Es scheint, als hätten alle Proteste von Betroffenen und Experten nichts genützt: Wenn sich die Intendanten von ARD und ZDF am morgigen Dienstag mit Vertretern der Zeitungsverlage treffen, sind sie bereit, einen wesentlichen Teil der öffentlich-rechtlichen Online-Angebote aufzugeben — im Tausch gegen einen medienpolitischen Burgfrieden.
Seit Wochen arbeiten Spitzenvertreter der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger BDZV an einer „gemeinsamen Erklärung“. Die Entwürfe sehen unter anderem eine Aufteilung des deutschen Online-Journalismus vor: ARD und ZDF sollen sich in ihren Internet-Auftritten auf Audio- und Videoinhalte konzentrieren. Im Gegenzug würden sich die Online-Ableger der Zeitungen im Wesentlichen auf Texte und Fotos beschränken.
Eine gemeinsame Arbeitsgruppe soll gebildet werden, die exemplarisch Online-Angebote der Beteiligten durchgeht. Dabei sollen auch Kooperationsmöglichkeiten und gegenseitige Verlinkungen geprüft werden.
Sowohl die Redakteursausschüsse von ARD und ZDF als auch die Internetverantwortlichen der ARD in der Redaktionskonferenz Online (RKO) haben die Intendanten eindringlich vor den Folgen einer solchen „Erklärung“ gewarnt. Der Entwurf könne zu „weitreichenden negativen Auswirkungen und Eingriffen in den Bestand und die Entwicklungen der Telemedien der ARD“ führen, schrieb die RKO. „Für die aktuelle Berichterstattung jedes Onlineangebots sind Schlagzeilen, Kurztexte und Langfassungen im Verbund mit Fotos eine notwendige Grundlage, sowohl im Hinblick auf die Quellenlage, als auch auf das Nutzungsverhalten.“ Die „publizistische Relevanz“ der öffentlich-rechtlichen Online-Angebote würde geschwächt und damit die öffentlich-rechtlichen Sender insgesamt.
ARD-Sprecher taten das nach außen mit der Behauptung ab, die Kritiker protestierten auf der Grundlage einer „älteren Version“. Doch auch die aktuelle Fassung, die erst eine Woche alt ist, unterscheidet sich davon nicht grundsätzlich.
Die Federführung bei den Verhandlungen mit den Verlegern hat die WDR-Intendantin und amtierende ARD-Vorsitzende Monika Piel. Außer ihr sind die Intendanten Ulrich Wilhelm (BR) und Lutz Marmor (NDR) beteiligt — nicht aber der für Online in der ARD zuständige SWR-Intendant Peter Boudgoust.
Nach der internen und externen Kritik haben die ARD-Intendanten auf ihrer Sitzung am 6./7. Februar in Erfurt offenbar kontrovers über das Vorgehen beraten. Doch die Appeasement-Fraktion um Monika Piel konnte sich durchsetzen: Die Änderungen, die nachträglich am Entwurf vorgenommen wurden, sind eher kosmetischer Natur. So bleibt es dabei, dass eigenständige Texte in den Online-Angeboten von ARD und ZDF als Ausnahme festgeschrieben werden. Neu hinzugekommen ist in diesem Zusammenhang nur der Hinweis darauf, dass im Sinne eines barrierefreien Zugangs auch Texte erforderlich sein könnten. Umgekehrt sollen auch die Zeitungsangebote im Netz aus Gründen der Barrierefreiheit eigenständige Video- und Audio-Inhalte veröffentlichen dürfen.
Nichts von alldem ergibt Sinn.
Unklar ist schon einmal, warum ARD und ZDF überhaupt mit den Verlegern über ein solches Kompromisspapier verhandeln. Im Streit um die Tablet-Version von tagesschau.de, gegen die mehrere Verlage geklagt haben, hatte der Richter zwar angeregt, dass beide Seiten miteinander reden. Aber erstens geht es in den Gesprächen, die nun geführt werden, gar nicht um die „Tagesschau“-App, sondern ein viel fundamentaleres Abstecken der Grenzen öffentlich-rechtlicher Online-Angebote. Und zweitens spricht wenig dafür, dass die ARD diesen Rechtsstreit am Ende verloren und deshalb ein Interesse daran hätte, den Verlegerforderungen vorsorglich weit entgegen zu kommen.
Erklären lässt sich die als Kompromiss verkleidete Kapitulation von ARD und ZDF nur durch das unbedingte Bedürfnis einiger ihrer Vertreter, in den zu erwartenden Auseinandersetzungen um ihre zukünftige Legitimation Ruhe an dieser Front zu haben. Dafür steht der BR-Intendant Wilhelm, der erst vor gut einem Jahr aus der Bundesregierung in dieses Amt wechselte. Und dafür steht in ganz besonderem Maße Monika Piel.
