahlt – sendet sozusagen an den Zuschauer das Signal „oha, muss ne heikle Sache sein, wenns nen Brennpunkt gibt“. Dieses Signal hat Volker Herres nicht senden wollen – warum auch immer. Quotengründe wären die banalste und bei einem öffentlich-rechtlichen, nach 20 Uhr werbefreien Sender mit Abstand idiotischste Erklärung.

  48. @Dittsche

    Was ist denn die Sache? Sie möchten gerne die Linke und grüne Politik à la Roth und Trittin kritisieren. Am liebsten im SPON-Forum. Und beklagen sich, dass Sie das nicht so können, wie Sie das möchten und vergleichen das mit der Meinungsfreiheit im „anglo-amerikanischen“ Raum. Und das Ganze unter einem Artikel, in dem es darum geht, dass sich der Programmdirektor der ARD um die Quoten von Pflaume sorgt, wenn ein Brennpunkt zu einem Thema, was so gar keinen interessiert, vorher läuft. Ist das die Sache? Oder sind das, halten Sie sich fest, etwa nur Platitüden?

  49. an info[at]dasErste.de:

    Sehr geerhte Damen und Herren,

    darf ich Sie vielleicht um eine Erklärung bitten, weshalb der geplante Brennpunkt zum Thema NSA-Affäre auf Intervention von Herrn Herres hin nicht ausgestrahlt wird?

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/ard-programmdirektor-verhindert-brennpunkt-zur-spaeh-affaere/

    Wie möchte man es begründen, wenn zugunsten seichter Unterhaltung die Information über einen der größten Skandale des – zwar noch jungen – Jahrtausends verweigert wird ?

    Ich vertraue – ja, ich bin bekennender Idealist (ich hab‘ sonst Nichts ;-) – noch immer auf den Bildungs- und Informationsauftrag der öffentlich-rechtlichen Medien verteidige im Freundes- und Bekanntenkreis ausdauernd und überzeugt den Grundgedanken der GEZ-Gebühr.

    Mit der Entscheidung von Herrn Herres machen Sie mir meine Überzeugungsarbeit in Sachen GEZ wirklich nicht leichter.

    Ich würde mich freuen, wenn Sie mir für die anstehenden Diskussionen Argumente liefern könnten.

    In freudiger Erwartung verbleibe ich mit freundlichen Gruessen

    XXX

  50. Och Leute. Eine Sendung wurde nicht gezeigt. Oh je. Skandal. Die Welt geht unter.

    Das Thema wird seit langem auf allen Sendern, allen Kanälen, in allen Zeitschriften, Zeitungen, Talkshows, Blogs etc. totgeredet. Und nur weil eine Sendung nicht gezeigt wird, empört ihr euch?

    Wobei eigentlich ja ein gutes Zeichen, weil es heißt, dass gerade nichts ernsthaft Schlimmes oder Interessantes stattfindet.

  51. @Dittsche

    Im Übrigen ist Die Linke die einzige Partei (abgesehen von ein paar versprengten Jungrünen und Alt-FDPlern), die von Anfang an zum NSA-Thema eine recht dezidierte unmißverständliche Meinung geäußert hat. Davon ganz abgesehen, die Linke ist die einzige Partei im Bundestag, die keine Großspenden von der deutschen Industrie und anderen Lobbygruppen bekommt. Warum Sie ausgerechnet die in diesem Zusammenhang nun besonders kritisiert sehen wollen, ist mit relativ schleierhaft. Obwohl, viel schleierhafter ist mir, dass Sie den Eindruck haben, das sei Ihnen in Deutschland nicht möglich. Das ist, mit Verlaub, ziemlich grober Unfug.

  52. Ach ja, ich vermisse den Kommentar „Mich interessiert das ja alles nicht. Ich habe zum Glück meinen Fernseher bereits vor Ewigkeiten abgeschafft“. Oder habe ich ihn überlesen?

