Euren Kopf habt ihr längst verloren

Ich habe mich an den falschen Altersangaben der „Bild“-Zeitung abgearbeitet, 9live-Sendungen transkribiert, eine dreistellige Zahl von Hitlisten-Sendungen der Dritten Programme zusammengetragen und mehrteilige Dieter-Wedel-Filme ohne vorzuspulen angesehen. Aber die Lügen, der Irrwitz, die Dummheit und die Dreistigkeit, die ganze niederträchtige Propaganda des „Handelsblattes“ und anderer Medienpartner in der Kampagne gegen die Piratenpartei und die sogenannte Netzgemeinde: Ich fürchte, die Auseinandersetzung mit all dem übersteigt selbst meinen Masochismus.

Bitte lesen Sie deshalb:

185 Replies to “Euren Kopf habt ihr längst verloren”

  1. In einer Diskussion zur Piratenpartei und ihrer Stellung zum Urheberrecht und geisteigem EIgentum bekam ich vor zwei/drei Tagen im Spreng-Blog auch nur Unverschämtheiten zu lesen und eine Aneinanderreihung von Vorurteilen. Tolle Knackwurst dieses Wuchern der Diskurse.

  2. Müsste die Piratenpartei nicht dann ein Antagonist sein? Auf dem Cover steht aber Protagonist. Und Protagonisten sind in Erzählungen, Romanen, Theaterspielen und Filmen doch generell die Guten, die Helden.
    Sieht sich die Kreativindustrie also als die Bösen. Oder wie soll ich das verstehen?

  3. Mir scheint, die Debatte ist dermaßen polarisiert, dass die jeweilige Gegenseite keinen Einkaufszettel mehr schreiben kann, ohne sich dem Vorwurf von Lügen, Irrwitz, und Dummheit auszusetzen.

  4. Naja: Viel Feind, viel Ehr.

    Für mich sieht das so aus, dass die Aktionen von Bild und Co mehr oder weniger beweisen, wie wichtig und richtig die Piraten sind. Getroffene Hunde bellen, wie ein altes Sprichwort sagt. Ohne das Bellen müsste der Verdacht aufkommen, die Piraten hätten daneben geschossen.

  5. Ich bin mit meine 67 Jahren auch ein User, der tagein-tagaus nichts anderes tut, als urheberrechtlich geschützte Werke aus dem Internet herunter zu laden. Ich weiß nur nicht, wann ich sie alle hören, sehen und lesen soll.

    Mir war es zum Beispiel noch nie vergönnt einen einzigen „Tatort“, einen einzigen „Polizeiruf 110“, ein einziges „Großstadtrevier“ und einen einzigen „Notruf Hafenkante“ in voller Länge zu sehen, obwohl ich regelmäßig meine GEZ-Gebühren entrichtete. Diese Schmarren waren mir alle zu unrealistisch.

    Ich lade diese Seifenopern mit Pistolenknall jetzt alle herunter, weil ich endlich das sehen will, was ich in den vergangenen Jahren auch bezahlt habe.

    Wie gesagt, mir fehlt nur die Zeit.

  6. @5: Ach was, Protagonisten sind im Wortsinne nur die „Vorkämpfer“ (oder auch: die Ersten im Kampfe – was die Piratenpartei historisch gesehen ja wohl nicht ist). Antagonisten heißt nur „Widersacher“ (wörtl. Gegenkämpfer) – was bei den modernen Piraten vielleicht ins Demokratieverständnis miteingebaut ist (weil gerade noch führende Köpfe ja auch ruckzuck abgesäbelt werden können – es sei denn, sie fügen sich dem imperativen Mandat einer undefinierten Mehrheit). Wie das mit „Widersachern“ im eigenen Lager bei „Umsonstkultur“ aussieht – das scheint mir bei den Piraten durchaus strittig. Die meisten der programmatisch sich äußernden klugen Köpfe dort wissen wohl schon, daß es um einen fairen Ausgleich der Interessen aller Beteiligten gehen muß. Ob das die Wählerklientel der „Umme-Radikalen“ und Ego-Taktiker (meistens männlich, 18-38) auch so sieht, möchte ich zart bezweifeln.

  7. Lieber Herr Niggemeyer,
    für mich als Urheber sind nicht die vielen Millionen Nutzer draußen an Ihren Geräten das Problem, sondern Auftraggeber, die sich mehr nehmen als Ihnen zusteht: Verlage die komplett Buyouts wollen, Agenturen die Bilder für Prospekt einkaufen und dann damit auch noch Webseiten bebildern, Fernsehsender die Kurzfilme einfach nachfilmen….

    Diese alle verdienen mit unsere Kreativität Geld und behandeln uns Urheber oft nicht fair.
    Best

    Winston

  8. @kampfstrampler:

    „Wie das mit »Widersachern« im eigenen Lager bei »Umsonstkultur« aussieht — das scheint mir bei den Piraten durchaus strittig.“

    Ich teile deine Meinung.

  9. Her Niggemeier,

    bin ich zensiert? Zumindest taucht mein Kommentar von heute morgen nicht auf.

  10. Dieser Kommentar eines Users steht bei dem von Ihnen verlinkten Beitrag von Florian Steglich an dritter Stelle:

    „Die ganze Debatte um Urheberrechte ist doch mehr als scheinheilig. Wer seinen Content ins Internet stellt, will doch dass er gelesen und verbreitet wird. Wer damit nur abkassieren will, muss eben selber entsprechende technische Vorkehrungen treffen, dass eine widerrechtliche Nutzung nicht stattfinden kann. Man möge sich vorstellen: jemand legt seine Ware ins Schaufenster und hat etwas dagegen, dass man darüber redet. Das Internet übernimmt heute die Funktion des früheren „Stadtgesprächs“.
    Wer in Kreuzberg seinen Mercedes unverschlossen abstellt oder die volle Brieftasche auf’s Fensterbrett legt, muss sich auch ein gerüttelt Maß an Mitschuld zurechnen lassen, wenn diese Dinge „fremdgenutzt“ werden. D.h., wer sein Eigentum freiwillig ohne Preisangaben, Radkralle und Kopierschutz ins Internet stellt, gibt freiwillig – zumindest teilweise – seine Eigentumsansprüche auf. Wer nicht will, dass seine Ideen im Internet „geklaut“ werden, darf sie nicht ins Internet stellen. Soll er doch Bücher drucken und diese in sein finsteres Kämmerlein legen und warten, bis jemand in den nächsten fünf Jahren vorbeischaut und ein Exemplar kauft.
    Mal ehrlich, wer heute lautstark danach ruft, dass seine geistigen Ergüsse vergütet werden müssen, sollte sich aber sicher sein, dass auch nur ein einziger Hahn danach kräht und dafür ein paar Eurocents berappen will. Das nichtkommerzielle Kopieren und Wiedereinstellen ins Netz ist doch keine Nutzung, sondern eher eine freiwillige Duplizierung und Verbreitung, also eine „ungefragte Marketingleistung“, die kostenlos als „virtuelle Flyerverteilung“ für den Contentlieferanten erbracht wird. Und wer sagt denn, dass alles, was ins Internet gestellt wird, auch eine originäre Leistung des Verfassers ist und nicht selbst durch das Zusammenstoppeln von kopierten Textbausteinen am PC entstanden ist.“

    Bei Kommentaren dieser Art – und von dieser Sorte gibt es Tausende bei der Diskussion um das Urheberrecht – denke ich als Kreativer und Autor auch sofort an die Wichser, wie sie im Handelsblatt thematisiert wurden. Und setze diese Wichser reflexartig mit der Piratenpartei gleich. Vielleicht ist das mein Denkfehler. Vielleicht gibt es bei den Piraten auch Andersdenkende als die Wichser. So wie es bei der NPD vielleicht nicht nur Nazis gibt. Aber so wie man der NPD zurecht vorwirft, sich nicht ausreichend genug von den Nazis zu distanzieren, kann man der Piratenpartei auch vorwerfen, sich nicht ausreichend genug von den Wichsern zu distanzieren. Wahrscheinlich weil sie dann halt doch deren Basisklientel ist. Denn werden all die von den anderen Parteien enttäuschten Wähler – und nur daher rührt aktuell der große Zulauf zu den Piraten – erkennen, dass die Piraten auch nicht das Gelbe vom Ei sind, bleibt nur noch der harte Kern der Ws um die Partei über die 5 % zu hieven, was sie dann allerdings nicht mehr schaffen dürften.

  11. @15: Unglaublich. Google hat es noch drin, oder hier: http://i.imgur.com/U5BBH.png

    Ein wunderschönes Beispiel. Für das alles. Wenn man selbst erwischt wird, löscht man einfach und alles ist gut. Als große Firma kann mans ja machen.

    Wasser predigen, Wein trinken. Prost.

    Oder wird „das Syndikat“ jetzt den Autor der Grafik aufsuchen und für die bisherige Nutzung zahlen? Ich denke nicht. Ist ja auch nichts schützenwertes, sind ja nur ein paar Zeichen in einer bestimmten Reihenfolge…

  12. Sie meinen sicher den Kommentar des Users, den ich zitiere. Da gebe ich Ihnen recht. Vielleicht landete der Kommentar aufgrunf des W-Wortes im Spam. Ja, das Gedicht von Grass wurde auch unisono als Unsinn bezeichnet, bis Augstein heute mal tiefer in die Materie eingestiegen ist. . .

  13. […] meldet sich zu Wort: Vom Wissen der Wichser, ebenso Stefan Niggemeier, der passend feststellt Euren Kopf habt ihr längst verloren und den Verantwortlichen der Kampagne einige weitere lesenswerte Links ans Herz legt. Eine […]

  14. Kurze Randbemerkung zum Syndikat:
    Die machen lauter merkwürdige Dinge. Zum Beispiel haben sie 1995 den ehemaligen NS-Propagandaschreiber Herbert Reinecker mit ihrem „Ehrenglauser“ „für sein Gesamtwerk“ ausgezeichnet. „Gesamtwerk“ meint dann wohl auch solche Drehbücher wie für „Junge Adler“, ein Film, der laut FSK dazu geeignet ist, die NS-Zeit zu verklären und zu verharmlosen.
    http://www.das-syndikat.com/krimi-preise/ehrenglauser/

    Und wieviel die von Dramaturgie verstehen, erkennt man ja schon allein daran, dass sie das „Making-Of“ vor dem eigentlichen Trailer veröffentichen. Sehr geschickt.

  15. Zu dieser Leistungsschau des Qualitätsjournalismus gehört auch die Seite 3 der Süddeutschen vom 31.3. (leider nur auf Totholz): Ein Lehrbuchbeispiel für perfekt gemachte Propaganda. Nur wird die Süddeutsche von mir nie wieder Geld bekommen.

  16. Was nützt dem Kreativen das Urheberrecht, welches nicht abgetreten werden kann, wenn er alle Leistungsrechte abtreten muss ?
    http://www.freischreiber.de/home/sehr-witzig-herr-steingart
    „Keese verschweige, schrieb Spielkamp, „dass sein Arbeitgeber, der Axel-Springer-Verlag, seinen freien Journalisten Geschäftsbedingungen diktieren will, die ihnen mehr Rechte abnötigen, als das Gesetz erlaubt. “

    http://immateriblog.de/in-eigener-sache/offener-brief-an-gabor-steingart-uber-verlage-freie-autoren-urheberrecht-und-innere-pressefreiheit/
    „Im Hinblick auf die multimediale Nutzung aller Beiträge erlauben wir uns darauf hinzuweisen, dass seit jeher mit jeder Honorarzahlung die Einräumung und Nutzung des Printmedien-, des Multimedia-, des Datenbank-, sowie des Werberechts zur ausschließlichen, zeitlich, räumlich und inhaltlichen unbeschränkten Nutzung an allen bekannten, körperlichen und unkörperlichen Nutzungsarten abgegolten wird.“

    Antwort:
    „Daher möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass erstens Ihre Behauptung falsch ist, dass „seit jeher“ mit jeder Honorarzahlung alle diese Rechte ausschließlich an Sie abgetreten wurden. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass das eine dreiste Lüge ist, denn Sie bzw. Ihr Justiziariat (müssten) wissen, dass das nicht so ist. Die Begründung dafür spare ich mir an dieser Stelle; das können Sie sich bei Bedarf sicher von Ihrer Rechtsabteilung erläutern lassen.“

  17. Die einseitige, kampagnenhafte Berichterstattung in den Medien ist für mich ebenso ein Aufreger, zu welchem Thema auch immer. Aber zumindest dürfte es in diesem Fall angesichts der Herkunft kaum überraschen.

    Vom »Handelsblatt« einen erkenntnisreichen Artikel zum Programm der Piratenpartei zu erwarten ist wohl ebenso realitätsfern wie es auch mühsam wäre, im heise-Forum nach Verständis oder Respekt für die existenziellen Belange der Urheber zu suchen.

    Warum nur finde ich keine Quelle, die den Leser auf neutrale Weise mit Informationen bereichern möchte, um sich eine qualifizierte Meinung zum Thema »Urheberrecht« zu bilden?

    Die Website der Piratenpartei taugt hierzu nicht.

    Nachdem ich den von der Piratenpartei abgenickten Gesetzesvorschlag zur Reform des Urheberrechts gelesen habe glaube ich kein Wort der immer wieder bemühten Nähe zu Künstlern und Kreativhandwerkern.

    Es handelt sich unterm Strich meist nur um das Pseudo-Argument »Grade nehmen’s euch die bösen Konzerne der Content-Mafia weg, wär’s euch nicht lieber, wenn wir euch das wegnehmen, zugunsten der Allgemeinheit?«

    Wer reellen Einblick in die Unterhaltungsindustrie hat amüsiert sich über diese grotesk verzerrte Darstellung der Realität, besonders lustig dargestellt in nahezu jedem Anti-ACTA-YouTube-Spot.

    Ist doch nett, dass es für verlogene Propaganda keiner klassischen Partei, keines stockkonservativen Mediums bedarf – die Piraten und viele der ihnen zugetanen Blogger und Kommentierer beherrschen das Spiel genauso gut. (Was ich Ihnen angesichts vorhandener politischer Ziele gar nicht vorwerfen will, was sie allerdings für mich eben auch nicht sympathischer macht als die FDP oder die GRAUEN PANTHER.)

    Im Kräftemessen des »raubkopierenden Gesindels und ihrer Partei« sowie der »Content-Mafia und ihren ahnungslosen Anhängern« gilt es für Künstler oder Kreativschaffende also zu schauen, welche von beiden Seiten unterm Strich nicht noch weniger Respekt und Perspektive für das eigene Schaffen bietet?

    Oder reichen, wenn ich’s eilig habe, allein dieser und die verlinkten Artikel inklusive der Kommentare, um zu einem Ergebnis zu kommen?

  18. Puh. Die Person, die hier mal wieder als starkstromliesel auftritt- und das meine ich nicht beleidigend, sondern tatsächlich und ernsthaft feststellend – zeigt ab und dann, dass sie ihre Gedanken nicht so recht ordnen kann.

    Heraus kommen dann solche Kommentare, die einen echt beinahe sprachlos zurücklassen. Man könnte es natürlich auch in der Tat bei „Puh was für ein Unsinn“ belassen.

    Aber man soll ja die Hoffnung nie aufgeben.

    Liebe starkstromliesel. Ich selbst bin Jurist. Ich habe mit so manchem Vorschlag, der hier zum Thema Urheberrecht gemacht wird, auch so meine Probleme. Das liegt wohl daran, dass ich die Bedenken einiger Urheber verstehe. Und so ganz ist das auch nicht von der Hand zu weisen, weil sich z.B. Künstler und Verwerter nicht so einfach trennen lassen, wie das immer gern gemacht wird. Mir ist das teilweise auch etwas zu eindimensional gedacht,wenn man so tut, als würde das die Künstler selbst ja so gar nicht berühren.

    Allerdings erinnere ich mich auch daran, dass ich in den Achtzigern ein fantastisches Arsenal von Kassetten hatte. Wie oft sind Freunde bei mir oder ich bei Ihnen herumgesessen und wir haben Kassetten aufgenommen. Und den original Tonträger (LPs und später CDs), den hatte eben nur einer von 20. Später habe ich Frauenherzen mit hervorragenden Mixtapes erobert. All das waren im Grunde erst einmal Urheberrechtsverletzungen, die ich aber gottseidank begangen habe. Ich dürfte wahrscheinlich damals so in geschätzt 400-600 Fällen gewissermaßen gegen das Urheberrecht verstoßen haben (auch wenn damals der § 53 UrhG noch etwas anders aussah und das damals noch nicht so rechtswidrig war).

