Wie die „Wirtschaftswoche“ ARD und ZDF erledigt

Er ist ein großer Hit: Der Online-Artikel, in dem die „Wirtschaftswoche“ die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der GEZ fordert. Auf den Seiten von Gebührengegnern wird er gefeiert. Laut „Wiwo“ war er einer der am häufigsten abgerufenen Artikel auf der Seite im Oktober.

Zwischendurch war er allerdings eine Weile verschwunden. Und als er wieder da war, war er nicht mehr, wie er war. Auf Nachfrage hieß es, er sei „zum Ergänzen“ offline genommen worden; „Kleinigkeiten“ seien geändert worden.

Nach weiterem Drängen, das Hin und Her zu erklären, veröffentlichte „WiWo“-Online-Chefredakteurin Franziska Bluhm einen Eintrag im Redaktionsblog der „WiWo“. „Der Text enthielt missverständliche Formulierungen und einen kleinen Fehler“, schrieb sie. Die Offline-Phase habe man dazu genutzt, „die Argumente des Kommentars noch klarer zu formulieren. Wir haben sie dabei nicht abgeschwächt, sondern eher noch zugespitzt. Dafür haben den Text teilweise inhaltlich gestrafft.“

In Wahrheit hat die „WiWo“ mehrere gravierende Fehler berichtigt, ganze Absätze gestrichen oder umformuliert. Das ist prinzipiell zu begrüßen, denn den ursprünglichen Text hat jemand ohne Sachkenntnis und mit bestürzenden Artikulationsschwierigkeiten geschrieben. Bloß hat die umfassende Überarbeitung daran nicht so viel geändert.

Es lohnt sich, die „Kleinigkeiten“ anzusehen, die die „Wiwo“ geändert hat, und über den Text zu staunen, den das Blatt nun für vorzeigbar hält.

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Wen betrifft die neue Rundfunkgebühr?

Sie wird für jeden Haushalt und Betrieb fällig. Es soll auch nicht mehr wie bislang Befreiungen für Hartz-IV-Empfänger von der Beitragspflicht geben. Sie bekämen aber entsprechend mehr Geld vom Staat. Ausnahmen sind nur wegen „ersichtlicher Empfangsunfähigkeit“ oder langer Abwesenheit vorgesehen.

Wen betrifft die neue Rundfunkgebühr?

Sie wird zunächst für jeden Haushalt und Betrieb fällig. Hartz-IV-Empfänger können einen Antrag auf Befreiung stellen. Menschen mit Behinderungen werden mit einem reduzierten Beitrag eingestuft.

Ja, das war keine richtig gute Idee, dass die „Wirtschaftswoche“ für ihre Antworten auf die „wichtigsten Fragen zur neuen Rundfunkabgabe“ einfach eine über zweieinhalb Jahre alte Übersicht unbesehen übernommen hat. Die Ministerpräsidenten haben bei ihrem Beschluss der neuen Haushaltsabgabe im Juni 2010 nämlich vom ursprünglichen Konzept Abstand genommen, Hartz-IV-Empfänger nicht direkt zu befreien.

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Erhalten ARD und ZDF durch die Reform der Rundfunkgebühren mehr Geld?

Das Gebührenaufkommen für ARD, ZDF und Deutschlandradio soll unverändert bei jährlich rund 7,2 Milliarden Euro bleiben. Aber: Die Zahl der Haushalte wird sich in den kommenden Jahren eher vergrößern wegen des Trends zu Single-Haushalten. Hinzu kommen noch Unternehmen (Mehreinnahmen von rund eine Million Euro).

Auch die Basis wird sich vergrößern, weil diejenigen, die bislang für Radio nur 5,76 Euro bezahlten, vorraussichtlich höher zu [sic] Kasse gebeten werden. Zudem müssen künftig auch Zweitwohnungsbesitzer zahlen. Somit ist mit Mehreinnahmen zu rechnen.

Eine der Standardlügen in Bezug auf die Haushaltsabgaben: Kommt es tatsächlich zu Mehreinnahmen durch das neue System, dürfen ARD und ZDF sie nicht behalten. Sie würden verrechnet und zu geringeren Beträgen in der Zukunft führen.

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Welche Regelungen gelten für Betriebe?

Die Beiträge für Firmen werden künftig pro Betriebsstätte erhoben und nach der Zahl der Mitarbeiter gestaffelt. Für Kleinstbetriebe gilt ein ermäßigter Satz von einem Drittel des Rundfunkbeitrags.

Welche Regelungen gelten für Betriebe?

Die Beiträge für Firmen werden künftig pro Betriebsstätte erhoben und nach der Zahl der Mitarbeiter gestaffelt.

Ich weiß nicht, warum die „WiWo“ den Satz gestrichen hat. Er stimmt. Selbstständige und Betriebe mit bis zu acht Beschäftigten profitieren oft von der neuen Abgabe, weil sie nur noch ein Drittel des Beitrages zahlen. Vielleicht war es ein Versehen, dass die „WiWo“ ursprünglich auch einen positiven Aspekt an der Reform erwähnt hatte.

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Sicher: Das neue System ist einfacher und transparenter, denn niemand hat mehr die freie Wahl, entscheiden zu können, ob er die öffentlich-rechtlichen Angebote nutzen möchte oder nicht. Die Zwangsabgabe gilt für jeden, es sei denn, er ist arm oder behindert.

Ob jemand die öffentlich-rechtlichen Angebote tatsächlich nutzt, war auch bisher schon nicht entscheidend bei der Frage, ob er Gebühren zahlen muss. Schon das Vorhandensein eines Empfangsgerätes genügte.

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Doch die von Kirchhof geforderte Freude und Dankbarkeit, dass es die Öffentlich-Rechtlichen überhaupt gibt, will sich bei näherer Betrachtung nicht so recht einstellen. Schließlich will niemand die Existenz öffentlich-rechtlicher Kanäle in Frage stellen, sondern die fehlenden Möglichkeiten, entscheiden zu dürfen, ob Mediennutzer diese Jederzeit-Empfangbarkeit wirklich nutzen wollen. Vor allem, wenn sich der geneigte Medienkonsument die Frage nach dem Prinzip von Preis und Gegenleistung stellt. Liest man sich Webseiten wie gez-abschaffen.de oder openpetition.de ein, die über aktuelle Pläne, Entwicklungen und Reaktionen zum Thema berichten, wird schnell klar, dass ungefragtes Abkassieren das Hauptproblem für die ablehnende Haltung verantwortlich ist. Insbesondere die Neuregelung ab 1. Januar erregte die Gemüter. Doch die von Kirchhof geforderte Freude und Dankbarkeit, dass es die Öffentlich-Rechtlichen überhaupt gibt, will sich bei näherer Betrachtung nicht so recht einstellen. Zum einen, weil Mediennutzer nicht entscheiden dürfen, ob sie das Angebot mitfinanzieren wollen oder nicht. Zum anderen, weil sich das Prinzip des von der Gesellschaft geförderten Rundfunks überholt hat.

Dass die „WiWo“ den Halbsatz gestrichen hat, wonach niemand die Existenz öffentlich-rechtlicher Kanäle in Frage stellen will, könnte daran liegen, dass die „WiWo“ die Existenz öffentlich-rechtlicher Kanäle in Frage stellt.

Andererseits kann es natürlich auch sein, dass der ganze Satz einfach herausgefallen ist, weil die deutsche Sprache angerufen und dringend darum gebeten hat: „… die fehlenden Möglichkeiten [in Frage stellen], entscheiden zu dürfen, ob Mediennutzer diese Jederzeit-Empfangbarkeit wirklich nutzen wollen“?

Warum der Hinweis auf die Seite gez-abschaffen.de verschwunden ist, erklärt sich vielleicht am besten durch einen Blick auf die Seite gez-abschaffen.de.

