Es ist nichts passiert

Das Blöde am Livebloggen ist ja, dass man sich weder die Sendung vernünftig ansehen, noch ausgeruht darüber nachdenken kann. Aber mit dem Abstand von immerhin einer Stunde halte ich einen Gedanken für festhaltenswert:

Die letzte Gottschalk-Ausgabe von „Wetten dass?“ war bezeichnend für das Problem, das die Sendung seit längerem hat: Es ist nichts in ihr passiert.

Günther Jauch war zu Gast. Gottschalk und Jauch sind befreundet, können wunderbar miteinander frotzeln. Aber sie haben nichts miteinander gemacht. Jauch war nach wenigen Minuten abgemeldet, saß als Dekoration auf dem Sofa herum. Als Abschiedsgeschenk für Gottschalk hat er ein paar Ausschnitte mit Sendungshighlights mitgebracht — nichts was die Zuschauer und Gottschalk nicht schon Dutzende Male gesehen haben. Er hat sich nichts einfallen lassen, nichts riskiert.

Die ganze Sendung hindurch hat Gottschalk als Running Gag versucht, Jauch dazu zu bringen, eine seiner nächsten Shows in einem alten Anzug von sich zu moderieren. Und die Show endet, ohne dass Jauch ihn wenigstens probeweise mal anzieht?

Zwischendurch hielt Jauch die unglaublich großen Hosen von Dirk Nowitzki in die Höhe und stellte sich vor, wie Gottschalk darin wohl aussähe. Und die Show endet, ohne dass der Moderator das mal vorführt?

Kann sich jemand erinnern, was Iris Berben in der Sendung gesagt oder gemacht hat? Sie war da und trug eine fleischfarbene Bluse mit sehr unglücklich drapiertem Discokugel-Lametta, aber sonst? Iris Berben ist eine der beliebtesten und etabliertesten Schauspielerinnen Deutschlands. Sie bringt Gravität mit und ist gleichzeitig eine begnadete Komikerin — und ihr oder der Redaktion ist exakt nichts eingefallen, was man aus diesem Potential machen könnte, außer ihr ein paar Handschellen für Gottschalk mitzugeben?

Thomas Gottschalk ist ein Moderator, der am besten ist, wenn unvorhergesehene Dinge passieren — und die Verantwortlichen lassen seine letzte Sendung zu Ende gehen, ohne dass irgendetwas für ihn Unvorhergesehenes passiert? Ein Gast, mit dem er nicht gerechnet hat, eine Aktion, auf die er nicht vorbereitet war, irgendetwas anderes als alte Sendungs-Ausschnitte, irgendetwas? Irgendetwas?

Wenn dies tatsächlich das Ende einer Ära war und der Abschied Gottschalks tatsächlich die Nation bewegte, wofür viel spricht — hätte sich dann nicht irgendjemand irgendetwas einfallen lassen müssen? Vielleicht mit Politikern im Bundestag, die man vor die Kamera bekommen hätte, vielleicht mit den Fernsehgrößen dieses Landes, die jeweils in den Kulissen ihrer eigenen Sendungen eine Aktion, eine Parodie, einen Gruß gemacht hätten, möglichst jedenfalls: etwas Besonderes, etwas zuvor Ungesehenes, etwas Überraschendes, für Gottschalk, für die Zuschauer?

In der vorletzten Sendung von „Wetten dass“ gab es immerhin ein paar Momente, in denen etwas passierte: David Garrett brachte das Publikum zum Staunen, als er Geigen und Geigenspieler am Klang erkannte. Die Gäste brachten Gottschalk ein Ständchen. Und ich glaube, dass tatsächlich viele Millionen Menschen gleichzeitig den Atem angehalten haben, als es schien, als ob der junge Mann, der mit verbundenen Augen unter Wasser einen Zauberwürfel zurückdrehte, gar nicht mehr auftauchen würde, egal wie lange es dauern würde.

Es braucht gar nicht viel, um etwas passieren zu lassen. Bei einer Show mit den Möglichkeiten von „Wetten dass“ bräuchte es eigentlich nur eines: den Willen dazu.

Stefan Raab hat ihn gelegentlich, wenn nicht wieder Fließband-Wochen bei „TV Total“ sind. Als neulich Justin Bieber zu Gast war, hat er sich mit ihm ein Schlagzeug-Duell geliefert. Das war, kann man natürlich sagen, nichts Weltbewegendes. Aber es bot genau das, was gute, im besten Sinne harmlose Unterhaltung leisten kann: Vergnügen. Und Gesprächsstoff. Und man bekam sogar eine Seite von Justin Bieber zu sehen, die man noch nicht kannte; er wirkte fast befreit von der Last, immer nur in denselben Standardsituationen sich selbst zu spielen.