Sie hatte bereits unmittelbar nach ihrem Amtsantritt als ARD-Vorsitzende mit der Bereitschaft zur öffentlich-rechtlichen Selbstaufgabe kokettiert und Sätze gesagt wie: „Wenn der Verlegerverband die Apps kostenpflichtig macht, dann werde ich mich auch vehement dafür einsetzten, dass unsere öffentlich-rechtlichen Apps kostenpflichtig sind.“
Auch die geplante „gemeinsame Erklärung“ muss man als Teil einer Appeasement-Taktik verstehen. In einer solchen Erklärung liege eine „medienpolitische Chance“, mit der „uns wichtige Spielräume erhalten werden könnten“, schrieb Piel vor drei Wochen in einer internen Mail. Darin interpretierte sie die Gespräche mit den Verlegern ausdrücklich auch vor dem Hintergrund der „Debatte um die Perspektiven des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und des Dualen Systems (Stichwort AG Beitragsstabilität)“. In der genannten AG, die von der sächsischen Staatskanzlei initiiert wurde, beraten die Bundesländer, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk eingeschränkt werden kann.
Piel will deshalb wenigstens Ruhe an der Front mit den Verlegern, die behaupten, die nicht kostenpflichtigen und texthaltigen Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verhinderten, dass sie im Internet Geld verdienen können. Piel spricht davon, dass Verleger und öffentlich-rechtlicher Rundfunk eine „Verantwortungsgemeinschaft“ bildeten.
Der Preis, den die Intendanten von ARD und ZDF bereit sind, für diesen Frieden zu zahlen, ist gewaltig. Fassungs- und verständnislos verfolgen viele, die in der ARD für Online-Angebote zuständig sind, wie dabei bisher selbstverständliche Positionen über Bord geworfen werfen.
Die Entwürfe der „gemeinsamen Erklärung“ sind geprägt von einer Vorstellung des Internets als einer Maschine, die einfach Radio und Fernsehen abspielt oder Zeitungsinhalte veröffentlicht. Der Gedanke eines eigenständigen Mediums, das all diese Formen miteinander verknüpft, ist den öffentlicih-rechtlichen Verhandlungsführern offensichtlich fremd.
Das deutet nicht nur auf eine grundsätzliche und ganz praktische Realitätsferne hin, sondern führt auch dazu, dass sich die „gemeinsame Erklärung“ implizit die Interpretationen der Verleger zu eigen macht. Die unterstellen nämlich, dass ein Internetangebot, das in relevantem Maße auf Texte setzt, „presseähnlich“ und deshalb den Öffentlich-Rechtlichen verboten sei. Dabei ist der Einsatz von Text als Mittel, um Nutzer schnell zu informieren, um Überblicke zu schaffen und multimediale Inhalte sinnvoll miteinander zu verknüpfen, schlicht das Wesen eines modernen Online-Journalismus — und nicht Ausdruck von Presseähnlichkeit.
Dadurch, dass die Intendanten von ARD und ZDF den Verlegern anbieten, auf eigenständige Textberichterstattung fast völlig zu verzichten, machen sie sich deren Anmaßung zu eigen, Online-Texte für „Presse“ zu halten.
In einer extremeren Form suggerieren die Verleger sogar, dass all das, was Zeitungen im Internet machen, automatisch „presseähnlich“ sei. Wenn etwa die „Tagesschau“-App, so die Argumentation, aussehe wie die „Welt“-App, dann könne sie nicht erlaubt sei. Selbst auf dieses Spiel lassen sich die Öffentlich-Rechtlichen in dem Entwurf der „gemeinsamen Erklärung“ noch ein: Die Online-Angebote von ARD und ZDF sollten so geordnet und gestaltet werden, heißt es darin, dass sie anders aussehen als die Online-Angebote der Zeitungen.
Die einen machen Online-Fernsehen, die anderen machen Online-Zeitungen: So einfach verläuft die Waffenstillstandslinie in der Welt der Intendanten. Das wäre an sich schon verrückt genug. Es wird noch verrückter dadurch, dass Piel und ZDF-Intendant Markus Schächter sich gerade erst in einer multipel verunglückten Presseerklärung der „Deutschen Content Allianz“ sogar namentlich zu den letzten Verteidigern der Medien-„Konvergenz“ erklärt haben.
Diese Art der Aufteilung des deutschen Online-Journalismus hat aber noch ein anderes Problem. Doch dass einem aus Gebühren finanzierten Angebot Grenzen gesetzt werden dürfen, wo auch immer sie liegen, steht außer Frage. Warum aber sollten sich privatwirtschaftlich finanzierte Medien einschränken müssen? Warum sollte eine regionale Tageszeitung im Internet nicht ein Webradio veranstalten und täglich drei, dreißig oder dreihundert Videos veröffentlichen, wenn sie das will und es sich rentiert?
Die Kompromiss-Simulation im Entwurf der „gemeinsamen Erklärung“ — wir verzichten auf Text, ihr auf Audio und Video — suggeriert eine grundsätzliche Symmetrie zwischen gebührenfinanzierten und kommerziellen Angeboten, die in keiner Weise besteht. Übrigens sitzen nur Vertreter von Zeitungsverlagen am Verhandlungstisch (Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner Korrektur: FAZ-Geschäftsführer Roland Gerschermann, WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus und BDZV-Präsident Helmut Heinen). Angebote wie „Spiegel Online“ mit starkem Video-Schwerpunkt wären also ohnehin nicht eingebunden.
