Von Pontius nach Pilates

Man hatte ja immer wieder ein Raunen über diese privaten Abgründe im Hause Wulff gehört, aber nun gibt es endlich einen unzweideutigen Fotobeweis: Wir sehen die Familie in ihrem Auto bei der Abreise aus Berlin am vergangenen Freitag — und sie sitzt am Steuer!

Die einschlägigen Blätter versuchten das Ungeheuerliche natürlich gleich zu interpretieren:

Am Steuer saß Bettina Wulff — ein Hinweis darauf, wer künftig in Großburgwedel das Sagen hat?

Weiter heißt es in dem Text:

Hinter den Eltern saßen die Söhne Linus (mit Teddybär) und Leander. Man fragt sich, über was die Wulffs auf der Fahrt geredet haben.

Es muss eine überstürzte Abreise gewesen sein: In der Einfahrt zur Dienstvilla des Bundespräsidenten in Dahlem liegt an diesem Montagvormittag noch eine gelbe Sandkastenschaufel und ein rotblauer Sandkasteneimer. Hat das nicht mehr in den Skoda Yeti gepasst?

Am frühen Freitagabend erreichten die Wulffs das Haus in Großburgwedel, dessen Finanzierung Wulffs Rücktritt ausgelöst hat. Ein paarmal haben die Wulffs das Haus seitdem verlassen: Am Samstagabend für zwei Stunden und am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr 30. Da brachte ein Lieferant frische Brötchen und Zeitungen vorbei.

In der zweistöckigen Präsidentenvilla, die vor dem Einzug der Wulffs für 800 000 Euro renoviert werden musste, weil das Dach undicht war und man in der Bausubstanz Asbest entdeckt hatte, ist an diesem Montag kein Leben auszumachen. Man könnte jetzt lüften, aber alle Fenster sind zu. (…)

Joachim Gauck wohnt in einer Altbauwohnung im Bayerischen Viertel von Schöneberg, wo es, im Gegensatz zu Dahlem, viele Kneipen, Restaurants und Kinos gibt. Ob er seinen Kiez verlassen wird?

Gegenüber der Bundespräsidenten-Villa öffnet sich eine Haustür. Eine Frau tritt heraus, sportlich gekleidet. Sie sagt, sie sei auf dem Weg zum Pilates-Unterricht. (…) Bettina Wulff habe immer gelächelt, wenn sie den Nachbarn begegnet sei. (…)

Und jetzt die Frage: Aus welchem Blatt stammt dieser Text? Kleiner Tipp: Es handelt sich ausnahmsweise weder um „die Aktuelle“ noch „das Neue“.

102 Replies to “Von Pontius nach Pilates”

  1. Ich verstehe ja nicht, was die Leute an frischen Brötchen finden. Die vom Bäcker schmecken immer total langweilig. Ich mag viel lieber die zum Aufbacken. Diese Roggendinger von Coppenrath&Wiese zum Beispiel sind lecker, oder auch einfach Toastbrötchen.
    Am besten sind natürlich selbst gebackene, aber das macht echt Arbeit.
    Also, relativ. Es geht schon, aber wenn man es mit einem Brot vergleicht, ist es natürlich viel mehr, weil man ja so viele einzelne Laiber formen…
    Äh, worum ging’s noch mal?

  2. Und zwar unter dem schönen Titel „Zurück bleibt nur ein Eimer“.

    Die Überschrift hat mich so ratlos zurückgelassen, dass ich den Artikel gelesen habe. Hätte ich mal besser nicht gemacht

  3. @Muriel #1: Ein scheibe von einem frischem „Laibe“ Brot… es gibt nicht besseres!
    @Stefan: Irgendwas zum einwickeln vom Brot braucht man ja auch :)

  4. „Man könnte jetzt lüften, aber alle Fenster sind zu“, gehört nicht zur Geschichte. Es ist ein stiller Hilferuf des Autors und erklärt den Zustand, in dem er diesen Text verfasst hat.

    Ansonsten: Amateure. Ich wäre nicht eher abgereist, ehe ich den Namen des verdammten (‚tschuldigung) Teddybären erfahren hätte!

  5. Boah, was für ein scheiß Text! Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass der Text nicht deshalb so schlecht ist, weil das hier nur ein Ausschnitt und damit aus dem Zusammenhang gerissen ist.