    Was wir später bekommen haben (ja ich war sogar bei Napster ganz am Anfang dabei, bin danach aber aus der Sache ausgestiegen), war das gleiche. Die gleiche Denke. Nur andere Möglichkeiten.

    Tatsache ist also „Wichser“ (aka Nazis) haben den Künstlern schon immer „ins Gesicht gepisst“ um hier mal diese ja schon in den Ring geworfenen sprachlichen Unfälle aufzugreifen.

    Tatsache ist, dass das Urheberrecht an vielen Stellen unsinnig ist und dem Rechtsgefühl der Mehrheit der Menschen widerspricht. Dies liegt auch daran, dass es in der Tat nicht zeitgemäß ist.

    Tatsache ist, dass zuerst die Tonindustrie, dann die Filmindustrie, zur Zeit das Fernsehen nicht verstanden haben, wie sie mit der Veränderung umgehen sollen und jedesmal erreichen wollten, dass das Kopieren stärker bestraft wird (anstatt sich iTunes auszudenken).

    Ich verstehe die Vorschläge der Piratenpartei auch tatsächlich als Vorschläge. Eine Distanzierung von Wichsern will ich ihr nicht abverlangen. So etwas ist auch politischer Unfug. Wie wäre es, starkstromliesel, wenn auch Sie sich an einer konstruktiven Diskussion beteiligen würden. Was bringt es uns nun über „Nazis“, „Wichser“, „Distanzierung“ und dämliche Schaufenstervergleiche zu diskutieren? Was bringt es uns nun die im Handelsblatt aufgeführten unreflektierten Äußerungen zu diskutieren? Schlagen Sie doch mal was vor, wie Sie das sehen? Wie kann man das Urheberrecht so regeln, dass auch Ihre Interessen gewahrt sind?

    Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen dazu was einfällt. Es reicht eben nicht, so wie bei Sven Regener oder Ihnen, die Position der massiv beleidigten Leberwurst einzunehmen, die dagegen motzt.

    Außerdem: das nervt.

  19. @29 Ich fand die Artikel von Marcel Weiss auf neunetz.com sehr reflektiert und unaufgeregt.
    Da erhält man ein paar „graue“ Sichtweisen und nicht nur die schwarz-weissen Anrisse wie z.B. aus dem Handelsblatt.
    Ich persönlich hab hier und da nochmal einige neue Denkanstöße mitgenommen.

    @30 Ich hätte nicht gedacht, dass man diesen verschwurbelten Beitrag der starkstromliesel noch zu irgendwas aufbereiten kann (ich habe da glaube ich auch bei dem dumpfen NPD-Vergleich abgeschaltet), meine ehrliche Hochachtung vor diesem Posting

  20. Lieber Andreas,

    ich kann ihren Kommentar nur zu 100 % unterstreichen!

    Lieber Maximilian,
    Sie scheinen ein vernünftiger Mensch zu sein und darum will ich Ihnen gerne antworten. Und damit mir nicht wieder so ein Faux pas wie mit der Fake-Rede passiert, habe ich hoffentlich besser recherchiert.
    Warum regen sich die 100 im Handelblatt über die Piraten und deren Ansichten zum Urheberrecht auf?

    Warum regen auch die sich auf?

    http://www.drehbuchautoren.de/nachrichten/2012/03/offener-brief-von-51-tatort-autoren-0
    Und warum der?

    http://www.zeit.de/2012/15/Urheberrechtspolitik
    Und warum rege auch ich auf?

    Ganz einfach, weil die Piraten mich schlicht enteignen wollen und mir meine Vergütung für meine Werke wegnehmen will.

    Wie ich darauf komme?

    Nun, das sagen mir die Piraten selbst mit ihrem Antrag zur Modifizierung des Urheberrechts und der Begründung dazu.
    Auszug:
    Der Ansatz soll daher die Reform des Gesetzes hinsichtlich folgender Merkmale sein: -
Stärkung der Allgemeinheit bei der Nutzung von Werken – Stärkung des Urhebers -
Befreiung der Bildung von Vergütungen
- Streichung von Schutzbestimmungen und Restriktionen, die eine Wissens- und Informationsgesellschaft behindern und die Weiterentwicklung von Werken und die Nutzung von Wissen unverhältnismäßig einschränken
    – Reduzierung aller Schutzfristen auf ein sinnvolles Maß, mit dem alle, die sich nicht komplett der Digitalisierung und unserer modernen Welt versperren, ausreichend gut auskommen können.

    Was heißt das konkret für den Urheber, erfahren wir in der Begründung. Auszug:

    Vergütungen für den Urheber:
    …Hierbei kommt übrigens auch das Grundgesetz zu tragen (Artikel 14). Zum einen wird das Eigentum einer Person zwar in besonderer Weise geschützt, zum anderen verpflichtet Eigentum aber auch gegenüber der Allgemeinheit…..

    …Bildung lässt sich somit als ein Gut bezeichnen, bei dem die Interessen der Allgemeinheit deutlich über den Interessen von Einzelpersonen stehen. Gerade hier wäre es eventuell möglich, den Allgemeinheitsanspruch gegenüber dem Eigentum von Einzelpersonen geltend zu machen und in der Konsequenz auch Vergütungen für den Urheber zu streichen….

    Im Klartext: Die Piratenpartei möchte die Vergütungen für Urheber streichen, wenn sie (die Partei) Wissen, Bildung und Informationsgewinnung der Allgemeinheit durch ein Bezahlmodell gefährdet sieht. Am besten, die Piratenpartei definiert auch noch selbst, was den nun zur Wissens, Bildungs- und Informationsgewinnung dient.

    Polemik an: Ey, dat Ballerspiel brauch ich aber für meine Bildung. Da zahl ich nix für. Polemik aus.

    Und darüber soll ich mich als Urheber nicht aufregen dürfen?

    Wie Andreas schon ausführte: „Im Kräftemessen des »raubkopierenden Gesindels und ihrer Partei« sowie der »Content-Mafia und ihren ahnungslosen Anhängern« gilt es für Künstler oder Kreativschaffende also zu schauen, welche von beiden Seiten unterm Strich nicht noch weniger Respekt und Perspektive für das eigene Schaffen bietet?“

    Und da entscheide ich mich als Urheber und vor allem als Inhaber der Nutzungsrechte an meinem Werk für die „Conten-Mafia“. Denn mit denen kann ich verhandeln. Und die zahlen mir immerhin noch Geld für das Abtreten der Nutzungsrechte, anstatt mich gleich zu enteignen.

    Nur mal so ein Beispiel, wie das in der Praxis funktioniert. Denn den Unterschied zwischen Nutzungsrecht und Urheberrecht kennen die meisten der Diskutierenden gar nicht. Ich arbeite als Kreativer überwiegend in der Werbeindustrie und ab und an auch als Autor (Drehbuch, Ghostwriting, Sprechertexte für Filme etc.)
    Ich arbeite als Freelancer zusammen mit vielen anderen freien Kreativen wie Fotografen, Grafikern, Komponisten, Entwickler von Animationen usw. Kunden sind Unternehmen, Werbeagenturen, Produktionsfirmen etc.

    Die Karte Urheberrecht muss ich ganz selten ziehen. Wenn es darum geht, ob mein Name in einem Abspann auftaucht oder wenn – wie einmal geschehen – eine Agentur mein Werk ohne Nennung für einen Award eingereicht hat.

    Die Karte Nutzungsrechte ziehe ich aber immer. Denn das ist Teil meiner Vergütung.

    Nationaler Einsatz, international, welcher Zeitraum, welche Medien usw. Danach werden die Nutzungsrechte berechnet, die ich dann meinem Auftraggeber abtrete.

    Und ob ich das mache, in welchem Umfang usw. ist meine ureigenste Entscheidung und hängt von meinem Verhandlungsgeschick ab. Ich bin der Urheber. Ich entscheide, wer mein Werk nutzen darf.

    Diese Tantiemen brauche ich, um zu überleben. Das Honorar für die reine Erstellung würde nicht ausreichen. Ohne Verkauf der Nutzungsrechte wäre für viele Kreative ein normales Einkommen gar nicht zu erzielen.

    Tja und die Piraten wollen mir mit fadenscheinigen Argumenten – Wissen, Bildung, freier Zugang etc. diese Vergütung streichen.

    Und da soll ich mich nicht aufregen?

    Wieso Ihnen, wir streichen die Vergütung doch der Content-Mafia werden einige sagen. Bullshit, der Antrag der Piraten sagt klar, sie streichen die Vergütung dem Urheber. Und selbst wenn sie damit meinen dem Inhaber der Nutzungsrechte – was zeigt, wie viel die Piraten von Nutzung und Urheber verstehen- dann ist doch klar was passieren wird:

    Liesel werden meine Auftraggeber sagen: Wir können dir einen Teil deines Honorars nicht mehr zahlen. Denn wenn wir kein Geld mehr für die Nutzung kriegen, dann kriegst Du erst recht keines mehr. Und dann darf die Liesel sich bei den Piraten bedanken.

  21. @krimiblogger: Vielen Dank für den Link, der übersichtlich die Positionen der einzelnen Parteien zum Thema darstellt.

    Es ist nur schade, dass man derzeit wohl nur zwischen »alles ist gut wie es ist« oder entgegengesetzten Radikalpositionen wählen kann.

    Und ebenso schade ist, dass die meisten Diskussionen zu diesem Thema – zumindest die von mir gelesenen oder miterlebten Diskussionen – zu regelrechten Lagerkämpfen geraten, in denen die Wahrheit nur dann eine Rolle spielt, wenn sie hilft, dem Gegner zu schaden.

    @Maximilian: »starkstromliesel« die eigene Position mit sehr viel Emotion eingebracht und sich dadurch angreifbar gemacht. Das geschieht in vielen Diskussionen, bei denen das Thema mindestens einen auch auf der Gefühlsebene trifft. Damit will ich nun wirklich nicht jede emotionale getätigte Aussage in Schutz nehmen, hinterfrage aber, was der emotional nicht so Berührte nun daraus macht. Denn das ist meist interessenabhängig.

    Hier können wir uns von dem unterscheiden, was wir uns Woche für Woche bei Anne Will anschauen dürfen.

    So viele regen sich über die hirnlosen Lagerkämpfe, die leeren Worthülsen und die an keinem gemeinsamen Ergebnis interessierten Debatten der etablierten Parteien auf.

    »starkstromliesel« hat durchaus dazu beigetragen, die Sicht der Kreativschaffenden in diese Diskussion zu bringen, nicht zuletzt mit dem letzten Kommentar, der »etwas weniger« aufgebracht daherkommt.

    Warum ist also nun ausgerechnet die Emotion von jemandem, der im Gegensatz zu Ihnen sehr direkt von dem Besprochenen getroffen wird, so nervend? Ist es nicht eher verständlich?

  22. [zitatan-kleine-liesel]Und ob ich das mache, in welchem Umfang usw. ist meine ureigenste Entscheidung und hängt von meinem Verhandlungsgeschick ab. Ich bin der Urheber. Ich entscheide, wer mein Werk nutzen darf. [zitataus]

    Hast du schon bemerkt, das andere auf Grund deines merkwürdigen Verhandlungsgeschickes Millionen an deinen Ideen verdienen und darum dein Geschick für dich nur paar Eus wert sind. Du bist Lohnarbeiter wie wir alle auch. Was du verdienst bestimmt der Unternehmer.

    Stelle dir einfach mal vor, der bildende Künstler Peter Lenk stellt im Konstanzer Hafen eine Kasse auf und erlaubt nur gegen klingende Münze das Fotografieren der von ihm geschaffenen Imperia. Kein Mensch bestreitet das er der Urheber ist, auch nicht die Piraten vom Bodensee.

  23. @Maximilian, #30

    „Tatsache ist, dass das Urheberrecht an vielen Stellen unsinnig ist und dem Rechtsgefühl der Mehrheit der Menschen widerspricht. Dies liegt auch daran, dass es in der Tat nicht zeitgemäß ist.“

    Liegt es nicht auch (oder sogar mehr) daran, dass es keine effektive Strafverfolgung gibt, dass das „Saugen“ in der Regel ohne juristische Konsequenzen bleibt? Meine These: Das Urheberrecht „widerspricht“ nicht dem Rechtsgefühl – es gibt kein Rechtsgefühl. Wenn täglich Hunderttausende Falschparker nicht belangt würden, hätte das sicherlich ähnliche Konsequenzen.

    „Tatsache ist, dass zuerst die Tonindustrie, dann die Filmindustrie, zur Zeit das Fernsehen nicht verstanden haben, wie sie mit der Veränderung umgehen sollen und jedesmal erreichen wollten, dass das Kopieren stärker bestraft wird (anstatt sich iTunes auszudenken).“

    Aber fordern die Piraten nicht das Recht auf (kostenfreie) Privatkopie? Und liegt die Attraktivität der Piraten-Partei nicht auch darin begründet, dass viele Piraten von einem großen Warenkorb „für umme“ träumen?

  24. @ Nummero 37:

    Lieber Herr Theo,

    teilweise will ich Ihnen Recht geben. Ich sage ja, dass sich einiges durchaus hören lässt, was gegen die Positionen der Piratenpartei so vorgebracht wird. Wenn es denn mal vorgebracht wird. Bei Punkt 2 stimme ich Ihnen fast völlig zu. Wovon die Piraten träumen weiß ich aber freilich nicht. Vielleicht träumen sie ja das. Das Recht auf freie Privatkopie ist aber nicht völlig seltsam, meine ich. Wie gesagt: Früher gab es das im Grunde auch, wenn ich mir Kassetten aufgenommen habe. Ich habe dann eine Pauschale auf die Kassettenrecorder gezahlt. Auch irgendwie eine seltsame Regelung, oder? Im Übrigens ist das die Geschichte von iTunes. Man sagt, Steve Jobs habe von Anfang an DRM-freie Musik in iTunes gewollt, die Musikverleger haben aber nicht mitmachen wollen. Schließlich hat sich die Industrie dann irgendwann bekehren lassen. Inzwischen ist der iTunes Store DRM-frei (Allerdings nur hinsichtlich der Musik) und verkauft trotzdem Musik und auch manche Datei mehrfach.

    Hierüber lässt sich aber diskutieren, meine ich. Mit dem § 53 UhrG hat man sich ja auch ursprünglich mal etwas gedacht. Der Geist dieses Gedanken, der sollte wieder spuken dürfen, ohne dass jemand gleich Angst davor bekommt. Man mag sich ja auch eine Beschränkung denken können, aber bitte dann ohne vermeintliche Pisse im Gesicht.

    Was den Punkt 1 betrifft, so teile ich Ihre Meinung nicht ganz. Ohne nun zu sehr ins Detail gehen zu wollen, aber das Urheberrecht hat einige seltsame Besonderheiten. So wird z.B. vorausgesetzt, dass ich selber immer genau über die bestehenden Urheberrechte an einem Werk bescheid weiß. Das ist ein Unterscheid zum Eigentum. Da darf ich das Eigentum z.B. aufgrund des Besitzes vermuten (§ 1006 BGB) und gutgläubig erwerben. Wenn mir der Webdesigner ein fremdes Foto auf der Homepage unterjubelt und ich keine Ahnung habe, wo er es her hat, darf ich da aber keine Nutzungsrechte vermuten. Dann trifft mich plötzlich ein Verschulden, weil ich nicht erforscht habe, ob der Webdesigner auch Rechte an dem Foto hat. Das finde ich ungewöhnlich.

    Es gibt eine Menge solcher Beispiele, wo das Urheberrecht von dem abweicht, was z.B. im BGB oft mit so viel Verstand geregelt wurde..

    Wenn man sich einmal auf das Thema Filesharing konzentriert, dann gebe ich Ihnen ein Stück weit recht. Aber ich glaube, dass es gerade ein wichtiger Punkt in dieser Diskussion wäre, nicht weiter so zu tun, als handele es sich bei allen, die eine Änderung des UhrG wollen und bei allen die eine Neuregelung der Privatkopie wollen, um Filesharer, die nur umsonst runterladen wollen.