  53. […] ARD-Programmdirektor verhindert »Brennpunkt« zur Späh-Affäre Das Erste sendet heute nach der »Tagesschau« keinen »Brennpunkt« zu den neuesten Wendungen in der NSA-Affäre — obwohl sich die Chefredakteure der ARD-Anstalten intern einstimmig dafür ausgesprochen haben. Der Programmdirektor des Ersten, Volker Herres, hat sein Veto eingelegt. Womöglich sorgt er sich um die Quoten der Show »Die deutschen Meister« mit Kai Pflaume, die dort im Programm steht. […] ine Sonderprogrammierung wie ein zusätzlicher »Brennpunkt« bedarf aber der Zustimmung des Programmdirektors. Die verweigerte Volker Herres. Das ist zwar kein einmaliger, aber wohl ein seltener Vorgang, insbesondere angesichts des einstimmigen Votums der Chefredakteure. Auch ARD-Chefredakteur Thomas Baumann und das ARD-Hauptstadtstudio hätten einem »Brennpunkt« am Ende der täglichen gemeinsamen Schaltkonferenz zugestimmt. Quelle: Stefan Niggemeier […]

  54. @Linus: Die Linke ist nur gegen alles, weil sie in der Opposition ist. Da kann man leicht so eine Position haben.
    Natürlich ist die Linke nicht sehr glaubhaft in dieser Sache, da sie laut eidesstaatlicher Versicherung vor Gericht ja selber sagt, dass sie „rechtsidentisch“ mit der SED ist.
    Was Linken-Realpolitik ist, konnte man doch sehr gut am rot-rot Berliner Senat sehen: Es wurde eine sehr harte Spar- und Haushaltspolitik durchgeführt, obwohl doch sonst immer die Linke sagt, dass sie ein Gegner genau einer solchen Politik ist!
    Damit sind die Linken meiner Meinung nach die größten Heuchler in der gesamten deutschen Politik.

  55. @Linus: Gut, dass du keines meiner Argumente widerlegt hast. So viel zum Nachdenken.
    Fakt ist doch, dass man alles in der Opposition fordern kann, da man es nicht umsetzen muss.
    Fakt ist doch, dass die Linke selber sagt, dass sie „rechtsidentisch“ mit der SED sind.
    Fakt ist doch, dass die Linke gemeinsam mit der SPD in Berlin einen sehr harten Sparkurs gefahren haben, obwohl sie sonst immer so etwas ausschließen.

  56. @veri: Oh mann.
    Erster Fakt: Betrifft *jede* Partei in der Opposition. Divergenz zwischen Forderung und Umsetzbarkeit gibt’s immer, das ist nun wirklich kein herausragendes Merkmal der Linken.
    Zweiter Fakt: Bei weitem nicht alle Ex-SEDler sind bei der Linken gelandet. Die *einzige* Partei, die keine ehemaligen SED-Mitglieder aufgenommen hat, ist die SPD (vgl. „Rote-Socken-Vorwurf“). Ob die treuen Parteisoldaten eher bei der CDU oder bei der Linken gelandet sind, darüber kann man sich streiten. Die ganze Assoziation Linke==SED hat außerdem eh sooo nen Bart (wieviel sind 23 Jahre in Zentimetern?).
    Zum dritten Fakt sage ich nix, da fehlen mir die Hintergründe.

    @Topic: Der Käse ist ja nun gegessen. Ist halt interessant, welche seltsamen Prioritäten beim Brennpunkt herrschen. Da ja die Berichterstattung zum Thema ansonsten ziemlich flächendeckend ist, kann man das aber auch wieder irgendwie unter „kein großer Verlust“ verbuchen.

  57. @Linus
    „Davon ganz abgesehen, die Linke ist die einzige Partei im Bundestag, die keine Großspenden von der deutschen Industrie und anderen Lobbygruppen bekommt.“

    Davon ganz abgesehen, ist die Linke die einzige Partei im Bundestag, die eine Veränderung der Gesellschaft anstrebt: „Wir kämpfen für einen Systemwechsel…“, die eine „Unterordnung der Wirtschaft unter die solidarische Entwicklung …“ anstrebt und die einzige Partei, deren Ziel es ist, „die Vorherrschaft des Kapitals durch demokratische, soziale und ökologische Kräfte“ zu überwinden, um eine „Gesellschaft des demokratischen Sozialismus“ entstehen zu lassen. http://www.die-linke.de/partei/dokumente/programmderparteidielinke/praeambeldafuerstehtdielinke/

    Und da wundern Sie sich, wenn diejenigen, deren Besitz Die Linke vergesellschaften will, diese Bestrebungen nicht unterstützt?