  6. ich unterstelle bei den kosten, das es ich um ein passivhaus handelt. da kann mensch gar keine fenster oeffnen.

  7. Neulich habe ich mir ein paar Brötchen beim Lidl eingepackt, diese dort aufgebackenen. Da hat mich eine ältere Frau angesprochen, dass die ja von Kampp seien. Ich habe ihr gesagt, dass macht ja nichts, ich finde sie ganz gut. Da sagte sie: Eben! Weil sie von Kampp sind.

  8. Mir ist dieser Text ebenfalls (extrem negativ) aufgefallen. Ich habe dann sogar den Artikel noch geöffnet gehalten um die Kommentare zu lesen. Leider ging es dabei um genauso „wichtige“ Dinge wie z. T. hier. Das hat mich dann richtig fertig gemacht. Da wird ein absolut nieveauloser, diffamierender unsachlicher Text verfasst und das Volk ergötzt sich in Kommentaren über Autos, Brot und was weiß ich.
    Es krönt leider die Wulff-Hetze der Süddeutschen. Warum das so ist konnte ich mir bei allen 4.389 Artikeln auch nicht erklären …

  9. Bei mir hier gibt’s ne schwäbische Bäckerei, die verkauft Ost-Brötchen. Die sind erstens sehr lecker und zweitens denke ich mir jeden Sonntag, hach, wie schön, Mauer in den Bäckersköpfen auch weg.

  10. die infanitile unsachlichkeit des textes ist das eine. das andere ist die frage, wie man als journalist dahinter kommt, dass die wulffs das haus nur zweimal verlassen haben. einmal für zwei stunden – am samstag abend – und dann nochmal um 9.30 uhr am sonntag morgen, um brötchen entgegenzunehmen. da hängt also einer von der süddeutschen (oder mehrere im schichtwechsel) das komplette wochenende vorm haus der wulffs rum und observiert die?
    da kann man ja nur noch das kotzen kriegen!

  11. Offenbar konnten die Qualitätsmedien den Bedarf an Artikeln über hochwertige Backwaren bisher nicht decken.

  12. @aleklu – dann muß ich als schwabengeschädigte berlinerin also doch nicht mehr schwaben-back boykottieren …

    zum text:
    ich finde, der trivialschrott ist nur konsequent:
    vom bobbycar zum eimer – aufstieg und fall eines bürgerkönigs.

    die sz hat die form der function (hier: dem inhalt) followen lassen.

  13. Die Fragen, die mich beschäftigten – War der Brötchenlieferant mit Brötchen / Brot von Gaues, dem Ministerpräsidentenbäcker unterwegs? Oder ist Familie Wulff nicht mehr prominent genug? Gibt es den Gaues eigentlich noch? (Der Internet-Auftritt von gaues.de ist z.Zt. nicht erreichbar)
    Ist das nicht viel wichtiger als ein vergessener Eimer?

  14. Wegen des Autors hatte ich vor einigen Jahren mein SZ-Abo gekündigt – er war damals Nahost-Korrespondent der SZ und hat mich immer furchtbar aufgeregt. Ich verspüre eine gewisse Genugtuung darüber, dass er jetzt so etwas schreiben und nachts Häuser in Großburgwedel beobachten muss.

  15. Sandkasen reloaded. – „..gelbe Sandkastenschaufel..“

    „Niemals geht man so ganz.
    Irgendwas von Dir
    bleibt hier..“

    @Muriel : apropos C&W. Dieses Weltunternehmen stammt, wie auch CW, aus Westerkappeln. :-)

  16. Ich wohne auch im „Bayerischen Viertel“. Schön zu wissen das der nächste BP hier in der Gegend wohnt, auch wenn ich ihm bisher nie begegnet bin. Kinos gibt es hier keine in unmittelbarer Umgebung und die Anzahl an Restaurants und Kneipen ist auch eher übersichtlich. Zwar ist das was man als „Szenekiez“ bezeichnen würde, nicht weit weg, aber deutlich ausserhalb des „Bayerischen Viertels“, das der Autor, meiner Meinung nach, nie gesehen hat.

  17. Das mit dem Kino ist insofern interessant, als dass die Kandidaten Wulff und Gauck damals ja gefragt wurde, was sie zuletzt im selbigen gesehen haben. Bei Wulff war es Zweiohrküken („Kult!“) und bei Gauck war es Waltz with Bashir. Gauck ist also vielmehr auf Kinos angewiesen, die auch Abseitigeres zeigen.