Als Raab vor drei Jahren bei „Wetten dass“ war, dachte er sich selbstverständlich auch etwas aus. Erst parodierte er, in Absprache mit dem Synchrondolmetscher, die klassische Internationaler-Gast-mit-Knopf-im-Ohr-Situation. Und dann huldigte er Udo Jürgens, indem er sein „Aber bitte mit Sahne“ am Flügel zum besten gab, stilecht mit eigens mitgebrachtem Bademantel.

Auch Anke Engelke und Bastian Pastewka haben einige Momente geschaffen, in denen etwas passierte, als sie als „Wolfgang & Anneliese“ bei „Wetten dass?“ auftraten und Gottschalk aus seiner Routine zwangen.

Das war einmal üblich: dass Prominente, die zu „Wetten dass“ gehen, sich etwas Besonderes ausdenken. Und diese Funktion hatten auch die Wetteinlösungen für Gäste, die sich vertippt hatten: Menschen, die wir aus dem Fernsehen in einer bestimmten Rolle kennen, dazu zu bringen, aus ihr heraus zu fallen. Unerreichbare Menschen angreifbar zu machen.

Alles vorbei. Vorletzte Sendung sollte Otto Waalkes als Wetteinlösung aus einem Eisblock einen Schlüssel herausschmelzen, was nach wenigen Minuten von allen Beteiligten gnädig vergessen wurde.

„Wetten dass“ ist eine Sendung geworden, die nichts mehr riskierte, und damit meine ich nicht lebensgefährliche Wetten. Es ist eine Sendung geworden, der es völlig genügte, dass Iris Berben auf dem Sofa sitzt, ohne sich Gedanken zu machen, was sie dort tut oder was man dort mit ihr tun könnte.

Manfred Teubner, der für sie verantwortliche Unterhaltungschef des ZDF, hört im nächsten Jahr auf, aber vermutlich ist er in Wahrheit schon lange im Ruhestand.

Thomas Gottschalk, der populärste Moderator des deutschen Fernsehens beendet eine von zehn Millionen Menschen gesehene Traditions-Show, die er und die ihn geprägt hat, und alles, was der Produktion einfällt zu seinem Abschied sind ein paar alte Ausschnitte und am Ende Laserstrahlen und die Worte „Danke Thomas“ als Leuchtschrift.

Man muss es Arbeitsverweigerung nennen.

70 Replies to “Es ist nichts passiert”

  1. Nicht direkt zum Blogbeitrag, aber vielen Dank für Ihre Kommentierung bei Spiegel Online. Folgende zwei Zitate haben mir ausserordentlich gefallen, weil sie m.E. wirklich auf den Punkt sind:

    „Sehr sympathisch allerdings, dass offenbar keiner der drei auf dem Sofa – Gottschalk, Jauch, Hunziker – weiß, wie genau der Ablauf der Sendung geplant ist. Das ist ja etwas, was man befürchten muss, wenn Gottschalk sich vom Prime-Time-Fernsehen verabschiedet: dass der letzte Rest Anarchie mitgehen könnte.“

    „Er sagt zum Schluss: „Ich habe mich auch auf diesen Augenblick nicht richtig vorbereitet. Aber ich weiß, dass ich damit umgehen kann.“ Das sind zwei Sätze, die gut beschreiben, wie man Gottschalk und seine Art, „Wetten, dass..?“ zu moderieren, in Erinnerung behalten wird.“

    Genau so sieht es aus. Vielen Dank dafür.

  2. Die Sendung fühlt sich mittlerweile tatsächlich mutlos an. Es fehlen einfach die Ideen, der Glamour, das große Etwas.
    Als Lagerfeld sich ungeniert mit Jessica Biel unterhielt, statt der eigentlichen Show zu folgen, offenbarte sich der Zustand von Wetten dass..? doch ziemlich deutlich.
    Und als dann noch Engelke und Pastewka ihren Abschiedsgruß für Eigenwerbung nutzen, habe ich nur noch gehofft: Hoffentlich verschwindet mit Gottschalk auch die ganze Show von der Mattscheibe. Kein noch so begnadeter Moderator kann diese Trostlosigkeit, welche das ZDF da sendet, noch retten.