Wenn die „gemeinsame Erklärung“ tatsächlich verabschiedet wird, sind zwei Szenarien denkbar. Entweder ARD und ZDF nehmen die Selbstverpflichtung sehr ernst. Dann würden sie massiv in die redaktionelle Arbeit ihrer Internet-Auftritte eingreifen müssen und ihren Online-Journalismus amputieren. Oder sie behandeln die — juristisch nicht bindende — Erklärung als reines Lippenbekenntnis, ein folgenloses Papier zur Ruhigstellung der Verleger. Dann würde der Konflikt in einigen Jahren umso heftiger aufbrechen, weil die Gegner von ARD und ZDF ihre Online-Auftritte nicht nur an umstrittenen Definitionen, sondern an den eigenen Selbstverpflichtungen messen könnten.
In jedem Fall wären ARD und ZDF geschwächt. Weshalb die Kritiker im Haus die zentrale Frage stellen: Warum bringt man sich überhaupt mit solchen Verhandlungen und einem solchen Papier in eine solche Situation?
Es ist einfach eine gewisse „moderate“ Art seinen Job zu machen. Mein erster Gedanke: Frau Piel merkelt vermutlich ein wenig rum ;-)
Alles, was die öffentlich-rechtlichen Moloche schwächt, kann nur gut sein. Es wäre ein allererster und winziger Schritt hin zu einem vernünftig strukturierten Medienwesen mit öffentlicher Beteiligung.
@ Tim:
und wieso ist das gut, wenn die kommerziellen Anbieter, die sich nur nach Klickstrecken, Zugriffszahlen und Clickraten ihre Inhalte aufteilen? Ich sehe darin keinen Vorteil, wenn statt bei tagesschau.de ein neutraler Artikel zb SPON oder Bild Online einen reißerischen, in zig Teile (wegen der Klicks) zusplitterten Artikel reinstellen. Und irgendwer hat mal gesagt, dass die ganzen Online-Newsportale sich eh nur noch in der Aufmachung unterscheiden, sonst aber immer die gleichen Agentur-Ticker online stellen (gerne mit langer Bilderstrecke, man braucht die klicks).
Ich vermute mal, dass Frau Piel „das ganze Internetzeugs“ eh nicht verstanden hat (sieht man ja daran, dass die RKO nicht mit im Boot sitzt) und froh ist, wenn laufende Bilder nicht beschnitten werden.
Wieso können wir nicht endlich mal bei der ARD jemanden haben, der wirklich weiß, wie das Netz läuft? Und der die Freiheit der ARD, im Netz zu publizieren, vehement verteidigt?
Ich hatte mich eher über die Zeitungsverleger gewundert, die mit ihrem Part der Vereinbarung ja genauso gezeigt haben, dass sie weiterhin die Möglichkeiten von Onlinemedien nicht verstanden haben und weiterhin glauben, einfach die bisherigen Zeitungsinhalte ins Netz zu kippen, und für diesen Null-Mehrwert dann auch noch zahlende Kunden zu finden.
Wobei doch viele Redaktionen (auch Zeitungsredaktionen) durchaus auch Videos in ihre Seiten einbinden …
@ Volker
Die derzeitige Organisation der Öffis (= riesige Molochanstalten mit Vollprogramm) ist einfach unsinnig. Es wird noch 30-40 Jahre dauern, bis sich das ändert, aber man muß jede Änderung gutheißen, wenn es denn wirklich mal eine gibt.
Was passiert eigentlich, wenn man in einem Jahr Bilanz zieht und die Zeitungsverleger stellen erstaunt fest, dass ihre Lage durch diese gemeinsame Erklärung gar nicht besser geworden ist? Wen werden sie dann beschuldigen?
@ Tim: Wenn man will, kann man sich natürlich Gedanken über den Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen machen. Wozu unterhält dieses Land diesen nicht eben billigen Apparat an unabhängigen Rundfunk- und Fernsehsendern, was sollen die leisten und warum? In der Folge kann man durchaus überlegen, ob und gegebenenfalls wie man die Tätigkeit der Öffentlich-Rechtlichen sinnvoll beschränken kann. Neu sortieren, straffen und evtl. verkleinern, bitteschön.
Aber „schwächen“ ist was anderes. Wenn man mit dem Ziel losläuft, die Öffentlich-Rechtlichen zu schwächen, verschlechtert man letztendlich nur das Kosten-Nutzen-Verhältnis unnötig. Das klingt so nach „Knüppel zwischen die Beine werfen“. Am Ende stünde wahrscheinlich ein Apparat, der nicht nur zu groß und zu teuer ist, sondern dazu noch nichts Gescheites mehr bringt. Das kann nicht der richtige Weg sein.
Änderungen mögen nötig oder wünschenswert sein. Aber so schlimm, dass man jede Änderung gutheißen muss, ist es nicht.
@6 „Wen werden sie dann beschuldigen?“
Die Bundesregierung, die ACTA nicht unterschrieben hat.
Soll das nun auch heißen, dass die ÖR Sender keinen Buchdruck mehr veranstalten dürfen wollen? Schade, dann werden noch mehr Typen fehlen.
Es wäre gut und richtig, wenn die ÖR ihren inzwischen wild wuchernden Online-Auftritt zurecht stutzen würden. Das ZDF streicht gerade im Kernbereich (TV) Stellen, weil man im Online-Sektor nicht genug haben konnte. Das ist ebenso wenig im Sinne des Gebühren-Gedankens wie das, was man im Dickicht sog. programmbegleitender Online-Beiträge finden kann.