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Richtig ist, dass 1968 das Bundesverwaltungsgericht eine Rundfunkgebühr bestätigt hat, die den Sendern zugute kam. Mit dem Anspruch einer Grundversorgung und Sendungsvielfalt sollte Meinungsbildung im Sinne des Grundgesetzes garantiert werden. 1976 nahm schließlich die GEZ ihre Arbeit auf und wurde als nicht staatliche Instanz etabliert, die das Geld eintreibt. Angesichts der damals nicht vorhandenen Sendungsvielfalt eine sinnvolle Entscheidung.

Der Begriff der „Grundversorgung“ stammt erst aus dem Jahr 1986, aus dem 4. Rundfunk-Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Warum die „WiWo“ Rundfunkgebühren damals „sinnvoll“ fand, obwohl sich die Menschen doch auch damals schon aus Zeitungen informieren konnten, bleibt unklar. Vielleicht fiel es auch der „WiWo“ nicht mehr ein, und sie hat deshalb den ganzen Absatz gestrichen.

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Als in den Achtzigern die privaten Sender ihre Arbeit aufgenommen haben, ließ sich die Debatte um Sinn, Unsinn oder Notwendigkeit des Systems auch noch schnell und einfach abbügeln. Das Verfassungsgericht urteilte: Private Sender sind erlaubt, werden aber die Vielfalt nicht schaffen, die es braucht, um Meinungsbildung im Sinne des Grundgesetzes zu garantieren. Private Anbieter müssten massenattraktive Programme zu möglichst niedrigen Kosten verbreiten, um Gewinne zu machen, hieß es damals.

Naja, die Debatte um den Sinn des öffentlich-rechtlichen Systems wurde damals gerade nicht „abgebügelt“, sondern angesichts der neuen Konkurrenz ausführlich geführt, aber das ist vielleicht läppisch.

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Doch heute geht es nicht mehr um die Frage, ob öffentlich-rechtliche Sender uns vor völliger Verblödung durch Skripted-Reality-Dokus der Privatsender retten müssen. Es geht in Zeiten eines radikalen Mediennutzungswandels auch nicht mehr um die Frage einer Grundversorgung. Es geht auch nicht nur um die GEZ. Es geht um das milliardenteure öffentlich-rechtliche System selbst. Es geht um die Frage, ob die Marktwirtschaft im Medienbereich heute noch immer so massiv versagt, dass es eine staatlich verordnete Regulierung unter dem Deckmäntelchen der Qualitätssicherung und des Meinungsbildungsauftrags notwendig macht. Öffentlich-rechtliche Sender müssen uns nicht mehr vor völliger Verblödung durch Skripted-Reality-Dokus der Privatsender retten. Und in Zeiten von umfänglicher Medienverfügbarkeit verbunden mit einem radikalen Mediennutzungswandel müssen die Öffentlich-Rechtlichen auch keine nachrichtliche Grundversorgung mehr absichern. Es geht auch nur im zweiten Schritt um die Existenzberechtigung der GEZ als Gebühreneintreibe-Instanz. Es geht darum, dass wir das milliardenteure öffentlich-rechtliche System unter dem Deckmäntelchen der Qualitätssicherung und des Meinungsbildungsauftrags nicht mehr brauchen.

Schwer zu sagen, ob hier Wutschaum die Gedanken verklebt oder es sich eher um eine allgemeine Unfähigkeit (oder einen grundsätzlichen Unwillen) handelt, verständlich zu formulieren. Jedenfalls lässt die „WiWo“ offen, warum wir heute, anders als früher, keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr brauchen und nicht mehr vor dem RTL-Schrott „gerettet“ werden müssen. Weil es das Internet gibt? Das ist ein schwaches Argument, solange sich journalistische Online-Angebote immer noch so schwer tun, sich privatwirtschaftlich zu finanzieren.

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Immerhin geht es um eine Summe von fast acht Milliarden Euro, die eine GEZ allein 2011 eingetrieben hat. Ein sattes Sümmchen für die elf Rundfunkanstalten mit weit mehr als einem Dutzend Haupt- und Spartensendern im Fernsehen sowie 70 Radiowellen. Immerhin geht es um eine Summe von 7,5 Milliarden Euro, die die Gebühreneinzugszentrale allein 2011 von Bürgern eingesammelt hat. Ein sattes Sümmchen für die Rundfunkanstalten mit dutzenden Haupt- und Spartensendern im Fernsehen sowie 70 Radiowellen.

„Dutzende“ Fernsehsender“? Ich komme beim Nachzählen auf ARD, ZDF, neun Dritte, sechs Digitalkanäle = 17 Programme. [Nachtrag, 23:30 Uhr: Ich hatte fünf vergessen: 3sat, arte, Ki.Ka, Phoenix, BR alpha. Macht 22, wovon man, wenn man will, Radio Bremen und den SR abziehen kann, die keine richtigen eigenen Dritten haben.]

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Jürgen Doetz, Präsident des Verband [sic] Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), sagte im Gespräch mit der WirtschaftsWoche Online: „Die gebührenfinanzierten Anstalten haben ein wachsendes Legitimationsproblem. Sie haben ihren Programmauftrag aus den Augen verloren. Immer mehr setzen sie auf Kopien erfolgreicher privater Programme, begeben sich so in direkten Wettbewerb zu ihnen und bauen hierzu ihre Sparten- und Onlineangebote aus.“
Und wer genauer durch die Programme zappt, findet statt Hochkultur vor allem schlecht aufbereitete Talkshows, Boxen, Fußball (laut einem Bild-Bericht planen die Sender für die Übertragung der Fußball-WM 2014 in Brasilien 210 Millionen Euro für die Rechte und weitere 30 Millionen Euro für die Produktion ein) und reichlich Wiederholungen von Tatort aus den Achtzigern. Der Etat für Sportrechte der ARD insgesamt betrug laut eines Spiegelberichts 1,03 Milliarden Euro in der Gebührenperiode 2009 bis 2012. Und laut Focus haben Gaststars wie Oliver Pocher eine Million Euro für ihre Auftritte kassiert. Wer genauer durch die Programme zappt um die Gegenleistung für den gezahlten Beitrag zu beurteilen, kommt zu einem klaren Ergebnis: Er findet statt Hochkultur unzählige Talkshows, Boxen, Fußball (Laut einem Bild-Bericht planen die Sender für die Übertragung der Fußball-WM 2014 in Brasilien 210 Millionen Euro für die Rechte und weitere 30 Millionen Euro für die Produktion ein.) und Wiederholungen alter Tatort-Folgen.
Und ob ARD-Telenovelas à la „Rote Rosen“ bei Selbstverwirklichungsplänen betrogener Ehefrauen weiterhelfen oder wenigstens dem Unterhaltungsauftrag nachkommen, müsste zumindest diskutiert werden. Denn auch die Öffentlich-Rechtlichen entscheiden beim Programm nicht nur nach Meinungsvielfaltsangebot und Qualitätsfernsehen, sondern nach Quote und Zuschauerinteresse – anders ließe sich die Ausstrahlung des samstäglichen Musikantenstadls oder selbst produzierten [sic] Telenovelas, in denen erst Julia, danach Luisa und schließlich Nora ihr Glück gesucht haben, nicht rechtfertigen. Und ob ARD-Telenovelas à la „Rote Rosen“ bei Selbstverwirklichungsplänen betrogener Ehefrauen weiterhelfen oder wenigstens dem Unterhaltungsauftrag nachkommen, darf bezweifelt werden. Die Sendungsauswahl zeigt vielmehr, dass auch die Öffentlich-Rechtlichen beim Programm nicht nur nach Meinungsvielfaltsangebot und Qualitätsfernsehen, sondern nach Quote und Zuschauerinteresse entscheiden – anders ließe sich die Ausstrahlung des samstäglichen Musikantenstadls oder selbst produzierten [sic] Telenovelas, in denen erst Julia, danach Luisa und schließlich Nora ihr Glück gesucht haben, nicht rechtfertigen. Oder dass die investigativen und aufwändigen Geschichten nur selten zur Primetime ausgestrahlt werden.