  3. stimmt… ich fragte mich auch während der ganzen sendung: „war das alles? konnten die das nicht schon mal viel besser?“ schade drum… man könnte glatt meinen, dass sie morgen ankommen und sagen „april, april, war ja gar nicht die letzte sendung mit gottschalk.“

  4. Aber war es nicht lustig, als Lagerfeld erklärte, keinen Breuninger nie und nimmer zu kennen? Daran dürfte man in Stuttfart noch lange knabern.

  5. Genau auf den Punkt gebracht.
    Die Sendung ist routiniert, vorhersehbar und somit langweilig geworden.
    Solange das Konzept nicht geändert wird, würden neue Moderatoren sowieso nur verheizt werden.

  6. Sind ja doch interessante Gedanken zur Sendung geworden, trotz des vorausgeschickten Satzes:

    „Das Blöde am Livebloggen ist ja, dass man sich weder die Sendung vernünftig ansehen, noch ausgeruht darüber nachdenken kann.“

    Eben dieser Satz hat mich aber noch mal dran erinnert, warum mir der Sinn solcher Liveblogs/Liveticker noch nie eingeleuchtet hat. Eine wirklich reflektierte Kommentierung des Gesehenen ist wegen des Zeitdrucks kaum möglich, und wenn ich einfach nur wissen will, was in der Sendung „passiert“, kann ich selbst den Fernseher einschalten oder den Livestream starten. Da sind mir in ausgeruhtem Zustand und in einem gewissen Abstand verfasste Rezensionen deutlich lieber.

    Nun gut, off topic das Ganze.

  7. Da haben Sie nicht gut aufgepasst als Fernsehzuschauer.
    Ist Ihnen aufgefallen wie die Situation war nachdem Meatloaf Gottschalk geknutscht hat und auf die Bank neben Berben gegangen ist? Danach gab es noch eine kurze Szene in der Berben etwas stammelt im Sinne von „ich wollte mich von Meat Loaf“ knutschen lassen, worauf Gottschalk etwas verdruckst auf den Anzug von Lagerfeld eingeht und Lagerfeld etwas verdattert dazustammelt. Danach keinerlei Interaktion oder Nahaufnahmen mehr von Meat Loaf, Berben und Lagerfeld bzw. gute Totale der Couch, dafür haufenweise Rückblenden und Grossaufnahmen auf andere Couchgäste ausser den Dreien; ab und zu sieht man die Couch im Hintergrund wobei Berben plötzlich viel eher auf die Seite von Lagerfeld rutscht.

  8. Die Sendung vermittelte seit vielen Jahren einen zuweilen erschreckenden Einblick in diese Bussi-Bussi-Promi-Gesellschaft und deren narzisstisches Gehabe. Der Zuschauer konnte leicht den Eindruck bekommen, er störe nur. Peinlich wie mit den Wettkandidaten umgegangen wurde, die Gottschalk dann in seiner Schlußansprache plötzlich hochleben ließ. In Wirklichkeit waren sie nur Garnitur, die Petersilie aufs Sheba.

  9. Die Sendung war gewiss nicht perfekt, auch die Sendungen davor nicht. Nur sollte man beim Kritikastern nicht ganz vergessen: es gibt keine Show, die von derart vielen Menschen gesehen wurde. Und das ist im U-Bereich die Münze, die zählt.

    Außerdem sehen viele Ideen vieler TV-Autoren auf dem Papier immer gut aus. Man muss sie aber auch umsetzen können. Und nichts ist schlimmer für Rampensäue wie Gottschalk, wenn man ihnen ein starres Korsett („und wenn der xy dann das tut, antwortest du mir…“) auf den Leib schreibt.

    Es gibt einige Showgrößen, die erst dann zur Höchstform auflaufen, wenn man sie zwingt zu improvisieren. Wenn es gut geht, ist es toll. Es kann aber auch anders laufen. Das ist ein gewisses Risiko.

    Klar hätte man all die schönen Einfälle von Stefan Niggemeier umsetzen können. Wer weiß, vielleicht war das auch angedacht. Vielleicht aber hat man sich bewusst davon getrennt. Einfach, um die Sendung nicht mit geplanten Gags und Gimmicks in Ketten zu legen.