Da sollte man, da müsste man sparen.
Es muss z.B. nicht jede Sängerin, die irgendwann einmal im Programm von WDR2 (Radio) auftritt, mit einem eigens selbst gebauten Video auf der WDR2-Homepage gewürdigt werden (mal abgesehen davon, dass dieses Werk, das etwa einen halben Arbeitstag gekostet haben dürfte, Tage später kaum noch zu finden ist). Da wird Geld zum Fenster hinaus geworfen.
Ich fände es schade, wenn all dieser überflüssige Kram Bestand haben soll und gleichzeitig da gespart wird, wo es sich nach Meinung der Zeitungsverlage um ernstzunehmende Angebote handelt.
[…] bei Stefan Niggemeier. Tweet Wenn sich die Intendanten von ARD und ZDF am morgigen Dienstag mit […]
tagesschau.de und heute.de haben mir jetzt schon viel zu viel Videos …
@ Volker/4: Erstmal erhalten wir jetzt einen älteren Bundespräsidenten für das älter werdende Land. Wie das Netz wirklich läuft, weiß doch nur eine Minderheit ;-)
@ SN: Kann man die bisher letzte Version dieser gemeinsamen Erklärung irgendwo lesen? Und soll die „Rundfunkgebühr“ dann geringer ausfallen?
Sollten sich um die Grenzen nicht eher ein Gesetzgeber kümmern? So ist das doch nur eine Kartellbildung bei der alle beteiligten versprechen, nicht im Bereich des anderen zu wildern…
Mal ganz salopp gefragt: Darf die das eigentlich? Hat sie wirklich das Mandat, eine solch weitreichende Verzichtserklärung abzugeben?
Weitergefragt: Müsste da nicht Rundfunkrat/Fernsehrat einschreiten?
„Warum bringt man sich überhaupt mit solchen Verhandlungen und einem solchen Papier in eine solche Situation?“
Weil ‚man‘ vom Tuten und vom Blasen keine Ahnung hat.
Ich werde dazu gezwungen Inhalte der öffentlich-rechtlichen zu bezahlen… schlimm genug. Die Inhalte will ich dann aber gerne auch in vollem Umfang beziehen können… Wenn sich meine Erpresser jetzt auch noch von den Verlegern erpressen lassen, mir „presseähnliche“ Angebote vorzuenthalten kann ich sie nicht mehr sonderlich ernst nehmen…
Die öffentlich-rechtlichen sollen sowieso endlich aufhören, uns in pauschale Zwangsabonemments zu verpflichten. Inhalte, die sich nicht aus unseren Steuergelder finanzieren lassen, könnten leicht auf Wunsch der Bürger über Crowdfunding finanziert werden!
Um Spendenaufrufe zu starten und Produktionen vorzustellen, stehen den Rundfunkanstalten sowieso alle denkbaren medialen Kanäle offen…
Genau das was Howie Munson gesagt hat wollte ich auch schreiben.
Areale abstecken nach diesem Schnittmuster ist meiner Ansicht nach Kartellbildung.
In allen anderen Lebensbereichen werden Dienstleistungen mittlerweile ausgeschrieben und an den Bieter mit dem besten Paket abgegeben, wobei sich zum Teil Stadtwerke heute um Aufträge der ehemaligen Besitzer (die Städte) bemühen müssen etc. pp.
Es kann doch nicht sein dass ein Redakteur z.B. bei der Tagesschau Materialien einsammelt über Ticker und das Internet, diese vorliegen hat und dann nicht veröffentlichen darf weil er sonst einer Zeitung den „Kunden“ wegnimmt.
O…M…G…!
Als ob sich auf Verlegerseite irgendwas ändern würde…SPON hat weiter Videos, Bild hat weiter Videos mit diesem seelenlosen Offsprecher und die Tagesschau hat weiterhin Text. Inwiefern sich das von ÖR Seite einschränken wird, wird sich zeigen. Jedenfalls machen die mich langsam sauer…was zuvor eigentlich immer nur die Verleger geschafft haben.
Aber wir sollten beruhigt sein. Das Leistungsschutzrecht macht alles nur noch viel viel schlimmer.
Wie ist es denn mit Transkripten?
Wenn zu jedem Video- oder Audiobeitrag, der online zu sehene ist, ein Transkript mitveröffentlicht wird, wär’s halbwegs ok. Hat nämlich den großen Vorteil der Durchsuchbarkeit, damit lässt sich weitaus besser recherchemäßig arbeiten, als mit dem reinen AV-Beitrag.