Bei aller — berechtigten — Kritik an der Quotenfixiertheit von ARD und ZDF: Dass die Öffentlich-Rechtlichen sich bei der Gestaltung ihrer Programme auch vom „Zuschauerinteresse“ leiten lassen, kann man ihnen angesichts der Tatsache, dass es die Zuschauer sind, die für diese Programme zahlen, doch eher nur begrenzt vorwerfen.

(Bonustipp für die „WiWo“: Nach Julia und vor Luisa und Nora hat auch noch Nina ihr Glück gesucht.)

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Das wiederum sind aber nichts anderes als marktwirtschaftliche Aspekte, die durch eine Bezuschussung durch die Allgemeinheit aber nicht in ausreichendem Maß greifen können.

Tja, da hatte noch so ein Worthaufen rumgelegen.

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Das Geld fließt für die Sendeanstalten so oder so, also warum Gedanken daran verschwenden, ob sich Produktionen auch günstiger durchführen oder Talkshowformate tatsächlich zum Bildungsfernsehen aufwerten lassen, als nur glücklich über die teure Einstellung von Günther Jauch als Moderator zu sein. Doch das ökonomische Denken, das sinnvolle Haushalten mit Budgets und das intensive Nachdenken über Produktionen müssen zum ganzheitlichen Prinzip öffentlich-rechtlicher Programmgestaltung werden. So lange GEZ-Beiträge so oder so fließen, ist die Abwägung überflüssig, ob sich Produktionen auch günstiger durchführen oder Talkshowformate tatsächlich zum Bildungsfernsehen aufwerten lassen. Und vor allem: Für welche Art Bildungsfernsehen man wirklich stehen möchte.

Jetzt sprechen wir diesen Satz alle einmal laut mit: „Das ökonomische Denken, das sinnvolle Haushalten mit Budgets und das intensive Nachdenken über Produktionen müssen zum ganzheitlichen Prinzip öffentlich-rechtlicher Programmgestaltung werden.“ Ich vermute, die „WiWo“ wollte uns damit sagen, dass auch ARD und ZDF mehr aufs Geld achten sollten, fand aber niemanden, der das formulieren konnte.

Wenn „ökonomisches Denken“ aber tatsächlich umfassend die „Programmgestaltung“ von ARD und ZDF bestimmen sollte, würde das doch bedeuten, nur noch möglichst billige Programme für ein möglichst breites Publikum zu senden. War nicht der Grundgedanke öffentlich-rechtlichen Rundfunks, sich von solch „ökonomischem Denken“ freizumachen?

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Keine Frage – es gibt auch hochwertige Arbeiten, investigative und aufwändige Geschichten, die immerhin auch mit Fernseh- oder Grimmepreisen belohnt werden. Doch sollte der Gebührenzahler als Gegenleistung nicht viel davon erwarten dürfen? Oder sind die Produktionen in Relation zur Quote dann doch zu teuer? Anders erklärt es sich dem Fernsehkonsumenten jedenfalls nicht, dass gerade derart hochwertige Beiträge nie zur Primetime ausgestrahlt werden.

Ich mag, wie die Autorin sich in Wischi-Waschi-Formulierungen wie „hochwertige Arbeiten“ und „aufwändige Geschichten“ flüchtet, um nicht mühsam irgendein konkretes Beispiel raussuchen zu müssen. Aber verstehe ich sie richtig, dass sie ARD und ZDF hier vorwirft, ökonomisch zu denken? Oder was meinte sie, als sie schrieb, anspruchsvolle Programme würden im Nachtprogramm versteckt, weil sie zu teuer sind für die Primetime?

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Und wo werden die Leistungen von Zeitungen, Fachmagazinen oder Onlinediensten berücksichtigt, die genauso eine Grundversorgung für die (politische) Kultur in diesem Lande sicherstellen? Wäre es angesichts schwieriger Marktbedingungen dann nicht an der Zeit für eine Förderungspflicht all dieser medialen Produkte? Immerhin hat eine Allensbach-Studie ermittelt, dass nicht das Konsumieren öffentlich-rechtlicher Programme, sondern die Nutzung unterschiedlicher Medien Bildungs- und Zukunftschancen offenbart. Denn hochwertige Produktionen werden auch in Fernsehen und Radio ihre Konsumenten finden. Wie jedes andere Unternehmen auch müssten sich die Sendeanstalten dann aber Gedanken um die Finanzierung machen, sei es durch Bezahlangebote oder Werbung. Überlegungen, die in der Medienlandschaft täglich auf der Tagesordnung stehen. Dass das aber kein unmögliches Unterfangen ist, beweisen viele Zeitungen und Magazine — die im Übrigen genauso eine Grundversorgung für die (politische) Kultur in diesem Lande sicherstellen — und sich erfolgreich am Markt etabliert haben. Allesamt Publikationen, die noch nie Gebührengelder erhalten und gerade sehr mit schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen haben.

Ich versuche mal, die Argumentation zu verstehen: Private Medien tun sich gerade angesichts sinkender Vertriebs- und Anzeigenerlöse sehr schwer. Warum sollten es ARD und ZDF also nicht genauso schwer haben? Um die „Grundversorgung“ sicherzustellen? Aber die stellen doch Zeitungen und Magazine auch sicher. Obwohl man nicht weiß, wie lange und wie gut sie das noch schaffen. Die tun sich gerade angesichts sinkender Vertriebs- und Anzeigenerlöse nämlich sehr schwer.

Äh. Ja.

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Und wenn es um die Sicherung von Vielfalt und Meinungsbildungsmöglichkeiten geht, warum unternimmt der Staat dann nichts gegen Google und gründet eine eine öffentlich-rechtliche Suchmaschine? Jeder weiß, dass die undurchschaubaren Algorithmen dafür sorgen, dass User ein ganz bestimmtes Bild von Relevanz und Wirklichkeit erhalten. Längst nicht alle Treffer, die oben in der Liste stehen, sind auch die relevanten Informationen zu einem Thema. Und wenn es um die Sicherung von Vielfalt und Meinungsbildungsmöglichkeiten geht, müsste der Staat konsequenterweise auch etwas gegen Google unternehmen und beispielsweise eine öffentlich-rechtliche Suchmaschine gründen. Jeder weiß, dass die undurchschaubaren Algorithmen dafür sorgen, dass User ein ganz bestimmtes Bild von Relevanz und Wirklichkeit erhalten. Längst nicht alle Treffer, die oben in der Liste stehen, sind auch die relevanten Informationen zu einem Thema.

Das Huuiiiii, das sie gerade beim Lesen gehört haben, war das Geräusch, wie es die „WiWo“ vollends aus der Kurve getragen hat. Der Staat soll „etwas gegen Google unternehmen“. Man müsste so viel dazu sagen, aber man kann mit Verrückten so schlecht diskutieren. Klicken Sie mal auf den Link, den die „WiWo“ wie zum Beweis unter den Satz „Längst nicht alle Treffer, die oben in der Liste stehen, sind auch die relevanten Informationen zu einem Thema“ gelegt hat.

(Anscheinend ist die Autorin mal über das Konzept der „Filter-Bubble“ gestolpert, hat es aber nicht aufgehoben.)