  18. Ich schwöre ja auf die Baguettebrötchen von Coppenrath, die können zumindest mit den Großbäckereibrötchen mithalten und man muss nicht aus dem Haus. Von wegen kalt und so.

    Viel wichtiger: ist das ein Audi? ein Q3 oder 7 gar oder sonst was aus dem VW Konzern? Und wenn nicht, weiß das Winterkorn?

  19. Viele Brötchen aus Billig-Back-Shops stammen übrigens aus Polen – tiefgefroren. Der Chef ist ein deutscher Bäckermeister und daher dürfen sie mit dem Spruch „aus deutscher Meisterhand“ beworben werden.

    @polyphem
    Räum‘ mal auf.

  20. @JO: Wo? Im Sandkasten? Im Bäckerladen? Überall Krümmel.

    „Wer nie sein Brot mit Tränen aß,
    wer nie die kummervollen Nächte
    auf seinem Bette weinend saß,
    der kennt Euch nicht, ihr himlischen Mächte.“

    (JWvG „Wilhelm [Bäcker]Meisters Lehrjahre“)

  21. Leute, bitte, hört doch mal auf mit dem Brötchenthema! Als Münchnerin versuche ich nun schon seit Geraumem, über die Tatsache hinwegzukommen, dass das Geheimnis meiner knusprigen Lieblingsbrezeln auf deren hohen Chitingehalt zurückzuführen sind (urks!), und dann hört Ihr hier mit dem Bäckereithema gar nicht mehr auf!

  22. @zett
    Danke für den Hinweis

    Um beim Brötchencontent zu bleiben: Croissants von BoFrost sind bei uns zur Zeit der Sonntagsrenner. Wir hier in der niedersächsischen Provinz weit weg von unserer Landeshauptstadt Hannover haben ja keine Haus- und Hoflieferanten, die Sonntags vorbei kommen!

  23. Das kann doch nur ein intelligenter Artikel sein, der die Banalität des Lebens eines gewesenen Bundespräsidenten auf die Schippe nimmt! Alles andere wäre reine Spekulation!

  24. Also, ich würde entweder sueddeutsche.de tippen, oder meedia.de. Es ist sauschlecht geschrieben – die Geschichte an sich aber nicht so ganz doof, kann man machen.

  25. @16: „da hängt also einer von der süddeutschen (oder mehrere im schichtwechsel) das komplette wochenende vorm haus der wulffs rum und observiert die?“

    Äh… haben Sie die letzten 30 Jahre in einem Bunker verbracht?

  26. Von den Baguette bei Lidl bekam ich jedesmal Durchfall und kaufe sie deshalb anderswo.
    Obwohl die jetzt als Zutat noch Guarkernmehl haben und die bei Lidl nur Weizenmehl, Wasser und Hefe.

    Oder waren die auch von Müller ?

  27. Zwischen der Hultschiner Str. 8 in den schönen Münchner Stadtteilen Steinhausen und Zamdorf, wo die Süddeutsche Zeitung residiert, und der Arabellastr. 23, dem Stammsitz von BUNTE, liegen nur 2,6 km. Ein paar Straßen. Ein paar Zeilen.

  28. @polyphem:

    C&W stammt aber auch aus Mettingen zumindestens Herr Wiese hat ja vorher dort gebacken und mittlerweile sind sie ja auch wieder dort ;)

    Hinzu trägt Herr Wulff vermutlich Klamotten von C&A ;). Also ist Wulff quasi von Anfang an vom übermächtigen Mettingen und dessen Bürgern abhängig gewesen :)

  29. Habe gerade einen Freudenschrei losgelassen. DANKE, Stefan! Ich kommentiere eigentlich nie nirgendwo, aber in der Kommentarspalte unter diesem Artikel habe ich derart randaliert, dass ich gelöscht worden bin…und das, ohne ein Schimpfwort zu benutzen. (Naja…“sonst sind Sie doch auch nicht so ein Schmierfink“, habe ich geschrieben und dass ich hoffe, dass er in der Redaktion noch ordentlich den Kopf gewaschen bekommt für diese Schande von einem Artikel, aber ich finde nicht, dass das gegen die netiquette verstößt. Vor allem nicht in diesem Fall.)
    Ich bin wirklich eine gesittete Zeitgenossin, aber der Artikel treibt mir noch zwei Tage später die Zornesröte ins Gesicht. Noch so’n Ding und ich ändere meine Startseite.
    Thorsten Schmitz, der Sie sonst für’s SZ-Magazin oder die Seite 3 schreiben (!!!), möge Sie der Blitz des Journalistengotts treffen. Aber natürlich nur so’n bisschen.

