25 Replies to “Nachrichten aus tausendundeiner Nacht”

  1. Wenn man gegen BILD und B.Z. anstinken will, muss ‚man‘ eben noch eine Etage tiefer gehn. Dummdreist fällt mir da als Wort ein. Aber eigentlich ist das doch ganz normal auf dem Boulevard, dass der Redakteur (nicht mit Journalist verwechseln) sich in die Personen über die er schreibt reinfühlt. Fehlt nur noch sowas wie „als sie abdrücken will, spult im Kopf ihr gefühltes Video zurück“ .. aber DER schreibt ja nicht für den Kurier.

  2. Selbstmordattentäter agieren nicht unter Zwang, sondern mit unverbrüchlicher Überzeugung. Sie werden vorher geschult und sorgfältig auf ihre „Aufgabe“ vorbereitet. Der ganze Fall ist unglaubwürdig und dient wohl propagandistischen Zwecken.

  3. Sehen Sie demnächst auf Sat.1: „Sprengstoffgürtel um den Bauch“, eine Geschichte von einem hässlichen/schüchternen Mädchen, das vom Land in eine Stadt geht, um etwas zu tun was sie nicht möchte.

  4. Prima – habe ich zum Ende des Tages ja doch noch einen Grund gefunden, mich zu empören. Ich brauche das ab und an, nur um zu wissen, dass ich zu solchen Gefühlen noch fähig bin. Ich war selber mal sowas wie ein Journalist, und es ist mir unbegreiflich, wie ein Zeilenschinder sowas schreiben kann, ohne sich vor sich selbst zu ekeln. Da muss man sich doch sein Spiegelbild hinterher schönsaufen. Aber es gibt immer einen Chefred, der das bestimmt als „emotional sehr bewegendes Stück“ rechtfertigt…

  5. Wagner meldet sich bestimmt auch bald zu Wort:

    „Liebes Bombenmädchen von Bakuba,

    ich verachte den Terrorismus. Ich verachte Selbstmordattentäter. Ich verachte… nein, eigentlich finde ich das mit den 72 Jungfrauen im Himmel doch ganz schön. Denn bei denen heißt „Ja“ auch „Ja“ und „Nein“ auch „Ja“. Aber was willst du schon mit 72 Jungfrauen?

    Du hast noch alle Chancen im Leben, nachdem du diesen mutigen, um nicht zu sagen lebensrettenden Entschluss gefasst hast, dem Terrorismus den Rücken zu kehren. Du nahmst deinen Hut und deinen Bombengürtel und sagtest den Terroristen adé! Als jemand, der tagtäglich mit den tragischen Schicksalen vieler Menschen konfrontiert wird und Kolumnist der größten Boulevardzeitung Deutschlands, weiß ich um die Last der Verantwortung, die du getragen hast. Wir sind uns sehr ähnlich. So eine Entscheidung fordert Charakter und dass man sich selbst immer treu bleibt. Egal ob man sich irrt.

    Wenn ich das Bombenmädchen von Bakuba wäre, ich würde mein Leben genießen. Mit anderen Kindern auf dem Spielplatz umhertollen. Doch als Kolumnist bin ich dazu verpflichtet den Menschen Einblicke in Dinge zu geben, die sonst keiner sieht.

    Herzlichst

    Ihr F. J. Wagner“

  6. Super! Kleiner Vorschlag: „Wenn ich das Bombenmädchen von Bakuba wäre, ich würde mein Leben genießen. Doktorspiele mit den netten shiitischen Jungs und den US-Soldaten, die deine Schule bewachen, Blumen in die Gewehre stecken. Und bald der erste Vollrausch. Vielleicht kommst du auch mal bei uns in die Redaktion um die wahren Abgründe des Lebens zu lernen.“

  7. Vielleicht sollte ich’s ihm per Mail schicken? Dann braucht er weniger schreiben und kann mehr trinken.

  8. Jetzt muss uns dieser sogenannte Journalist nur noch erklären, wie man sich mit Handschellen an ein Gitter gefesselt durch staubige Strassen schleppen kann.

  9. Ich finde, es sollte immer ersichtlich sein, ob ein Bericht von einer Agentur gekauft wurde oder selbstgeschrieben ist und dann wer der Autor ist.
    Vielleicht würde das helfen, damit nicht ganz so viel Schund seinen Weg in die Medie fände.

  10. Wundert mich nicht im geringstens das sowas ungeprüft als Wahrheit verkauft wird, das ist ja auch das Ziel >:

  11. Übrigens war der „Berliner Kurier“ offenbar doch nicht live dabei. Denn heute heißt es dort:

    „Das Mädchen mit der Sprengstoffweste
    Rania – Nur eine Propaganda-Lüge
    Polizei: Sie wollte sich doch in die Luft sprengen

    Bakuba – Es war eine Geschichte, die Hoffnung gab. Ein unschuldiges Mädchen, gerade 13 Jahre alt, ausgestattet mit einer Sprengstoffweste, um andere in den Tod zu reißen, sich dann aber für das Leben entschied. Doch Rania soll tatsächlich ein Todesengel gewesen sein. War ihre mutige Tat nur eine Propaganda-Lüge? (…)“
    http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/nachrichten/231721.html

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