  10. Ich hatte auch keine Super-Burner-Überflieger-Sendung
    erwartet. So ist es doch viel besser, ob es einen Nachfolger gibt oder die Sendung „stirbt“.
    Im ersten Fall hat der Nachfolger noch Luft nach oben, im zweiten Fall hält sich das Bedauern in Grenzen. As simple as that…

  11. @Stefan:
    Die Beteiligten aber haben sich nun einmal dafür entschieden, es so zu machen. Daraus sollte man nicht ableiten, sie hätten keine Ideen gehabt. Sie werden ihre Gründe gehabt haben. Und immerhin haben sie mit ihrer Art, die Sendung zu fahren, bis zuletzt Erfolg beim Publikum gehabt.
    Das sollte man anerkennen.

    Übrigens finde ich den Vergleich zu „TV Total“ etwas schief. „Wetten, dass“ läuft live über drei Stunden – und zwar, trotz Proben, mit sehr vielen Unwägbarkeiten. Das ist eine enorme Strecke. Da sollten sie einen Moderator nicht mit zu vielen Drehbuch-Einfällen strapazieren, und seien sie noch so süß.

  12. Wie langweilig die Show wirklich sein könnte wurde einem doch in Erinnerung gerufen, als man den alten Ausschnitt aus einer Show mit Lippert sah ;)
    Ich denke, Wetten dass hat noch genug Potential und vielleicht kann ein neuer Moderator (Jauch?) dieses ausschöpfen…

    Bleiben wir optimistisch!

  13. Was könnte man denn mit Iris Berben auf dem Sofa so tun?

    Wie auch immer, ich glaube eher, dass der kontinuierliche Erfolg von „Wetten Dass“ aus der Berechenbarkeit der Show bestand, weniger aus Überrschungen. Die werden hier ja generell (allzu?) hoch gehandelt. Um konsensfähige Formate zu machen, braucht man, glaube ich, relativ feste Rituale. Der häufig vorgebrachte Lagerfeuer-Vergleich beschreibt „Wetten Dass“ sehr gut. Da gibt es Überraschungen auch nur in einem sehr begrenzten Rahmen und wenn’s hoch kommt, holt einer seine Gitarre raus.

    Die gestrige Show fand ich sehr gelungen, was vor allem an der Gästeauswahl und der Entspanntheit aller lag. (Mir ist auch erstmals aufgefallen, wie bewundernswert gut die Bildregie arbeitet. Wenn jemand z.B. unvermittelt angesprochen wird, hat ihn Kamera sofort groß. Wie machen die das?)

    Am besten war aber dieser dekonstruktivistische Countdown, in dem das Warm-Up gezeigt wurde. Könnte es sein, dass sowohl Gottschalk als auch Hunziker irreal-herzensgute Menschen sind?

  14. „… Thomas Gottschalk ist ein Moderator, der am besten ist, wenn unvorhergesehene Dinge passieren — und die Verantwortlichen lassen seine letzte Sendung zu Ende gehen, ohne dass irgendetwas für ihn Unvorhergesehenes passiert? … “
    .
    Eben.
    Lieblos. Einfallslos. Rücksichtslos.

    Die Sendung war ein Rausschmiss, Gottschalks Letzte Wette sah aus wie aus den 80ern gebeamt.

    Und Teubners Planungsträume haben Koop Partner ORF und SF nicht erreicht – lt. Flurfunk sind die Samstage bei beiden Sendern für 2012 bereits vergeben.-

  15. Beim Abschied musste ich zwangsläufig an den von 9live denken. Obwohl diese wesentlich mehr Aufwand reingesteckt hatten, bevor sie abtraten, wirkte das was Gottschalk und sein Team taten auf mich deutlich würdiger.

    Allerdings muss ich zustimmen: Während der Sendung hätte man noch etwas rausholen könne. Jauch hat dem Schmidt in seiner letzten Sendung auch das Wasser gebracht, warum ist Schmidt dann nicht in Silberanzug und Rollschuhen schnell durch die Halle gefahren?

  16. Komisch.
    Ich sehe das genauso, allerdings nicht nur in dieser letzten Sendung. Auch nicht in den letzten Sendungen davor.
    Sondern seit 20 Jahren schon!

    Seit 20 Jahren frage ich mich, wann denn irgendetwas mal passiert. Irgendetwas.

    Ja, ab und zu gab es mal eine Sendung, in der für 20-30 Sekunden oder aber – und das viel eher – nur für einen kurzen Augenblick etwas passierte. Ein Sekunden-Highlight in über 2 Stunden. Und schon war die Sendung der Knaller wieder einmal.

    Ich habe das nie verstanden.