  30. @ inga (22. Februar, 22:54): Ich wundere mich, dass hier noch niemand die Frage aufgebracht hat, ob es nun Brötchen heißen soll/muss, oder vielleicht Semmel, Weck/Wecke, Schrippe oder sonstwie. Das ist doch wichtig!

  31. @inga: Die Süddeutsche hats „versemmelt“. Und was würde Gergor Samsa wohl zum Chitingehalt von Backwaren sagen?

    @bettkantenschläfer: Aber die allererste Sahne(torte) von C&W kam aus Westerkappeln, und als in den Gebäuden noch die Molkerei war, lieferten wir früher (ganz früher) die Milch unserer Schafe dort hin. Und was bekamen wir zurück? Käse!

    (Die FF-Rechtschreibkorrektur schlägt für „Westerkappeln“ „Zitterpappeln“ vor.)

  32. Ich werfe mal einen meiner Meinung nach gelungeneren Text in die Runde, von Stefan Kuzmany.

    „Noch zweimal um die Ecke bis zum Haus, mit dem alles angefangen hat. Nein, er bereut nichts. Oder doch vielleicht erstmal einen Kaffee trinken in der Bäckerei Engelke? Er wird sich im Ort umtun, so viel ist sicher. Hat ja jetzt erstmal Zeit, und es gibt so viel zu entdecken hier. Mal beim „Herrenfriseur und mehr“ reinschauen und endlich herausfinden, was dieses „Mehr“ sein könnte. Hat er sich jedes Mal gefragt, als er hier vorbeigefahren ist.“

  33. Als kleine Ergänzung noch ein weiterer journalistischer Höhepunkt aus dem gleichen Geschreibsel:

    „Man könnte meinen, im Bundespräsidialamt sei gerade nicht viel zu tun. Offenbar aber doch. Die Mitarbeiter schaffen es trotz aller Bemühungen nicht, im Laufe des Montags sieben einfache Fragen zu beantworten, die man ihnen am Morgen per E-Mail gesendet hat.“

    Zu Feststellung 1: Nee klar, warum sollten die im Bundespräsidialamt was zu tun haben, in dem Laden war ja wirklich nichts los in letzter Zeit…
    Zu Feststellung 2: Wenn’s nicht so traurig wäre, hätte ich schallend gelacht. Das ist in seiner Mischung aus schlechtem sprachlichen Stil („man“! AUA!!!) und beleidigter Leberwurst wirklich unübertrefflich. Andererseits: Das übliche, professionelle „Vom Bundespräsidialamt war bis zum Montagabend (leider) keine Stellungnahme zu erhalten“ wäre in diesem Artikel auch fehl am Platze gewesen.
    Hiermit bewerbe ich mich um die hoffentlich inzwischen freigewordene Stelle als SZ-Hauptstadtkorrespondentin. :D

  34. Lückenlose Überwachung und dann kommt nur so ein Scheißtext dabei raus? Und drucken ihn? Und setzen ins Internet? Erbärmliche Stümper.

  35. Habe eben auf einer anderen Website einen Kommentar zur Tagesschau-App hinterlassen und u.a. kritisiert, dass tagesschau.de immer mehr boulevardesken Müll liefert als kritischen und investigativen Journalismus – dieses Feld könne man gerne bild.de überlassen (die machen das auch umsonst) und die App einstampfen. Jedoch ein solcher Artikel in der Süddeutschen (mag sie nicht wirklich, aber…) gereicht doch locker für die Forderung nach drei Tagesschau-Apps. Wow, wie kann man sich nur Journalist nennen, solch einen Müll zusammenschustern und das mitteilenswert finden. Und sich selbst als seriös darstellen. Oder war das ein Testballon, wie tief man im Niveau rutschen kann und trotzdem eine Zeitung verkauft bekommt? Und wer hat da noch Angst vor dem Überwachungsstaat?