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Fragen, denen die Verantwortlichen der Politik lieber ausweichen. Denn sonst würde sich zeigen: Der Glaube an eine funktionierende Medienlandschaft ohne staatliche Lenkung muss endlich greifen. Dann erledigt sich die zweite Diskussion um die Organisation GEZ gleich mit. Die ist dann nicht mehr notwendig und muss sich der unangenehmen Frage aussetzen, warum das einfache, transparente System und der damit verbundene Wegfall von Prüfern vor Ort die Einstellung von weiteren hunderten Mitarbeitern statt einer Verschlankung des Apparats erfordern. Oder die absurde Tatsache, dass zu einer Eintreibung einer Rundfunkabgabe eine Institution mit mehr Kompetenzen ausgestattet wird als deutsche Strafverfolgungsbehörden – etwa durch den uneingeschränkten Datenzugriff der Melderegister. Fragen, denen die Verantwortlichen der Politik lieber ausweichen. Denn sonst würde sich zeigen: Die Medienlandschaft muss ohne Gebührengelder funktionieren. Dann erledigt sich die zweite Diskussion um die Organisation GEZ gleich mit. Die ist dann nicht mehr notwendig und muss sich der unangenehmen Frage aussetzen, warum das einfache, transparente System und der damit verbundene Wegfall von Prüfern vor Ort die Einstellung von weiteren hunderten Mitarbeitern erfordern. Oder die absurde Tatsache, dass zu einer Eintreibung einer Rundfunkabgabe eine Institution mit mehr Kompetenzen ausgestattet wird als deutsche Strafverfolgungsbehörden – etwa durch den uneingeschränkten Datenzugriff auf Melderegister.

Erinnern Sie sich an den Satz von oben, dass niemand eine Mauer b die Existenz öffentlich-rechtlicher Kanäle in Frage stellen will?

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Doch von derartigen Denkansätzen will man bei den Öffentlich-Rechtlichen nichts wissen. In einem Interview mit der Bild-Zeitung verteidigte ZDF-Intendant Markus Schächter vor einigen Wochen die neue Gebühr. Als das Blatt auf eine Emnid-Umfrage verwies, dass 42 Prozent aller Bürger auf ARD und ZDF zugunsten eines Gebührenerlasses verzichten würden, antwortete Schächter sogar: „Wahrscheinlich würden genauso viele antworten, sofort auf den Wohlfahrtsstaat zu verzichten, wenn sie keine Steuern mehr zahlen müssten.“

Mit dieser steilen These beweist Schächter einmal mehr, dass es das gebührenfinanzierte Vielfaltsprogramm mit Bildungsmöglichkeit schon lange nicht mehr gibt. Sonst würde er seinem Publikum wohl nicht so wenig Unterscheidungskompetenz zutrauen.

Doch naturgemäß sind Öffentlich-Rechtliche Sendeanstalten gegen derartige Denkansätze. Sicher ist wohl nur, dass deren Repräsentanten künftig vorsichtiger bei ihren Interviews sind: In einem Gespräch mit der Bild-Zeitung verteidigte der ehemalige ZDF-Intendant Markus Schächter die neue Gebühr mit einem fragwürdigen Vergleich. Als das Blatt auf eine Emnid-Umfrage verwies, dass 42 Prozent aller Bürger auf ARD und ZDF zugunsten eines Gebührenerlasses verzichten würden, antwortete Schächter sogar: „Wahrscheinlich würden genauso viele antworten, sofort auf den Wohlfahrtsstaat zu verzichten, wenn sie keine Steuern mehr zahlen müssten.“

Mit dieser These hat Schächter gezeigt, dass das gebührenfinanzierte Vielfaltsprogramm wohl doch nicht zu mehr Bildung führen kann. Sonst würde er seinem Publikum wohl nicht so wenig Unterscheidungskompetenz zutrauen..

Blöd: Das „Bild“-Interview von Markus Schächter erschien nicht vor einigen Wochen, sondern vor über einem Jahr, und damals war er, anders als heute, auch noch ZDF-Intendant.

Natürlich kann man darüber streiten, ob die Parallele, die er zieht, überzeugend ist. Aber darin, dass man sie für abwegig hält, einen Beweis zu sehen, dass die Programme von ARD und ZDF die Leute nicht klüger machen, ist argumentativ derart trostlos, dass sogar Markus Schächter dagegen wie ein brillanter Rhetoriker wirkt.

Bleibt die Frage: Darf man von einem journalistischen Medium, das seiner Konkurrenz die Existenzberechtigung abspricht, erwarten, dass es dabei fair und korrekt ist (von verständlich ganz zu schweigen)? Und wenn dies nicht im ersten Anlauf gelungen ist, dass es sich transparent korrigiert? Nahahain, lacht die „Wirtschaftswoche“, das kann man von uns wirklich nicht erwarten.

53 Replies to “Wie die „Wirtschaftswoche“ ARD und ZDF erledigt”

  1. Ich komme beim Zählen der öffentlich-rechtliche Programme in Deutschland auf 20 Programme. Das sind keine Dutzenden, aber mehr als 17

    ARD
    ZDF

    SWR (= SR)
    BR
    WDR
    HR
    MDR
    NDR (=RB)
    RBB

    BR-alpha
    3sat
    Arte
    Kika
    Phoenix

    Tagesschau 24
    Eins Plus
    Eins Festival
    ZDF NEO
    ZDF INFO
    ZDF KULTUR

  2. Wow.
    Also, auch als jemand, der die Existenzberechtigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht nur infrage stellt, sondern nachdrücklich mit viel Leidenschaft verneint, muss ich zugeben, dass die Wirtschaftswoche hier aus Eindrucksvollste versagt hat.
    Wie kann denn sowas passieren?
    Ich lese die ja nicht, aber ich dachte bisher schon, dass die hauptberufliche Mitarbeiter haben, darunter auch Leute mit irgendwie passender Ausbildung und Erfahrung, und so.

  3. NACHTRAG: wenn man alle Regionalfenster innerhalb der Fernsehprogramme einzeln zählen würde, so käme ich auf 38. Das wären tatsächlich Dutzende, allerdings fände ich eine solche Definition mindestens irreführend.

  4. Bei der Auflistung der öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme hast du die vier Spartenprogramme vergessen: 3sat, Arte, Phoenix und Kika. So sind es insgesamt 21 öffentlich-rechtliche Programme.

  5. Stefan: Wenn man’s genau nimmt, kann man 3sat (mit Österreich und der Schweiz) und ARTE (ca. halb von Frankreich finanziert) nicht voll den deutschen Gebührenzahlern zurechnen ;-)

  6. Sie selber, Herr Niggemeier, haben sich doch schon an den Öffentlich Rechtlichen abgearbeitet.

    ARD und ZDF ignorieren seit Ewigkeiten die Vorwürfe einen aufgeblähten Verwaltungsapparat zu haben und dass im Internetzeitalter ihr Argument der Vollversorgung ein Witz ist. Also werden sie nach gutem Rezept (Wehrpflicht, teilweise Atomstrom, sonstige konservative Werte der CDU) solange weitergeschoben, bis sie gegen die Wand knallen.

    Wofür dieser Artikel ? Um zu beweise, dass im Internet auch Nonsense steht ? Das die Wiwo keinen Qualitätsjournalismus mehr betreibt ?

  7. „Dass die Öffentlich-Rechtlichen sich bei der Gestaltung ihrer Programme auch vom »Zuschauerinteresse« leiten lassen, kann man ihnen angesichts der Tatsache, dass es die Zuschauer sind, die für diese Programme zahlen, doch eher nur begrenzt vorwerfen.“

    Na, der Punkt ist doch gerade, daß es nicht nur die Zuschauer sind, die dafür bezahlen. Persönlich bin ich allein durch Rechtsänderung schon vom Nichtzahler zum Ermäßigter-Tarif-Zahler aufgestiegen (als mein internetfähiger Computer vor einigen Jahren zum neuartigen Rundfunkempfangsgerät definiert wurde) und werde jetzt vom Ermäßigter-Tarif-Zahler zum Vollzahler befördert (eigener Ein-Personen-Haushalt). Trotzdem war und bin ich kein Zuschauer.