    Wenn man an diesem Punkt der Diskussion ist, dann wird es nichts mit der Diskussion. Wer anderen unlautere Motive unterstellt, der setzt sich nicht mit Argumenten auseinander. Denn es gibt eben auch fernab von solchen Motiven auch lautere Motive und diskutable Gedanken zu einer Liberalisierung des Urheberrechts. Was fehlt ist die saubere Differenzierung.

  25. Ach wäre das herrlich wenn Journalisten endlich aufhören würden dahin zu schwadronieren. Falschparker, und ähnliche Bilder, so eine Witznummer.

  26. @theo
    Zwei Fragen seien an dieser Stelle wohl erlaubt:
    1. Wie heißt Ihr Browser?
    2. Wie heißt Ihr Email-Programm?
    Den Grund für die Fragen erläutere ich nach der Antwort.

  27. @JJPreston:

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das der Ton ist, mit dem wir ins Gespräch kommen. Ich bin noch weniger sicher, ob du das überhaupt willst: ein Gespräch.

  28. @JJPreston:

    Komm mit Inhalten. Komm mit Argumenten. Ich fahr jetzt mal raus zu meinem Kaffeehändler, in der Zwischenzeit kannst du ja mal schauen, was dich so an meinem Kommentar gestört hat.

    PS: Ist diese herablassende Art eigentlich sehr verbreitet bei Software-Spezialisten?

  29. @theo: Ja, gehen SIE mal Kaffee holen, aber bitte nicht falsch parken, und überlassen Inhalte den anderen.

  30. Ste,
    SIE haben das mit dem Falschparken, so wie ich es als Vergleichsargument genutzt habe, scheint´s nicht verstanden. Es ging um den Begriff „Rechtsgefühl“.

  31. Übrigens ist die Antwort auf die Handelsblatt-Kampagne auch nicht sehr viel besser:

    http://www.piratenpartei.de/2012/04/09/101-piraten-fur-ein-neues-urheberrecht/

    Wie da z.B. Hobbymusiker hochspurig verkünden, auch sie könnten schließlich auf das Urheberrecht verzichten und die Künstler und Freischaffenden sollten gefälligst alternative Wege zur Honorierung suchen, ist schon hanebüchen.

    Die Krönung ist darin #68:

    „Ich bin jedoch nicht gewillt, über den Preis einer CD die 27. Retorten-Realityshow-Band von Dieter Bohlen und Konsorten zu finanzieren.“

    So wird Geschmack zum Urteilsspruch darüber, wessen Einkünfte berechtigt sind und welche nicht. Und ich Depp hab immer gedacht, wenn einem was nicht gefällt, kauft man es halt nicht. Das wäre dann wohl zu altmodisch.

    Ginge es nur um eine Reform der Verwertungsgesellschaften: da wäre ich dabei. Aber mir scheint, die Nerds haben erst jetzt – angesichts der vielfachen Kritik von Künstlern – ihr Herz für eine „gerechte Entlohnung“ entdeckt. Vorher hat man dazu kaum etwas gelesen, da ging es meist nur um Abmahnungs-Stop, um Recht auf kostenlose Kopie.

    Nun aber schieben 101 Parteifunktionäre Erklärungen hinterher. So wie:

    „Im Grunde sind alle Werke von dem Moment an, in dem sie zum ersten Mal erzählt, aufgeschrieben oder aufgenommen werden, bereits kopiert…“

    So schreiben Software-Entwickler, die ihre Welt zum Maßstab machen. Schließlich gibt es ja auch freie Software, schreibt einer.

    Als ich all diese 101 Nerd-Statements mit zunehmendem Kopfschütteln gelesen hatte, las ich einen schönen Beitrag von Sascha Lobo, der mich mit alldem etwas versöhnt hat:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,826515,00.html

  32. Während die Diskussion im Hintergrund in eine andere Richtung entgleitet, können wir, liebe Liesel, unseren Diskurs ja kurz fortführen.

    Also: Ja. Ich verstehe die Sorge um das Geld das man damit verdienen will, das man seine Kunst auch verkaufen kann. Und ja, nicht alles was da drin steht ist wunderbar.

    Aber all das ist es eigentlich gar nicht worum es hier geht. Es ging eigentlich darum, auf welche Art und Wiese diese Debatte geführt wird. Es geht darum, wie hier die 51 Tatortautoren oder der Regeren oder andere auf den Putz hauen und im Dreieck springen und immer mit den gleichen Vorwürfen kommen: Da gibt es einen Haufen Internetfreaks, die in einer „Umsonstkultur“ leben und die ja nur umsonst Ballspiele austauschen wollen und Kinofilme und so und deshalb der Kultur ins Gesicht pissen.

    Das ist doch Unfug und sollte eigentlich jedem klar sein. Wenn man dies hier vernünftig diskutieren will, dann sollte man sich eben mal der einzelnen Punkte annehmen und die Sache kritisch beleuchten.

    Der Brief der Tatortautoren ist in meinen Augen eine Katastrophe. Er strotzt vor Unterstellungen, Ungenauigkeiten, Vorwürfen, Verdrehungen, Vereinfachungen und Unkenntnis des Urheberrechts.

    Ich will deshalb gar keine Gegenposition zu Ihrer Meinung einnehmen, sondern würde mich hier gerne dem Artikel des Blogautoren anschließen und darum bitten, dass sich alle wieder beruhigen und dann vernünftig darüber diskutiert wird.

  33. Vielleicht sehen Sie es jetzt ein, wie unsinnig und schief solche Bilder immer sind. Solche werden von Journalisten immer dann benutzt, wenn sie aufhören präzise beim Thema zu bleiben, gründlich nachzudenken und zu recherchieren. Auch sind diese immer Anzeichen dafür, dass der Jorunalist anfängt sein Weltbild zu verteidigen anstatt obejtiv und konkret ein Thema aufzuarbeiten und möglichst neutral darüber zu berichten.

    Aber ich bestehe darauf, dass meine Troll-Entgegnungen zu ihrem Auto-Falschparker-Bild etwas zeigen wollten, nämlich so genannte Alternativen, man muss nicht richtig oder falsch parken, man kann ja auch schlicht und einfach die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, darum gehts.

  34. Piraten, aufgepaßt – die Content-Mafia will euch eure öffentlichen Ratflats im Thesen-In wegnehmen! Und speziell für Ste: Verkehrt, was euch verkehrt macht – komatisiert die Kommata!
    (Tut mir leid, lieber Hausherr, die Diskussion wird zunehmend ächt ätzend. Und da ätz ich da gleich mal mit).

  35. Ja, der Ste, der kennt sich aus mit den „immer“gleichen Journalisten (die gefälligst die Inhalte anderen zu überlassen haben)…

    ;-)

  36. nur mal so interessehalber, und weil ich ja immer etwas langsam bin und nicht gleich immer alles mitkriege: Kommt da noch ‚was von JJPreston (ich warte seit 11 Stunden mit geöffneter Popcorn-Tüte darauf), oder muss ich mich für den Rest meines Lebens mit dem begnügen, was mir mein neues Idol der hieb- und stichfesten Argumentationskette bis hierhin gegönnt hat?

  37. Ach so, was ich vergessen habe (lustiger Fetisch, übrigens, den Sie da haben…): mein Browser heißt (hihi) Chrome (aber manchmal geben wir uns Spitznamen, die wir keinem verraten), und ich weiß nicht, was ein Email-Programm ist.

  38. @Theo (47): „So wird Geschmack zum Urteilsspruch darüber, wessen Einkünfte berechtigt sind und welche nicht.“

    Nein, Geschmack wird zum Urteilsspruch darüber, was man selbst sehen/hören und bezahlen möchte. Skandal! Wie in aller Welt kommen Sie denn auf das, was Sie da schreiben?

  39. Sebastian:

    Wie in aller Welt ich darauf komme? Deswegen:

    „68. Je näher man Urhebern – wie Designern, Musikern und vielen anderen – steht, desto schneller wird einem klar: Wenn diese Leute nicht angemessen entlohnt werden, können sie es sich nicht leisten, neue Inhalte zu produzieren. Deshalb ist es für mich ganz natürlich, für die Inhalte zu bezahlen, von denen ich mehr sehen möchte. Ich bin jedoch nicht gewillt, über den Preis einer CD die 27. Retorten-Realityshow-Band von Dieter Bohlen und Konsorten zu finanzieren.
    Daniela Berger, Software-Entwicklerin, Pirat, vors. Richterin am LSG Berlin“

    (Frau Berger ist nicht etwa Juristin, sondern „vors. Richterin“ des Landesschiedsgerichtes der Piratenpartei, also eines partei-internen Gremiums.)

  40. Wie Andreas schon ausgeführt hat, ist es schwer, emotional distanziert zu diskutieren, wenn eine Partei meine berufliche Existenz vernichten will. Auch wenn ich mich mit meiner Art der Schreibe dann angreifbar mache.

    Schade, dass Sie auf mein Kernargument – Die Piraten wollen die Urheber enteignen und ihnen den Verkauf ihrer Nutzungsrechte verbieten – nicht eingehen wollen. Ich frage mich warum?

    Den Antrag hatte ich vollständig gelesen. Deshalb habe ich ihn in Auszügen auch präsentiert.

    Für mich stellt ich der Sachverhalt immer noch so dar: Da ist eine kleine Partei, die versucht ihn ihrer Kernzielgruppe auf Stimmenfang zu gehen, indem sie gegen die Großen schießt. Schusswaffe ist in diesem Fall das Urheberrecht. Die Großen sind die Verlags-, Film- und Musikkonzerne. Die Kleine klatschen pflichtgemäß Beifall und freuen sich, wenn es den Großen jetzt mal an den Kragen gehen soll. Ein ähnliches Szenario finden Sie übrigens bei den Linken, die sich auf die Enteignung von Banken, Stromkonzernen etc. spezialisiert hat.

    Dabei vernichten die Piraten in ihrem so heroischen Urheberrechts-Kampf gegen die bösen Film- und Musikkonzerne gleichzeitig die Existenz tausender Kleinunternehmer. Ja jeder einzelne Künstler ist ein Unternehmer und wird durch die Enteignung (Antrag Streichung der Vergütung für Urheber / Nutzungsrechte) platt gemacht. Entweder wurde das im Kampf um Wählerstimmen nicht bedacht, dann sagt dass etwas über die Planlosigkeit der Partei aus oder es wurde billigend in Kauf genommen. Dann sagt das etwas über den Zynismus der Partei aus.

  41. Nachtrag: Die Art der kalten Enteignung wie sie die Piraten durch eine Streichung der Vergütung für Urheber im Interesse der Allgemeinheit vorsieht, erinnert mich sehr an das Vorgehen früherer Kommunisten.

    Da gab es mal einen Kleinbauern. Der hat für einen Großbauern gearbeitet, aber er hatte immerhin noch ein eigenes Feld und von den Feldfrüchten, die er anbaute, konnte er einen Teil noch auf dem Markt im Dorf verkaufen.

    Dann kam der Große Bruder, die Partei, und hat zu ihm gesagt. Wir befreien dich von dem bösen Großunternehmer.

    Ob Du willst oder nicht. Denn das ist im Interesse der Allgemeinheit. Und weil Du jetzt frei bist, gibst Du uns jetzt erst mal deine Felder. Die will nämlich die Allgemeinheit jetzt für sich nutzen.

    Und dann gehst Du auf die Kolchose und arbeitest 14 Stunden am Tag für die Allgemeinheit. Dafür kriegst Du eine Kulturflatfee.

    Die ist zwar niedriger als dass, was Du vorher verdienst hast, aber dafür bist Du jetzt frei. Und vergiss bitte nicht, uns dafür zu danken.

  42. @strumpfbandlidl:
    Genauso wenig ist eine vernünftige Diskussion möglich, wenn der Allgemeinheit unterstellt wird, sie wolle die berufliche Existenz von Künstlern zerstören.

  43. […] Der Inhalt aber ist traurig. Stock bezieht sich noch einmal auf jenen absurd schlechten Artikel “Mein Kopf gehört mir”. Seine Reaktion könnte der Einstieg in eine inhaltliche Debatte sein, könnte in die ursprüngliche Aufgabe des Journalismus münden, der Moderation des öffentlichen Diskures. Stock könnte Stellung nehmen zu jenen propagandistisch geprägten Auslassungen seines Kollegen, zu den inhaltlichen Fehlern, dem ökonomischen Unsinn. Zur Erinnerung: Jener Artikel war so schlimm, dass Stefan Niggemeier – nun wirklich einer der angesehensten, wenn nicht gar DER angesehenste… […]

  44. @ Alberto

    Ich unterstelle der Allgemeinheit nichts. Aber die Piraten nehmen die Allgemeinheit quasi in Sippenhaft, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen. Ich erfinde da nichts, ich halte mich genau an die Aussage der Piraten in ihrem Antrag zur Modifizierung des Urheberrechts. Hier für Sie noch einmal der Auszug:

    …Hierbei kommt übrigens auch das Grundgesetz zu tragen (Artikel 14). Zum einen wird das Eigentum einer Person zwar in besonderer Weise geschützt, zum anderen verpflichtet Eigentum aber auch gegenüber der Allgemeinheit…..

    …Bildung lässt sich somit als ein Gut bezeichnen, bei dem die Interessen der Allgemeinheit deutlich über den Interessen von Einzelpersonen stehen. Gerade hier wäre es eventuell möglich, den Allgemeinheitsanspruch gegenüber dem Eigentum von Einzelpersonen geltend zu machen und in der Konsequenz auch Vergütungen für den Urheber zu streichen….

    Es sind die Piraten, die zum Wohle der Allgemeinheit die Vergütungen für Urheber streichen wollen. Und die Piraten wollen natürlich auch noch am liebsten definieren, was denn nun der Allgemeinheit in Bezug auf Wissen-, Information und Bildung dient. Damit ihre Klientel entsprechend davon profitiert.

    Dass von Piratenseite – auf diesen Punkt angesprochen – immer nur erwidert wird, dass mit dem Gegenüber zu diesem Thema keine konstruktive Diskussion möglich ist, zeigt doch, dass hier wohl der wundeste Punkt in ihrer Argumentationskette getroffen wurde und sie darauf keine echte Erwiderung parat haben.

    Die Drehbuchautoren haben ebenfalls auf diesen Punkt der Enteignung hingewiesen und wurden von den Nerds wie Lobo sie nennt ebenso kurzerhand abgebügelt.

  45. @ stirnbandschniedel:
    Die Drehbuchautoren sind nicht nur von Nerds, sondern auch von jedem, der halbwegs klar denken kann, abgebügelt worden. Darunter auch Rechtsanwälte.

  46. Eine der von Alberto angdeuteten Antworten kam von 51 Software-Spezis, die sich berufen fühlten, ihre Arbeits- und Abrechnungsweise als vorbildlich darzustellen. Viel arroganter geht´s kaum noch (mal abgesehen von diversen Irrtümern der Herren Hacker). Wenn man das „Abbügeln“ nennen will, bin ich geplättet. ;-)

    http://www.ccc.de/de/updates/2012/drehbuchautoren

    Dazu auch Reinhard Müller in der FAZ (dem ich allerdings auch nicht zu 100 Prozent folgen kann):

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/geistiges-eigentum-jeder-mensch-hat-ein-urheberrecht-11706822.html

  47. @ Alberto

    Aber auch in diesem Post gehen Sie nicht auf das Thema ein. Enteignung durch Streichung der Vergütung der Urheber, wenn es der Allgemeinheit dient mit dem Hebel Modifizierung des Urheberrechts.

  48. @strandbadkiesel:
    Die Formulierung „Enteignung […] der Urheber […] mit dem Hebel Modifizierung des Urheberrechts“ ist bestenfalls eine Unterstellung, eher totaler Schwachsinn, geschweige denn Gesprächsgrundlage oder Thema.

  49. Um mal diese Ein-Satz-Antwort-Reihe zu durchbrechen, hier ein Verweis auf eine nette, konstruktiv geführte Debatte zum Thema:

    http://www.zoolamar.com/2012/04/05/urheberrecht-piraten-und-grune-vs-grundgesetz-und-menschenrechte/

    Das alles zeigt auch m.E., wie unausgegoren das Ganze ist. Und wie unfertig auch die – vermeintlichen – Lösungen sind.

    So simpel, wie einige Software-Scripter meinen, lässt sich das alles nicht fassen. Aus meiner Sicht bieten die Piraten keine vernünftige Anwort darauf, wie man Verwertungsgesellschaften aushebeln und gleichzeitig den Urhebern Gutes tun will.

