Wie „Geo“ gegen die Rechte von Autoren kämpft

„Geo“ macht ein großes Fass auf. Wenn gute Zeitschriften nicht das Recht hätten, Texte ihrer Autoren auch gegen deren Willen komplett umzuschreiben, keinen Satzbaustein auf dem anderen zu lassen, selbst wörtliche Zitate von Gesprächspartnern zu ändern, dann könnten sie gar nicht existieren.

So argumentieren sinngemäß die Anwälte des Gruner+Jahr-Blattes in einem Prozess, der in dieser Woche in die zweite Runde geht. Christian Jungblut, ein altgedienter Reporter und langjähriger „Geo“-Mitarbeiter, hatte gegen die Zeitschrift geklagt, weil sie sich nicht davon abbringen ließ, einen Artikel von ihm in Heft 12/2009 in einer grundlegend veränderten und für ihn nicht akzeptablen Fassung unter seinem Namen zu veröffentlichen. In der ersten Instanz hatte ihm das Landgericht Hamburg (wie berichtet) Recht gegeben.

„Geo“ hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. In der Begründung schreiben die Anwälte:

Dieser Rechtsstreit ist von wesentlicher Bedeutung für die Verlagsbranche. Hätte das Urteil des Landgerichts Hamburg Bestand, führte das zu massiven Eingriffen in die für die Publikation von Zeitschriften unerlässliche redaktionelle Autonomie. Redaktionen von Qualitätstiteln wie GEO bedürfen eines gewissen Freiraums in der Überarbeitung und Anpassung von Texten, die von freien Journalisten, aber auch eigenen Redakteuren zugeliefert werden, um den Qualitätsanspruch der Zeitschrift zu wahren und so die dauerhafte Wertschätzung des Publikums zu sichern. (…) [N]ahezu jeder Zeitungs- und Zeitschriftentitel ist darauf angewiesen, dass die Redaktion in die Lage versetzt wird, ihr zugelieferte Texte so zu redigieren, dass sie der jeweiligen Eigenart des Titels gerecht werden.

Unzulässig seien allein „gröbliche Entstellungen“, schreiben die „Geo“-Anwälte und bescheinigen dem Urteil, es sei „von bemerkenswerter Realitätsferne“.

Sie berufen sich bei der „Bestimmung der Grenzen der Änderungsbefugnis“ sogar auf das „hohe Gut der Pressefreiheit“, das Presseverlagen besondere Rechte zubillige. Verlage müsse deshalb auch im Urheberrecht „die Möglichkeit gegeben werden, [zugelieferte] Texte weitgehend und bis zur Grenze der Unzumutbarkeit abzuändern“.

Die „Geo“-Redaktion, die den Artikel komplett umgekrempelt hat, habe keineswegs den „geistig-ästhetischen Gesamteindruck des Originalmanuskripts verändert“, behaupten die Anwälte des Verlages. Es sei zum Beispiel auch keineswegs „‚reißerischer‘ Stil“, dass die Redaktion aus einem Hydrologen einen „Katastrophen-Seher“ machte.

Es geht bei diesem Rechtsstreit um viele konkrete Vertragsdetails und Redigierabläufe, aber im Kern um die Frage: Kann ein Autor die Veröffentlichung seines Werkes nach massiver Abänderung untersagen? Die Antwort von „Geo“ lautet: Nein. Die Anwälte der Zeitschrift fügen sinngemäß hinzu: Und wenn er es könnte, müssten wir den Laden dicht machen.

Die Diskussion um das Urteil lieferte einen erhellenden Blick in die erstaunlichen Umgangsformen hinter den Kulissen der Zeitschrift, die in den vergangenen Jahren rasant Käufer verloren hat und es gerade mit der „Focus“-haften (und inhaltlich komplett irreführenden) Titelzeile „Was Sie über Tiere wirklich wissen sollten“ versucht. Anders als es „Geo“-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede behauptete, ist Jungblut nicht der einzige, der über den Umgang der Redaktion mit Texten klagt.

In der Berufungsbegründung versuchen die Anwälte nun den Eindruck zu erwecken, der Artikel, den Jungblut abgegeben hatte, sei stilistisch unbrauchbar gewesen und habe vor Fehlern gestrotzt — und schrecken dabei auch vor dem Auflisten kleinster Petitessen und imaginierter Unrichtigkeiten nicht zurück. Darunter diese:

  • Die „fehlerhafte Gleichsetzung einer schlechten Angewohnheit (‚Laster‘) mit dem im Text eigentlich gemeinten Lastwagen“.
  • „Das umgangssprachliche ‚Holland‘, das korrekterweise ‚Niederlande‘ heißen muss.“
  • „Die falsche geographische Zuordnung von Gouda in der ‚Mitte Hollands‘ (korrekt: im Süden des Landes).“
  • „Die falsche geographische Zuordnung von Nijmegen an den Rhein (korrekt: an der Waal)“.
  • „Die falsche Angabe zur Bevölkerungsdichte in den Niederlanden mit 393/qkm (korrekt: 394/qkm).“
  • „Des Weiteren hat GEO aus dem Manuskript des Autors eine Reihe von Rechtschreib- und Grammatikfehlern getilgt. Beispiel: „Sysiphusarbeit“ (korrekt: Sisyphos).“

Öh.

(Solche Anwaltsschreiben sind ja selten würdevoll, aber dieses gibt doch eine Ahnung davon, wie gerne man für dieses Blatt arbeiten möchte.)