Und eine solche Verschriftlichung unterscheidet sich doch gewaltig (durch Sprachstil, etc.) von (print-)presseartigen Artikeln…
Allzu große Sorgen muss man sich glaube ich nicht machen, dass die Vereinbarung in Selbstverstümmelung oder Reduzierung auf ein vernünftiges Maß – je nach Perspektive – ausartet. In der Interpretation von schriftlich niedergelegten Vorgaben sind öffentliche-rechtliche Intendanten schon lange sehr eigen. Eine Spekulation zu den Gründen, sich überhaupt auf Verhandlungen einzulassen, möchte ich hinzufügen: 2013. In dem Jahr werden viele Leute ziemlich sauer auf den öff.-r. Rundfunk reagieren. Einmal jene, die bisher ohne TV ausgekommen sind. Aber viel wichtiger: Viele Unternehmen werden dann feststellen, dass sie für von ihnen geschaffene Arbeistplätze Abgaben an die Rundfunkanstalten zu leisten haben. Das wird nicht nur gerichtlich ein Nachspiel haben, sondern sicher auch öffentlich. Ob hier der Intendantenglaube ist, sich ein bisschen Nachsicht in der Presse auszuhandeln mit dem Entgegenkommen in anderen Punkten? Die Leute an der Spitze ticken etwas seltsam, deshalb wär das durchaus möglich.
[…] (Quelle: Blog) […]
@nocheinjurist: Nein und nein.
Netter Arikel wie die Öffis das mit der Presseähnlichkeit verstehen: http://blog.nz-online.de/vipraum/2012/02/16/wenn-der-br-mal-selber-recherchiert/
Da argumentiert doch einer, dass wenn die ÖRs ihre Inhalte eh wieder aus dem Netz fegen, dass sie es doch lieber gleich lassen sollen. Ich könnt kotzen wie kurzfristig manche leute denken. Ich habs vorhin noch an anderer Stelle in völlig anderem Zusammenhang gesagt:
Sagt die Natur so: „Vielfalt? Will doch keiner haben!“.
@ SN: Schade und Schlecht.
Wie sieht es denn eigentlich mit dem Depublizieren dabei aus? Die ÖR werden weiterhin audiovisuelle Eigenbeiträge nach einer bestimmten Zeit offline nehmen müssen? (So ist es doch jetzt, oder?)
Dann ist da Jans Punkt (20.) wichtig: Transkripte o.ä. sind von der geplanten Erklärung ja hoffentlich nicht betroffen…
Sind die öR denn nicht dazu verpflichtet, ihre Angebote so barrierefrei wie möglich zu halten? Für einen Tauben gibt es im Fernsehen Untertitel und Gebärdenübersetzer. Auf der Webseite ist für ihn doch aber ein Text (Artikel) wesentlich einfacher zugänglich als ein Video (von Audio müssen wir ja gar nicht erst reden). Würden die öR also mit dieser Vereinbahrung nicht gegen ihre Informationspflicht (gegenüber tauben Menschen) verstossen?
Wobei ich es schon kommen sehe, wenn in dieser Richtung etwas unternommen wird, dann erleben wir beim Verständnis von ARD und ZDF die Einführung von Untertiteln und Gebärdendolmetschern für Onlinevideos.
[…] Vorauseilende Selbstverstümmelung→ […]
@Jens: Deshalb sind ja Texte aus Gründen der Barrierefreiheit im aktuellen Entwurf ausdrücklich erlaubt.
[…] Anstatt ihr Online-Angebote und Apps ordentlich mit den GEZ-Gebühren auszubauen und den Leser/innen etwas zurückzugeben, werden ARD und ZDF ihre Onlineangebote kaputtstreichen: fast kein Text mehr, nur noch Audios und Videos. ARD und ZDF schwächen damit ihre journalistische Relevanz – und das ohne Not. Mehr dazu bei Stefan Niggemeier. […]
[…] weiter bei Stefan Niggemeier Zeigen: Geschrieben von Robert Koop Eingeordnet unter ganz was anderes ·Tags: ARD, Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, ZDF Kommentar schreiben » […]
@30 Wäre ja auch nicht schön, wenn man in Zukunft auch GEZ von Gehörlosen einziehen möchte, dann keine Texte bereitzuhalten. Die hätten vor Gericht sonst gute Chancen.
[gelöscht.]
bereits kurz nach AMtsantritt von Monika Piel und ihren ersten Interviews war klar
– die Frau hat entweder keine Ahnung
– sie ist ein bezahltes UBoot
da Kompetenzen in solchen Ämtern rar gesät sind, ist von Unwissenheit ausgehen.
Google ist immerhin nicht weniger als eine Bedrohung für die ARD und andere und „Den Geburtsfehler des Internets – kostenlose Inhalte – zu beseitigen ist aber schwierig und langwierig.“
Hätten wir keine Geburtsfehler des Internets würde die Frau heute in der Küche stehen und für die Enkel backen anstatt sich lächerlich zu machen.
Das Problem ist: diese Witzfigur sitzt an hoher Stelle und kann Schaden verursachen….
#k.
Es ist zum Heulen.
Man hat den Eindruck, dass ÖRR-Funktionäre wie Frau Piel sich primär nicht den Interessen des Ladens, dem sie vorstehen, sondern den Interessen der Verlage verpflichtet fühlen.
Aber es ist ein Spiegelbild der Politik, welche sich nur noch als politischer Arm des Grosskapitals versteht.
Wir haben einen Umweltminister, der für die Energieindustrie arbeitet, einen Gesundheitsminister, welcher dasselbe für die Pharmaindustrie tut, eine Verbraucherschutzministerin, welche die es als ihre Aufgabe ansieht, die Lebensmittelindustrie vor den Verbrauchern zu schützen usw.
Und jetzt ham‘ wa‘ noch den Gauck, der arüber seine Freiheitssoße drüberkippt.