  50. @starkstromliesel

    Eher „schon wieder einer, der das Thema genauso wenig begreift wie Sie“. Und den neuen politischen Gegner als „Nerds“ zu diskreditieren zeugt weder von viel Respekt noch von viel Weitsicht.

  51. @ peterohneWolf

    Hätten Sie meinen Kommentar gelesen, in dem ich die Nerds zum ersten Male erwähne, wäre Ihnen aufgefallen, dass ich mich dabei auf eine Aussage von Sascha Lobo in seiner SPON-Kolumne bezogen habe. Also, Lobo verwendet die Bezeichnung Nerd. Wenden Sie sich mit Ihrer Kritik bitte direkt an ihn.

  52. Ich kann Jan Fleischhauer überhaupt nicht leiden. Das mal vorweg.

    Für mich spannend ist das, was seinem Beitrag an Leserzuschriften folgt. @peterohnewolf: Da entdecke ich viel Unverständnis auf beiden Seiten; auch „Piratenmeinungen“, bei denen man recht viel Unwissenheit unterstellen muss.

    Die Sache mit der von einigen Schreibern vorgeschlagenen Kulturflatrate scheint mir ebenfalls recht unausgegoren.

    Wer soll die Höhe einer solchen Flatrate bestimmen? Zahlen dann alle Bürger das gleiche Geld? Unabhängig von ihrem individuellen Medienkonsum? Und müsste man dann nicht das Einkommen als Bezugsgröße zur Flatrate heranziehen? Und was alles an „Medien“ würde von einer solchen Flatrate erfasst – und was nicht? Zeitungen ja, Bücher auch, Filme – und was ist mit Computerspielen?

    Vor allem: wie sollten die Einkünfte aus einer solchen Flatrate verteilt werden? Wer legt das fest, welcher Urheber und welcher Produzent wieviel erhalten? Oder sollen etwa alle das gleiche Geld bekommen?

    Und hätten wir dann nicht schon wieder eine gigantische Behörde, eine irrsinnig große Verwaltung?

    Das alles scheint noch längst nicht zu Ende gedacht. Und so bleibt der Eindruck: sie wollen etwas einreißen, haben aber keinen Plan für einen Neubau. Dass unter diesen Umständen die Menschen, denen es an die Brieftasche geht, nicht amused sind, dürfte verständlich sein.

  53. @theo: „Ich kann Jan Fleischhauer überhaupt nicht leiden. Das mal vorweg.“
    Sind solche kindischen Einleitungen notwendig?
    Sagen Sie doch etwas zur Sache.

  54. @ starkstomliesel: Ich möchte jetzt nicht den ganzen Beitrag zitieren, daher gebe ich nur das Datum und die Zeit an:

    Beitrag #29 vom 6. April 2012 21:03

    Ich habe versucht, alles von Ihnen hier zu lesen, vielleicht habe ich etwas übersehen.
    Können Sie mir bitte sagen, was genau an dem von Ihnen zitierten Text konkret falsch ist? Welche Einstellungen oder Analogien sind hier unzutreffend?

  55. @Tarzan, der Weise:
    Es gibt zwei Sorten Menschen. Die, die Jan Fleischhauer leiden mögen und die, die ihn nicht leiden mögen.

    Ach nein, drei Sorten. Es gibt ja auch die glücklichen Menschen, die ihn nicht kennen.

  56. […] dem Hintergrund des aktuellen Geshitstormes, Erbsengezähles und Gezeters anlässlich des Beitrags “Mein K©pf gehört mir” im Handelsblatt wird eine Passage […]

  57. Eine „Kulturflatrate“ fände ich auch reichlich fragwürdig.
    Kunst und Kultur sollten sich frei entfalten können und was genau Kunst eigentlich ist, daran scheiden sich die Geister sowieso alle Nase lang. So eine „Flatrate“ bedürfte wohl ein arg enggestecktes Korsett und wäre eher das Gegenteil von freier Entfaltung.

    Vielleicht sollte man in der Diskussion weniger darauf schauen, was irgendjemand fordert, sondern eher wieder „was gibt es und wo liegen dabei die Probleme?“. Die Urheberrechtsdiskussion kommt ja nicht von ungefähr und ist keine plötzliche Idee irgendwelcher „Umsonstkulturisten“ oder „Contentmafias“. Es gibt ja tatsächliche wirkliche Ungereimtheiten bzw Probleme mit dem derzeitigen Urheberrecht in einer globalisierten Welt.

    Die Vorschläge der Piratenpartei sind aus meiner Sicht in einigen Teilen auch weit überzogen, allerdings muss man sich ja nicht immer daran hochziehen und alles verteufeln sondern man könnte sich auch mal mit den Ansätzen auseinandersetzen und konstruktiv kritisieren.

    Programmierer haben z.B. i.d.R. eher den Vorteil, dass Firmen ihre Arbeit zu schätzen wissen als etwas, das nicht jeder kann. Somit stellt sich für viele keine Verwertungsfrage, da ihr Einkommen oder ihre Vergütung durch Auftrag- oder Arbeitgeber gesichert ist.

    Bei Künstlern ist das meist anders, nicht wenige dümpeln ewig in der Praktikantenschleife herum und sind ständig auf der Suche nach Auftraggebern, die bereit sind, ihnen auch etwas für ihre Arbeit zu bezahlen. Die Misere fängt da bedauerlicherweise schon auf dem „regulären“ Arbeitsmarkt an.

    Das macht, soweit zumindest mein Eindruck, die Piratenpartei ja aus, jeder kann mitdiskutieren und mitgestalten, quasi eine Art „Fake“ einer direkteren Demokratie. Sicher entstehen dadurch mal überzogene oder einseitige Forderungen und darüber könnte man im Detail durchaus diskutieren, nur vielleicht nicht gar so arg schwarz/weiss.

    Eine „das war schon immer so, das wollen wir behalten“-Mentalität hat die Menschheit auch selten irgendwohin gebracht.

  58. @theo: Uns unterscheidet, dass sie keine Fragen stellen und keine versuchsweise Gedanken spinnen möchten, sondern Bisheriges hinnehmen oder nur bereits fix und fertig Konstruiertes für wahr und richtig halten.

  59. Ste:

    Was uns auch unterscheidet: ich halte nichts davon, anderen Leuten die Einkünfte kappen zu wollen und ihnen dann nicht mal genau sagen zu können, wie man das kompensieren könnte.

    Hätten die Piraten „versuchsweise gesponnen“ und das auch so kommuniziert, wäre das alles halb so wild.

    Stattdessen lese ich, wie etwa Software-Konstrukteure meinen, Filmemachern und Autoren großspurig Belehrungen erteilen zu können (siehe Antwort der 51 Hacker“). Von den begleitenden Kommentaren a la „Tatort-Autoren verdienen eh viel zu viel“ mal ganz abgesehen.

  60. Dieser Blog ist allmählich nicht mehr lesbar. Ich finde, die Medien fassen die Piratenpartei noch viel zu sanft an. Ich möchte sogar sagen „die Lügen, der Irrwitz, die Dummheit und die Dreistigkeit, die ganze niederträchtige Propaganda“ dieser Partei treiben mich dazu, wieder aktiv politisch tätig zu werden. Ich möchte später nicht sagen müssen, ich habe von nichts gewusst.

  61. Übrigens finde ich es schade, dass ausgerechnet Herr Niggemeier sich auf der falschen Seite dieser Auseinandersetzung positioniert. Ich selbst bin das, was man wohl als „Kulturschaffenden“ bezeichnen würde und kenne in meinem beruflichen Umfeld fast niemanden mehr, der nicht für ACTA wäre und die Pläne der Piraten nicht für unverantwortlich hält.

  62. Das sehe ich nicht als „Nazivergleich“. Es gibt viele Ereignisse der jüngeren Geschichte, auf den dieser Satz anwendbar wäre. Es geht darum etwas zu tun und diesen Leuten bei jeder sich ergebenden Gelegenheit die Maske vom Gesicht zu reißen. Wer das nicht tut, kann sich später nicht beschweren.

  63. @ Marc: Politische Aktivität ist ja prima! Ganz ehrlich.

    Haben Sie sich denn schon mal mit den Positionen der Piraten vertraut gemacht? Wäre ja der erste Schritt. Was genau ist aus diesem Programm „Lüge, Irrwitz, Propaganda“? Wäre für eine sachliche Auseinandersetzung der zweite Schritt.

  64. @ ST
    Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Programm der Piraten – schon fast zwangsweise, weil ich es in Auszügen ständig von Kollegen, die mich zum Widerstand aufrufen wollen, gemailt bekomme. ;-)

    Irrwitz und Propaganda ist es, mit Begriffen wie Contentmafia etc. um sich zu werfen und damit die Schuldfrage einfach umzukehren. Eine Lüge ist es, zu verbreiten, die angestrebten Reformen würden gar den Urhebern zugute kommen.

    Privatkopien meinetwegen. So lange sich die Piraten dabei an ihre eigene Definition halten:

    „Als Privatkopie wird die Kopie eines urheberrechtlich geschützten Werkes für die nichtgewerbliche und nichtöffentliche Nutzung durch den Besitzer des Originals oder durch dessen Freundeskreis bezeichnet.“

    Damit kann kein Filesharing gemeint sein, bei dem Kopien für JEDERMANN frei verfügbar ins Netz gestellt werden.

  65. Nettes Streitgespräch übrigens im aktuellen Spiegel zwischen Jan Delay und Christopher Lauer von der Piratenpartei. Von Lauer zwei Bonmots:

    „Wir müssen, was Bezahlmodelle im Internet angeht, schon ein bisschen experimentieren.“ (also: bestehende Geschäftsmodelle abschaffen und dann tüfteln…)

    „Tauschbörsen ermöglichen es den Menschen, Kulturgut auszutauschen. Damit helfen sie unbekannteren Künstlern, ihre Kunst zu verbreiten.“ (Tauschbörsen im Dienst der Künstler…)

    Auch das könnte man mit den Worten „Irrwitz, Dummheit und Dreistigkeit“ belegen. Wenn man vor der mitunter hanebüchenen Argumentation von Piraten und deren Anhängern die Augen verschließt, weil man im Grundsatz deren Ansichten teilt und sich stattdessen ausschließlich auf die andere Seite einschießt – ist das dann noch seriöser Journalismus?

    Vor allem: hat man dann als Journalist wirklich das Recht, anderen Kollegen Propaganda zu unterstellen, wenn man sich selbst derart mit einer Sache gemein macht?

    In diesem Fall aus meiner Sicht Punktgewinn für das Spiegelheft. Das kostenlose Informations-Angebot von Stefan hier hat mich nicht überzeugt. Gilt übrigens ebenso für Leute wie Knüwer. Dessen Parteilichkeit, vermischt mit einer beinahe unerträglichen Arroganz, ist mir ein Graus.

  66. @theo: Ich weiß nicht, ob sich die vorwurfsvollen Fragen in diesem Kommentar gegen mich richten, obwohl ich dann wirklich nicht wüsste, wo und wie ich mich „derart“ mit der „Sache“ der Piraten gemein gemacht hätte.

    Aber was für eine hanebüchene Übersetzung des ersten Zitates von Lauer. Wir reden doch nicht darüber, dass irgendwelche bestehenden Geschäftsmodelle bösartig oder leichtfertig „abgeschafft“ werden sollen. Der Ausgangspunkt der ganzen Debatte ist doch, dass bestehende Geschäftsmodelle (etwa: der Verkauf von Musik nur in Bundles, der Verkauf von Journalismus auf Papier) nicht mehr funktionieren.

  67. Komm. 93,»Tauschbörsen ermöglichen es den Menschen, Kulturgut auszutauschen. Damit helfen sie unbekannteren Künstlern, ihre Kunst zu verbreiten.« (Tauschbörsen im Dienst der Künstler…)

    Was genau soll daran »Irrwitz, Dummheit und Dreistigkeit« sein?

    Sicher haben das eine Rihanna oder ein 50 Cent nicht mehr nötig, viele kleinere Künstler jedoch schon und nutzen dieses Medium erfolgreich. Nicht jeder Künstler ist in der GEMA organisiert und nutzt bekanntere Labels für Vertrieb und Marketing. Für diese Künstler sind solche Plattformen tatsächlich ein guter Weg, sich Bekanntheit zu verschaffen.

  68. „Ich weiß nicht, ob sich die vorwurfsvollen Fragen in diesem Kommentar gegen mich richten, obwohl ich dann wirklich nicht wüsste, wo und wie ich mich »derart« mit der »Sache« der Piraten gemein gemacht hätte.“

    Meinen Sie das ernst? Wüsste ich es nicht besser, würde ich Sie für den Pressesprecher dieser Partei halten. Wo ist denn Ihre Kritik an den „Lügen, dem Irrwitz, der Dummheit und der Dreistigkeit“ der Piraten im Zuge der ACTA-Debatte?

    „Der Ausgangspunkt der ganzen Debatte ist doch, dass bestehende Geschäftsmodelle (etwa: der Verkauf von Musik nur in Bundles, der Verkauf von Journalismus auf Papier) nicht mehr funktionieren.“

    Auch das ist unverwässerte Piratenpropaganda. Diese Geschäftsmodelle funktionieren sehr gut. Qualitativ ist Print dem Online-Journalismus nach wie vor meilenweit überlegen. Qualität hat eben doch seinen Preis.

  69. Nachtrag: Im übrigen ist es Sache der Rechteinhaber bzw. der Verwertungsindustrie, tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln, und nicht die der Politik. Letzten Endes entscheidet der Markt was funktioniert und was nicht – auf diese Weise können auch neue Vertriebskanäle entstehen. Dafür brauchen wir doch keine Verwässerung, Verzeihung, Reform des Urheberrechts, die von den Piraten angestrebt wird.

  70. @Marc#96: Und wenn ich die Qualität, die Print hat, konsumieren möchte, aber nicht einsehe, in Zeiten des Internets noch eine Holzzeitung ( die schon wegen Ressourcen und Vertrieb Mehrkosten hat, die überflüssig sind ) zu kaufen?

    Es ist nur ein Beispiel, dass sich auf den Musikmarkt oder den Filmmarkt übertragen ließe.

    Die Kundenschelte der Vermarkter von Inhalten gegenüber den Kunden, die mit dem Internet umgehen können und wollen ist doch kaum in Worte zu fassen. Was probiert und für gut befunden wurde, wird häufig gekauft. Man muss es halt machen dürfen.

    Und die Behauptung, die hinter allem steht, dass ein kopierter Inhalt gleich einem Nichtkauf ist, ist: Falsch. Quatsch. Blödsinn. Ich reg‘ mich da richtig drüber auf.

    Ich nehme mir die Möglichkeit zur Beurteilung von Künstlern, indem ich im Internet ihre Inhalte sichte. Und was mir gefällt, erwerbe ich, was mir nicht gefällt, halt nicht. Würde mich die Beurteilung was kosten, das meiste davon hätte ich mir nie angeschaut. Von wegen verlorene Käufe durch Gratiskultur. Käufe wegen der Möglichkeit des kostenfreien Tests.

    Wird mir das weggenommen, werden dafür die Künstler bezahlen müssen. Ich konsumiere dann ihre Kunst nicht mehr, kaufe dann keine Inhalte mehr, verweigere mich diesem Markt, der mich als Kunde nicht ernst nimmt.

    Das es bei Künstlern und Verlegern kaum Bewusstsein für die vielen Leute gibt, die so denken wie ich, wird am Ende ein Schnitt in’s eigene Fleisch sein. Als ob es sich um eine handvoll Banditen handelt. Hallo, ich bin Kunde. So möchte ich auch behandelt werden.

  71. Und noch was, weil ich so schön in Fahrt bin und gerade Puls habe ;-) Ich kenne wirklich einige Musiker und Autoren, aber bisher keinen, der von den bisherigen reinen Online-Geschäftsmodellen leben kann – ganz im Gegensetz zu denen, die nach wie vor auf die „herkömmlichen“ Methoden setzen. Kollege theo hat völlig Recht: Diesen den Todesstoß zu versetzen, BEVOR es Modelle gibt, die sich als tragfähig erwiesen haben, ist absurd.

  72. @ Marc

    Das ist ja mal eine origenelle Kombination von Realitätsverweigerung und Plattitüden. (Der Preise der Qualität…)
    Fällt Ihnen ein inhärenter Widerspruch zwischen Ihrem letzten Post und demNachtrag auf?