    Als des differenzierten Denkens fähiger Mensch, nehme ich das Recht für mich in Anspruch, die Wohltaten einer Partei wie Die Linke abzulehnen und meine Stimme dagegen zu erheben. Wenn dies im Rahmen einer öffentlichen Diskussion im Online-Forum eines großen deutschen Mediums nicht möglich ist, weil meine Meinung unterdrückt, sprich: nicht veröffentlicht wird, empfinde ich das in der Tat als Zensur. Auf nichts anderes habe ich hingewiesen. Nämlich, dass diese Praxis in diesem Land Realität ist, links wie rechts. Wenn der Programmdirektor eines öffentlich-rechtlichen Senders das Bedürfnis der Massen nach seichter Unterhaltung höher bewertet, als seinen Auftrag, politische Aufklärung zu betreiben, hat er versagt. Die seichte Unterhaltung ist das Metier der Privaten. Dort erwarte ich nichts anderes, wohl aber von ARD und ZDF.

    „Warum Sie ausgerechnet die (Linke) in diesem Zusammenhang nun besonders kritisiert sehen wollen, ist mit relativ schleierhaft.“

    Schleierhaft ist mir, wie Sie diese Behauptung aufstellen können. An keiner Stelle habe ich gesagt, dass ich „in diesem Zusammenhang“ Die Linke kritisieren möchte. Ich habe gesagt, dass sowohl links wie rechts, sowohl bei Spiegel-Online als auch in der ARD zensiert wird und als Beispiel meine nicht veröffentlichte Kritik an Die Linke erwähnt. Lesen sollte man schon können.

    „Obwohl, viel schleierhafter ist mir, dass Sie den Eindruck haben, das sei Ihnen in Deutschland nicht möglich. Das ist, mit Verlaub, ziemlich grober Unfug.“

    Gebe Ihnen uneingeschränkt recht: Ihre Schlussfolgerung ist, mit Verlaub, grober Unfug. Schließlich habe ich nicht von irgendwelchen Träumereien berichtet, sondern von eigenen, realen Erlebnissen. Oder wollen Sie mich der Lüge bezichtigen?

  58. Warum die große Aufregung. Allen müsste doch bis jetzt klar geworden sein, dass sämtliche Regierungsparteien einen Zugriff auf die öffentlichen Programme haben. Ich bin der Meinung, dass das Verbot nicht von Herres kommt, da stehen andere Leute hinter ihm.
    Gelebte Demokratie ist das jedenfalls nicht, aber die sucht man sowieso in diesem System vergeblich.
    Wir haben auch keine unterschiedlichen Parteien mehr, sondern alle regieren unter dem Begriff Kapitalistische Einheitsparteien Deutschlands.

  59. @Stefan Niggemeier
    „So fassen Sie sich doch…“. Warum sollte ich? Immerhin ist der „Brennpunkt“ eine Marke wie der „Tatort“. Überschätzt, aber viel beachtet. Wenn Limburg und Wolkenbruch an dieser Stelle thematisiert werden, warum dann nicht der ungeheuerliche Vorwurf der Merkel-Bespitzelung? Vom 2.-12. Juni berichtete die ARD an elf Tagen hintereinander über das Hochwasser in Deutschland. Genauso hätte es der Spähvorwurf verdient gehabt, wenigstens einmal an dieser Stelle ins Licht der Öffentlichkeit gestellt zu werden, »Tagesschau«, »Tagesthemen«, »Kontraste« und »Beckmann« hin und her. Ihnen selbst war das Thema doch auch eine Erwähnung wert. Und das war gut so.

  60. @Trias
    „Die *einzige* Partei, die keine ehemaligen SED-Mitglieder aufgenommen hat, ist die SPD…“. Wie erklären Sie dann das Interesse nicht weniger Genossen, mit Die Linke zu koalieren? Die „aufrechten“ Sozis sind nicht besser als alle anderen, wenn es darum geht, an die Hebel der Macht zu gelangen.

  61. @ Dittsche
    Vielleicht hab ich in meinem Internet ein anderes SPON-Forum, aber ich hatte bisher nicht den Eindruck, das dort keine anti-linken Kommentare gepostet werden dürfen. Eher das Gegenteil. C. Roth etwa wird dort ständig „gedisst“, selbst wenn sie gar nichts mit dem jeweiligen Thema zu tun hat.