  8. @Max

    Ehrlich gesagt würde ich solche so depp formulierten Vorwürfe auch ganz stark ignorieren.

    Und wir sprechen von Grundversorgung. Nicht von Vollversorgung. Und im übrigen tun das nicht die Sender, sondern das Bundesverfassungsgericht.

    Das Grundproblem ist aber doch, dass sich der gemeine Großteil der Medienmacher nicht für das interessiert, was er treibt. Die meisten Fernseh-Programmmacher – privat oder öffentlich-rechtlich – können gar nicht beurteilen, was gutes Fernsehen sein soll, weil sie Fernsehen schlicht nicht interessiert. Genausowenig, wie ein WiWo Redakteur daran interessiert zu sein scheint, einen guten Artikel zu schreiben, den er oder sie gerne lesen würde. Oder sie sind alle doof.

    Da sich die Polititk aber auch für vieles interessiert, nur nicht für die wesentlichen Dinge, ist von dieser Seite die eigentlich zugedachte Rolle nicht zu leisten.

  9. Ich habe mal einen nettformulierten Hinweis auf dieses Blogposting im Redaktionsblog hinterlassen. Mal schauen, ob es freigeschaltet wird ;)

  10. Naja, WiWo – was will man da denn erwarten?

    Andererseits muß man jeden unterstützen, der gegen den Zwangsrundfunk kämpft. Das ganze System ist völlig aus dem Ruder gelaufen.

  11. Als Saarländer würde ich mich dann aber doch gegen die SWR=SR Gleichung wehren, das ist nicht wie bei den Regionalversionen der dritten wo nur die Nachrichten o.ä. ausgetauscht sind. Der SR produziert eigene Livesendungen, Magazine, Dokumentationen etc.

  12. @ Tim (#15): Ich weiß ja nicht. Erstens, was machen Sie, wenn plötzlich die NPD oder der KluKluxKlan „gegen den Zwangsrundfunk kämpft“? Unterstützen? Zweitens, wer für eine Sache so kämpft wie die WiWo in diesem Artikel, dient dieser Sache ganz gewiss nicht. Damit diskreditiert die WiWo doch eher die Position, für die sie eintritt.

    Wenn ich gegen egal was kämpfe, hätte ich dabei lieber Mitstreiter, die sich nicht bei jedem dritten Schritt selbst ins Knie schießen. Mitstreiter, die erfolgreich den Eindruck vermitteln, sie wüssten, wovon sie reden und die in der Lage sind, eine halbwegs nachvollziehbare Position halbwegs verständlich zu formulieren.

  13. „Dafür haben den Text teilweise inhaltlich gestrafft.“
    Das schreibt also die Chefredakteurin, ich kaufe mal ein „wir“.

  14. Ich schaue öffentlich-rechtliches Fernsehen, mit Tränen in den Augen. Weil: Ich will ja, dass es öffentlich-rechtliches Fernsehen gibt, Fernsehen, das nicht auf den Markt schauen muss, Fernsehen, das unkonventionell sein kann, verstörend, kritisch. Und dann sehe ich: biedersten Tatort, Sportübertragungen, Lanz in „Wetten dass …?“ und „Breaking Bad“ in übelster deutscher Synchronisation. Alles Sendungen, die auch problemlos im privaten, werbefinanzierten TV laufen könnten. Ich zahle gerne viel Geld für gutes Fernsehen, aber dafür doch nicht! Und das darf man kritisieren.

    Das Problem ist nur, dass man bei dieser Kritik eben schnell auf dem Niveau der Wirtschaftswoche in ihrer Markthörigkeit landet. Oder noch schlimmer: bei den Leuten, denen es in erster Linie überhaupt nicht um die Gebühren geht, sondern um die Inhalte, „die ganze Linie passt uns nicht“. Dann liest man schnell was von „Rotfunk“, „Systemmedien“ und „multikultureller, linksgrüner Propaganda“, und weil das die Kritiker des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sind, ist mir klar, dass ich ARD et al. nicht kritisieren will. Weil ich mit denen nicht auf der gleichen Seite der Barrikade stehen will.

  15. @Daniel, #16. Das bestreite ich gar nicht. Entscheidend ist hier aber nicht, wer was produziert, sondern wo was läuft. SR-Sendungen fürs Gemeinschaftsprogramm laufen auch im SWR, und die SR-Regionalsendungen laufen, wenn auch im SWR Regionalsendungen laufen.

  16. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass kritische Berichte und Dokumentationen oder recht gute Filme im Nachtprogramm der ARD und des ZDF verschwinden und stattdessen massenkompatible Programme zur Primetime geschaltet werden. Man kann also Quotenfixiertheit nicht abstreiten. Etwas, das man doch den Privaten vorwirft.

    Natürlich kann man ja jetzt sagen, dass die Bevölkerung die ÖR finanziert und somit auch Massenprogramme gesendet werden sollten, aber trotzdem haben die ÖR auch einen Bildungsauftrag. Deswegen sollten auch zur Primetime unangenehme Punkte angesprochen werden.
    Damals im Sportunterricht wollte auch jeder entweder Fußball oder Basketball spielen, trotzdem hat der Lehrer sein Programm durchgesetzt.

    Und leider, leider sind die ÖR nicht immer neutral bzw. kritisch. Ich weiß nicht, was dieser Talk mit Angela Merkel sollte. Keiner, der mal Kontra geben konnte (und Günter Jauch war ja nur der Kartenhalter). Oder der Talk mit Steinbrück. Die Berichte über „Killerspiele“, welche voller Fehler und nur mit Lügen gespickt waren. Die Einmischung der Politik in der Programmgestaltung. Negative Stimmungsmache gegen die Opposition.
    Ziemlich oft einfache Propaganda für unsere Regierung.

    Da fehlen mir irgendwie die Argumente, warum man diese Sender noch bezahlen soll.

  17. Nuja, der Name sagt’s ja schon: WIRTSCHAFTSwoche. Da kann man keine verständliche Sprache erwarten. Das MUSS wirres Geschwurbel sein, damit der Kompetenzmangel nicht auffällt. Das ist eben der Bankberaterhabitus: Da zählt auch nur das Geld, das beim Worthülsensprecher ankommt, da kommt es nicht auf den Kunden an. Und wir wissen alle, wer WIRTSCHAFT sagt, meine FINANZwirtschaft, schließlich leben wir in diesen Zeiten, da Produktivwirtschaft keine Rolle spielt.

    Man darf auch nicht erwarten, dass bei der WIRTSCHAFTSwoche so ein einfacher Gedankengang ankommt wie der, dass die Existenz der öffentlich-rechtlichen Programme NATÜRLICH mit von der Quote abhängt, denn bei Miniquoten kämen die Spezis von der WIRTSCHAFTSwoche garantiert auf die Idee, die Öffentlich-Rechtlichen abzuschaffen, weil „’s guckt ja eh‘ keiner, warum sollen wir dann noch zahlen?“
    Ganz einfach, liebe WIRTSCHAFTSwoche: Weil der Rest des deutschen Volkes dann ganz schnell GENAUSO BLÖD wird wie IHR…

  18. Martin, #12:

    „Ich habe mal einen nettformulierten Hinweis auf dieses Blogposting im Redaktionsblog hinterlassen. Mal schauen, ob es freigeschaltet wird ;)“

    Vermutlich wird schon wieder von „undurchschaubaren Algorithmen“ dafür gesorgt, „dass User ein ganz bestimmtes Bild von Relevanz und Wirklichkeit erhalten“.