    Ihrer Aussage, es sei „Sache der Rechteinhaber bzw. der Verwertungsindustrie, tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln“, kann man ja eigentlich nur zustimmen. Das Elend ist doch aber, dass sie sich dieser ihrer Sache so trotzig verweigern. Dass die Leute, die sich genau diese Gedanken machen, von den erstgenannten dafür geprügelt werden, hat seine eigene Ironie.

  73. Ich nehme mir die Möglichkeit zur Beurteilung von Künstlern, indem ich im Internet ihre Inhalte sichte. Und was mir gefällt, erwerbe ich, was mir nicht gefällt, halt nicht. Würde mich die Beurteilung was kosten, das meiste davon hätte ich mir nie angeschaut. Von wegen verlorene Käufe durch Gratiskultur. Käufe wegen der Möglichkeit des kostenfreien Tests.

    Bitte wer will Ihnen das nehmen oder die Möglichkeit zum „Inhalte sichten“ verweigern? Was ist das für ein komisches Argument?

  74. Im Übrigen versteh ich die Diskussion immer weniger. Es gibt doch zur Zeit alle Möglichkeiten, sich alles, was man möchte legal zu besorgen.

    Und ansonsten geht mir diese „Ich will alles so haben, wie ich Bock habe und am liebsten, dass der Pizzabringdienst mir auch noch die Gabel führt, weil ich als Kunde nunmal ein gottgegebenes Recht drauf habe“-Mentalität auf den Sack.

  75. @ChristianAnders
    „Und wenn ich die Qualität, die Print hat, konsumieren möchte, aber nicht einsehe, in Zeiten des Internets noch eine Holzzeitung ( die schon wegen Ressourcen und Vertrieb Mehrkosten hat, die überflüssig sind ) zu kaufen?“

    „Was probiert und für gut befunden wurde, wird häufig gekauft. Man muss es halt machen dürfen.“

    Mittlerweile gibt es doch alles digital. Dasselbe gilt für den Film- und den Musikmarkt. Worauf warten Sie denn genau?

    „Ich nehme mir die Möglichkeit zur Beurteilung von Künstlern, indem ich im Internet ihre Inhalte sichte. “

    Und was hindert Sie daran nun wieder? Bei Amazon kann man legal reinhören, die meisten Bands veröffentlichen Songs oder Teile davon auf Ihren Homepages. Müssen Sie sich die ganze CD runterladen um zu wissen, ob Sie ihnen gefäll?. Früher habe ich im Plattenladen auch nicht länger als eine Minute reingehört, um eine Kaufentscheidung zu treffen.

    „verweigere mich diesem Markt, der mich als Kunde nicht ernst nimmt.“

    Der Kunde wird ja nun inzwischen wirklich hofiert. Alles ist doch mittlerweile auf den Inernet-User zugeschnitten. Bei den meisten Büchern können Sie mittlerweile das erste Kapitel lesen und danach direkt auf Ihren Kindle schicken lassen. Ähnliches gilt für Musik. Sie haben, glaube ich eher, eine Anspruchshaltung, die kaum zu erfüllen ist. Und das scheint mir durchaus symptomatisch für diese Generation …

  76. Stefan,#95:

    „Aber was für eine hanebüchene Übersetzung des ersten Zitates von Lauer.“

    Hanebüchen finde ich, das Zitat als „Übersetzung“ zu deklarieren und Lauers Ausführungen interpretieren zu wollen – „wir reden doch nicht darüber, dass…“

    [Man kann die Aussage Lauers nachlesen, es ist nicht falsch von mir zitiert (auch im Kontext nicht).]

    Das ist dann schon beinahe Parteisprecher-Attitüde, Stefan. Du bist mit diesen Beiträgen zum Streit um Urheber-/Verwertungsrecht in deinem Blog m.E. sehr, sehr weit vom Weg des Qualitätsjournalismus abgebogen. Und ich schaue mir das mit großer Sorge an, ja.

  77. @Linus, Marc: Ich lade mir z.B. alles mögliche ( manchmal auch wahllos ) runter und während das lädt, mache ich was anderes. Wenn ich Zeit habe, sichte ich das dann durch.

    Das ist nicht immer legal aber mein Mittel der Wahl, um zum mir genehemen Zeitpunkt eine große Datenmenge zu bewältigen. Und ich kann es mit meinem Gewissen vereinbaren, weil ich Sachen, die mir gefallen, dann auch nachträglich bezahle ( ohnehin kriegt man für Geld hier häufig bessere Qualität. Gute Boxen mit billigen Musikdateien machen für mich auch keinen Sinn ).

    Ok ich hab ein großes Anspruchsdenken. Aber das Internet ermöglicht mir, es zu befriedigen.

    Achso und: Ich fühle mich überhaupt nicht hofiert. Im offiziellen Lobbysprech bin ich ein Verbrecher.

  78. @theo: Ich zitiere deinen Kommentar von oben:

    »Wir müssen, was Bezahlmodelle im Internet angeht, schon ein bisschen experimentieren.« (also: bestehende Geschäftsmodelle abschaffen und dann tüfteln…)

    »Tauschbörsen ermöglichen es den Menschen, Kulturgut auszutauschen. Damit helfen sie unbekannteren Künstlern, ihre Kunst zu verbreiten.« (Tauschbörsen im Dienst der Künstler…)

    Die Sätze in Klammern sind nicht von Christopher Lauer, sondern von theo. Ich habe nicht das Zitat als Übersetzung deklariert, sondern deine Interpretation in Klammern.

    (Wahnsinn, dass ich das hier hinschreiben muss.)

  79. Aus dem Spiegel:

    Lauer:
    „Wir suchen doch nach Lösungen, auch zur Bezahlung von geistigem Eigentum. Wenn ein Musiker eine Idee für eine Platte hat, kann er die doch im Netz bekannt machen und fragen, wer bereit ist, dafür zu zahlen.“

    Delay: „Der soll mit dem Hut rumgehen? Das funktioniert nur, wenn dieser Künstler schon einen großen Namen hat. Ein unbekannter Künstler, der Geld für eine Idee sammelt? Vergiss es.“

    Lauer: „Entschuldigung. Wir müssen, was Bezahlmodelle im Internet angeht, schon ein bisschen experimentieren. Wenn hier jeder Vorschlag nur abgeschmettert wird, brauchen wir uns nicht zusammenzusetzen. Natürlich machen wir Fehler und kennen uns manchmal nicht aus…“

    (Wahnsinn, dass ich das hier hinschreiben muss.)

  80. @Linus #102: Nein, man bekommt ganz schön viel nicht legal, zeitnah, bequem und preiswert. Schau einfach mal, was es im deutschen iTunes-Store nicht gibt, aber im US-Amerikanischen und umgekehrt. Meiner Meinung nach sind die zeitnahe Verfügbarkeit und die Bequemlichkeit die beiden schlagenden Argumente.

    Was ich aber noch schlimmer finde, dass man von vielen Major-Labeln nur noch Un-CDs kaufen kann. Ich habe ein 9 Jahre altes Auto mit ab Werk eingebautem CD-Player, auf dem viele neuere CDs sich nicht abspielen lassen, weil sie durch den Kopierschutzschnickschnack inkompatibel zu standardkonformen Geräten geworden sind.

    Mit DVDs ist es noch schlimmer. Von der kundenunfreundlichen Idee des Regioncodes abgesehen bekomme ich – wie auch im Kino – erst mal Texttafeln und Werbespots angezeigt, das Raubkopieren böse ist. Wohl gemerkt, ich rede von legalen gekauften DVDs. Dann kommen tolle Vorschauen, die ich mit meinem standardkonformen DVD-Player nicht überspringen kann. Wenn man diese DVDs beim Abspielen unterbricht, dann muss man sich die ganze Werbung noch mal ankucken. Das bei Kinderfilmen die Vorschauen häufig von Filme stammen, die eine höhe Altersfreigabe haben, als der eigentliche Film überrascht dann nicht mehr. MIR IST ES SCHEISSEGAL, WAS WEIHNACHTEN 2006 IM KINO ANGELAUFEN IST. Entschuldigung.

    Das passiert einem beim Filesharing nie.

  81. @SvenR

    Ich bin nur Musikjunkie, aber falle anscheinend auch da komplett aus dem Rahmen, wie ich neuerdings immer wieder merke. Ich hab bei Itunes noch nie was gekauft. Bequemlichkeit? Zeitnahe Verfügbarkeit? Amazon liefert mir den Krempel vor die Tür. Ich muss noch nicht mal aus dem Schlafanzug raus.

    Aber egal, ich finde Abmahnwahn, Dieter Gorny und andere Deppen auch zum Brechen. Komischerweise begegnet einem in sämtlichen Diskussionen aber auch die sehr unangenehme Spezies der von mir oben beschriebenen, die darauf pochen, die gelieferte Pizza möglichst billig und auch noch mundgerecht serviert zu bekommen. Und wenn nicht, klaut man sie sich halt nebenan. Und hat noch nichtmal ein schlechtes Gewissen.

    Ich erlebe diese Art Personen (manchmal) an der Theaterkasse. Und auch sonst im täglichen Leben (wohlgemerkt eher weniger im Freundeskreis). Die glauben, es gäbe ein gottgegebenes Recht darauf, alles nach Wunsch zu bekommen, ohne dafür einen angemessenen Preis zahlen zu müssen. Die im Kino 40 Euro ausgeben (inkl. Nachos), im Theater aber bei 9,- € maulen, und dabei mit dem neuesten Ipad, dem flachsten Flachbildschirm und dem hippsten Iphone rumrennen.

  82. Und ehrlich gesagt sind mir die tausend Trailer und FBI-Warnhinweise und ähnlicher Mumpitz nicht wichtig genug, um mich drüber aufzuregen.

  83. Stefan,

    erst habe ich gedacht, du willst mich foppen. Es gibt Dutzende Aussagen der Piraten, dass man die Verwertungsgesellschaften zurückdrängen will „zugunsten der Künstler“ (welche dann aber mit der Arbeit der VG keine Probleme haben). Das ist das Arbeiten gegen bestehende Geschäftsmodelle.

    Ein Piratenzitat:

    „alle Geschäftsmodelle, welche die nichtkommerzielle Vervielfältigung unbeschränkt lassen möchten, werden von den Piraten als unterstützenswert betrachtet.“

    Alle anderen eben nicht.

    Erst wollte ich schreiben, dass ich es langsam absurd finde, wie du hier agierst. Und eben das hätte ich nicht als jemand geschrieben, der gegen dich ist. Ganz im Gegenteil. Ich habe eine große Zuneigung für diesen Blog und mehr noch für deine Arbeit.

    Gerade deshalb aber gehe ich dann hart mit dir ins Gericht, wenn ich den Eindruck habe, du weichst vom Pfad ab.

    Angesichts deiner Rabulistik und all dem Halb- bzw. Gar-Nicht-Wissen-Gedöns, was ich hier von Piratenideenanhängern lesen muss, ist mir eine bessere Formulierung aufgefallen – ich zitiere:

    Ich fürchte, die Auseinandersetzung mit all dem übersteigt selbst meinen Masochismus.

  84. „Dann kommen tolle Vorschauen, die ich mit meinem standardkonformen DVD-Player nicht überspringen kann. Wenn man diese DVDs beim Abspielen unterbricht, dann muss man sich die ganze Werbung noch mal ankucken. “

    Ich wundere mich gerade ein bisschen über die DVD-Player, die manche Leute so haben. Vielleicht mal in neue Technik investieren. Mit meinem 40 Euro Player (no name) habe ich keine derartigen Probleme.

  85. @ Stefan
    „Pfad“ hin oder her, wenn man sich so umhört, sind Theo und ich bei weitem nicht die einzigen, die das Gefühl haben, dass du bei dem Thema mittlerweile jeden Abstand verloren und inoffiziell die Öffentlichkeitsarbeit der PP übernommen hast. Aber das musst du natürlich selbst wissen.

  86. @Linus #110: Amazon und iTunes machen das wirklich sehr gut, da gebe ich Dir vollkommen recht.

    Mit zeitnaher Verfügbarkeit meine ich aber nicht den Unterschied zwischen jetzt sofort bei iTunes herunterladen und bei Amazon ein bis zwei Tage aufs Päckchen warten, sondern den Umstand, dass ich Wochen warten durfte, um mir in Deutschland Ed Sheerans Album + herunterladen zu dürfen, und in UK ist es verfügbar. Oder das der Serienjunkie Monate warten muss, bis die neue Staffel seiner Lieblingsserie endlich hier verfügbar ist. Oder das der Verwerter sagt »das ist zu britisch/amerikanisch/schräg« oder was-auch-immer und entscheidet es gar nicht in Deutschland zu veröffentlichen. Oder bei älteren Sachen nicht geklärt werden kann, wer die Rechte an der Hintergrundmusik in der dritten Szene des zweiten Kapitels von 00:23 bis 00:45 besitzt und es für den Veröffentlicher ein unkalkulierbares Risiko ist und er sich dann verständlicherweise fürs Nichtveröffentlichen entscheidet.

    Der Import von CDs ist übrigens genauso illegal wie das Kaufen in britischen oder US-amerikaniscen iTunes-Store, wird aber meiner Kenntnis nach (bislang) toleriert.

    Hast Du kleine Kinder? Dann müsstest Du das DVD-Problem kennen.

  87. Stefan:

    Wenn du jetzt damit sagen willst, dass die Piraten die bestehenden Geschäftsmodelle (es geht hier um Verwertungsgesellschaften und Urheber) nicht abschaffen wollen, dann wüsste ich gerne, wie das Kraut heißt, was du rauchst.

    Ich weiß nicht, ob ich das „brrrr“ peinlich finden soll. Vielleicht sollte ich es nur bräsig nennen.

  88. @Marc #116: Unser DVD-Player ist ein sechs Jahre altes Markengerät und hat seinerzeit ein Schweinegeld gekostet. Er ist perfekt in mein Homeentertainment integriert und über meine Systemfernbedienung steuerbar.

    Und jetzt velangen Sie von mir, dass ich mir alle Nase lang einen neuen kaufen soll, weil die Industrie sich nicht an ihren selbst gesetzten Standard halten will?

    Übrigens: Ein DVD-Player für 40 € brutto = 33,61 € netto muss eine Raubkopie sein. Die DVD-Lizensgebühr liegt bei ca. 20 €, und für 13 € produziert, transportiert und vertreibt das keiner. Aber da ist bestimmt ganz was anderes.

  89. @ Theo

    Immerhin spricht Herr Niggemeier mit Ihnen.

    Ich habe in meinen Kommentaren ausführlich dargestellt, wie die Piraten die Künstler enteignen wollen, wie Sie durch Ihren Angriff auf einige wenige Branchen und der dort vertretenden Großkonzerne gleichzeitig tausende Kleinunternehmer (Künstler / Kreative) plattmachen, wie die Piraten, die ja so um die Nähe zu den Künstlern bemüht sind und nur deren Bestes wollen, sich nicht von den üblen Beschimpfungen und Beleidigungen ihrer Mitglieder und Anhänger den Künstlern gegenüber distanzieren usw.

    Dem Hausherr fiel dazu nur ein Phrasensatz ein:
    Was für ein Unsinn. Und mehr hat er bis dato auch nicht zum Thema beigetragen.

  90. Theo agiert hier wie ein Politiker. Fragen, die nicht ins Konzept passen werden ignoriert und mit Allgemeinphrasen umdribbelt.
    (bzgl. Lauers angebliche Aussage, bestehende Geschäftsmodelle abschaffen zu wollen)

    @ Theo (#107): Delay bringt ein Totschlagargument, um Lauers Vorschlag auszuhebeln. Vielleicht hat er Recht, vielleicht nicht, das weiß man aber erst, wenn es versucht wurde. Bei Justin Bieber z.B. hat Lauers Vorschlag sehr gut geklappt. (Nehmen wir mal an, er wäre Musiker. ;) )
    Hier trifft vielleicht auch zu, was der oben verlinkte Vortrag von Peter Kruse schon deutlich macht – man redet aneinander vorbei.
    Die von dir zitierte Textpassage von Lauer kann man auch für die andere Seite verwenden. Vorausgesetzt, man nimmt das, was Lauer sagt, für voll.