    @ veri
    Ja, die Linke ist Rechtsnachfolgerin, wie es so schön heißt, der SED.
    So, wie die heutige Bundesrepublik Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reiches als auch der DDR ist. Ergo vereint Frau Merkel in sich sowohl Adolf, den Kaiser und Erich Honecker. 

    Das heißt, um pingelig zu sein, nicht Erich. Sondern Willi Stoph. Der war nämlich „Vorsitzender des Ministerrates“, also Regierungschef.

    Nachfolger von Honni als Staatsoberhaupt ist ironischerweise ausgerechnet Sankt Gauck.

  62. @Dittsche

    Woher nehmen Sie eigentlich das Recht, in einem Forum eines privatwirtschaftlichen Anbieters unbedingt Ihre Meinung äußern dürfen zu müssen? Ich kann nicht erkennen, dass davon in irgendeiner Weise die Meinungsfreiheit gefährdet ist. Ganz davon abgesehen, dass es im SPON-Forum mit Sicherheit an vielem fehlt (Hirn?), an „Kritik“ (um nicht zu sagen Geschrei) am LinksGrünen Multikultieinheitsbrei mit Sicherheit nicht. Die ist dort nämlich Massenkonsens.

  63. @Dittsche

    Um dann den Schlenker zur Linken kurz mitzugehen, deren „Segnungen“ Sie ja so vehement auf öffentlichen Plätzchen ablehnen möchten. Ich müßte nachschlagen, aber die Linke hat in Deutschland im Bund bislang nirgendwo mitregiert, die Grünen gerade mal knapp acht Jahre. Warum sich der Hass gegen das vermeintlich postdemokratische System, das viele hier vorzufinden meinen, nicht eher an denen abarbeitet, die’s verbockt haben, wird mir auch für immer ein Rätsel bleiben.

  64. @Dittsche: Natürlich sind die keinen Deut besser. Aberdie SPD-Führungsetage scheut die Linken wie der Teufel das Weihwasser, weil anscheindend die von FDP und CDU immer wieder beschworenen „bösen Kommunisten“ dann ja endlich ihr „wahres Gesicht“ zeigen würden…das und nur das war ja auch der Grund, warum keine ex-SEDler aufgenommen wurden. Bei CDU oder FDP würde ja niemand auf den Gedanken kommen, die wären von Kommunisten unterwandert. Aber schön, dass das alte Feindbild und die Reflexe aus dem Kalten Krieg noch so zuverlässig funktionieren.

  65. Oh mein Gott, na klar, Kommunismus! (Seit wann ist denn eine Systemumwandlung schlecht?! Das ist doch ne Witznummer und viel zu vorschnell und panisch ans falsche Bein gepinkelt.) Die ÖR ist übrigens im Grundsatz eine sozialistische Idee, aber das hatten wir ja schon als Hitler und Korea herhalten mussten (siehe ältere Beiträge). AAARGH! Hirnschmelze.

  66. (Den privat-empfundenen Bildungsauftrag über das Trollfütterverbot stellend)

    @Dittsche #88
    …Linke die einzige Partei … Unterordnung der Wirtschaft .. solidarische Entwicklung … Gesellschaft des demokratischen Sozialismus…

    Nein, da gäbe es programmtheoretisch noch eine, kleiner Hinweis: Anagramm auf PDS.

  67. @Sigmund: Das sieht die Linke selber anders. Sie sehen sich eben gerade nicht als Rechtsnachfolger, sondern sagen explizit, dass sie „rechtsidentisch“ sind. Die BRD ist eben aber nicht identisch mit der Weimarer Republik! Das ist ein krasser Unterschied.
    Hier die eidesstaatliche Versicherung des Bundesschatzmeisters für die Partei:
    http://www.fas-schoenberg.com/13august/100531-EV-LINKErechtsidentischSED.pdf

    zurück zum Thema: Ich bin der Meinung, dass die ARD es im Nachhinein genau richtig gemacht hat. Man hat eben noch keine Fakten, sondern nur Vermutungen und dafür ist dann eher eine Talkshow wie Beckmann geeignet als ein Brennpunkt. Die Talkshow von Beckmann fande ich dann auch relativ interessant, auch wenn man sagen muss, dass Maybritt Illner natürlich deutlich besser wegen der besseren Gäste war.