Die „Geo“-Anwälte suggerieren, dass das Urteil gegen „Geo“ die normale Arbeit des Redigierens und Fact-Checkens unmöglich mache. Darum geht es aber in diesem Prozess gar nicht. Es geht darum, ob ein Journalist es hinnehmen muss, dass ein Text, der nicht mehr sein Text ist, gegen seinen Willen und unter seinem Namen veröffentlicht wird.

Die Verhandlung findet am kommenden Mittwoch, 10 Uhr, am Oberlandesgericht Hamburg statt.

Nachtrag, 10. Mai. In der Verhandlung machte das Oberlandesgericht deutlich, dass es die Sache nicht so eindeutig sieht wie die erste Instanz. Grundlage dafür ist vor allem der konkrete Vertrag, den Jungblut mit „Geo“ hatte und der „zumutbare“ inhaltliche Änderungen an den Texten erlaubte. Das Gericht schlug einen Vergleich vor: „Geo“ soll sich verpflichten, den Artikel nicht mehr zu verbreiten und drei Fünftel der Kosten des Rechtsstreits tragen. Beide Seiten haben zwei Wochen Zeit, diesen Vergleich noch abzulehnen — dann würde das Gericht entscheiden.

74 Replies to “Wie „Geo“ gegen die Rechte von Autoren kämpft”

  1. Ich weiß zumindest schon mal für welche Zeitschrift Stefan zukünftig NICHT tätig sein wird. ;)

  2. Ich arbeite seit über einem Jahrzehnt als Freie. Es gibt durchaus Gegenbeispiele zu GEO – freundliche Magazin-Redaktionen, die mit dem Autor auf Augenhöhe umgehen oder die ihm nach dem Redigieren das Recht auf den letzten Blick zugestehen, d.h. ihm den Text noch einmal zumailen. Aber es gibt auch Magazin-Redaktionen – wie ja offenbar GEO auch -, die einen fertigen Text als eine Art Buchstabensuppe betrachten, die sie noch einmal neu umrühren will. Besonders lächerlich wird das immer dann, wenn Rezensionen oder Porträts umgeschrieben werden. Da sitzt dann jemand auf seinem Redaktionsstuhl, der den Menschen nicht getroffen, dessen CD nicht gehört, dessen Buch nicht gelesen, dessen Stimme nie gehört hat – der sich aber gleichwohl herausgefordert fühlt, seine Lieblingsadjektive in die Suppe hineinzurühren. Solche Redakteure wollen dann in der Regel auch nicht, dass man den eigenen Text vor Drucklegung nochmal sieht. Natürlich nicht. Man könnte ja was dagegen haben, dass „nachdenklich blickende Augen“, ein „schlurfender Gang“ oder sonstiges Hübsches, das in der Realität nie stattgefunden hat, plötzlich im Text als Fakt beschrieben wird, aber oft nur der Schreibtisch-Phantasie des Redakteurs oder Textchefs entsprungen ist. Solch ein Benehmen erträgt man als Autor eine Weile, manchmal auch länger, schließlich zahlen Magazine ja gut und der Freie braucht das Geld. Aber irgendwann hat man so die Schanuze voll von dem Scheiß, dass man sich andere Auftraggeber sucht. Oder gleich in die PR wechselt.

  3. Wie hier einige den Ausdruck „redaktionelle Autonomie“ missbrauchen, ist schon widerlich. Ich drücke Christian Jungblut die Daumen. Bei Gruner+Jahr kommt offenbar niemand auf die Idee, dass der Imageschaden für Geo weitaus kostspieliger sein könnte als ein Autorenhonorar. Vermutlich können die auch das Wort Hybris nicht buchstabieren.

  4. Soso, das umgangssprachliche „Holland“ muss korrekt „Niederlande“ heißen, und der umgangssprachliche „Hydrologe“ korrekt „Katastrophen-Seher“. Um die Qualität zu wahren.

    Für mich ist kaum zu fassen, dass es über die Frage, ob der Autor ein Vetorecht hat, überhaupt einen Streit gibt. Wenn man sich nicht einigt, könnte ja die Konsequenz sein, dass GEO dann eben keinen Beitrag hätte und der Autor kein Honorar, was beiden normalerweise einen Anreiz gibt, sich zu verständigen. Aber dass die ernsthaft das Recht haben wollen, gegen seinen Willen, aber mit seinem Namen, den Text beliebig zu ändern? Geht’s noch?

  5. „kleins­ter Peti­tes­sen und ima­gi­nier­ter Unrich­tig­kei­ten“? Gerade solche Details werden von Ihnen und anderen Medienjournalisten doch immer gerne genüßlich auseinander genommen, oder? Auch wenn die Argumente der Anwälte natürlich albern sind. Diese Fakten/Petitessen sollten schon richtig wiedergegeben werden. Und so wie ich das sehe sind da einige Fehler bei… Anyway.

  6. Die Geografiekenntnisse von Geo und deren Rechtsanwälten scheinen beschränkt:
    »Das umgangs­sprach­li­che ›Hol­land‹, das kor­rek­ter­weise ›Nie­der­lande‹ hei­ßen muss.«
    ›Holland bezeichnet nicht nur umgangssprachlich die gesamten Niederlande, sondern ganz korrekt auch zwei Provinzen der Niederlande, nämlich Nord-Holland und Süd-Holland.
    »Die fal­sche geo­gra­phi­sche Zuord­nung von Gouda in der ›Mitte Hol­lands‹ (kor­rekt: im Süden des Landes).«
    ›In der Mitte Hollands‹ und ›Im Süden des Landes‹ schließt sich nicht aus, denn Gouda liegt mitten in der Provinz Süd-Holland und damit im Süden der Niederlande.
    Aber nicht nur deswegen dürfte die Berufung gegen das Urteil des Landgerichts keinen Erfolg haben.