Passen Sie bloss auf, Herr N., das nicht der Verfassungasschutz sich für sie zu interessieren beginnt.
Meine Theorie scheint sich zu bestätigen, dass die größten Feinde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland nicht in den Staatskanzleien, sondern in den Intendanzen sitzen.
Die Frage drängt sich für mich schon auf: Ist dieser gesamte Vorgang kartellrechtlich nicht durchaus untersuchungswürdig?
[…] arbeite ja bekanntlich in einem Verlagshaus, trotzdem: offenbar sind ARD & ZDF der Demenz anheim gefallen, die haben wirklich den Schuss nicht gehört und vor allem und fortgesetzt und erneut das […]
Es dürfte niemanden überraschen falls Frau Piel mittelfristig von öffentlich-rechtlich in eine hinreichend lukrative privatwirtschaftliche Anstellung wechseln sollte. Irgendwas mit Medien.
Sie bringen sich in diese Situation, weil sie schlicht nicht wissen, wie das Nutzungsverhalten junger Menschen heute aussieht. Sie können nicht einschätzen, wie weit sich der Medienkonsum jener Generation, die in keinem ARD- oder ZDF-Gremium vertreten sein dürfte, längst in das Internet verlagert hat.
Den eigenen Onlinejournalismus noch weiter einzuschränken, käme daher nicht nur einer Amputation gleich, wie Sie schreiben, sondern könnte sich als Kamikazeaktion herausstellen, nur um kurzfristig mit den Verlegern zu einer Lösung zu kommen.
Es macht mich traurig, dass die genannten Verlegern ihr Onlineangebot doch nur aus dpa- und anderen Agenturmeldungen bestücken und das als Journalismus verkaufen. Und noch trauriger macht mich, dass viele Menschen meiner Mitt-20er-Generation das glauben. ARD und ZDF haben hier längst viel Boden verloren. Noch mehr Boden zu verlieren, wird in nicht langer Zeit zu einer großen Legitimationskrise führen.
Moment mal. Wozu bezahle ich GEZ-Gebühren? Der Vorwand ist doch, dass die Gebühren für ein UNABHÄNGIGES Medium benötigt werden. Und die Gebühren sind eine Zwangsabgabe – auch auf Internetfähige Geräte wie Smartphones.
Das heißt: Die Öffentlich-Rechtlichen besitzen einen allgemeinen Sonderstatus als „Standardmedium“ in jedem Rundfunkbereich. Und das Internet mit seinen Teilnehmern als „neuartiges Rundfunkgerät“ ist laut Definition ein Teil davon. Alle Privatunternehmungen müssen sich dieser rechtlichen Situation messen und dagegen ankommen.
Die Argumentation, dass hier auch Texte veröffentlicht werden ist dabei ziemlich fadenscheinig, immerhin gibt es das Medium „Teletext“ gibt es seit Jahrzehnten, und auch mit Infos zum Nachlesen. Darüber hat sich kein Zeitungsverleger jemals beschwert. Die Leute kaufen die Zeitschriften und Zeitungen immer noch.
Gerade mit Hinblick auf Aktivitäten einer Frau Piel im Zusammenhang mit der „Deutschen Content Allianz“ darf man sich ernsthaft fragen, wie es derzeit um die Gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen steht und was die Dame noch so vor hat.
@BPX: Doch, die Verleger haben damals auch gegen den Teletext gekämpft.
[…] nicht vorbei an unsagbar bescheuerten Aussagen und Entwicklungen. Stefan Niggemeier hat heute eines dieser Beispiel ausgiebig abgehandelt. Irgendwas zwischen frustrierend und schockierend ist, was sich der BDZV und die Öffentlich […]
[…] Niggemeier: Vorauseilende Selbstverstümmelung. In: stefan-niggemeier.de, 20. Februar […]
Haarsträubend. Anachronismus und Ignoranz, sie leben hoch.
Die ÖRR können mit den totholzbeschriftern zusammen noch
mal tausend Jahre Erklärungen verfassen und tun, was sie wollen, solange sie mich und mein Konto in Ruhe lassen. Und im Grunde ist ein solcher Nichtangriffspakt eine doofe Idee (Godwins law ist ab hier erfüllt), denn je nach Gewicht der Videos in ein paar Jahren bzw. der Geschwindigkeit, mit der die Entwicklung zu Gunsten der Videos kippt, sind entweder die Zeitungen am A oder haben die ÖRR eine zu lange Durststrecke.
Und im Gegenzug verzichten die Zeitungsverlage bestimmt auf ihr Videoangebot bzw. Livestreams im Netz? Wahrscheinlich nicht, traurig…
Keine Ahnung, aber teuer: „Die Intendantin Monika Piel erhielt 2009 ein Jahresgehalt von 308.000 Euro – ohne Zulagen.“ (SZ 10.8.2010)
Stattdessen regen sich die Leute über Wulffs 199.000 Euro Sofortrente auf.
[…] Vorauseilende Selbstverstümmelung « Stefan Niggemeier […]
Ein klarer Fall für das Bundeskartellamt: Missbrauch von Marktstellungen durch Aufteilung von Märkten zu Ungunsten der Verbraucher.