    @Marc, Theo: Stefan ist Medienjournalist und macht -wie früher auch schon- auf unsachliche, polemische Artikel aufmerksam. Daran herrscht ja bei der aktuellen Urheberrechtsdebatte kein Mangel, leider. Erschreckend ist, dass selbst der Offline-„Qualitätsjournalismus“ (Handelsblatt, Spiegel) keine vernünftige, sachliche Diskussion führen kann. Nichts anderes zeigt Stefan hier auf. Im Fortsetzungsbeitrag verlinkt er sogar einen Artikel, der Pro-Verwertungsgesellschaft ist, allerdings mit einem Seitenhieb auf den Stil der derzeitigen Diskussion.

  91. @ST
    Ich finde den Diskussionsstil des „Offline-Journalismus“ wie den des Handelsblatts deutlich sachlicher als den der Piraten, die die Diskussion mit ihrem Gekeife gegen Urheber und die angeblich so böse Content-Industrie von Beginn an vergiftet haben. Anschließend wundern sie sich darüber, dass die Angesprochenen irgendwann genauso angriffslustig zurück giften. Und ich sage es ganz deutlich: Die Piraten sind für mich mittlerweile kein Diskussionspartner mehr, sondern ein Feind, den es zu bekämpfen gilt.

  92. Nachtrag: Vielleicht ändert sich das irgendwann, wenn die Jungs und Mädels Nachhilfe in Diplomatie und Sozialkompetenz erhalten. Momentan sehe ich da nur Möchtegern-Rebellen, die wenig bis nichts von politischer Kommunikation verstehen und jede Menge Forderungen stellen, die für den gesamten Kulturbetrieb bzw. die Unterhaltungsbranche unannehmbar sind. Es ist bezeichnend, dass eine Gruppierung, die sich als basisdemokratisch versteht, eine Mehrheit der Intellektuellen in diesem Land gegen sich aufgebracht hat. Das muss man erst einmal schaffen.

  93. @Marc

    Haben Sie sich schonmal überlegt, dass der Grund, warum die Piraten gewählt werden, genau darin liegen könnte, dass sie angeblich wenig bis nichts von politischer Kommunikation verstehen? Vielen Leuten fällt das inhaltsleere Dummgeschwätz der Berufspolitiker und die ungefilterte Lobbyphrasendrescherei von Gorny und anderen selbsternannten Intelektuellen gehörig auf den Wecker.

  94. @ Linus

    Sie haben vollkommen recht. Die Piraten werden aktuell aufgrund der Unzufriedenheit von Teilen der Bevölkerung mit den etablierten Parteien gewählt. Und eben nicht wegen ihren Inhalten, wie der Antrag auf Enteignung der Urheber zeigt. Damit hat sich wahrscheinlich der Großteil der Sympathisanten abseits der Nerds gar nicht befasst.

    Merkt dieser Großteil aber, was für eine blut- und contentsaugende Laus er sich da in den Pelz gesetzt hat und reagieren die etablierten Parteien entsprechend, wird der Hefeteig bald in sich zusammenfallen. Die Piraten, die es bis dahin geschafft haben, sich auf Steuerzahlerkosten lukrative Landtagsmandate zu verschaffen, werden sich freuen. Der Rest schaut in die Röhre. Mal ganz unter uns: Das sind doch viele auch nur auf bezahlte Posten aus. Und noch nie war es so einfach, diesen auch zu bekommen. Bei einer SPD oder CDU müsste man ja bei den Jugendvereinigungen anfangen, um dann über den Ortsverein usw. in 20 Jahren den Aufstieg zu schaffen. Bei den Piraten reicht – noch – ein bisschen Pöbeln mit Klassenkampf – und man sitzt im Landtag.

  95. @ starkstromliesel: „Antrag auf Enteignung der Urheber“

    Wo finde ich den?

    Ich glaube,Sie tun sich keinen Gefallen, wenn Sie so masslos an echten gesellschaftlichenVeränderungen vorbeireden. Erinnern Sie sich noch ans Auftauchen der Grünen? An einen beturnschuhten Joschka Fischer? Und wie immer man die Piraten politisch verorten will, mit „Klassenkampf“ hat diese Partei nicht das geringste zu tun.

  96. @ peterle

    Den Antrag auf Enteignung der Urheber finden Sie im verabschiedeten Antrag der Partei zur Modifizierung des Urheberrechts. Bitte lesen Sie meinen Kommentar NR. 65, in dem ich Auszüge aus dem Antrag vorstelle. Hier ist ganz klar die Rede davon, dass zum Wohle der Allgemeinheit eine Vergütung für Urheber gestrichen werden kann / soll.

    Sie hätten den Kommentar natürlich auch vorher lesen können, dann hätte sich die Frage erübrigt.

  97. @Marc + theo: Ihren Wortbeiträge erinnern mich an die US-amerikanischen Republikaner, für die die Einführung einer Krankenversicherung – wie sie bei uns seit dem 19. Jahrhundert etabliert ist – Kommunismus ist. Oder militante Abtreibungsgegner. Oder Margot Honecker. Das hat schon fast etwas religiöses.

    Die Umwälzungen in der Gesellschaft sind nicht aufzuhalten oder gar zurückzudrehen – so dolle Sie sich das auch wünschen.

    Es lohnt nicht, mit Ihnen zu diskutieren, weil Sie auf keine konkrete Frage eingehen und an Ihrem zementierten Weltbild festhalten.

    Ich bin auch hier raus.

  98. „Es lohnt nicht, mit Ihnen zu diskutieren, weil Sie auf keine konkrete Frage eingehen“

    Zählen Sie doch bitte mal alle diese konkreten Fragen auf.

  99. @starkstromliesel:

    Ja, ich habe Ihre Komentare gelesen. Ich habe versucht, und versuche immer wieder, mich in die Gegenseite hinein zu versetzen. Das Problem bleibt aber. Wenn Sie das, was Sie in #65 zitieren und kommentieren als Belege für eine „Enteignung“ nehmen, wird die Basis für fruchtbare Diskussionen sehr dünn. Dann könnte man Politik tatsächlich auch bleiben lassen.
    Wenn ich so darüber nachdenke, scheint mir diese Ihre Reaktion auch kein Zufall zu sein, sondern Symptom einer ganz grundsätzlichen Entpolitisierung. Ein erschreckend grosser Teil der Bevölkerung reagiert schockiert, sobald neue Akteure (Piraten) auftauchen, die mit ihrem Gestus daran erinnern, was mit „Politik“ mal gemeint war. Das hat wenig mit links oder rechts zu tun, sondern viel mehr mit einer Gewöhnung an Talkshow-Phrasen, die man nur deshalb mit politischer Debatte verwechseln kann, weil sie aus Politikermündern kommen. Die offenen Münder und langen Gesichter der Politiker, aber auch mancher Journalisten zeigen vor allem: Da haben ziemlich viele Leute ihre Hausaufgaben nicht gemacht.

  100. @ Peterle

    Könnten Sie mir mal erklären, wie ich die Streichung der Vergütung für den Urheber zum Wohle der Allgemeinheit im beschlossenen Antrag der Piratenpartei auf Modifizierung des Urheberrechts den noch anders interpretieren könnte, wenn nicht als versuchte Enteignung der Urheber?

    Ich halte mich ja nur an die Fakten. Und jetzt bin ich auf Ihre Interpretation gespannt.

  101. @starkstromliesel

    Die Piraten, die es bis dahin geschafft haben, sich auf Steuerzahlerkosten lukrative Landtagsmandate zu verschaffen, werden sich freuen.

    Sie halten sich an die Fakten? Das ist schon ein bißchen arg dämlich, finden Sie nicht? Ansonsten: Was Peterle sagt. Das Gejaule ist immer er dann groß, wenn Leute, die ein Interesse daran haben, möglichst intransparent vor sich hin wurschteln zu können, dran erinnert werden, wofür Demokratie mal stand. Früher. Kurz nachm Kriech.

  102. @ Linus

    Keine Nebelkerzen werfen, indem Sie Äpfel mit Birnen vergleichen und dadurch versuchen, mich zu diskreditieren. Ich warte auf eine Erklärung, wie ich die Streichung der Vergütung für den Urheber zum Wohle der Allgemeinheit im beschlossenen Antrag der Piratenpartei auf Modifizierung des Urheberrechts den noch anders interpretieren könnte, wenn nicht als versuchte Enteignung der Urheber?

  103. Und ich warte auf eine Erklärung, warum sie meinen, die Piraten hätten das schielen auf Pöstchen auf Kosten der Steuerzahler exklusiv.

  104. @starkstromliesel:
    Dass sich diese Passage auf den Bereich Bildung bezieht, wissen Sie ja selbst, und Sie werden vielleicht auch nicht bestreiten, dass es da einen gewissen Vorrang der Allgemeinheit gegenüber Partikularinteressen gibt. Ihr obiger Brüller „Ballerspiele für Bildung“ (ja, ich weiss, „Polemik“) entlarvt Ihre Haltung und Ihre versteckten Vorurteile aber so gut, dass ich dem eigentlich nichts hinzuzufügen habe.

  105. Peterle, #136:

    „Symptom einer ganz grundsätzlichen Entpolitisierung“ könnte auch die derzeitige Beliebheit der Piratenpartei sein. Man müsste das mal untersuchen, finde ich. Mich erinnert der aktuelle Piratenhype schon ein wenig an den Guttenberg-Hype. Damals wie heute ging es weniger um Inhalte denn um Frust über andere Politiker, es ging mehr um Projektionsflächen. Damals war Gutti „hip“, heute sind es die Piraten.

    „Nur 25 Prozent wollten für die Piraten stimmen, weil sie mit Programm und politischen Zielen der Partei übereinstimmten.“

    (http://www.stern.de/politik/deutschland/piraten-abgeordneter-christopher-lauer-keine-angst-vorm-regieren-1814891.html)

  106. Ich bin gestern wohl zu früh raus gewesen. Möchte unbedingt SvenR beipflichten, der mit sehr vielen Beispielen untermauert, worin die absurde Kundenunfreundlichkeit bei Teilen des Angebots im Moment besteht. So geht’s mir auch!

    Von den Verfechtern der Gegenpostion wird natürlich überhaupt nichts davon wirklich aufgegriffen. Es wird höchstens in Frage gestellt, ob man den DVD-Player denn überhaupt richtig gekauft hätte/bedienen könne oder gleich gesagt: Wo ist jetzt die konkrete Frage?

    Konkret gefragt: Muss ich mir das eigentlich bieten lassen? Ich höre, vor allem von den Kommentatoren Marc und theo immer: „Ja, du musst“ ( so interpretiere ich das, ohne es persönlich meinen zu wollen ).

    Nö, muss ich nicht. Es gibt Alternativen. Nicht immer legal, ok. Aber die Frage, die über allem steht: Wie wird darauf reagiert? Strafverfolgung? Legalisierung? Gar Innovation?

    Meiner Meinung nach muss man da viel rumexperimentieren, wie genau es laufen kann, weiß keiner. Nach der trial-and-error Methode wird sich manches als gelungen, manches als das Gegenteil erweisen. Im Moment kreist die Diskussion aber darum, erst gar nichts probieren zu dürfen.

    Und noch was, @Liesel: Hallo? Wer wählt die Piraten denn wegen der Inhalte? Alle, die ich kenne, wählen die wegen ihres Versuchs, Demokratie anders, nämlich von unten nach oben, zu organisieren. Übrigens auch so eine Versuchs-und-Irrtums Kiste. Aber dass sich überhaupt mal einer traut. Ansonsten verweise ich auf #135 von Peterle.

    Würde eine Volkspartei mir ähnlich frische Impulse bieten… aber ich gleite ab ins Wunschdenken.

  107. Er hat „bräsig“ gesagt! Schmeißt ihn mit meeeeklenburgischen Birnen zu. „Onkel Bräsig“ ist eine Hauptfigur aus Fritz Reuters „Ut mine Stromtid“ (vor 200 Jahren!), eigentlich ganz gemütlich, aber von Berufs wegen“ „Entspekter op Good Pümpelhagen“ – was ihn zu hochherrschaftlich angeschickerten Kommentaren zur Weltlage berechtigt. Nur fürchte ich, hier im Blog toben sich mittlerweile einige Bräsigs aus (und den geschätzten Gastgeber beziehe ich ausdrücklich mit ein). Außerdem habe ich die vage Erinnerung daran, daß Rudi Augstein selig diesen Begriff vor 50 Jahren für allzu selbstgewisse Politiker der 2. Reihe verwandt hat (heute paßte er gewiß zu zu Jan Delay – jau, Digger – wenn der allerdings als „Intellektueller“ durchgeht, bin ich Keith Richards). Möge sich jeder den Inspektor-Schuh anziehen, wenn er ihm paßt. Mir wäre es mittlerweile lieber, ich müßte – wenn ich denn schon auf Piraten-Entermanöver reagiere – nicht dauernd auf beide Relings, Bug und Achtern gleichermaßen schauen. Mir sind die egotaktischen Herren mit den beiden Augenklappen schlicht zu beliebig – kein „Klassenkampf“, o nein! Nur Geplänkel der Generationen und – tut mir leid – Ego-Geplärre.

  108. „Von den Verfechtern der Gegenpostion wird natürlich überhaupt nichts davon wirklich aufgegriffen.“

    Lieber Christian, ich habe argumentativ dargelegt, dass diese angebliche Kundenunfreundlichkeit nur eine gefühlte ist. Was wollen Sie denn noch von mir noch hören? Für Argumente sind Sie offenbar nicht zugänglich.

    „Im Moment kreist die Diskussion aber darum, erst gar nichts probieren zu dürfen.“

    Probieren dürfen Sie alles – und es wird ja auch schon sehr viel gemacht. Sie plädieren dafür, darüber hinaus illegale Kanäle nutzen zu dürfen. Das ist für mich keine Diskussionsgrundlage.

  109. @ChristianAnders

    Um mal beim Bäcker zu bleiben: Wenn der nicht genau dann, wenn ich da vorbeimarschier, mir das gibt, worauf mein Magen gerade Lust hat, brech ich eben ein und klau kopier mir die Schrippen. Nicht immer legal. Ok.

    Oder wenn ich als Theatermacher das eine Stück zu der Uhrzeit, zu der Sie grad aus der Disco nebenan fallen, gerade nicht anbiete, steigen Sie dann übers Dach ein und bauen die Bühne auf und zerren die Schauspieler herbei, damit Sie sich als Kunde freundlich behandelt fühlen?

  110. Diese Diskussionen um angebliche Kundenunfreundlichkeit etc sind ohnehin nur Nebelkerzen, an denen ich mich nicht weiter beteilige.

    Wenn ein Laden unfreundlich zu mir ist, kaufe ich nicht, kaufe entweder woanders oder gar nicht. Dann wird er sein Verhalten entweder anpassen oder irgendwann pleite gehen. Punkt. Was das alles mit Urheberrechten etc pp zu tun hat, weiß allein der Himmel.

  111. @Marc

    Komisch nur, dass die Leuts exakt das Zeug haben wollen, dass ihnen vermeintlich unfreundliche Läden anbieten. Und nichts anderes.

    Warum wird denn besonders der Mainstreamkram gerne illegal gesaugt? Oder glauben Sie wirklich, es geht hier allein darum, der (oben schonmal angeführten) Garagenband ein solches Forum zu verschaffen, dass die Teenies endlich mal aufwachen und reumütig erkennen, dass Geschraddel oder crowdfinanzierte B-Movies soo viel wertvoller sind, als Lady Gaga und Hollywood?

  112. @ Peterle

    Es geht um Zitat: „Streichung von Schutzbestimmungen und Restriktionen, die eine Wissens- und Informationsgesellschaft behindern und die Weiterentwicklung von Werken und die Nutzung von Wissen unverhältnismäßig einschränken.“

    Das Bildungsthema ist nur der Hebel, mit dem man juristisch gegen den Eigentumsparagraphen vorgehen möchte.

    Dass es sich dabei um eine Enteignung handelt, bestreiten die Piraten ja nicht einmal in ihrem beschlossenen Antrag zur Modifizierung des Urheberrechts. Sie bedauern allerdings, dass der Staat den so enteigneten Urhebern evtl. eine Entschädigung zahlen müsste.

    Zitat: Andere Optionen

    Neben der Möglichkeit (oder der Pflicht), bei Verkürzungen und Streichungen generell eine Entschädigung durch den Staat für die Enteignung aufzubringen, bestünde die einfachste und leider auch langwierigste Möglichkeit darin, alle Rechte und Fristen schlicht auslaufen zu lassen.
    Um eine Entschädigung durch den Staat bei der Verkürzung von Schutzfristen bzw. dem Lösen bestimmter Werksarten aus dem Urheberrecht wird man in den meisten Fällen aber leider wohl nicht herum kommen.