  7. @7: Es hat sicherlich, behaupte ich mal, keiner etwas gegen „Fact-Checking“. Es kann immer mal ein Recherche-Lapsus unterlaufen. Auch dass am Ende noch einmal ein Lektor seiner Sisyphusarbeit nachgeht, ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass hier offenbar ein Text massiv und sinnverändernd umgeschrieben wurde, ohne dass der Autor ein Mitspracherecht hatte, und am Ende der Artikel auch noch unter dem Namen des Autors veröffentlicht wurde, als würde dieser vollumfänglich dahinter stehen. Die genannten Petitessen sind Nebelkerzen (scheinen aber offenbar zu funktionieren). Sie dienen lediglich dazu aufzuzeigen, dass der Text seine massive Umarbeitung auch verdient hatte. Im Grunde läuft das auf den Unterschied zwischen einer „minor revision“ und einer „major revision“hinaus.

  8. Wieso hat einer überhaupt Erwartungen, wenn er für Bertelsmann arbeitet? Das ist die Firma die u.a. RTL betreibt. Dass G+J bei GEO zwischengeschaltet ist, spielt aus meiner Sicht keine Rolle.

  9. @KaiS: Der Duden weiß jedenfalls, dass die latinisierte Namensform schon seit Jahrhunderten im Deutschen üblich ist. Nun wäre es IMHO durchaus legitim,wenn es eine redaktionelle Richtline gäbe, bei Eigennamen altgriechischer Herkunft keine latinisierten Formen zu verwenden, den Text entsprechend anzupassen. Dann dürfte aber konsequenterweise auch nicht „Herkules“ geschrieben werden (und ich wette, dass ich keine vier Geo-Ausgaben zur Hand nehmen muss, um diese Form irgendwo zu finden).

    Aber um solchen Kleinkram geht es ja hier auch nicht.

  10. Der *alt*gediente Reporter *Jung*blut, wie Herr Niggemeier zu formulieren beliebt, schreibt: „Sysiphusarbeit“. Mit seinem Link auf die Duden-Homepage insinuiert Herr Niggemeier, Jungblut habe dieses schwierige Wort doch richtig geschrieben. Im Duden steht nun aber nicht: „Sysiphusarbeit“, sondern: „Sisyphusarbeit“. Lustig.

  11. Wenn dieser Artikel tatsächlich von der Redaktion komplett umgeschrieben werden mußte,weil er voller Fehler war und ohnehin eine „falsche“ Richtung hatte, warum hat man dann nicht einfach einen anderen Namen druntergesetzt und dem Originalautor für die Veröffentlichung einfach ein gehobenes Recherche-/Ausfallhonorar bezahlt? War wohl doch nicht sooo schlecht geschrieben und jetzt zeigt sich eine reichlich krude Haltung der GEO-Chefredaktion gegenüber ihren Autoren: Bestellte Texte sind eigentlich nur Vorschläge für das redaktionelle Endprodukt. Wie die wohl zukünftig noch Autoren für ihre Hefte akquieren wollen?

  12. Pavel, er insinuiert nichts. Du lustiger Kerl liest da mehr hinein als er tatsächlich geschrieben hat.

  13. @Pavel: Herr Niggemeier bezieht sich auf die Schreibweise der Anwälte, welche – im Gegensatz zum Duden – die Schreibweise „Sisyphos“ (mit „o“) als einzig richtige verkaufen wollen. Er insinuiert also keineswegs, Jungblut habe keinen Fehler gemacht, sondern macht sich über die Anwälte lustig. Die Wahrheit ist freilich noch etwas komplexer: Zwar ist laut Duden die latinisierte Form „Sisyphus“ (mit „u“) die einzig richtige, aber die Transliteration „Sisyphos“ ist dem griechischen Originalnamen näher (vgl. auch die Kommentare von KaiS und IANAL).

    Aber auch hier gilt: Nebelkerzen.

  14. @Matthias:
    Mein Duden kennt (noch) beide Schreibwaisen, und ich kenne den Sisyphos ja persönlich. Gelegentlich rolle ich den Kiesel einige Bahnen für ihn. Da wir wissen, wie der Hase läuft, lassen wir auch schon mal zwischen zwei Ups and Downs den Felsen liegen und gehen „Einen lüpfen.“ Hat noch niemand gemerkt.

    (Habe jetzt eine GEO- Sammlung ab Erstausgabe (10.1976) günstig abzugeben.)

  15. @ polyphem
    Wenn sie gelegentlich einen lüpfen gehen, scheinen sie ja auch Harvey persönlich zu kennen. Illustrer Bekanntenkreis, den sie da haben!

  16. Ein Großteil der Kommentatoren hier sind echt wie Teenager:
    Ihrem Idol nach dem Mund plappern und dabei versuchen, sich gegenseitig in der Anbiederung an Herrn Niggemeier und der pseudointellektuellen Ablehnung des Themas jedes einzelnen Blogbeitrags (oder kleinster darin vorkommender Details) zu übertreffen. Hat auch ein bisschen was von einer sich gegenseitig aufhetzenden Meute.