  36. Nachtrag: Da fällt mir nur noch diese ähnlich interessante Nachricht ein: data.motor-talk.de/data/galleries/0/83/597/9622504/sack-reis01-56054.jpg. Kann man sicher auch ganze Zeitungen und Sendungen mit füllen…

  37. Übrigens vermisst meine Tochter eine Sandschaufel. Ich möchte da nichts andeuten, aber wenn der Typ von der Süddeutschen da eh den ganzen Tag rumsteht, könnte er doch in Zukunft ein Auge darauf haben.

  38. @52
    Nein, die Unterschicht fängt erst beim Dacia Duster an.
    Skoda ist deutsche Technik zum Ostpreis => bei Emporkömmlingen ohne Stil und Verantwortungsbewusstsein für deutsche Arbeitsplätze entsprechend beliebt.

  39. Ach ja, der „Yeti“ – richtig gekauft? Geschenkt? Mit freundschaftlichem Kredit finanziert? Gab es den zum Bobby-Car dazu? Hatte VW keine anderen Bestechungsfahrzeuge mehr? Oder war diese ganze Geschichte nur eine gut getarnte Anzeige von Skoda (bleibt ohne Buddelzeug auch schön sauber)? Ich fordere brutalstmögliche Aufklärung – bitte!

  40. @Pruefer:

    „ohne Stil und Verantwortungsbewusstsein für deutsche Arbeitsplätze“

    Um Himmels Willen, hör auf. Du machst mir Wulff noch richtig sympathisch.

  41. Bisher hab ich immer gedacht, die Dacia Duster-Werbung waere Quark, weil sich heute niemand mehr ein Statussymbol in die Garage parkt, sondern schon eher in die Smartphonehuelle stopft. Aber nein, soeben wurde ich eines Besseren belehrt — es gibt sie noch, die guten deutschen Autobesitzer.

  42. Die deutschen Autobesitzer benutzen wahrscheinlich auch nur „Löwe“ und „Metz“ als TV, aber niemals Panasonic, Sony, Samsung usw. Und die Kamera ist eine Leica. Und die Wäsche von Trigema usw. usf.

  43. Ist dieser besagt Skoda Yedi der Audi Q3, von dem in der Presse ständig die Rede war, weil Frau Wulff ihn vor Markteinführung und dazu noch verbilligt erhalten haben soll?

  44. Wow! Auf die SZ hätte ich nicht als erstes getippt. Schon eher auf die hier.

    BLÖD-Schlagzeile im Januar:
    RIESEN-SKANDAL: Wulff ließ im Hotel Seife mitgehen !
    Wie BLÖD exklusiv recherchierte, hat Bundespräsident Wulff im Hotel Schloß Hamburg das Stückchen Seife mitgenommen, ohne bar zu zahlen. Die Übernachtung hat aber Freund Grünwald bezahlt.
    Dazu BLÖD-Kommentar von Klausi Blumerl:
    „Jetzt ist aber Schluss mit lustig. Der Herr Wulff muss sofort zurücktreten. Finden übrigens inzwischen auch 100 Prozent der Deutschen, wie unsere repräsentative Blitz-Umfrage beweist.
    BLÖD fragte das Volk: Wollt Ihr den totalen Rücktritt von Wulff ?
    Evi Ranzlerl, Kaninchenzüchterin aus Herne: „Der muss weg. Konnte ihn noch nie leiden. Meine Tiere übrigens auch nicht.“
    Waltraud Faun, Lehrerin an einer Waldorf-Schule: „Schrecklich. Ganz schrecklich, dieser Mann. Hätte schon längst gehen müssen. Bitte jetzt eine Frau.“
    Hans Maiser, Vorfeldlotse aus Frankfurt: „Also ich fand es anfangs schon eine Kampagne. Aber jetzt der Hotel-Seifen-Skandal ! Nee, jetzt sollte er doch gehen.“