„Nachlaufende Selbstverstümmelung“ träfe es besser. Schließlich ist das „Problem“, dass mit diesem – in der Tat auch unter kartellrechtlichen Gesichtspunkten interessanten – Agreement gelöst werden soll, eigentlich längst gelöst. Die Lösung lautet 12. RÄStV. Wäre ich Mitglied eines Rundfunkrates einer öffentlich-rechtlichen Anstalt, käme ich mir ganz schön verarscht vor…
[…] WAZ, DuMont und Co. unterordnen. Der Journalist und Blogger Stefan Niggemeier nennt das zu Recht Vorauseilende Selbstverstümmelung. Obwohl es im ganzen Land NRW aufgrund von Pressekonzentration und mangelndem Investitionswillen […]
Das ist doch Unsinn die Angebote entlang technischer Mittel und Darstellungsformen zu definieren. Und wenn ARD und ZDF im Internet ganz abgeschafft würden, kein privater Verlag erhält auch nur einen einzigen Euro von mir für irgendein Onlineprodukt.
Jetzt konvergiert der ÖR mit der Presse auch noch zu einem Kartell.
Genau was wir brauchen in einem Staat, in dem auch nur gefühlt eine Einheitspartei in einer ewigen großen Koalition herrscht. Und das Kartell berichtet auch nur über diese eine Partei.
[…] gemein sind, ihn den Gesprächspartnern zu verschweigen). Stefan Niggemeier nennt das Ganze “vorauseilende Selbstverstümmelung“: Unklar ist schon einmal, warum ARD und ZDF überhaupt mit den Verlegern über ein solches […]
Jede Form von Beschränkung einer Zukunftsvision eines öffentlich-rechtlichen konvergierten Medienngebotes im Internet ist eine Kriegserklärung an ein modernes Verständnis von guten gemeinschaftlich finanzierten Journalismus.
Sollte sich diese Linie der ARD/ZDF-Vorsitzenden bestätigen, sind sie, zusammen mit zuarbeitenden Gremium, die ähnliche reaktionäre Geisteshaltung an den Tag legen, aus der Verantwortung zu entfernen.
Es ist unfassbar, mit welch‘ Unsinn sich progressive Menschen beschäftigen müssen, weil einige Machtversessene Wichte ihren medialen Einfluß aufs Volk sicherstellen wollen.
Diese Erklärung, sollte sie kommen, wird als Trendwende in die deutsche Medienpolitik eingehen – aber anders als es die Beteiligten erhoffen.
Ende der Fahnenstange. Erreicht.
[…] WAZ, DuMont und Co. unterordnen. Der Journalist und Blogger Stefan Niggemeier nennt das zu Recht Vorauseilende Selbstverstümmelung. Obwohl es im ganzen Land NRW aufgrund von Pressekonzentration und mangelndem Investitionswillen […]
RTL3 2.0
Solange geredet wird, wird nicht gehandelt
Warum also jetzt schon die Aufregung?
[…] und ZDF, die -gemeinsam mit der GEMA- nicht nur ACTA durchdrücken wollen, sondern sich auch liebend gerne mit den Zeitungsverlagen ins Bett […]
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (ÖR³) und der Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger BDZV sollten Internet-Benutzern, erst nach geprüfter GEZ-Berechtigung und Zahlungsnachweis der Zeitung, das Fernsehen online gucken und ‚die Zeitung‘ online lesen lassen dürfen.
So dürfte nicht mehr, als exakt das, was in der papierenen Zeitung steht, und nur das laufende Fernseh-Programm im LiveStream – nach bezahltem Eintritt – gesehen und gelesen werden.
Damit ‚Sie‘ wissen, was Ihnen gebührt!
Wenn diese Vereinbarung geschlossen wird, heißt das dann dass Sendungen länger als 7 Tage in der Mediathek stehen dürfen? Wäre doch nur konsequent.
Oh, fragte Nr. 27 schon. Habe die Kommentare nur nach dem Stichwort „Mediathek“ durchsucht, nicht nach „depublizieren“.
[…] Stefan Niggemeier: “Es scheint, als hätten alle Proteste von Betroffenen und Experten nichts genützt: Wenn sich… […]
[…] Tous les participants devaient être d’accord sur le fait qu’ils avaient du mal à reconnaître la différence entre des journaux imprimés et des journaux écrits en ligne. Stefan Niggemeier appelle l’ensemble «automutilation annonciatrice». […]
Zwei Gedanken, auf die man kommt, wenn man in den USA lebt und die Debatte verfolgt
1. Konvergenz. Sorry. Die textlichen Leistungen der ÖR-Onliner (abgesehen von den Transkripten der ausgestrahlten Beiträge und den Hintergrundinfos zu Sendungen und deren Macher) sind schwach. Genauso schwach übrigens wie die Videoleistungen der Printredaktionen. Da sollte wirklich jeder Schuster bei seinen Leisten bleiben. Oder kooperieren. Oder Geld ausgeben, um den Nachwuchs besser auszubilden.