  113. @Linus
    Zumal die Garagenband viel besser mit dem Mainstream konkurrieren kann und Gehör findet, wenn sie nicht auch noch auf dem kostenlosen Filesharing-Markt mit Lady Gaga konkurrieren muss.

  114. @Marc: Kundenfreundlichkeit existiert ausschließlich gefühlt. Sie ist zu 100% subjektiv und deshalb auch kein durch irgendwelche Argumente ableitbarer Wert. Warum sie die erst argumentativ belegen ( belegt zu haben meinen ), mir das vorhalten aber das ganze hinterher als Nebelkerze verwerfen: Erschließt sich mir nicht!

    Und jetzt mal ein Zitat von ihnen, dass alles auf den Punkt bringt, aus #146:

    „Wenn ein Laden unfreundlich zu mir ist, kaufe ich nicht, kaufe entweder woanders oder gar nicht. Dann wird er sein Verhalten entweder anpassen oder irgendwann pleite gehen. Punkt. Was das alles mit Urheberrechten etc pp zu tun hat, weiß allein der Himmel.“

    Genau das passiert ja. Alles mögliche wird sich irgendwo anders geholt. Nun ist das Internet kein Bäcker und kein Theater, ( um mal die unpassenden Analogien aufzugreifen, die in den letzten Kommentaren kursieren ) sondern ein 24/7 Shop. Die, die noch Ladenschlusszeiten haben, beschweren sich aber bitterlich, dass die Leute in dieser Zeit woanders hingehen.

    Und da dieses „woanders“ nicht immer legaler Zugang ist: Das hat ziemlich viel mit dem Urheberrecht zu tun.

  115. @ ChristianAnders
    Ich habe Ihnen beispielhaft dargelegt, (u.a. am Beispiel amazon) dass mittleweile alles auf den Onlinekonsumenten zugeschnitten ist. Wenn Sie das nicht akzeptieren möchten, kann ich das nicht ändern.

    „Die, die noch Ladenschlusszeiten haben, beschweren sich aber bitterlich, dass die Leute in dieser Zeit woanders hingehen.“

    Nach Ladenschluss gehen die Leute mangels Alternativen also klauen. Na gut …

  116. @Christian Anders

    Also argumentieren Sie einem gottgegebenem Recht das Wort, das alles immer und überall zu Ihren (und zwar nur zu Ihren) Konditionen verfügbar zu sein hat.

    Wenn Sie sagen würden, gut, ich bekomm Lady Gaga nicht so, wie ich das will, dann hör ich halt stattdessen Garagenband xy, wäre ich bei Ihnen. Oder wenn Sie das Stück, das heut auf dem Spielplan steht, nicht oder zu dem Preis nicht gucken wollen, bitte. Das wäre konsequent.

    Das ist aber nicht der Fall. Darum geht es hier nicht. Sie wollen das eine Stück gucken. Nur das. Zu Ihren Konditionen.

    Urheberrecht hat vor allem erstmal damit zu tun, dass der Urheber bestimmt, was mit seinem Werk passiert. Sie wollen die Kunst, aber der Künstler ist Ihnen wurscht. Wenn ers nicht freiwillig rausrückt, geh ich halt „woanders“ hin. Das ist die Art von Kunstfeindlichkeit, von der Regener sprach.

    Wenn Sie crowdfinanzierte B-Movies gucken wollen, bitte. Lehnen Sie das Hollywoodsystem ab, soviel sie wollen. Aber pochen Sie dann bitte nicht auf Ihr Recht, die Produkte dieses Systems unbedingt und verdammt nochmal konsumieren zu wollen.

  117. Chropher Lauer im Spiegel zu Jan Delay:

    „Es geht doch um den 15jährigen, der kaum Geld hat. Jan, du solltest schon genug Phantasie haben, dir vorzustellen, dass dieser 15jährige, der sich heute dein Album herunterlädt oder sich etwas von dir umsonst auf Youtube ansieht, denkt: Okay, das ist gute Musik, und später, wenn ich eimmal Geld habe, kaufe ich mir eine CD oder gehe zu einem Konzert von Jan Delay.“

    Faszinierende Geschäftsidee. Warum nur mussten wir seinerzeit als 15jährige unser Taschengeld sparen, um eine Who-LP kaufen zu können? Wie konnte man uns das damals eigentlich antun?

    Diese Idee ist ausbaufähig. Warum dürfen 15jährige nicht Markenklamotten aus den Geschäften mitgehen lassen? – „Okay, das ist gute Kleidung, und später, wenn ich einmal Geld habe, kaufe ich mir davon eine Hose.“

  118. @ theo
    Ähnliche Fragen stelle ich mir in letzter Zeit auch immer häufiger. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass das Internet vor allem eines hervorgebracht hate: Eine von Grund auf verzogene Generation, der nichts gut genug und nichts mehr etwas wert ist. Ich finde das bedenklich und zwar nicht nur aus Urhebersicht.

  119. Ähnlich geil finde ich ja Leute, die bei Facebook (kostenlos) jammern, dass da Daten gesammelt und weiterverscherbelt werden und die blöde Werbung und so.

    Und Jan Delay wird dann auch zu seinem Vermieter sagen: Ich kann die Miete halt erst dann zahlen, wenn der 15-Jährige sich das leisten kann, sorry.

  120. @Linus: Eine einizge Kondition will ich wirklich: Sofort! Und das ist möglich. Nichts von dem, was mir gefällt, will ich umsonst, ich will es aber jetzt! Die restlichen Konditionen dürfen die Künstler, Verwerter, whoever, gerne bestimmen.

    Sobald ich sofortigen, legalen, gerne auch zu bezahlenden Zugriff auf Inhalte habe, mache ich das, was Sie immer fordern: Ich kaufe, oder verzichte, wenn ich den Preis für zu hoch finde.

    Besonders lustig finde ich, dass mir unterstellt wird, mich würde der Künstler nicht interessieren. Ich gebe relativ viel Geld für Kleinkunst aus. Weil mir die Künstler am Arsch vorbeigehen, logischerweise.

    Ne! Weil ich mir auf den Videoportalen der Welt allen möglichen Kram angucken kann ( eher selten von den Verwertern gewollt ) und mir dann sage: Cooler Typ, da geh‘ ich mal hin.

    Und zu diesen ganzen Vergleichen, die immer wieder darauf abzielen, mir einzureden, ich würde etwas klauen: Quatsch! Das würde dann stimmen, wenn jeder von mir geladenen Song, jeder auf irgendeinem ( noch ) nicht legalen Weg geladene Inhalt = Nichtkauf wäre.

    Dahinter steht die These, ich hätte mir wahrscheinlich etwas gekauft ( oder, noch schöner: kaufen müssen ), wenn ich dieses nicht laden könnte, ohne den Kadi zu fürchten.

    Blöder geht’s nicht. Das ist sowas von falsch, dass ich mich empören muss.

  121. Ach Christian, ich glaube Leuten wie Ihnen kann man alles auf einer Sänfte hinterhertragen und mundgerecht kredenzen und Sie wären immer noch nicht zufrieden. Was möchten Sie denn gerne haben, dann sage ich Ihnen, wo Sie es JETZT bekommen.

  122. @ChristianAnders

    Ruhig Blut, ich sagte ja, ich bin da ganz bei Ihnen.

    Absurd wird es nur dann, wenn Sie als Konsequenz darauf, dass irgendwas, was Sie jetzt aber auch ganz dringend und sofort haben wollen, aus was für Gründen auch immer (und die müssen nicht alle edel, hilfreich und gut sein) nicht verfügbar ist, sagen, tja, pech, ich hol‘ mir das dann halt woanders. Und dann auch noch davon reden, dass es ja keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen nicht legalem Download und Nichtkauf gebe. Das macht keinen Sinn.

    Um bei Ihrem Kleinkünstler zu bleiben: Der findet das bestimmt mächtig prima, wenn Sie mal trotz wedelnder Geldscheine nicht in die Vorstellung reinkommen sollten und dann halt übers Dach einsteigen und gratis zugucken, weil man Ihnen ja keine andere Wahl gelassen hat.

    Über Youtube als Werbeplattform rede ich doch gar nicht. Ob man das toll findet, dass die ihr Geschäftsmodell mit anderer Leuts Produkten bestreiten, kann man gesondert streiten, da bekleckern sich beide Seiten nicht mit Ruhm, finde ich.

  123. @Linus: Ich würde ja gerne ruhig bleiben. Aber wie das Thema diskutiert wird, vor allem mit absurdesten Vergleichen, die nicht nur einfach schief, sondern einfach falsch sind, bringt mich auf Puls.

    Sie selbst schreiben in #158 irgendwas davon, ich würde mir ein Kleinkunstprogramm durch’s Dachfenster angucken, wenn ich’s nicht zum genehmen Zeitpunkt wegen Ausverkauf legal bekäme. ( Dieses Beispiel soll wohl die Wirklichkeit beschreiben, in der ich mich Ihrer Meinung nach bewege. So verstehe ich es zumindest ).

    Das z.B. ist so dermaßener Quatsch…

    Und jetzt zur Korrelation zwischen nichtlegalen Downloads und nicht getätigten Käufen. Wir können uns bestimmt darauf einigen, dass das eine nicht vollständig das andere bedingt, aber dass das Bestreiten jeglichen Zusammenhangs auch falsch ist.

    Desweiteren behaupte ich aber, dass viele Käufe ohne Filesharing nicht zustande kämen. Aus persönlicher Erfahrung mit mir selbst und bekannten Leuten. Und wenn ich so in’s Netz gucke, sind wir kein Phänomen am Rande.

    Ich habe tatsächlich schon mehrfach Inhalte gekauft, obwohl ich sie schon besaß! Teilweise länger schon besaß! Da muss man doch fragen dürfen: Wieso konnte ich die nicht schon damals kaufen? Das Zeug war abgedreht, es war fertig, es war da. Aber die Marktmechanismen spülen das ganze mit enervierender Langsamkeit auf den für mich legal zugänglichen Markt.

    Ich kann da nur nochmal auf SvenR ( irgendwo weiter oben ) verweisen, ich will das nicht alles wiederholen müssen. Aber genau so sieht’s aus.

  124. @153/154 Kommen Ihnen Ihre Beispiele und Analogien wenigstens selbst ein bißchen quer vor? Sie haben, wenn ich mal unterstelle, dass Sie ein durchschnittlicher Junge waren, auf die Who-LP gespart, weil Sie keine günstige Alternative hatten. Mit Anbruch von aufnahmefähigen Musik- und Videokasetten sowie bezahlbaren Aufnahmegeräten war das Thema Zugriffsbegrenzung durch technische Maßnahmen schon durch. Heute ist es halt noch billiger und einfacher und entsprechend mehr Menschen machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Dass dieser „Trend“ vermutlich nicht mit Gesetzen zu stoppen ist, hat sich schon in Zeiten der angesprochenen Kassetten gezeigt, aus der auch die Legalisierung der Privatkopie stammt. Dass alle technischen Lösungen bisher weitestgehend versagt haben, ist ebenfalls offenkundig. Da kann man jetzt auf den Konsumenten zeigen und sagen „böse, unmoralisch, Räuber, unmoralisch..“ und weiterhin technisch und juristisch alles versuchen oder aber „diese Jugend von heute, früher war alles besser“ murmeln/schreien. Mir fehlt aber der Glaube (aus den Erfahrungen der letzten 25 Jahre), dass das ein erfolgsversprechendes Konzept für die mittel- und langfristige Zukunft ist. Insofern ist das Bestreben der Piraten, neue Vertriebswege/-formen zu unterstützen ersteinmal erfreulich realitätsnah. Dass man da aus Eigeninteresse oder politischen/moralischen Überzeugungen anderer Meinung sein und dies auch kundtun kann, ist selbstverständlich. Dies durch Unterstellungen zu tun (siehe Theo’s Deutungen von Lauer, liesels „Schmarotzermandatsthese“, oder Marcs „von Grund auf verzogene Generation“), führt halt selten dazu, dass man als konstruktiver oder auch nur Ernst zu nehmender Gesprächspartner wahrgenommen wird. Man erlangt zwar oft das letzte Wort, aber nur weil kein anderer mehr zuhört :)
    Im Endeffekt ist das aufgeworfene Grundproblem ja durchaus diskussionswürdig, wie nämlich kann eine (neue) Lösung dafür sorgen, dass gute Künstler auch in der Zukunft von ihrer Arbeit/Kunst profitieren können? Alles bleibt, wie es ist, ist dabei imho keine überzeugende Antwort auf die oben dargestellten Entwicklungen. Von daher fehlen mir von Ihnen Gegenvorschläge oder sinnvolle Erweiterungen/Eingrenzungen zu den Vorhaben der Piraten. Zumal man diese aufgrund der dort praktizierten Transparenz und versuchten Basisdemokratie sogar ganz brauchbar in deren noch sehr junge Entwicklung einbringen kann – wenn man denn den vorhandenen Trollen (in sich selbst?) aus dem Weg gehen kann.
    Eines sollte hier nicht vergessen werden. Die Entwicklung der letzten Jahre scheint zu bestätigen, dass die Menschen zwar ihre Konsumgewohnheiten ändern, aber dadurch nicht automatisch weniger Geld für Unterhaltung ausgeben.
    Wer nur ein „weiter wie bisher“ im Angebot hat (bei nun wirklich vielen, vielen Fehlentwicklungen in der aktuellen Situation) wird bei dem Versuch der Besitzstandwahrung wahrscheinlich, aber nicht zwingend, suboptimale Ergebnisse einfahren.
    Ein Letztes: Was soll diese Unterstellung dem Hausherren gegenüber, er würde sich wie der Pressesprecher der Piraten verhalten. Nicht nur, dass es ziemlich albern wirkt, wenn man gleichzeitig propagiert, dass WIRKLICH ALLE Urheber im eigenen Bekanntenkreis gegen den Standpunkt der Piraten wären. Es passt auch schlicht nicht zu den hier in schöner Regelmäßigkeit anzutreffenden Transparenzbemühungen und Offenlegungen des Herrn Niggemeier. Also noch einmal: Diskutieren geht auch ohne Unterstellungen.
    Beste Grüße

  125. @ CG
    Was Sie schreiben, ist ja nicht falsch. All diese Fragen sollte man sich stellen. Das ist aber nicht Aufgabe der Politik, sondern der Industrie.

    „Von daher fehlen mir von Ihnen Gegenvorschläge oder sinnvolle Erweiterungen/Eingrenzungen zu den Vorhaben der Piraten.“

    Die Piraten haben keine „Vorhaben“, wenn man von einer Beschneidung des Urheberrechts absieht. Deren Motto lautet: Wir cutten eure Lebensader und ihr seht gefälligst zu, wie ihr damit klar kommt. Das ist doch keine Diskussionsgrundlage. Was denken Sie, weshalb so viele Künstler dagegen auf die Barrikaden gehen?

  126. @ Marc: Die Industrie selbst schreit ja nach der Politk, ACTA ist ein politisches Vorhaben, gelle? Und Politik ist nun mal ein Meinungsbildungsprozess. Das jetzige Theater hat sich die Industrie selbst eingebrockt.

  127. @Christian Anders

    Meine Lebenswirklichkeit ist anscheinend eine andere. Ich selbst bin so wie Sie, Sven R und andere das beschreiben. Schau mir Krams auf Youtube an, kopier mir hier und dort was von Freunden und kaufs mir (bei Gefallen) dann, weil ich n Fan von Dingen bin, die ich anfassen und ins Regal stellen kann. Von daher: Hurra für den ganzen Fortschritt. Echt. Muss noch nichtmal aufstehen und dafür in den Plattenladen laufen.

    Ich würde allerdings einen Teufel tun, das ganze zu verallgemeinern und in einen Topf zu schmeissen. Es gibt eben genug 15-jährige (vor allem aber auch nur geistig 15-jährige), die kein Verhältnis zu dem haben, was sie da treiben. Die sich für die größten Fans einer Band halten, aber kein einziges legal erworbenes Lied ihr Eigen nennen. Und auch nicht vorhaben, das zu ändern. Die sich drüber aufregen, dass in son Clubkonzert nicht alle reinkommen. Und dass man dafür Eintritt zahlen muss. Oder dass die Goodies, die man neuerdings bekommt, wenn man einen Tonträger kauft, auch bitte umsonst zur Verfügung stehen sollen. Die gehen mir auf den Sack. Die sind keine Erfindung der Neuzeit, die gabs schon immer. Aber ohne die illegale und bequeme Verfügbarkeit von allem wären das nur nervige Deppen ohne irgendeine Auswirkung.