    ;-)

  19. @JJPreston: Genau, denn die Bildung und Intelligenz des deutschen Volkes hängt ausschließlich vom Fortbestand bestimmter Fernsehsender ab.
    Ist ja offensichtlich.

  20. Punkt 1: Die Sache mit den Mehreinnahmen. Standardlüge finde ich etwas hoch gegriffen, es ist eher Definitionssache. Es soll ja mehr Geld eingenommen werden, ohne dass die Gebühren für Rundfunkteilnehmer steigen, um den steigenden Bedarf der Sender zu decken. Falsch wäre es zu behaupten, dass die Einnahmen, die über dem veranschlagten liegen, direkt den Sendern zukommen. Dieser Eindruck wird hier durch (vorsätzliche) Ungeschicklichkeit allerdings erweckt. Eins ist aber auch klar: Steigen die Einnahmen durch die Reform, wird der Spardruck geringer, der Spielraum größer, und das ist für öffentliche Institution immer eine große Versuchung.
    Punkt 2: Die Wirtschaftswoche hat einen schlechten Artikel geschrieben und die Veränderungen nicht transparent dargestellt. Ja und? Die dürfen das. Wenn sie das häufiger machen, werden sie nicht mehr von Lesern gekauft. Doch an dieser Stelle sind öffentlich-rechtlichen Angebote nicht besser. Ich habe mal einen tendenziösen ZDF-Artikel zu einem Urteil in Sachen PC-Gebühr auseinandergenommen, der bei turi2 verlinkt wurde. Reaktion: Der Artikel verschwand spurlos. Das Ereignis war plötzlich keine Meldung mehr wert. Ganz klar, die können sich das erlauben, weil man sich ja nicht mehr der Gebühr entziehen kann.

  21. @#29, H.-P. Kraus

    zu Punkt 1:
    Niggemeier: „Kommt es tatsächlich zu Mehreinnahmen durch das neue System, dürfen ARD und ZDF sie nicht behalten. Sie würden verrechnet und zu geringeren Beträgen in der Zukunft führen.“

    Ich gehe mal davon aus, dass er sich das nicht ausgedacht hat, oder?

    zu Punkt 2:
    Wie oft werden sich die Leser den WiWo-Artikel wohl durchgelesen haben? Ich schätze mal 95 % nur zu Beginn, als er erschienen ist. Die werden doch von den späteren Änderungen gar nichts mehr mitbekommen haben und den Inhalt einfach mal so als Fakt nehmen. Ich kontrolliere Wochen später auch nicht, ob ein Artikel geändert wurde und die Erstversion Müll war.

  22. @Matze #24:
    Ich würde den Witz so verstehen das der Link zu einem komplett anderen Artikel geht der mit der „Filterbubble“ und der Überschrift nichts zu tun hat. Vielleicht ein klassischer Copy/Paste Fehler.

  23. @Thomas K:
    Punkt 1:
    „Ich gehe mal davon aus, dass er sich das nicht ausgedacht hat, oder?“
    Nein, ich hab’s nur anders formuliert: „Falsch wäre es zu behaupten, dass die Einnahmen, die über dem veranschlagten liegen, direkt den Sendern zukommen.“

    Punkt 2: „Die werden doch von den späteren Änderungen gar nichts mehr mitbekommen haben und den Inhalt einfach mal so als Fakt nehmen.“
    Ich gehe davon aus, dass jeder Leser der WiWo auf irgend einem Gebiet Fachwissen hat, das dem eines Redakteurs überlegen ist, oder er über Informationsalternativen verfügt. Heißt also, erlaubt sich die Wiwo öfters schlechte Artikel, fällt es irgendwann auf und irgendwann heißt es dann: Tüssken. Bei öffentlich-rechtlichen Fehlinformation geht das nicht und besser gehen sie auch nicht mit Fehlern um, wenn sie parteiisch für ihre eigene Sache schreiben. Das war, jetzt noch mal ausführlicher erläutert, mein Punkt.

  24. Die öffentlich rechtliche Suchmaschine gibt es quasi schon, die EU hatte diese Idee nämlich auch schon, http://www.exalead.com/search/ Das Projekt kann aber wohl als gescheitert angesehen werden, https://de.wikipedia.org/wiki/Quaero Politik (http://www.golem.de/0601/42709.html) und technische Großprojekte, da war doch was — ach ja, es geht schief! https://de.wikipedia.org/wiki/Theseus_(Forschungsprogramm)

    Ansonsten, Danke Wiwo, euch hatten wir noch gar nicht auf dem Schirm unseres Wir-blocken-alle-Verlage-Projekts. Gleich mal „git pull“ absetzten.

  25. Ich hab nichts gegen die ÖR-Sender.
    Ich zahle sogar gern meine Gebühren.

    Komma, wenn.

    Ja, wenn die ÖR ihrem Bildungsauftrag nachkämen. In den 90´ern, zwischen meiner Schule und Studium, gab es den Telekolleg, und damit hab ich meine Mathekenntnisse auf dem neuesten Stand gehalten. Das erst hat mein jetziges Studium mit entsprechender Note und Gehalt ermöglicht, weil es BILDUNG ermöglicht hat. Heutzutage wir so etwas nicht gesendet, der Pöbel könnte ja Anteil an der Bildung haben, ist ja grausam……

    Was, der Pöbel will keine Bildung? Ja warum denn nicht? weil ihm die Unbildung Tag für Tag in den ÖR vorgesetzt wird….. widerlich…..

    Ich bilde mich Tag für Tag fort, weil ich überhaupt kein TV mehr schaue, von etwas VT abgesehen….. und wenn ich mit „Unterschichtlern“ rede und diese mal auffordere, die Glotze auszumachen und nachzudenken, werden auch dort viele geistig aktiv…….

    Glotze macht doof, und die ÖR verdummen mit, anstatt ihren Verfassungsauftrag wahrzunehmen…… eklig…….

  26. @J.S. #25
    „Über es ist nicht von der Hand zu weisen, dass kritische Berichte und Dokumentationen oder recht gute Filme im Nachtprogramm der ARD und des ZDF verschwinden und stattdessen massenkompatible Programme zur Primetime geschaltet werden. Man kann also Quotenfixiertheit nicht abstreiten. Etwas, das man doch den Privaten vorwirft.“

    Es war schon immer etwas nachtlastiger, einen wenig massenkompatiblen Geschmack zu haben :-)

    Seit das Privatfernsehen sich in Deutschland irreversibel festgesetzt hat und Ex-RTL-Chef Helmut Thoma es Anfang der 1990er Jahre gelungen ist, eine werberelevante für 14-49jährigen einzuführen ( http://www.myvideo.de/watch/6583641/Jugendwahnsinnige_Zielgruppe ), haben auch die ÖR-Sender ihre Quotenunschuld verloren. Seither können sich die ÖR nicht mehr leisten, zur Hauptsendezeit Hochkultur ins Rennen zu schicken, wollen sie nicht noch weiter hinter die Privaten zurückfallen. Es ist ein Teufelskreis. Können sich die ÖR nicht mehr durch beachtliche Einschaltquoten legitimieren, wird es erst recht heißen: Weg mit der Rundfunkgebühr für teure Programme, die kaum noch jemand sieht.

    Das könnte schon die erste Stufe auf dem qualitativ abschüssigen Weg eines rein privatwirtschaftlichen Fernsehens werden, wie wir es aus Amerika kennen. Ich habe dort eine Weile berufshalber gelebt – und erst dort unser vielgeschmähtes ÖR-Rundfunksystem hochzuschätzen gelernt.