  17. @Theo: „Daraus sollte man nicht ableiten, sie hätten keine Ideen gehabt.“

    Doch, denn genau das ist in meinen Augen das große Problem des deutschen Fernsehens im allgemeinen und von ARD/ZDF im besonderen. Das zeigt sich unter anderem bei genau solchen Dingen.

    Während der „Countdown“-Show im Vorabendprogramm hatte ich wieder einmal das Gefühl, daß man beim ZDF irgendwie ziemlich „satt“ zu sein scheint und evtl. gar nicht mehr so richtig mitbekommt, wie sich die Medienwelt um einen herum entwickelt.

    Irgendwie scheint man dort nicht verstanden zu haben, daß Sendungen wie „Wetten dass…?“ und „Traumschiff“ nicht unbedingt aufgrund ihrer „Qualität“ ein so großes Publikum haben, sondern u.a. deswegen, weil sie aus der alten ÖR-Monopolära vor 1984 stammen, einfach „bekannt“ sind und in gewisser Weise „schon immer da waren“. Einen Status, den sich neue Formate erstmal hart erarbeiten müssen und es oftmals nicht schaffen.

    Wenn wir schon beim Thema sind: Seit dem Wechsel des Regisseurs vor ein paar Jahren haben meiner Ansicht nach die Fehler in der Bildregie irgendwie zugenommen. Mir sind schon mehrfach Szenen aufgefallen, wo die Regie das Künststück hinbekommen hat, eine Kameraperspektive zu wählen, wo man eben *nicht* mitbekommt, was aktuell eigentlich geschieht (Bsp: Der Messerwerfer vor einiger Zeit). Gestern abend z.B. bei einem „Kuß“ zu sehen, wo aus einer nicht optimalen Perspektive (Blickwinkel) in eine andere umgeschnitten wurde. Oder die Sache mit Lagerfelds Hose, die von den Gästen bestaunt wurde, aber im Fernsehen nicht als Großaufnahme zu sehen war…

    Na ja… was soll´s… überhaupt nicht nachvollziehbar ist es meiner Ansicht nach auch, daß das ZDF die Nachfolgefrage bis zum heutigen Tage nicht klären konnte. Aber ich vermute mal, daß man dort auf eine rasche Gottschalk-Rückkehr nach kurzem ARD-Intermezzo hofft.

  18. Huch!?

    Nur zur Klarstellung: Ich bin der „Christian“ aus Posting 21 und *nicht* identisch mit dem aus #18. Na ja, kein Wunder bei einem der beliebtesten männlichen Vornamen der frühen 80er…

    Aber das paßt ja zu Wetten dass…, das auch genau aus dieser Zeit stammt… ;)

  19. @hmpf:
    „Seit 20 Jahren frage ich mich, wann denn irgendetwas mal passiert. Irgendetwas.“
    Hättest du mal heute vor einem Jahr eingeschaltet…

  20. Was mir an dem „Medienjournalismus“ des Herrn Niggemeier mißfällt, ist das folgende Mißverhältnis:

    für die Analyse diverser Medienereignisse wird deutlich (!) mehr Gehirnschmalz aufgewendet als bei deren Fabrizierung. Passion trifft auf Lieblosigkeit, compassion auf Routine. Das ermüdet auf die Dauer.

    Natürlich kann man diese Schieflage nicht Herrn Niggemeier zum Vorwurf machen…

  21. @FF, #25:

    „für die Analyse diverser Medienereignisse wird deutlich (!) mehr Gehirnschmalz aufgewendet als bei deren Fabrizierung“

    Ich kenne (noch) keinen namhaften Film-/Fernseh-Kritiker mit einer solchen Hybris.

  22. @Frank: „Jauch hat dem Schmidt in seiner letzten Sendung auch das Wasser gebracht, warum ist Schmidt dann nicht in Silberanzug und Rollschuhen schnell durch die Halle gefahren?“

    Dass Schmidt nicht da war, hat mich allerdings auch verwundert. Gottschalk, Jauch, Schmidt – Sind die 3 nicht alle befreundet? Das hätte lustig werden können.

    Nunja, den besten Satz des Abends hat Jessica/Jennifer Biel rausgehauen, der doch ganz gut beschreibt, worum es bei „Wetten, dass…“ die letzten Jahre ging: „Ich dachte, ich bin hier, um über meinen Film zu sprechen?“. Ich weiß nicht, ob sie wirklich eine gute Schauspielerin ist, gestern Abend zumindest hat sie nicht mal so getan, als hätte sie Bock auf die Show.