    Ja, man kann und sollte der „Contentmafia“ anraten, die Marketing-Mätzchen sein zu lassen. Ganz davon ab: Die scheinen ja immer noch genügend Zeug zu produzieren, was man unbedingt haben will.

    Mir kommt das ein bißchen so vor, als wolle man dem Dealer an den Karren pissen, weil er einem das Koks nur so verkaufen will, wie er Bock dazu hat. Und außerdem hat er einen ja auch erst süchtig gemacht.

  128. @ Linus
    natürlich haben die Piraten das Postenschielen nicht exklusiv für sich gepachtet. Ran an die Staatsknete hieß das Motto der Urgrünen unter Joschka. Haben die offen in diversen Frankfurter Kneipen propagiert. Sie als Frankfurter sollten das wissen oder haben Sie zu der Zeit noch nicht in Frankfurt gelebt.

    @ CG

    Ich warte auf eine Erklärung, wie ich die Streichung der Vergütung für den Urheber zum Wohle der Allgemeinheit im beschlossenen Antrag der Piratenpartei auf Modifizierung des Urheberrechts den noch anders interpretieren könnte, wenn nicht als versuchte Enteignung der Urheber? Zumal die Piraten das selbst als Enteignung bezeichnen, wie ich ausgeführt habe.

    Und wie Mark richtig bemerkt. Für die Künstler, mich eingeschlossen bedeutet diese Enteignung einen erheblichen Einkommensverlust. Wollen die Piraten dann meine Miete zahlen, wenn ich keine Rechnung über Veräußerung der Nutzungsrechte an meinem Werk als Urheber mehr schreiben kann? Oder springen Sie persönlich ein?

  129. @starkstromliesel

    Genau! Berufspolitiker auf Staatskosten waren eine Erfindung der Grünen! In Frankfurter Kneipen offen propagiert!

    Was urhebern Sie denn eigentlich so, wenn man fragen darf?

  130. Ach so, dass Joschka einer „Urgrünen“ war, ist mir auch neu. Aber vielleicht bin ich auch damals nur in die falschen Kneipen gegangen.

  131. Wenn jetzt noch einer wie CG kommt, der mir sagen will, dass die Up- und Downloads heute nichts anderes sind als die Kassettenrecorder von früher, der soll dann bitteschön mal mit nem Kassettenrecorder hin zu nem verarmten 15jährigen und ihn bitten, seine Sammlung mal auf Tapes umzukopieren. Mal ausrechnen, wie lange er dafür wohl braucht.

    Und wer jetzt noch mal behauptet, den Piraten ginge es vor allem um die finanzielle Sicherung der Künstler, der soll dann bitte sein Einkommen auf das Niveau eines Grundeinkommens absenken oder im Netz um Spenden bitten. Mit gutem Beispiel voran!

  132. @164, 166: „Ran an die Staatsknete“?! Ach, liebe Leute, das ist doch die hedonistische Variante der sehr viel (nämlich gut 10 Jahre!) älteren Devise „Marsch durch die Institutionen“. Dieser Spruch soll zwar von Rudi Dutschke stammen, hat sich aber ungemein staatstragend ausgewirkt (sagen heute sogar aufgeklärte Konservative!) – ohne ihn steckte die Bundesrepublik immer noch im restaurativen Muff der Nachkriegsjahre (und das meine ich tatsächlich nicht ironisch). Überaus witzig ist nur, daß nun die „Marktradikalen“ auf die freigeräumten Spielwiesen drängen: Vom Staat halten die erstmal wenig, allenfalls darf es die Almosenmasche für marktgebügelte Urheber und sonstige Loser sein. Ein „echter“ Pirat hält „Grundeinkommen“ doch für etwas, was er tunlichst im äußersten Notfalle in Anspruch nehmen wolle. Captain Drake ließ sich von der Krone nur anheuern, wenn die Freibeuterei nicht ausreichte. Merkwürdig nur, daß die heutigen Drakes die furchtbare Armada (sprich: Google, Apple etc.) zwar am Horizont sehen, auf sie gleichwohl als Instrument des allgemeinen Schreckens nicht verzichten mögen. Freiheit der Meere – wenn die Kraken den Kiddies dabei noch helfen gg. staatliche „Normen“ – man kann sich seine Verbündeten eben nicht aussuchen. High sein, frei sein, ein bißchen Terror muß dabei sein (oh, das ist ja schon wieder Bommi Baumann).

  133. @ Linus

    Wollen wir mal wieder kleinteilig werden?
    Wollen wir mal wieder Korinthenkacker spielen?
    Der Großteil der Leser wird mir folgen können. Wenn Sie glauben Kinderspiele spielen zu müssen, dann bitte sehr.

    Die Frage nach meiner „Urheberschaft“ habe ich auch schon viel weiter oben beantwortet. Und im Gegensatz zu den meisten digitalen Computernerds, Juristen usw. die sich alle bemüßigt fühlen, den Künstlern und Kreativen zu erklären, wie sie gefälligst ihre Kalkulation zu machen haben, die angeblich aber alle höchste Künstlernähe besitzen, arbeite ich schon seit nahezu 20 Jahren (man bin ich alt geworden) mit vielen Künstlern zusammen und bin auch selbst in dem Bereich tätig. Siehe oben.

    Darum habe ich auch viele der Beleidigungen der Piraten und deren Klientel so satt. Ich erkläre meinem Gemüsehändler auch nicht von oben herab, wie er seine Preise zu kalkulieren hat, vor allem, wenn ich nichts davon verstehe. Die Piraten-Nerds und Juristen fühlen sich aber ganz locker berufen, dies zu tun.

    Auch bin ich es leid zu hören, dass wir ja soviel mehr verdienen könnten, wenn wir alles selbst in die Hand nehmen würden und uns selbst vermarkten. Bullshit-Gelaber, der wiederum zeigt, dass die ganze Bagage vom Wesen, Leben und Arbeiten eines Kreativen wirklich gar nichts verstanden hat.

    Die meisten Künstler wollen und können sich nicht professionell um die Vermarktung Ihrer Urheber / Nutzungsrechte kümmern. Wenn sie das könnten wären sie Manager geworden oder Vertragsanwälte oder Computernerds. Die können das anscheinend am besten (Verweis Theo / 51 Hacker)

    Für Künstler ist der Beruf noch Berufung. Der Fotograf ist am glücklichsten am Set bei Shooting, der Maler vor seiner Staffelei. Der Musiker will spielen und die Töne in sich aufsteigen fühlen, der Schriftsteller und Autor taucht in Welten ab, entwickelt und lebt mit seinen Figuren usw. Der Tänzer will auf der Bühne den Schwan in sich spüren und sich nicht darum kümmern, in welchem Hotel er morgen übernachtet, wann das nächste Engagement kommt und vor allem nicht, wie er via Internet online seine Performance vermarkten könnte.

    Deshalb sind die meisten Künstler gottfroh, wenn sie einen Manager, ein Plattenlabel, einen Verlag oder einen Galeristen etc.
    haben, die ihnen diese ganze Dinge abnehmen.

    Ich kenne Künstler – auch bekannte- denen wurde der Strom abgestellt, weil sie einfach vergessen haben die Rechnung zu bezahlen, Maler, die ich sturzbetrunken zwischen den Leinwänden fand, weil sie mal wieder abgestürzt sind. Kann auch bei Musikern passieren. Ohne meine Sekretärin / Buchhalterin würden sich wahrscheinlich Versicherung und Finanzamt bei mir die Klinke in die Hand geben, weil ich alle Unterlagen verschlampen würde. Manche kostet das Künstlerdasein einfach das Leben. Und damit meine ich nicht die zahlreichen Drogentoten. Ich erinnere mich daran, wie Anthony Miles – wenn ich auch Schachspieler als Künstler bezeichnen darf – mir einmal sagte, dass er eines Tages wahrscheinlich sterben würde, einfach weil er immer wieder vergisst, während einer Schachpartie oder einer Kommentierung eines Turniers zu essen, weil er so in den Bann des Spiels gezogen wurde. Miles war Diabetiker. Eine Woche später trugen sie ihn tot aus seinem Haus.

    Und dann kommt diese Piratenbande und erklärt mir was von Künstlernähe, indem sie die Künstler auch noch enteignen wollen. Wenn ich z.B. als Autor ein Fixum bekomme und x % pro verkauftem Buch, dann bin ich zufrieden damit. Weil der Verlag die Vermarktungsstrategie übernimmt, Lektorat, Marketing usw. für mich übernimmt. Genau so geht es Musikern, Malern usw. Und denen soll jetzt auch noch die Möglichkeit zur Veräußerung ihrer Urheber / Nutzungsrechte genommen werden. Ich habe mich wohl mal wieder emotional in Furor geschrieben. Aber das regt mich auch unheimlich auf.

  134. Ich wollte ja eigentlich nur wissen, in welchem Bereich Sie als Urheber/Künstler tätig sind. Das hat sich nach dem langen Text auch nicht wirklich geändert.

    Und Sie reden mit einem Theatermacher aus der freien Off-Szene. Über Geld und Berufung müssen Sie mir nichts erzählen. Sollten Sie auch besser nicht, denn das klingt ein bißchen sehr arg nach Klischee, was Sie da darlegen.

  135. @ Linus
    Kommentar 34

    Ich schreibe Ihnen auch ein Theaterstück. Wir müssten uns nur noch über die Nutzungsrechte unterhalten :) Vor allem, wenn evtl. das Stück mal im Fernsehen gezeigt werden soll, dort dann immer wiederholt wird, es eine DVD geben soll oder die Aufnahme gar im Internet kursiert.

  136. Hatte ich tatsächlich überlesen, sorry.

    Theaterstücke werden im Fernsehen gezeigt? Das ist meistens die ganz große Kunst (nicht mein Budget) oder der totale Müll (nicht meine Baustelle).

  137. „Wenn ich z.B. als Autor ein Fixum bekomme und x % pro verkauftem Buch, dann bin ich zufrieden damit. Weil der Verlag die Vermarktungsstrategie übernimmt, Lektorat, Marketing usw. für mich übernimmt.“

    Deshalb fruchten die durchsichtigen Versuche, einen Keil zwischen die böse Industrie und die von ihr so geschundenen Urheber zu treiben auch nicht. Die Autoren, die ich kenne, haben ein sehr gutes, im Einzelfall sogar freundschaftliches Verhältnis zu ihren Verlegern und wissen diese Art der Arbeitsteilung zu schätzen.

  138. Vielleicht rühren viele Missverständnisse auch daher, dass nun einmal bei den Piraten sehr viele Programmierer (Techniker) sind – oder so wie Christopher Lauer so gut wie gar keine Berufserfahrung haben.

    Da fehlt es dann an Verständnis, vielleicht auch etwas an sozialer Kompetenz. Da kommen dann auch Sprüche in der Art von „Willst du Künstler sein, dann darf Geld für dich keine Rolle spielen“.

    Wenn sich die Reihen bei den Piraten künftig mehr durchmischen täten, könnte sich das vielleicht ändern.

  139. @ Theo

    Sie meinen ich als Pirat . . .?
    Hmh, die nächste Landtagswahl kommt bestimmt. . .

  140. @ Theo

    Wenn dem so ist, wie Sie mutmaßen und die Piraten rekrutieren sich überwiegend aus Computerfuzzis (Technikern), dann halte ich doch verdammt noch mal in einem Metier, von dem ich dann aber so gar keine Ahnung habe, sämtliche Füße und Beine still, anstatt die große Enteignungskeule für Urheber zu schwingen und dazu gleichzeitig noch was von Künstlernähe und nur zu deren Wohl zu schwadronieren.

  141. Liesel,

    hinter allen Konflikten – wie auch hier – stecken meist nur unterschiedliche Sichtweisen. Und die manchmal mangelnde Fähigkeit, sich in den jeweils Anderen hinein zu versetzen. Gilt meist für beide Seiten (Beiträge wie etwa jetzt von Peter Matthias Gaede sind ja auch keine Glanzlichter).

    Lesen Sie den Spon-Beitrag zum Thema „Nerd-Dilemma“ von Sascha Lobo:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,826515,00.html

    Was mich und meine Motivation betrifft: es macht für einen Oldie wie mich schon Spaß, das Halbwissen, die krude Logik, die Unkenntnis in rechtlichen und anderen Bereichen bei denen auseinander zu pflücken, die sich selbst für die Avantgarde der Informationsgesellschaft halten (sozusagen die Eitelkeit eines Seniors, der inständig hofft, seine eigenen Unzulänglichkeiten nicht als Letzter zu bemerken).

  142. @ Theo

    Aus dem Lobo-Artikel habe ich irgendwo ganz weit oben (Kommentar 65) zitiert, worauf ich gleich heftig angegriffen wurde, weil ich das Nerd-Wort benutzt habe. Ist ja schon ein Unterschied, ob Nerd-Guru Sascha Lobo Nerd sagt oder eine Liesel das Wort in den Mund nimmt. . .

  143. @theo, Marc und nochsonwiesel: Eigentlich wollte ich mich ja zu diesem Thema nichts mehr sagen. Diskutieren kann man mit Euch ja sowieso nicht, ihr habt ja eine Meinung, was interessieren da Argumente.

    Wenn ich aber dieses bornierte, ignorante, dumm-dreiste, arrogante [weitere Schmähbegriffe nach Wahl einsetzen] Geplapper von Euch lese, wie

    »Piraten, dass sind ja zumeist Computerfuzzies/Programmierer, also Techniker, keine Kreativen wie wir, die sind ja nicht mal sozialisiert«

    dann platzt mir der Kragen.

    Ihr habt nicht den Hauch eines Schimmers einer Ahnung was so ein Computerfuzzi an Kreativität für sein Tagwerk braucht. Algorithmen fallen vom Himmel, Benutzeroberflächen und Prozesse müssen nicht designed werde, in Computerspielen gibt es keine ausgearbeiteten Charaktere und Storytelling wird eh vollkommen überbewertet.

    Ja ne, is’ klar!

    Ich bin übrigens weder Pirat, bislang Piratenwähler, noch „Techniker“. Und die Piratenmitglieder in meinem privaten Umfeld sind auch nicht ausschließlich „Techniker“, sondern Anwälte, (Nebenberufs-)Musiker, Dozenten, Schüler, „Werbeagenturfuszzis“, Steuerberater, Banker, Studenten und Rentner, ex-CDU-, SPD-, FDP- oder Grünen-Mitglieder.

  144. #180:

    Wo Sie gerade schon wieder da sind, Sven, nochmals mit Verweis auf ihre frühere Bemerkung:

    »Es lohnt nicht, mit Ihnen zu diskutieren, weil Sie auf keine konkrete Frage eingehen«

    Welche konkrete Fragen meinen Sie?

    Vielleicht könnten wir zunächst diese Sache klären, bevor wir ihre nächste eigenartige Behauptung aufarbeiten.

  145. @theo #182: Finden Sie es richtg, dass Raubkopierer im Vergleich zu anderen Eigentumsdeliktbegehern wesentlich stärker verfolgt und i.d.R. Drakonisch bestraft werden?

  146. SvenR,
    ihre Frage habe ich schon mehrfach beantwortet:

    „Um nicht falsch verstanden zu werden: ich bin der Meinung, dass das Abmahnwesen drigend einer Regulierung bedarf.“

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/euren-kopf-habt-ihr-laengst-verloren-2/#comment-286613

    „SvenR:
    Ich habe öfters in diesem Blog meine Ansicht vertreten, dass die Praxis der Abmahnindustrie mit den viel zu hohen Mahngebühren dringend rechtlich auf ein normales Maß eingedampft werden müssen. Insofern verstehe ich deinen letzten Beitrag nicht.“

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/euren-kopf-habt-ihr-laengst-verloren-2/#comment-287376

    „Augusten,
    ich bin ihrer Meinung: wir brauchen keine totale Kontrolle.
    Ich bin auch der Ansicht, dass die Abmahngebühren derzeit viel zu hoch sind.“

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/euren-kopf-habt-ihr-laengst-verloren-2/#comment-287867

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