Die VG Wort verweigert jede Auskunft über die Hintergründe ihrer fragwürdigen Kampagne zum Urheberrecht. Sie sagt nicht, was sie gekostet hat. Sie sagt nicht, wie sie finanziert wurde. Sie will nicht einmal sagen, von welchem VG-Wort-Gremium sie beschlossen wurde.
Immerhin das weiß ich nun, nach siebenmaligem Nachfragen und drei Wochen Wartezeit: dass ich keine Antworten bekomme. Selbst die Frage, ob die VG Wort zu diesem Thema keine Auskunft gibt, wollte mir Pressesprecherin Angelika Schindel zunächst nicht beantworten. Gestern Abend nun schrieb sie mir immerhin:
Wir haben Ihren Blog zur Kenntnis genommen und sehen keine Veranlassung, weitere Auskünfte zu geben.
Ursprünglich hatte sich die VG Wort zu der Äußerung hinreißen lassen, die Aktion „Wir geben 8 (auf das Urheberrecht)“ sei „in den Gremien der VG WORT ausführlich beraten und beschlossen“. Schon die schlichte Nachfrage, um welche Gremien es sich konkret handele, ließ den Verein verstummen.
Das lässt mich befürchten, dass die VG Wort einen guten schlechten Grund hat, etwas zu verheimlichen. Mindestens beweist es ein Selbstverständnis, das mich erstaunt und empört.
Die Verwertungsgesellschaft nimmt eigentlich treuhänderisch für mehrere Hunderttausend Urheber wie mich Verwertungsrechte wahr. Es ist nicht ihr Geld, das sie verwaltet, sondern unser Geld.
Und dieser Verein, der ein Monopol auf diese Aufgabe hat, sieht „keine Veranlassung“, einfache Fragen der Menschen, deren Rechte er vertreten muss, über den Umgang mit diesem Geld zu beantworten?
(Wird fortgesetzt.)
Wie wäre es denn, wenn man auf der anstehenden Mitgliederversammlung bzw. der Versammlung der Wahrnehmungsberechtigten die schweigsamen Treuhänder zum Reden brächte? Zu der Veranstaltung am 7. Juni im Münchner Künstlerhaus ist jede/r mit der VG Wort verbandelte Urheber geladen. Und unter Tagesordnungspunkt 2 („Aussprache“) ist ganz offiziell Platz für alle Fragen, Probleme und Anregungen. Ob die Verantwortlichen dann wagen, die Auskunft zu verweigern und damit gegen das Vereinsrecht zu verstoßen?
Immerhin beschäftigt die VG Wort Yogalehrerinnen, die nicht nur Autorenrechte verwalten:
http://www.roder-verlag.de/autoren/radermacher-bettina/index.html
Sondern auch telefonisch Termine zum Hellsehen (für 2 EUR die Minute) anbieten:
http://www.bettina-radermacher.de/hellsehen/hellsehen.htm
Und Gedichtbücher im Umfeld rechtslastiger Autoren wie John Asht (bitte selber googlen) veröffentlichen.
Vielleicht gibt sie ja als Hellseherin Auskunft zur Problematik? Für 1,99/ Min.?
Vielleicht sagt einer der beteiligten Autoren ja was?
Ist halt wie Schutzgeld. Da stellt man auch keine unbequemen Fragen,
Wie können die glauben, die Sache sei damit erledigt?
Komisch, dass sich Monopolisten wie Monopolisten verhalten.
Ja. Was polyphem gesagt hat.
Wäre das nicht ein Anlass, das grundlegende Konzept eines Zwangsmonopolisten zu überdenken?
Zur VG WORT. Da bin ich seit 30 Jahren Mitglied der heuer gut fünfzig Autoren „starken“ Gruppe III/Wissenschaft .
Mal konkret . Aus Anlaß des gestern erhaltenen 12-seitigem „Bericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 2012″ rede ich vom Geld: nach dem Bericht S. 6 gehen im Bereich Wissenschaft von der letzten Gesamt“ausschüttung“ in Höhe von 7.691.041 € rund 30,3 Prozent an Verlage. In meinem „Fall“ sind es nach meinen Meldeunterlagen von 2012 (ohne bei METIS zu meldende Netztexte) in diesem Jahr, 2013, etwa 350 €, die mir wieder als Autor fehlen, weil dieses Geld nicht an mich als „unmittelbaren Produzenten“, sondern an Verlage ausgezahlt wird. Und das geht (bei mir) nun schon seit etwa 1980 so …
Im Übrigen habe ich Vorständler Dr. Robert Staats nicht gewählt. Sondern diesen Herrn wegen Untätigkeit und Unfähigkeit in den letzten Jahren mehrfach brieflich kritisiert, zuletzt nach einer dümmlichen VG-Wort-Presseerklärung am 27. April 2013 so: „Sie sollten als VG WORT Vorstand besser heute noch als übermorgen WEG – WEG – WEG“ .