    Wochen später. BLÖD-Schlagzeile im Februar:
    Lebens-Rettung in letzter Sekunde: Gauck half gestürzter Renterin !
    Wie BLÖD exklusiv recherchierte, hat der zukünftige Bundespräsident Gauck einer 73-jährigen Frau, die fünf Tage lang hilflos in ihrer Wohnung gelegen hatte, das Leben gerettet. Nachbarn bemerkten den übervollen Briefkasten und verständigten sofort Herrn Gauck. Der brach umgehend eine Lesung ab und fuhr zu der Rentnerin, besorgte einen Notarzt und gab ihr sogar ein Kuß auf die Wange. Die alte Dame weinte, die Nachbarn waren gerührt.
    Dazu BLÖD-Kommentar von Friede Döpfnerl:
    „Endlich ist der Schnorrer weg. Das ist unser Präsident der Herzen. Finden übrigens inzwischen auch 100 Prozent der Deutschen, wie unsere repräsentative Blitz-Umfrage beweist.“
    BLÖD fragte das Volk: Wollt Ihr den totalen Gauck ?
    Klara Schütterle, Bibliothekarin aus Stuttgart : „Endlich haben auch wir unseren Vaclav Havel. Bin begeistert!“
    Franzl Ochs, Jodel-Lehrer aus Oberbayern: „Gefällt mir sehr gut, der Mann. Kann mir gut vorstellen, dass der mal bei uns mitjodelt.“
    Friedel Nauber, Bankangestellter: „ Endlich ein Präsident ohne Boni-Verdacht. Gut, sehr gut. Ob den aber alle aus meiner Branche lieben werden, weiß ich nicht.“

    Wie schön, das das alles frei erfunden ist ….

  45. Diese Diskussion über Brötchen, Aufbackbrötchen, frische Brötchen ist das nun eine Parabel oder sowas? Im Sinne von: aufgebackene Präsidentschaftskandidaten sind besser als frischgebackene? Und wer ist dann Kamps? Die SPD? Und das Baguette von Lidl? Ist das Beate Klarsfeld? Und was ist dann Claudia Roth? Ach, ich weiß:

    http://lh5.ggpht.com/-v8WeSMXr_PI/T0K9hfIRi0I/AAAAAAAABIE/tOcOnZHqKQo/IMG_08672.jpg?imgmax=800

    hab ich das jetzt also richtig verstanden?

  46. Erschreckend. Die einzig logische Erklärung ist, dass da der Praktikant losgeschickt wurde, um sich seine ersten Sporen zu verdienen. Wie dieses Zeugnis menschlichen Versagens dann ohne professionelle redaktionelle Kontrolle in Druck gehen konnte, bleibt ein Rätsel.

  47. @polyphem:

    Ich habe ja schon lange den Verdacht, dass hier (Mettingen, Westerkappeln, etc. ) das eigentlich Zentrum der Welt liegt. Ich kanns grad nicht exakt überblicken, aber ich möchte wetten, dass auch Wiese und Coppenrath Vorfahren hatten, die Tödden waren und so schließt sich der Kreis :).

    Wer weiß, wo Wulffs Vorfahren noch so herstammen. Dagegen sind sämtliche Geheimlogen nix.

  48. Ist ja widerlich, was Thorsten Schmitz da zusammenschmiert. Er steckt bis zum Ellenbogen in dem Eimer, den Wulff in Berlin zurück gelassen hat. Wulff ist zurück getreten und Schmitz hat nachgetreten: „… ein rotblauer Sandkasteneimer. Hat wohl nicht mehr in den Skoda Yeti gepasst?“ – wenn ich das mal nachäffen darf. Weshalb pixelt die Süddeutsche eigentlich noch scheinheilig die Kinder auf dem Rücksitz? Und warum fragt Schmitz nicht, wer eigentlich den Teddy bezahlt hat? „Ein paarmal haben die Wulffs das Haus verlassen: Am Samstagabend für zwei Stunden ….“ Ekelhaft! Das ist mieser kleiner Papparazzi-Stil. In der Süddeutschen! Und am Ende wird deutlich, dass Schmitz es auf das Nachtreten angelegt hat. Denn er wußte, dass niemand sieben überflüssige Fragen am selben Tag beantworten würde.

  49. Pssst, PK Dick: Der Blogeintrag hier kritisiert gar nicht Wulff, sondern den unsäglichen Artikel über ihn in der SZ. Aber nicht weitersagen!

  50. Der Text weist aber völlig zu Recht darauf hin, dass Bettina Wulff immer sehr nett gelächelt hat.
    Deshalb ist es schade, wenn sie jetzt auch in der Versenkung verschwindet. Man sollte ihr eine Stelle als Familienministerin oder Verbraucherministerin geben.

  51. Zurück bleibt nur ein Eimer

    Die ‚frauenzeitschiftifizierung‘ der Printmedien schreitet unaufhaltsam voran. BILD hat es besonders hart getroffen, auch die anderen haben diesen einfachen und erfolgreichen Weg des ‚gefühlsgesteuerten Journalismus‘ eingeschlagen. Das Sammeln von Fakten ist nunmal aufwendiger, als das Sammeln von Meinungen.