  17. Peter, du verhedderst dich im eigenen Wortgestrüpp, aber das ist sehr unterhaltsam. :-)

  18. […] Wie “Geo” gegen die Rechte von Auto­ren kämpft « Ste­fan Nig­ge­meier – »Geo« macht ein gro­ßes Fass auf. Wenn gute Zeit­schrif­ten nicht das Recht hät­ten, Texte ihrer Auto­ren auch gegen deren Wil­len kom­plett umzu­schrei­ben, kei­nen Satz­bau­stein auf dem ande­ren zu las­sen, selbst wört­li­che Zitate von Gesprächs­part­nern zu ändern, dann könn­ten sie gar nicht existieren. […]

  19. »Die falsche Angabe zur Bevölkerungsdichte in den Niederlanden mit 393/qkm (korrekt: 394/qkm).«

    Nee, ne? 1 Einwohner pro qkm zu wenig. Schändlich! Schändlichst! Ich finde, man müsste den Jungblut sofort losschicken um nachzuzählen, wegen dieses fürchterlichen Frevels!

    Im Übrigen sind es inzwischen über 400, aber hey.

  20. Danke, Herr Niggemeier, dass Sie Herrn Altmanns ungewöhnlich langen Zitat-Kommentar stehen lassen, es war nämlich eine „Messe“, ihn zu lesen! (Besonders, wenn man selbst schon in ähnlichen Situationen steckte).

  21. >>Die »feh­ler­hafte Gleich­set­zung einer schlech­ten Ange­wohn­heit (›Las­ter‹) mit dem im Text eigent­lich gemein­ten Lastwagen«<<

    Häh? Was meinen die jetzt damit? Laster kann doch synonym für Lastwagen verwendet werden.
    Und umgangssprachlich sagen doch immer mehr Menschen statt Niederlande Holland. Das ist doch das gleiche Phänomen wie mit dem Tempo-Taschentuch. Man sagt zu jedem Papiertaschentuch Tempo, selbst wenn es nicht von dieser Firma stammt.

  22. Hier erleben wir, wie Verlage (oder deren Ausführende) sich tatsächlich als Urheber begreifen. Ich hoffe, das Gericht weist den ein oder anderen selbstüberschätzenden Verlagsfunktionär mal in die Schranken.

  23. Habe mir den Geo-Titel „Was Sie über Tiere wissen sollten“ aufgrund der seltsamen/überheblichen Fragen auf dem Titel nicht gekauft.

    Bin jetzt aber doch interessiert, wieviel der Inhalt vom Titel wirklich abweicht. Herr Niggemeier, Sie scheinen den Artikel gelesen zu haben, könnten Sie kurz zusammenfassen?
    Danke schön!

  24. Ich nehme nichts mehr Ernst, dass sich selbst als „Qualitätsmedium“ bezeichnet. Das ist das 1A Erkennungsmerkmal für das exakte Gegenteil.

  25. @Chris, 32: Ja, das hat mich auch neugierig gemacht. Wahrscheinlich ist Niggemeier da aber befangen, weil niemand seinen Flausch-Scoop drucken will. ;-)

  26. @Chris, Sebastian: Eine treffende Titelzeile wäre gewesen: „Was wir alles nicht über Tiere wissen.“ In einem typisch drögen Text geht es um die Frage, was Tiere von Menschen unterscheidet, und wie schwer es ist, sie zu beantworten.

    Die drei Fragen, die „Geo“ auf dem Titel stellt, beantwortet „Geo“ im Heft ungefähr mit: „Tja“, „könnte sein“ und „man weiß es nicht so genau.“

  27. @Stefan Niggemeier:
    Mein Gott, dass ist ja noch schlimmer als ich dachte. Ich hatte irgendwelchen überheblichen Quatsch erwartet, welche zwei Ja-Antworten (auf die Fragen des Titels) mit der Übermacht des Menschen relativiert. Aber dass Geo es nicht mal schafft irgendetwas Sinnvolles oder halbwegs Aktuelles zu schreiben ist ein Armutszeugnis.

    Was ist nur aus der guten, alten Geo geworden? :-((

  28. Naja, sinnvoll ist es schon, nur eben ganz anders, als der Titel suggeriert. Ich zitiere mal die Schlüsselsätze:

    Dass höhere Tiere fühlen und Stimmungen wie Freude, Stress, Aggressivität und Begeisterung ausdrücken können, ist unter den meisten Forschern kein Streitpunkt mehr. Es ist offensichtlich. Allein die Begeisterung, mit der unser Eurasier-Hundewelpe Luna im allerersten Laubhaufen seines Lebens wonnebadete, hätte mich von der Emotionsfähigkeit des Tieres überzeugt, wenn ich nicht schon überzeugt gewesen wäre.

    Der Streit um die Tier-Mensch-Grenze betrifft eine andere Hirnregion als die, in der sich Empfindungen und Stimmungen abzeichnen. Er setzt da an, wo es um Kognition, um Denkleistungen geht. Etwa darum, ob Schimpansen, Delfine, Rabenvögel, Kraken schlussfolgern können – sowohl aus Erlebtem wie aus Gedachtem – oder eher nicht. Kann man Tieren Einsicht, Fairness, Moral und die Wahlfreiheit, selbstlos oder egoistisch zu handeln, zurechnen? Sind Tiere imstande, ein Ich-Bewusstsein auszubilden? Ist also das Geistige ein Terrain, auf das Tiere vorrücken können? Oder bleibt es ihnen so verschlossen wie unsereinem die Geruchswelten von Hunden und Bären oder die Hördimensionen der Fledermäuse und Buckelwale? Kurzum: Können Tiere denken, und falls ja: wie?

    (Es folgen noch viel, viel mehr Fragen ohne Antworten.)

  29. @38 Hier sieht man die Überlegenheit des Internet. Ein Video des wonnebadenden Eurasierwelpen Luna wäre schnell hochzuladen gewesen und hätte Stefans Zustimmung gefunden. So bleibt nur Bleiwüste.