Dr.rer.pol.habil. R. Albrecht, PhD., 17. Mai 2013
http://wissenschaftsakademie.net
Vielleicht wg. Untreu mal anzeigen, die Leute?
mir schreiben sie (die VG Wort), dass sie meine über Metis gemeldeten online-texte nicht berücksichtigen könnten, da auf dem portal, für das ich schreibe, Textmarken eingesetzt seien. Auf Metis selbst hiess es noch, keine textmarken vorhanden, konnten sie nicht erklären, zum Teufel jagen sollte man den „Verein“.
Kann mal ein buchhalter checken, wieveil Ged eingenommern – und wieviel ausgegeben wurde?
Allein das Berliner Büro kostet hunderttausende im Jahr- wieso?
„Die Verwertungsgesellschaft nimmt eigentlich treuhänderisch für mehrere Hunderttausend Urheber wie mich Verwertungsrechte wahr. Es ist nicht ihr Geld, das sie verwaltet, sondern unser Geld.“
Vielleicht wird das von so einer Gesellschaft ja ein wenig wie bei den Steuern gesehen: Der letztendliche Verwendungszweck liegt in den Händen derer, die es im Grunde genommen einfach auch viel besser wissen. ;-)
Und zu „VG Wort“: Tja, manchmal finden sich noch Begründungen oder Erklärungen im „Kleingedruckten“ (AGB oder so). Ansonsten ist es vermutlich an der Zeit, vorerst kleinere (oder evtl. gar keine) Kampagnen – Brötchen zu backen…
Bei 100 Mitarbeitern, davon 44 in Teilzeit, bleibt für solche Kampagnen wohl genug übrig von den 9,2 Mio Verwaltungskosten.
http://www.vgwort.de/fileadmin/pdf/geschaeftsberichte/Gesch%C3%A4ftsbericht_2011_final_1.pdf
VG What?
§ 1 Nr. III der Satzung der VG Wort:
Zweck des Vereins ist es, die urheberrechtlichen Befugnisse seiner Mitglieder und Wahrnehmungsberechtigten treuhänderisch wahrzunehmen, die ihm vertraglich diese Wahrnehmung an-
vertrauen“.
Politische Propaganda, auch wenn sie im Zusammenhang mit dem Urheberecht steht, gehört danach nicht zum Aufgabenbereich der VG Wort. Damit einhergehende Minderungen der Aussschüttungen könnten eine Verletzung von Vertragspflichten (ggü- Wahrnehmungsberechtigten) bzw. von Mitgliedschaftsrechten (bei Mitgliedern) sein. Ob auch Strafrecht (Untreue und Unterschlagung) relevant ist, mögen Strafrechtlicher beurteilen, ist aber nicht von vornherein von der Hand zu weisen.
Es ist daher nachvollziehbar, dass die VG Wort sich jetzt etwas zugeknüpft zeigt.
Mich haben Sie auch um die Metis Geschichten betrogen, weil ich auf meinem Blog auch Seiten habe wo der Text nur teilweise erscheint. Sie wollen einfach nicht sagen ab wieviel Lesern sie überhaupt zahlen. Ich bin gerade dabei die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Schreiben werden einfach nicht beantwortet.
Die nötigen Mindestzugriffszahlen werden jedes Jahr öffentlich gemacht, nur Obacht: gewertet werden ausschließlich Leser mit „deutscher“ IP, auch Bots werden – irgendwie – aussortiert.
Daraus ergibt sich eine oft drastische Diskrepanz zwischen Zugriffszahlen und von der VGW gezählten Klicks.
Nichtsdestotrotz sind die nötigen Werte öffentlich. Die letzten drei Jahre sind sie permanent gestiegen, die Auszahlungen gleichzeitig permanent gesunken.
Ich sehe nicht, was der Staatsanwalt da tun soll.
Ich hatte genau diese Zahlen angefordert und habe sie bis heute nicht bekommen. Ich habe selbstverständlich auch die gültigen Zählungen für meine Artikel angefordert und ebenfalls nicht bekommen. Sie sollen ja auch keine Bots und keine Doubletten zählen. Sie sollen nur deutlich machen was sie wann warum und an wen zahlen.
Man nennt das Transparenz und wenn die nicht gegeben ist muss ich davon ausgehen, dass sie mich und andere betrügen und dafür gibt es den Staatsanwalt. Denn wenn alles in Ordnung wäre könnten sie ja die Zugriffszahlen bekannt geben. Sie sind ja kein Geheimnis und genauso könnten sie die abgelehnten Zahlen nennen. Aber dann würde verm utlich ein Aufschrei durch die Szene gehen.
So bezahle ich deutlich mehr an die VG Wort als ich von ihr bekomme, schreibe aber täglich einen Artikel und habe im Schnitt so um die 3.000 Zugriffe auf diesen Artikel. Auf einige natürlich viel mehr und andere viel weniger.