  27. Den ÖR gehts doch viel zu gut…
    Riesen Sendezentralen, alles total überdimensioniert, immer die neuste und teuerste Technik… von Übertragungstechnik bis zu Schnittplätzen mit einem Haufen „SchnickSchnack“ was gerade heutzutage in der schnellen Medienwelt total übertrieben ist…
    Da wird weder an Personal gespart, noch sinnvoll untereinander zusammengearbeitet, um mal Kosten zu sparen…
    Schon lächerlich, wenn dann bei nem Drehtermin ARD, ZDF, MDR und MDR Höhrfunk auftauchen… und alles das gleiche bekommen, da nur eine Person die PK abhält…
    Da wird jedne Tag Geld verblasen ohne Ende…

  28. @MP:
    „Da wird jedne Tag Geld verblasen ohne Ende…“
    –> man mag es vielleicht kaum glauben, aber das haben die da (am Beispiel des NDR) auch schon gemerkt. Teilweise zumindest – und sehen sich nun mit ihrer eigenen (vorgegebenen) Struktur konfrontiert, in der man nicht einfach Personal abbauen darf.

    „Da wird weder an Personal gespart, …“
    –> siehe oben. Und ein aber hinterher – nämlich z.B. bei den GmbH-Töchtern, da wird grad durchaus mit der Sense Personalabbau betrieben. Zu recht, teilweise, in Anbetracht von Kosten-/Nutzen-Relationen, aber in der Durchführung auch gelegentlich unter Abwesenheit von Stil und Kompetenz … aber das ist ein anderes Thema.

    „… bei nem Drehtermin ARD, ZDF, MDR und MDR Höhrfunk auftauchen“
    –> Das ist nicht wirklich immer sinnvoll, völlig einverstanden. Aber machen die ach so klammen Privaten das immer anders? Ich habe durchaus auch schon bündelweise Mitarbeiter von Pro7/Sat.1/N24 und/oder RTL/n.tv/VOX auf den gleichen Veranstaltungen gesehen. Weniger im Newsbereich, dafür mehr im Hochbrisanz-Promi-Umfeld à la Matthäus & Co. … naja, wer das dann in den Hauptnachrichten bringen will, braucht auch Bild und Ton dazu ;-)

  29. @RL:

    Wie die Privaten ihr Geld verballern ist mir eigentlich relativ egal…
    Mir gehts ja um die ÖR.. is ja auch logisch warum…
    Wenn man den Personalbereich mal im Verhältnis zu den Ausgaben für Technik sieht, glaube ich ist es egal, ob da 2 Leute mehr oder weniger arbeiten…
    Immer die höchsten Modelle an DVCPRO HDP2 Cams…
    als gäbe es da keine günstigeren mit der gleichen Bildqualität…
    und die liegen da im Bereich von ca 20000 Euro… Bei Stativen siehts ja nicht anders aus…

  30. So etwas kommt heraus, wenn man BWL studierte Praktikanten ohne medienwissenschaftliche Kenntnisse oder Lebenserfahrung an solche Artikel setzt. Traurig!

  31. @MP
    „Immer die höchsten Modelle an DVCPRO HDP2 Cams. als gäbe es da keine günstigeren mit der gleichen Bildqualität. und die liegen da im Bereich von ca 20000 Euro. Bei Stativen siehts ja nicht anders aus.“

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Privaten nicht mit einer preiswerten Laterna Magica am Drehort anrücken…

    Moderne Fernsehausrüstungen haben halt ihren Preis – für Private und für die ÖR. Würden die letzteren da nicht mitziehen und dadurch noch mehr an Boden verlieren, würdest zu vermutlich argumentieren: Selber schuld, technischen Anschluss verpasst!

  32. @Zahnwart: Biederster Tatort, der äquivalent auch problemlos im privaten, werbefinanzierten TV laufen könnte, wäre das „Lenßen & Partner“?

    @SN: Statt des Artikels hätte es auch ein fettes, rotes Banner: „privatisieren!“ getan – also nicht statt Deines Artikels.

    Ich könnte auch ganze Sendungscluster zur Entsorgung freigeben: Boulevard wie „Hallo Feuchtland“ und „Brilliant“, die Volksgrümmelnde Musik und die ganze Sparte Frauen & Liebe. Nur leider kommt dann die Gegenseite und nimmt mir Fußball weg.

    Was – die WM kostet 240 Mio.? Bei Spielen mit dt. Beteiligung und Eröffnungs- oder Endspiel kommen ja schon mal 20 Mio. Zuschauer (oder eingeschaltete Geräte) zusammen, nicht? Das wäre dann pro solchem 12 Euro für die ganze WM, also weit unter 1€ pro Spiel und Gerät.

    Ich meine bei Premiere, als es die noch gab, war das privatwirtschaftliche Angebot 5€ für ein einzelnes Spiel. Da kann man leicht ausrechnen, wo die restlichen 4€ geblieben sind.

    Zu kritisieren ist aber, dass im ÖR geworben wird bis das Plasma kocht während Kinder zuschauen, und zwar ganz kleine. Und wenn nur noch berufstätige Familienoberhäupter zuschauen, also werktags ab acht, da ist Werbung tabu.
    Ich meine, ich profitiere davon, aber richtig finde ich es nicht. Wäre es nicht richtig umgekehrt, auf Werbung zu verzichten, so lange die Kleinen und ganz Kleinen zuschauen?

    Ich kann mir besseres Fernsehen als das jetztige ÖR vorstellen, aber bei den Privaten sehe ich nichts, was der Nachahmung wert wäre. US-Sitcoms? Ja, vielleicht.

    Zur WiWo noch ein Nachtrag: Diese Floskel „ganz bestimmtes“:

    dass User ein ganz bestimmtes Bild von Relevanz und Wirklichkeit erhalten.

    Wodurch ist das Bild bestimmt? Hat da jemand eine Vorstellung, was gemeint ist? Was für ein „ganz bestimmtes“ Bild schwebt Google vor?
    Ich kenne verschiedene Verschwörungstheorien um Google, aber dass die uns ein bestimmtes Bild der Wirklichkeit vorsetzen wollen noch nicht.

    Wer weiß, worum es geht… – ich würde mich freuen. Vermute aber pure Floskellust. Es geht um ein gänzlich unbestimmtes Bild.

  33. Das Wochenblatt Wirtschaftswoche allein reicht wohl nicht aus, um ARD und ZDF zu „erledigen“. Brisanz bekommt die WiWo-Kampagne freilich durch ihren potenten Herausgeber, die Verlagsgruppe Handelsblatt, die sich ebenfalls öfter durch einen restriktiven OR-Kurs hervorgetan hat.

    Kritik an einzelnen ÖR-Produktionen, so wie Stefan Niggemeier es oft vorgemacht hat, muss sein (sie muss sich ja nicht zwangsläufig an einem untauglichen Subjekt wie Markus Lanz abarbeiten:-). Bedenklich finde ich aber eine Ausweitung der medialen Kampfzone, die weit über einzelne legitime Kritikpunkte hinausschießt indem sie unser gesamtes Öffentlich-rechtliches Rundfunksystem zur Disposition stellt. So wie es uns nun WiWo vorpraktiziert.

    Das kannte man bisher nur von den schärfsten GEZ-abschaffen-Eiferern, die sich so sehr in ihr Haßobjekt verbissen haben, dass sich manche von ihnen vermutlich selber nicht über die Konsequenzen ihrer Forderungen im Klaren sind: Privatfersehen pur. Zwar könnte man noch immer durch TV-Kanäle zappen, aber informations- und bildungsmäßig sähe es dann auf den Bildschirmen zappenduster aus.

  34. Ob GEZ-Gebühren notwendig sind oder nicht, spielt ja in Zusammenhang mit diesem Beitrag absolut keine Rolle. Vielleicht sollte sich die Wirtschaftswoche aber mal Gedanken zu ihrem eigenen Finanzierungskonzept machen, dann könnten sie auch Leute bezahlen, die ihren Job verstehen und welche engagieren, die nicht so viel Blödsinn schreiben.
    Ich hab mich wirklich gezwungen jedes der Zitate zu Ende zu lesen und zu verstehen.