  30. @38: Im zweiten zitierten Absatz hätte meines Erachtens eine weitere Veranschaulichung der möglichen Unterschiede zwischen Mensch und Tier dazu beitragen können, dass unsereins den behandelten Stoff auch tatsächlich versteht. Meiner Meinung nach hätte also eine weitere Illustration der sich stellenden Streitfrage über die Mensch-Tier-Grenze unter Forschern im zweiten Absatz — vielleicht mit Erdhörnchen, Kapuzineräffchen oder Kolibris — sehr hilfreich sein können, hätte ich es nicht bereits verstanden gehabt.

    Weil es ja trotzdem sein könnte, dass ich soooooo dooof bin. Sooo dooof: mindestens 50 Zentimeter dooooof, und falls nein: wie breit?

  31. Ist mir auch schon passiert. Mein Thema wurde eingesackt und von einer Redakteurin zur Unkenntlichkeit verschlimmbessert. Obwohl ich die Veröffentlichung dieses Aufgusses abgelehnt hatte, erschien mein Thema inklusive einiger übrig gebliebener Zeilen unter dem Namen ebenjener Redakteurin. Ganz schlechter Stil so was.

  32. @Stefan Niggemeier, 36, 38: Aha, danke!

    Wenn es wirklich jemanden interessiert, empfehle ich das Buch „The Symbolic Species“ von Terrence Deacon. War für mich bisher das Erhellendste und am besten Begründete zu der Frage, was für ein Tier der Mensch ist, die die andere, was Tiere nicht sind, ja beinhaltet.

    Genau werden wir natürlich nie wissen können, was in Tieren vorgeht, denn dazu müssten wir ihr Erleben zu unserem machen, das schon wegen der physiologischen Unterschiede ein ganz anderes sein muss. Aber mit dem Zugang über Sprache kommt man ein bisschen weiter. Wir wissen, dass Tiere nicht sprechen, abgesehen von einigen Affen, denen das von Menschen per Gebärdensprache oder Tastatur in Ansätzen beigebracht wurde. Es gibt informationstheoretische Methoden, die Komplexität von Kommunikation zu bestimmen, ohne den Inhalt verstehen zu müssen; solche Methoden benutzt auch SETI für das Lauschen nach außerirdischen Signalen, die wir ja vermutlich auch nicht verstehen würden.

    Die Assoziation von Zeichen zu Objekten ist noch nicht Sprache. Das ist erstmal nur eine Reiz-Reaktions-Verknüpfung, die es gelernt und angeboren auch im Tierreich überall gibt. Sprache ist ein System von Symbolen, deren aktuelle Bedeutung immer von der jeweiligen Kombination mit anderen Symbolen abhängt. Was wir unter Denken verstehen ist die Fähigkeit, durch immer neue Kombinationen von Symbolen neue Bedeutungen hervorzubringen. Dazu gehört, dass wir diese Symbole, die zunächst durchaus für konkrete Objekte der Umwelt stehen (Abstrakte Begriffe kommen später und bauen auf diesen auf), relativ losgelöst von der aktuellen Situation und Wahrnehmung in unserer Vorstellung vergegenwärtigen und manipulieren können – eine gewisse Distanzierung von der unmittelbaren Wahrnehmung zugunsten der Herstellung und Anwendung symbolischer, also assoziativer und kategorialer, Zusammenhänge. Tiere kommunizieren nicht anhand von Symbolsystemen, weswegen wir annehmen müssen, dass sie auch nicht symbolisch denken, denn das kann man nur im symbolischen Kommunizieren lernen. Ihr Denken und ihr Bewusstsein ist demnach mehr an die unmittelbare Situation und Wahrnehmung gebunden. Klar ist aber auch, dass auch Tiere eine selektive Wahrnehmung haben und insofern nicht nur stereotyp auf äußere Reize reagieren, sondern entsprechend ihren jeweils aktuellen Bedürfnissen und Stimmungen Entscheidungen treffen und so ihr Leben selbst gestalten.

    Zu der Frage, was Sie wissen „sollten“, fällt mir aber auch nicht viel ein. Am ehesten noch, dass Tiere fühlen und leiden können, aber das ist eigentlich in der Tat „offensichtlich“ (GEO).

  33. @ Stefan Niggemeier
    Kurze Verständnisfrage eines Nichtjournalisten:

    Was hat der aktuelle GEO-Titel mit dem Urteil über die Rechte der Autoren zu tun?
    Sie mißbrauchen die Berufung doch nicht etwa dazu, um hier ein kleinteiliges allgemeines GEO-Bashing zu veranstalten?

  34. @Frank Reichelt:
    Er hat es doch begründet. Natürlich ist es legitim, das Eine mit dem Anderen zu verknüpfen. Vor allem dann, wenn im Streit mit Autoren argumentiert wird, man wolle ja nur die hohe Qualität sichern. Nochmals zum Nachlesen:

    „Die Dis­kus­sion um das Urteil lie­ferte einen erhel­len­den Blick in die erstaun­li­chen Umgangs­for­men hin­ter den Kulis­sen der Zeit­schrift, die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren rasant Käu­fer ver­lo­ren hat und es gerade mit der »Focus«-haften (und inhalt­lich kom­plett irre­füh­ren­den) Titel­zeile »Was Sie über Tiere wirk­lich wis­sen soll­ten« ver­sucht.“

  35. @ Stefan Niggemeier

    Vielen Dank für die prompte Antwort und Erklärung!

    Ich wußte gar nicht, dass sie sich bei ihren Kommentaren auch solch alberner Nicknames bedienen!

  36. @polyphem:
    ich gehe dann mal davon aus, dass sisyphos verstorben ist und die zwillinge sisyphus und sysiphus elternlos hinterließ.