Ich bin auch vor Jahren als freier Journalist und Blogger hoffnungsvoll Mitglied geworden. Aber wer blogt, wurde ja inzwischen indirekt rausgeworfen, indem die VG Wort wiederholt an Mindestwort- und Abrufzahlen drehte.
Vom aufwändigen und bürokratischen Melden der gedruckten Veröffentlichungen will ich gar nicht erst anfangen…
Es ist ein reiner Verein zum Vertreten der Verlagsinteressen. Autoren kommen bei denen gedanklich überhaupt gar nicht vor. Ich bin der festen Überzeugung das diese Truppe entweder demokratisch und vernünftig besetzt oder aufgelöst wird und die Geschäftsleitung gehört meiner Ansicht nach vor Gericht.
Zu Frau @Rieger, Herren @Hoff @tkoch @Pannor
Kurz und nicht abstrakt-allgemein. Sondern konkret-operativ:
1). Was fehlende METIS-„Transparenz“ betrifft, hab ich ähnliche Erfahrungen wie Sie. Ich weiß nach dreimaligen – unbeantworteten – Nachfragen (2012) bis heute nicht , was dort Sache ist, konkret: welche gemeldeten Netzbeiträge anerkannt wurden/werden. Als Einmalnachzahlung erhielt ich via METIS 2012 anstatt erwarteter 1.500 € nur´n bissel mehr als die Hälfte. Auch deshalb hab ich 2013 dort nichts mehr gemeldet. Was (wegen Verletzung der Auskunftspflicht) nicht ausschließt, trotz Nichtmeldung aufgrund einer vorzulegenden Liste von Netzveröffentlichungen ggf. später nachzufordern.
2). Mal weg von den Peanuts. VG WORT zahlte im März 2010 einmalig vorenthaltene Tantiemen nachträglich aus (an mich damals knapp zehntausend €). Warum sollte es nicht nächst eine erneute Nachzahlung für die Beiträge geben, die die VG WORT jahrzehntelang – anstatt den Urhebern/Wahrnehmungsberechtigten – illegal den „Verlagen“ zahlte? Das sind dann, bei 30 Prozent Verlagsanteilen (s. oben Nr. 8) für gemeldete und bis heute nur zu 70 % tantiemisierten Autorenbeiträgen (bei mir seit 1980) auch wieder keine Peanuts.
3) Was irgendwelche strafrechtsrelevanten Vorwürfe betrifft rate ich zur Zurückhaltung, bin aus Gründen selbst höchst vorsichtig und werde niemanden hier und andernorts öffentlich verdächtigen.
Mit freundlichem Gruß
Richard Albrecht, 180513.
„Es ist nicht ihr Geld, das sie verwaltet, sondern unser Geld.“
Fast richtig. Es ist das Geld, das dem Bürger aus der Tasche gezogen wird, wenn er z.B. einen MP3-Player kauft. Dass das automatisch zu „eurem“ Geld wird, ist der eigentlich Skandal.
@ Richard Albrecht
Da die selber auf schriftliche und telefonische Anfragen nicht reagieren muss ein öffentlicher Druck hergestellt werden und die Verdächtigung der Untreue und des Betruges hätte sich ja leicht vermeiden lassen, wenn sie geantwortet hätten. Ich werde das Ganze demnächst in einem Blogbeitrag nochmals verstärkt darlegen.
@ Wilz
Wir können derartige Zahlungen gerne vermeiden, aber tatsächlich wäre das eine gute Möglichkeit wenigstens minimale Honorare für die Arbeit zu bekommen ohne das es jemanden ernsthaft belastet. Aber bitte wegen meiner können Gema und VG Wort sofort aufgelöst werden. Solange das aber nicht der Fall ist will ich meinen Anteil von dem Geld.
Wie wärs, einfach Strafanzeige wegen des Verdachtes der Veruntreuung von treuhänderisch verwalteten Geldern zu erstatten? Ich denke, die Verantwortlichen der VG Wort werden es sich gut überlegen ob sie ihre Arroganz und Ignoranz gegenüber einer Strafverfolgungsbehörde fortsetzen wollen.
Was sind das eigentlich für dreistfreche Typen, die den Laden fùhren?
Hallo Herr Niggemeier,
bitte nicht locker lassen, das ist ja ein Unding !!
*mit Popcorn sich auf der Couch zurücklehnend*
Ich genieße es sehr zu sehen, wie die unheilige „Allianz“ aus Urhebern und Verwertern langsam bröckelt – immer weiter so – je schlimmer, desto besser.
[…] Kampagne, die die VG Wort vor einigen Wochen zum Urheberrecht gestartet hat, über die sie keine Auskunft geben wollte? Es stellt sich heraus: Das lag […]