  35. @Hanne: „Ob GEZ-Gebühren notwendig sind oder nicht, spielt ja in Zusammenhang mit diesem Beitrag absolut keine Rolle“

    In einem Blogartikel, der mit den Sätzen anfängt: Er ist ein großer Hit: Der Online-Artikel, in dem die »Wirtschaftswoche« die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der GEZ fordert kann man die GEZ-Gebühren schlecht ignorieren. Wer sie auf einen Bruchteil ihres jetzigen Umfangs reduzieren oder ganz abschaffen will, stellt die Existenz der ÖR-Sender in Frage und arbeitet zielstrebig auf ein rein privatwirtschaftliches Rundfundfunksystem hin. Allein diese Vorstellung macht mir angst. Aufs Ganze gesehen sind wir mit dem derzeitigen ÖR-System, das nach dem Krieg nach BBC-Vorbild aufgebaut wurde, sehr gut gefahren.

  36. Ich finde es braucht eine generelle öffentliche Diskussion über das ÖR System. Das WiWo einen fehlerhaften Artikel dazu geschrieben hat heißt nicht das die Diskussion ein Fehler ist.

    Warum haben wir ein ÖR System das fast doppelt so teuer ist wie die BBC? Ist das nötig?
    Warum brauchen wir neben der föderal aufgebauten ARD noch zusätzlich das ZDF? Ist das nötig?
    Warum müssen unsere ÖR so viele Beteiligungen und Tochterfirmen haben? Ist das nötig?
    Sind über 20 TV Sender nötig?
    Ist die Teilzeitkontrolle durch Laien (Rundfunkräte) heute noch zeitgemäß?
    usw.
    Es muss über die Strukturen bei den ÖR diskutiert werden!

  37. Über die Strukturen beim ÖR kann und sollte man diskutieren. Bei all dem Übel der ÖR bewahre man uns aber vor einem Monopol der Privat-Sender, welcher Sendegruppe auch immer.

  38. @Patrick S.
    Ich finde es braucht eine generelle öffentliche Diskussion über das ÖR System. Das WiWo einen fehlerhaften Artikel dazu geschrieben hat heißt nicht das die Diskussion ein Fehler ist.

    Neulich ich zu meiner Frau: Nun hast du schon 39 Paare Schuhe und willst dir schon wieder zwei Paar neue kaufen? Ist das nötig? Unnötig zu sagen, dass ich mit meinem dringenen Appell nicht besonders erfolgreich war…

    Mit solchen Suggestivfragen, die die gewünschte Negation schon beinhalten, mag man unterbeschuhte Frauen (und welche wäre das nicht?) beeindrucken, für eine Hinterfragung von komplexen Medienstrukturen reicht das nicht.

    Es fällt mir schwer, konkrete statistisch tragfähige Antworten zu Deinen Fragen zusammenzugugeln. Die interessantesten dazu fand ich in der Sendung „Politische Talkshows – Information oder Inszenierung?“
    http://www.bundestag.de/Mediathek/index.jsp?instance=m187&action=search&mask=search&contentArea=common&categorie=alle&searchword=talkshow&startDate=Von&endDate=Bis

    Sie war besonders aufschlussreich, weil hier Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse und ARD-Chefredakteur Thomas Baumann kontrovers diskutierten. In der 2-stündigen Sendung kamen u.a. auch die Beteiligungen und Tochterfirmen der ARD und deren Kontrolle zur Sprache.

    Vermisst habe ich dabei lediglich entsprechende Auskünfte über die ständig zunehmende Zahl unserer Privatsender, die keiner öffentlichen Kontrolle unterliegen und nur der Wohlstandsmehrung ihrer Aktionäre verpflichtet sind.

    Ist das nötig? :-)

  39. (Bonustipp für die »WiWo«: Nach Julia und vor Luisa und Nora hat auch noch Nina ihr Glück gesucht.)

    Extra-Bonustipp: Diese überaus schmalzige Glückssucherei fing nicht mit Julia, sondern mit einer gewissen Bianca an. „Erst Julia“ ist daher schlicht falsch. Das jetzt nur mal so als kleiner, verspäteter, vollkommen irrelevanter Klugschiss am frühen Morgen, weil mir gerade zufälligerweise danach ist. ;)

  40. @Sprachwachtel
    „Vermisst habe ich dabei lediglich entsprechende Auskünfte über die ständig zunehmende Zahl unserer Privatsender, die keiner öffentlichen Kontrolle unterliegen und nur der Wohlstandsmehrung ihrer Aktionäre verpflichtet sind.“

    Wir leben in einer Marktwirtschaft und diese Privaten Sender unterliegen natürlich auch einer öffentlichen Aufsicht.
    Die Landesmedienanstalten kontrollieren sie. Dort müsste aber auch eine Reform her. Diese föderale Kontrolle von Bundesweit agierenden Sendern ist natürlich auch nicht mehr zeitgemäß. (funktioniert in meinen Augen auch nicht gut)

    Wo findet den bei uns eine „Hinterfragung von komplexen Medienstrukturen“ statt? Wann wird denn über die Strukturen der ÖR diskutiert? Eine Diskussion über Talkshows ist halt keine über Strukturen. :-)

    Die Einnahmen der Privatsender sind in den letzten Jahren nicht gestiegen. Da sehe ich kein Problem. (Bei der Aufsicht der privaten Sender schon)

  41. Bitte nächste Jahr 2014 könne im Kabelnetz von Kabel BW viel Änderungen bei öffentlich-rechtliche Programme im ganz Baden-Württemberg auch im Kabelnetz von Kabel BW welchen Sender darf Bleibt und welchen Sender darf nicht Bleibt,

    Kabel BW welchen Sender darf Bleibt im Netz Mannheim:

    Das Erste
    ZDF

    SWR Fernsehen BW
    SWR Fernsehen RP
    hr fernsehen
    Bayerisches FS Nord
    Bayerisches FS Süd

    arte
    Phoenix
    3sat
    KiKA

    SWR 1 BW
    SWR 1 RP
    SWR 2
    SWR 3 (von Rheinland bis zum Bodensee)
    SWR 4 BW (Kurpfalz Radio)
    SWR 4 RP (Radio Ludwigshafen)
    SWR Info
    Dasding
    hr 1
    hr 2
    hr 3
    hr 4 (Rhein-Main)
    hr info
    you fm
    Bayern 1 (Mainfranken)
    Bayern 2 (Nord)
    Bayern 3
    BR Klassik
    B5 aktuell
    BAYERNplus
    BR Puls

    Das Erste HD
    ZDF HD

    SWR BW HD
    SWR RP HD
    hr fernsehen HD
    BR Nord HD
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    arte HD
    Phoenix HD
    3sat HD
    KiKA HD

    Kabel BW welchen Sender darf nicht Bleibt im Netz Mannheim:

    WDR Köln
    rbb Brandenburg
    rbb Berlin
    NDR FS HH
    NDR FS MV
    NDR FS SH
    NDR FS NDS
    MDR Sachsen
    MDR Sachsen-Anhalt
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    ZDF Info
    ZDF Kultur
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    alle Berlin-Brandenburg-Rundfunk
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    alle Saarländischer Rundfunk
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    SWR 4 BW (Radio Stuttgart)
    SWR 4 RP (Radio Mainz)

    WDR Köln HD
    rbb Brandenburg HD
    rbb Berlin HD
    NDR FS HH HD
    NDR FS MV HD
    NDR FS SH HD
    NDR FS NDS HD
    MDR Sachsen HD
    MDR Sachsen-Anhalt HD
    MDR Thüringen HD

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    Eins Plus HD
    Tagesschau 24 HD
    ZDF Info HD
    ZDF Kultur HD
    ZDF Neo HD

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