    Am Steuer saß Bettina Wulff — ein Hinweis darauf, wer künftig in Großburgwedel das Sagen hat?

    Und wer hatte vorher das sagen?

    Wenn das ‚System‘ mit seiner Gestalltung der ’neuen Gesellschaft‘ und vor allem des ’neuen Menschen‘ fertig ist, können wir froh sein, wenn uns noch ein Eimer bleibt.

  52. @81: Eher niemand kann die Süddeutsche lesen

    Leider, leider reiht sich die Süddeutsche in eine mittlerweile schon lange Reihe von „Qualitätsmedien“ ein, die ich nüchtern nicht mehr lesen kann (nach Spiegel, Zeit, FR nun auch dieses …)
    Hier noch ein aktuelles Meisterstück aus diesem Qualitätsblatt:
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=12321#h16

  53. Dafür, dass alle hier diesen Artikel völlig niveaulos und unnütz finden, beschäftigen sich aber verdammt viele damit…

  54. Ach, und was ich schon immer sagen wollte, die Überschriften sind einfach immer klasse! Nächste Woche ist dann auch wieder Pilates…

  55. @78 johannes
    mir wäre es lieber, Bettina Wulff würde Gundi Gause in der Heute Show – äh, dem Heute Journal – ablösen. Ich ertrage deren Defekt in der Grinssteuerung nur ganz schwer. Und das, obwohl ich schon zur Zielgruppe 50plus zähle.

  56. Tja, so kann es gehen. Der Bundespräsident ist tot, lang lebe der Bundespräsident. Herr Wulff ist nun endgültig Geschichte und Herr Gauck, wird mit seiner Partnerin Bellevue beziehen. Mal sehen was die Journalie sich da wieder für Geschichten ausdenkt.

  57. Ach Herr Niggemeier, sind doch nur neidisch. Der Schmitz hat einfach Talent. Genau solche Texter brauchen wir in den Werbeagenturen für die Druckschriften-Unit. Abteilung LongCopy. Wenig Informationen in eine emotionale Geschichte gekleidet. Aufbau, Story Telling, Tonality. Passt. Hat er doch gut gemacht. OK, beim Yeti hätte ich mir noch ein paar USPs mehr gewünscht. Und die Assoziation aufkommen zu lassen, dass der Wagen über keinen großen Kofferraum verfügt und deshalb Teile des Spielzeugs zurückgelassen werden müssen, war unklug. Auch über die Brötchen hätte ich – wie viele Forumsteilnehmer auch – mehr erfahren wollen. Aber alles in allem könnte ich mir Herrn Schmitz als LongCopy-Texter schon vorstellen. Vielleicht für die Vermarktung von Reisemobilen. Die Kunden in dem Sektor stehen auf derartige Geschichten.

    Umgekehrt könnte ich mir auch Werbetexter in den Redaktionsstuben gut vorstellen. Aber den Verdacht hege ich ja schon lange, dass zumindest in den Online-Redaktionen (SPON) lauter willige Texter sitzen und gar keine Journalisten mehr. Dass die allerdings jetzt auch die Süddeutsche erobern . . .Ja klar, wegen der Journalistenrabatte . . .

  58. In diesem munteren Sand- und Lehmschmeißfestival fehlt jetzt nur noch der Einwurf des Büros Schneider, weder Th. Schmitz noch St. Niggemeier könnten jemals Schüler des Erlauchten gewesen sein. Der eine nicht, weil er einen klebrigen Hang zur Wagen- und Hausbelagerung habe, der andere nicht, weil ihm beim Arrangement seines Zitatencollage-Parcours schon der Titel grammatikalisch sperrig verrutscht sei. Schließlich seien „Pontius“ und „Pilatus“, aber auch auch „Pilates (Joseph Hubert)“ Personen, „zu“ denen man reise, aber nicht „nach“. Es sei denn, der Kompilator habe den Berg „Pilatus“ gemeint, eigentlich der „Mons Fractus“, in dessen karstiger Mondmilchhöhle man sich verkriechen könne. Das walte Hans Lick, wahlweise Sixt Beck, Messerer und Medienschmied.