  37. Ach was – der gute Mann heißt „Schischyphusch“ und war „der Kellner meines Onkels“ – oder will jemand ernsthaft Wolfgang Borchert widersprechen?

  38. @ Ruth Eichhorn

    Interessante Einblicke in das Innenleben einer Zeitungsredaktion, die Sie da gewähren!
    Sie schreiben, Herrn Gaede umgebe keine „Aura des Größenwahns“. Er hat sich ja bei Herrn Niggemeiers Blogeintrag zum ersten Urteil zu Wort gemeldet. Würden Sie mir beipflichten, dass man jemandem, der einen Satz mit dem Wort „Well“ beginnt, aber zumindest auch keine ausgeprägten Minderwertigkeitsgefühle unterstellen kann?

  39. #50:
    DAS ist Ihre Auseinandersetzung mit Frau Eichhorns Kommentar?? Dass sie sich irren muß, weil Herr Gaede das Wort „well“ verwendet hat, und das ihrem Weltbild zufolge etwas über seine Persönlichkeit aussagt??
    Eine psycholinguistische Meisterleistung, Mr. Holmes. Demnächst dürfen Sie mal meinen Kopfumfang vermessen und mir mitteilen, was Sie dadurch über mich herausgefunden haben.

    Ob wohl Ihre Posts, wie etwa Nr.45, auch etwas über Sie aussagen?… Well…

  40. Manchmal ist dieser Blog wirklich die humorbefreiteste Zone im gesamten Internet!

    Ich glaube, ich tue Herrn Niggemeier, der Kommentatorgemeinde, vor allem aber mir selbst einen Gefallen, wenn ich mich hiermit verabschiede!
    Alles Gute für alle!

  41. @Ruth Eichhorn:
    Als Außenstehender:

    Sie stellen fest, der Autor schriebe substanzlose Geschichten, sowie Artikel, die sich immer wiederholten und nach einer gewissen Zeit langweilen.
    Außerdem diagnostizieren Sie übergroßes Selbstbewusstsein und Fäkalsprache.
    Dies sind meine Beobachtungen, ich kenne weder Sie, noch den Hrn. Altmann noch diesen Chefred., noch sonst jemanden aus Eurem kleinen Sandkasten.

    Trotzdem stelle ich fest, dass auch, wenn obige subjektive Behauptungen zuträfen, es einer Redaktion nicht gestattet ist, den Artikel nach Belieben „zumutbar“ abzuändern. Das gebietet schon die künsterlische Freiheit des Autors.
    Ficken ist vielleicht im doppelten Sinne für die Hälfte der Menschheit anstößig jedoch fällt „ficken“ nicht unter Fäkalsprache.

    Hier offenbaren Sie wieder Ihre beschränkte sprachliche Begabung. Wie können Sie sich anmaßen, über Texte andere zu urteilen?
    Insofern hat eine Redaktion diese entweder anzunehmen oder eben abzulehnen, wenn ihr Sprache, dargestelltes und Darstellung nicht zusagt.

  42. @Frank Reichelt (da Sie natürlich dennoch weiterlesen): „Humorlosigkeit“ ist ein höchst gefährliches, weil potentielles Bumerang-„Argument“. Sie bilden da keine Ausnahme. Und keine Ausnahmen bestätigen die Regel auch. Wer Humor hat (eine Eigenschaft, die sich nicht zuletzt dadurch definiert, worüber man NICHT lacht), kommt nicht umhin, sich über Ihre angekündigte Abwesenheit zu freuen.

  43. Interessant, dass Magazin-Redakteure den Unterschied zwischen Korrektur und willkürlicher Entstellung nicht zu kennen scheinen.
    In der Musikbranche würde ein Label-Chef oder Verleger nie wagen, derart in das Werk des Komponisten oder Texters einzugreifen.

  44. @Oliver Sittl #55
    Ja, Musiker nehmen immer nur die Platte auf, die sie aufehmen wollten, da redet ihnen keine Plattenfirma drein, nicht bei der Wahl des Studios oder des Produzenten, und beim Sound und Marketing schon gar nicht. Und wenn sie die Lieder selber geschrieben haben, dann müssen sie nicht 40% der Gema-Lizenzen an einen Verlag abgeben, der von der Plattenfirma gegründet wurde, um auch da mitzuverdienen. In der Musikindustrie läuft alles total fair ab ;-)

  45. @Ruth Eichhorn
    Was bleibt eigentlich übrig, wenn man von Ihrem Kommentar das Abkotzen und die persönlichen Angriffe gegen einen Ihrer früheren Kollegen abzieht? Doch wohl nur die Feststellung, dass Sie von Texten keine Ahnung haben.

    Eben.

  46. Liebe Frau Eichhorn,
    dass Ihnen jetzt von anonymen Kommentatoren Gegenwind um die Ohren bläst, war zu erwarten. Trotzdem danke für Ihre Sicht der Dinge, die ich sehr interessant fand.

    @ 53 und 57:
    Ich finde es schade, dass Ihnen nicht einfällt außer einem pesönlichen Angriff. Ich fände es jetzt mal interessant, sich mit den Inhalten, die Frau Eichhorn schreibt, auseinanderzusetzen. Tun Sie das doch mal, das wäre spannend! Stattdessen das Gegenüber einfach pauschal diffamieren ist schon eine arg unreife Form der Auseinandersetzung.

  47. Oh nein, der Frank verlässt die Kommentarspalte. Wer übernimmt denn jetzt bloss den Part desjenigen, der aus Prinzip jeden Blogeintrag wahleweise doof, substanzlos und/oder überflüssig findet?