  68. Brennpunkte sendet die ARD nur bei wirklich wichtigen Themen:
    Hitze im Sommer, Schnee im Winter, Trainerentlassung beim FC Bayern usw.
    Warum soll es einen Brennpunkt geben, wenn die imperialistischen USA den Rest der Welt und auch ihre angeblichen „Freunde und Verbündeten in Europa“ behandeln wie US-Kolonien? Da frage ich mich schon, ob der Herres auf der Gehaltsliste von CIA und NSA steht. Falls ja, wäre das mal ein Thema für einen Brennpunkt, und dann muss er weg. Falls nicht, muss er auch weg, nämlich wegen erwiesener Unfähigkeit für diesen Posten.
    Der beste Absatz in dem Blog von Stefan Niggemeier ist folgender:

    „Anders als die legendären »Brennpunkte«, die das Erste ins Programm nimmt, wenn es zu seltenen Wetterphänomenen wie Schnee im Winter kommt, sind politische Sondersendungen ein Risiko, wenn es um die Quote geht. (Es geht immer um die Quote.) Dass ein weitgehend inhaltsloser »Brennpunkt« mit dem Titel »Die Lügen des Limburger Bischofs« vor genau zwei Wochen trotz der Moderation von Alois Theisen von fünf Millionen Zuschauern gesehen wurde, hatten in der ARD keineswegs alle erwartet.“

    Super auf den Punkt gebracht!

  69. Vielleicht hätte die Kanzlerin in solch einem Brennpunkt nicht gut ausgesehen. Das darf aber nicht sein, Mutti ist doch immer um ihr Image besorgt.

  70. @Alfons
    Falsch. Mutti ist um ihr Image überhaupt nicht besorgt. Die (meisten) deutschen Massenmedien sind um ihr image besorgt.

  71. Wieso die Aufregung? Alles das, was bekannt war bzw ist, bekommt man auch in der tagesschau zu sehen. Wieso sollte man genau dies sich dann nochmals direkt im Anschluß in einem Brennpunkt breittreten lassen? Vielleicht sogar noch von Seehofer’s Groupie Sigmund Gottlieb.

  72. Mir ist übrigens gerade klar geworden, dass die Buchtaben im Brennpunkt-Schriftzug zur Mitte hin fetter werden, weil da vermutlich der Brennpunkt sein soll. D’oh.

  73. @fabian: Naja, schonmal was von Brisanz gehört? Ein nachgestelltes Extra erhöht die Aufmerksamkeit. Und dieses Thema muss dringend diskutiert werden!

  74. PS: Man hätte z.B. schön zusammenfassen können was bisher geschehen ist als CDU/CSU nichts anderes einfiel als den Deutschen einen schönen Sommer zu wünschen und die Nasen Pofalla und Friedrich in den Medien herumstolperten. Und man hätte auch verhidnern können was jetzt passiert: Das es nicht um den Skandal als solches geht, sondern nur um Merkels Handy.

  75. @Ste

    Das ist jetzt aber auch eher Wunschdenken, dass der Theisen, Alois oder der Gottlieb, Siegtmund dem Friedrich oder dem „Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen“- Pofalla die einzig richtige Frage stellen: Sind Sie eigentlich doof oder ein einfach nur ein dreister Lügner?

  76. @Linus:
    Wenn Pofalla sagt: „Ich bin doof!“, bedeutet das nicht, dass er ein dreister Lügner ist(.) (oder ?)

  77. […] Der Medienjournalist Stefan Niggemeier hatte in seinem Blog behauptet, die Entscheidung gegen den Handy-Skandal-”Brennpunkt” sei von ARD-Programmchef Volker Herres persnlich getroffen worden – und zwar gegen die Entscheidung der ARD-Chefredakteure, die zuvor ihr Okay fr die Sondersendung gegeben htte. “Anders als die legendren ‘Brennpunkte’, die das Erste ins Programm nimmt, wenn es zu seltenen Wetterphnomenen wie Schnee im Winter kommt, sind politische Sondersendungen ein Risiko, wenn es um die Quote geht”, schreibt Niggemeier in seinem Blog. […]

  78. Da in der letzten Zeit so viel Unruhe über Rumänen un Bulgaren in der Medien gab, setzt ARD noch eine drauf und strahlt gerade jetzt aus wie „die Rumänen“ die Deutschen verkauft haben. Man dachte vielleicht, dass die Rumäniendeutsche sich zu viel mit den Herrkunftsland solidarisieren. Kein Wunder wenn der ARD Programmdirektor in München sein Büro hat.

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