  59. Werter kampfstrampler, Sie wissen doch, dass man in der Gegend, wo einst der westfälische Friede ausbrach, z.B. auch sagt: „Geh mal nach Oma.“

    P.S.: Am Samstag wird er dann wieder zusammenbrechen, der „Westfälische Friede“. Lila-Weiße Gäste kommen nach MS:
    http://www.preussen-muenster.de/

  60. Ach, herzallerliebster Schafkappelner, die Ossenbürger Veilchen sind doch schon längst geknickt – die Preußen haben Angst ums Geläuf. Und das urwestfälische „geh mal nach …“ zwischen Mettingen und Harderberg sollte ja gerade aus der Sicht eines Berufs-Erfurters (Wolf Schneider!) leicht angetüddelt werden. Ich liebe Regionalismen und würde mich für sie verkämpfen – aber das sagen Sie mal bitte dem Büro Schneider.

  61. Als Nachbar von Wulff ist es bestimmt schön da ständig belagert zu werden und die Rosen von Schmierblattreportern vollgepinkelt zu bekommen.

    Wieso ist sowas eigentlich erlaubt?
    Zumal ich die Denke der Redaktionen nicht verstehe. Überall wird gespart, aber jemanden dafür zu bezahlen vor Häuser rumzulugern, wo man maximal ein Bild wie oben bekommt kann sich doch auch nicht lohnen.

  62. Das Schönste zuletzt : Ein absurd schleimiger Artikel eines Volontärs (?) oder Praktikanten (?) aus dem Hause WeltOnline, oder hab ich die Satire nicht verstanden :

    „Von Bettina Wulff werden wir noch hören!

    Bettina Wulff (38) hat eine neue Qualität als Bundespräsidentengattin eingebracht. Sie steht für Jugendlichkeit, für Unbekümmertheit, auch für die Sorte Glanz, die als Wunschbild der Gesellschaft von sich selbst steht und bei bisherigen Gattinnen der Präsidenten ein wenig aufgesetzt gewirkt hätte.
    Wenn Wulff über ein offenes, neues, anderes Deutschland sprach, wirkte er stets so, als schwärme er in Wahrheit von seiner Frau. Huch, eine Frau mit Tätowierung? So, so, in zweiter Ehe verheiratet? Na, und! Bettina Wulff spielte auf Dienstreisen Basketball, setzte sich lachend in Strandkörbe, sie kurbelte beim Tischfußball mit und schien sich zu amüsieren, selbst wenn einer wie Carsten Maschmeyer das Gegenüber war.

    Zugleich ist ein Streben nicht zu leugnen, ein Ehrgeiz, auch ein Sehnen nach Glamour und großen Auftritten. Bettina Wulff war wohl sehr gerne Bundespräsidentengattin. Mag auch sein, dass die 2008 geschlossene Ehe und der anschließende Hauskauf viele der Probleme verursacht haben, die Christian Wulff den Rubikon überschreiten ließen. Der Ministerpräsident mochte sich häuten und standesgemäß neu anfangen.
    Der letzte Auftritt. Ein schwarzes Kostüm, offenes Haar. Auch eine Ansage: Wir werden noch von ihr hören.“

    Autor: Holger Kreitling | 18.02.2012

    Das ist kein Nachruf auf eine BuPräFrau,
    das ist ein Nachruf auf guten Journalismus.

  63. @PetShop : Wir können uns ja darauf einigen :

    Die meisten Promi- und PseudoPromi-Texte in den Printmedien sind überflüssig und sollten verschwinden;
    Motto : Journalistische Inkontinenz therapieren.

    Dann werden die meisten Promi- und PseudoPromi-Text- Kommentare überflüssig und müssen verschwinden;
    Motto : Kollegenschelte eindämmen.

  64. Ein Fuchs, der jede Lücke findet
    Und jede Rechtsnorm überwindet,
    Zieht sich zurück mit seiner Frau.
    Malepartus ist ein Klinkerbau.
    Ob Zapfensold, ob Ehrenstreich,
    Er denkt nur eins: „Wie werd ich reich?“

    Bei diesem schlechten Schmierenstück
    Wünscht man die RAF zurück.
    Kalaschnikow und Handgranaten
    Gegen Winkeladvokaten,
    Könnte das die Lösung sein?
    Aber mein Verstand sagt „Nein!“
    Zwar ärgert mich sein Eigennutz,
    Doch Wulff steht unter Artenschutz.

    (Trotz Syltbesuch und Freundeshandy,
    ein steifer Stock wird nie ein Dandy.)

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