  48. „Ich fände es jetzt mal inter­es­sant, sich mit den Inhal­ten, die Frau Eich­horn schreibt, aus­ein­an­der­zu­set­zen.“

    Mit welchen Inhalten denn?

    „Statt­des­sen das Gegen­über ein­fach pau­schal dif­fa­mie­ren ist schon eine arg unreife Form der Auseinandersetzung.“

    Genau. Reife zeigt sich durch Fäkalsprache (wie war das mit der Diffamierung?) und Binsen wie „Mein Gott, das ist alle fast 20 Jahre her. Mitt­ler­weile ist unsere Welt ein völ­lig andere gewor­den.“ Witzig.

  49. @ 60:
    Das ist halt schon irgendwie fies,das mit dem Internet. Man weiß einfach nie, ob man hier mit einem der hier bisweilen aufschlagenden Multiplen spricht (ist Wolfgang Bangs = kommmmentator = someonesdaughter?) oder hat man es tatsächlich mit drei unterschiedlichen Personen zu tun, die nur zufällig gleichzeitig kommentieren und nur zufällig alle der gleichen Meinung sind…

    Was ich spannend finden würde, und nur das habe ich angeregt, wäre, sich inhaltlich mit den drei Argumenten von Frau Eichhorn auseinanderzusetzen, die sie ja vorbringt:
    1. Überhöhtes Ego/egozentrische Perspektive („Immer ist der ver­fickte Autor der Held der Geschichte, einer, der vor Begeis­te­rung über sich sel­ber ver­gisst, wirk­lich zu recher­chie­ren. Einer, dem die Frauen rei­hen­weise zu Füßen lie­gen. Einer, der sich wich­ti­ger nimmt als die, von denen er berich­ten soll. Ein Gockel, der sich für nichts so inter­es­siert wie für sei­nen Bauch­na­bel.“)
    2. Langeweile wegen inhaltlicher Redundanz („…war aber nicht über­rascht, als meine Kol­le­gen vom Text irgend­wann began­nen, sich mit Dei­nen Arti­keln zu lang­wei­len. Hast Du einen Alt­mann gele­sen, hast Du alle gele­sen, hieß es.“)
    3. Mangelnde inhaltliche Substanz der Geschichten.

  50. Ich habe die in den Fußnoten komplett zitierten Mails aus dem Kommentar #61 entfernt, weil ihre Veröffentlichung hier womöglich unzulässig, sicher aber unnötig ist.

  51. @Maggi: Ihnen ist aber schon klar, dass Sie für die anderen Kommentatoren genau so „anonym“ erscheinen wie die anderen für Sie? Und Sie die von Ihnen angeblich gewünschte Diskussion über vermeintliche Inhalte nicht dadurch erleichtern, wenn Sie den Mitdiskutanten vorwerfen, Sockenpuppen zu sein?

  52. @ 64, Stefan:
    Ups, das stimmt natürlich, dass auch ich hier anonym unterwegs bin. Ich bin es nur natürlich für mich selber nicht, weil ich ja weiß, wer ich bin und hier immer brav meine Email-Adresse angebe. Sie haben natürlich völlig recht, das war ziemlich panne von mir. Also: sorry!

  53. Mir ist eines noch nicht ganz klar: wenn die Geschichten von Andreas Altmann angeblich langweilig waren, weil sich immer alles nur um den Autor drehte, warum wurde er dann weiter von GEO als Autor beauftragt? Irgendwie beißt sich da doch die Katze in den Schwanz, oder? :-)

  54. „Was ich span­nend fin­den würde, und nur das habe ich ange­regt, wäre, sich inhalt­lich mit den drei Argu­men­ten von Frau Eich­horn aus­ein­an­der­zu­set­zen, die sie ja vor­bringt“

    Sie hatten angeregt, sich mit „Inhalten“ auseinanderzusetzen und ich hatte gefragt, welche Inhalte das sein sollen. Jetzt kommen Sie nach Ihrem albernen Sockenpuppenverdacht (wie war das noch mit dem pauschalen Diffamieren?) mit „Argumenten“. Gut, schauen wir mal, was Sie da als Argument identifizieren:

    „1. Über­höh­tes Ego/egozentrische Per­spek­tive … der verfickte Held … Gockel..“

    Sie scheinen eine sehr spezielle Vorstellung davon zu haben, was ein Argument ist. Für mich ist das eine prollig vorgetragene Behauptung. Wenn Sie das für ein Argument halten, seien Sie doch bitte so freundlich mir zu erklären, wofür oder wogegen. Danke.

    „2. Lan­ge­weile wegen inhalt­li­cher Redun­danz“

    Behauptung Nummer 2 – ein Argument wofür oder wogegen?

    „3. Man­gelnde inhalt­li­che Sub­stanz der Geschichten“

    Behauptung Nummer 3. Auch hier die Frage. Argument wofür oder wogegen?

    Nur mal so zur Erinnerung: Es geht hier eigentlich nicht um den Kindergarten, der die GEO-Redaktion offenkundig ist, sondern um die Frage, inwieweit Redaktionen die Texte ihrer Autoren umschreiben, verstümmeln, abändern, verfremden dürfen.