2. Ich wünsche mir, dass sich die Öffentlich-Rechtlichen auf eine zukunftsweisende Umsetzung ihrer Inhalte für die digitalen Plattformen besinnen. Es gibt hier in den USA inzwischen ein gutes Vorbild dafür, wie man das ausgestrahlte Programm übers iPad sinnvoll nachbildet und parallel auf der Webseite vertieft. Ein bloßes Umheben vom analogen Programmschema in irgendein zurechtgefummeltes Raster aus der Steinzeit des Webdesigns reicht nämlich nicht. Ich empfehle jedem, den’s interessiert, die Arbeit von National Public Radio. Besonders die iPad-App.
Wenn sich die Radiomacher in Deutschland ähnlich einfach darauf beschränken würden, ihre Arbeit auf eine solche Weise via Apps und Web bereit zu stellen, hätten die Verlage nicht den geringsten politischen Hebel, um sich mit ihren frei erfundenden medienrechtlichen Ansprüchen in Szene zu setzen. Im Gegenteil. Sie müssten sich endlich mal an die eigene Nase fassen und sich fragen, weshalb sie nichts auf die Beine bekommen, wofür man Geld verlangen kann.
Haben die Verleger mal irgendwann die Produzenten von Toiletten- und Küchenpapier verklagt? Die klauen ihnen doch viel dreister und wesentlich länger die Rohstoffe.
hmm.
Bedeutet dass dann im Umkehrschluss, dass ich für ein „neuartiges Rundfunkgerät“ (oder wie auch immer sich ein Computer auf GEZisch schimpft) dann kein Geld mehr bezahlen muss?
Weil wenn die ihre Angebote so beschneiden dass sie mir nix mehr nützen, will ich die auch nicht bezahlen….
[…] Niggemeier Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die »Deutsche Content Allianz« und Vorauseilende Selbstverstümmelung – in dieser Reihenfolge kritisiert Niggemeier die sonderbaren Bestrebungen der […]
[…] Sollen Radio-Sender im Internet nur Audiobeiträge veröffentlichen dürfen? Die Frage ist nicht ganz trivial, wie sich dieser Tage an den Arbeiten zu einer „Gemeinsamen Erklärung“ von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und deutschen Zeitungsverlegern zeigt. Allerdings scheint die dort geführte Diskussion um mediale Gattungen zu verkennen, dass sich mit dem Internet jenseits der dort eingestellten Beiträge, also unabhängig davon ob es sich um Text, Bild, Audio oder Video handelt, eine sehr viel weitergehende Transformation vollzieht. Hierzu äußerte sich unlängst auch Stefan Niggemeier in seinem Artikel “Vorauseilende Selbstverstümmelung“. […]
[…] ARD & ZDF: Vorauseilende Selbstverstümmelung […]
[…] einer Amputation des Online-Journalismus, der Medienjournalist Stefan Niggemeier spricht von einer vorauseilenden Selbstverstümmelung von ARD und ZDF. Darüber reden wir mit dem Kommunikationswissenschaftler und Medienforscher […]
Die Politik der Selbstverstümmelung – seit langem eine Spezialität der Öffentlich-Rechtlichen – verschärft sich zur Zeit auch im Hörfunk, Schauplatz WDR 3:
http://www.die-radioretter.de/cms/front_content.php
[…] Vorauseilende Selbstverstümmelung Es scheint, als hätten alle Proteste von Betroffenen und Experten nichts genützt: Wenn sich die Intendanten von ARD und ZDF am morgigen Dienstag mit Vertretern der Zeitungsverlage treffen, sind sie bereit, einen wesentlichen Teil der öffentlich-rechtlichen Online-Angebote aufzugeben — im Tausch gegen einen medienpolitischen Burgfrieden. […]
[…] Leserbrief an die »Funkkorrespondenz« zu einem Artikel von Jakob Augstein schreibt er über die Kamikaze-Strategie der ARD-Vorsitzenden Monika Piel und seines Nachfolgers Lutz Marmor: Kaum nachvollziehbar ist die […]
Kann es nicht auch sein, dass die ARD einfach schlau war? Durch das Abkommen kann sie ihre Kompetenz für Video und Audio konkurrenzlos ausbauen. Vielleicht spekuliert sie darauf, dass in Kürze niemand mehr wirklich lesen möchte, sondern alle die Nachrichten sehen wollen.
Und sollten die Verlage doch auch Video und Audio anbieten, dann müsste man sich selbst auch an nichts halten. Spon sei dank.
Die Online-Selbstverstümmelung der ÖR-Sender wurde schon mit dem Staatsrundfunkvertrag 2009 eingeläutet, als die Sender dem Druck der unheiligen Privatsender- und Verlegerallianz nachgegeben und zugestimmt hatten, u.a. Abertausende von Sendungen aus den Mediatheken herauszuamputieren.
Als bei den Medientagen 2010 in München Helmut Markwort überraschend aus der Verlegerfront ausbrach und RTL-Chefin Anke Schäferkordt eine Herunternivelierung des Fernsehprogramms vorwarf, saß ZDF-Intendat Markus Schächter am selben Runden Tisch und schaute stumm auf dem ganzen Tisch herum: http://www.myvideo.de/watch/7922636/Fernsehschelte_Trash_TV
Lediglich der für Online in der ARD zuständige SWR-Intendant Peter Boudgoust, der bezeichnenderweise von den RKO-Verhandlungen ausgeschlossen wurde, machte sich weiterhin für ein adäquates Online-Angebot der ÖR-Sender stark.