    Und wenn die drei Behauptungen, die Sie für Argumente halten, Begründung dafür sein sollen, dass GEO da freie Hand haben sollte (was ich nur mutmaßen kann), stellt sich die Frage: Wieso um alles in der Welt beauftragt GEO über Jahrzehnte hinweg diesen ach so furchtbaren Autoren? Irgendwas geht da nicht auf …

  55. #67:
    „Und wenn die drei Behaup­tun­gen, die Sie für Argu­mente hal­ten, Begrün­dung dafür sein sol­len, dass GEO da freie Hand haben sollte (was ich nur mut­ma­ßen kann)“

    Mutmaßen Sie nochmal.
    Herr A. echauffiert sich, dass seine Texte verändert wurden.
    Frau E. bringt Argumente (ja, das sind Argumente) dafür, warum das eventuell geschehen sein könnte. Nämlich weil Herr A. möglicherweise kein so genialer Autor ist, wie er vielleicht glaubt, sondern stattdessen redundant, substanzlos, egozentrisch und mit einer zu großen Vorliebe für Fäkalsprache.

    Das kann nun alles stimmen oder nicht, und ich persönlich kenne die beiden nicht und kann mir kein Urteil erlauben, aber was gibt es an der Argumentation nicht zu verstehen?

  56. „Wieso um alles in der Welt beauf¬tragt GEO über Jahr¬zehnte hin¬weg die¬sen ach so furcht¬ba¬ren Auto¬ren? Irgend¬was geht da nicht auf …“
    Versuch einer Antwort:
    Es geschieht vermutlich des Öfteren im „richtigen Leben“, dass ein Partner, der über Jahrzehnte beispielsweise „ruhig, gelassen und verständnisvoll“ schien, in Wahrheit „lahmarschig, träge und uninteressiert“ ist – zumindest bricht ein solcher Gedanke manchmal in einer aktuellen Auseinandersetzung plötzlich durch. Aha- Erlebnis nennt man so etwas dann wohl umgangssprachlich. Die „Erkenntnis“ kommt, egal ob mit Wahrheitsgehalt oder ohne, fast immer für beide Seiten Überraschend. Und ist meistens auch schwerlich wieder zu „reparieren“ oder rückgängig zu machen. Es hat sich einfach die Perspektive vollkommen geändert.
    (Was niemandem das Recht geben sollte, die bisher geleisteten Beiträge, zu was auch immer, zusätzlich vollkommen abzuwerten oder zu verfälschen, auch nicht mit persönlichen Bewertungen oder vermeintlichen „objektiven“ Annahmen…)

  57. @68: „Mut­ma­ßen Sie noch­mal.“

    Wenn das der gewünschten „Auseinandersetzung mit Inhalten“ (haha!) entspricht, mach‘ ich das doch glatt: Ich mutmaße, dass hier einige Leute (die ich übrigens allesamt nicht persönlich kenne, das scheint man hier dazu schreiben zu müssen) einfach nur dreckige Wäsche waschen. Das ist mutmasslich bequemer, als sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob Zeitschriften das Recht haben, fremde Werke nach eigenem Gutdünken komplett umzuschreiben.

    „(…) aber was gibt es an der Argu­men­ta­tion nicht zu verstehen?“

    Es gibt keine Argumentation. ‚xy ist doof/ein Gockel/ein verfickter Held‘ ist kein Argument, nicht mal im Kindergarten.

    @69: „Aha– Erleb­nis nennt man so etwas dann wohl umgangs­sprach­lich.“

    Das Aha-Erlebnis hier ist dann, dass sich ein Autor gegen die unautorisierte Veränderung seiner Texte verwahrt… aha.

  58. @Maggi:

    „Was ich span­nend fin­den würde, und nur das habe ich ange­regt, wäre, sich inhalt­lich mit den drei Argu­men­ten von Frau Eich­horn aus­ein­an­der­zu­set­zen, die sie ja vor­bringt“

    Habe ich eben nicht gemacht, da Sie beleidigt nur nur subjektive Einwände bringt, keine Argumente.
    Ich hielt dagegen, dass Sie selbst (auch subjektiv) wohl keine sprachliche Begabung habe, da sie das schöne Wort „ficken“ als „fäkal“ bezeichnet, es aber höchstens maximal unter die Kategorie „vulgär“ fällt. Zudem ist ihre Anrede „ver­po­pel­tes Arsch­ge­sicht“, die sie auf den „ehr­pus­se­li­gen Nasen­boh­rer“ von Hrn.Altmann bezieht weder sprachgewandt noch inhaltlich aussagekräftig.

    Soviel zu den Argumenten der Frau Eichhorn.

    Und zur Sockenpuppe: Ich benutze zwar unter jedem Blogeintrag einen immer anderen albernen Namen, aber nur weil mein wahrer Name genauso irrelevant ist wie Maggi in der Meisterküche. Und es fiele mir im Traum nicht ein, hier eine Diskussion durch mehrere Einträge zu verfälschen, was brächte es mir denn, wo ich doch gänzlich unbeteiligt bin!

    Eine Meinung habe ich trotzdem und die habe ich oben auch schon kundgetan, sie deckt sich mit der von Hrn. Niggemeier.

  59. Es ist für mich keine Frage, dass G + J die Grenzen des „guten Geschmacks“ überschritten hat und immer wieder in Drohgebärden versucht, Machtspiele für sich zu entscheiden.
    Leider gibt es immer noch Autoren, die für die Medien dieses Konzerns schreiben – zu Konditionen,die sie als Vertragspartner mitverantworten müssen.

  60. […] In Deutschland und Österreich erledigt eine Person fast alle der genannten Tätigkeiten. In angelsächsischen Ländern gibt der Journalist also seine Arbeit ab und mit dem Endprodukt hat er meist nicht mehr viel zu tun. Genau das ist in Deutschland und Österreich undenkbar. Da klagt auch ein Journalisten seinen Arbeitergeber, wenn unautorisiert in den Text eingegriffen wir… […]

Comments are closed.