    Aber ich habe auch auf den Moment gewartet, in dem endlich die riesen Überraschung kommt. Und am Ende dann wieder nur komisch zusammengeschnittene Ausschnitte?? Wenn es wenigstens Abschiedsgrüße z.b. von internationalen Stars (oder warum nicht auch von der Kanzlerin?) gewesen wären? Mit dem Stichwort „Wetten, dass…?“ kriegen die doch zu allem Zugang. Aber das war nun wirklich nix, ZDF.

  23. doch es ist was passiert: Die so genannten Medien können schreiben, dass Jauch Nachfolger werden könnte. Es darf also nichts Tolles, nichts Atemberaubendes, gut Inszeniertes passieren, sonst kommen die Medien-Hirne nicht mehr mit.

  24. @theo

    Nein, schaue nicht seit 20 Jahren jede Sendung, aber hin und wieder halt. Wirkliche Alternativen gibt nämlich nicht. Kein Sender traut sich. Hat man dann nichts vor am Samstagabend, dann bleibt man dort schon mal hängen.
    Davon abgesehen stolpere ich Montags regelmässig über eine Zusammenfassung der sogenannten Highlights im ZDF, die ich aus Neugierde dann schon schaue. Tja, und da frage ich mich halt jedes mal, was die Leute daran fasziniert.

  25. Sehe ich genauso wie Sie, Herr Niggemeier. Ich hab die ganze Zeit darauf gewartet, dass irgendetwas passiert – dass irgendjemand unerwartet auftaucht, dass Promis wenigstens in Zusammenschnitten grüßen – oder ihre lustigsten Erlebnisse mit Gottschalk erzählen. IRGENDWAS! Aber … bis auf die Crosspromotion … nichts. Das war vielleicht alles langweilig! Als Hunziker dann ihr Abschiedspaket überreicht hat, fühlte man sich wie bei der Firmenfeier in der angemieteten Riesenhalle, wo jeder peinlich berührt wegzusehen versucht… Einfach nur traurig. Nicht dass ich riesen Gottschalk-Fan wäre, aber irgendwie hätte man ihm zum Abschied doch ein wenig mehr gewünscht.

  26. Nur mal ein paar spontane Ideen, wie man den gestrigen Abend noch etwas hätte aufwerten können:

    1.) Als Anspielung auf das ganze Hin-und-her um Hape Kerkeling hätte man den Einspieler „The Kerkeling Impact“ aus der ZDF-Neo-Sendung „NeoParadise“ mit Joko und Klaas recyclen und auch dem „Wetten dass…?“-Publikum präsentieren können. Siehe http://www.youtube.com/watch?v=zptiwkiVPYQ

    2.) Harald Schmidt hätte einen Einspieler aus seinem Kölner Late-Night-Studio produzieren können, in dem er Thommy zum Abschied alles Gute wünscht. Mittendrin wäre er aus dem Bild rausmarschiert und plötzlich leibhaftig in Friedrichshafen aufgetaucht um Thomas einen „original schwäbischen Geschenkkorb“ zu überreichen. Wenn er keine Lust gehabt hätte, auf der Wettcouch zu sitzen, hätte er sich genausoschnell wieder verabschieden können („Mein Bus fährt gleich!“)

    3.) Man hätte das Team von Switch Reloaded bitten können, einen Einspieler zu produzieren, in dem verschiedene „Prominente“ ihren Kommentar zum Gottschalk-Abschied abgeben (z.B. Merkel: „Gottschalk ist alternativlos“ oder Guttenberg: „Ich übernehm die Sendung – Ich komm auch aus Franken, wohne im Moment in den USA und hab Zeit für den Job“).

    4.) Alle wollen, das Gottschalk weitermacht, aber er will nicht. Also braucht man einen Ersatz-Gottschalk! Dafür hätte man Bernhard Hoecker oder Ingolf Lück als Gottschalk verkleidet „einschmuggeln“ können.

    5.) Wenn die ZDF-Führungsriege auf Zack wäre und „Verstehen Sie Spaß?“ noch den alten Biß wie früher hätte, hätte man den ZDF-Intendanten verkünden lassen können, daß aufgrund einer vergessenen 30 Jahre alten Vertragsklausel zukünftig wieder Frank Elstner die Moderation von „Wetten dass…?“ übernimmt. Nach 5 Minuten hätte man das dann als Streich der „Verstecken Kamera“ auflösen können.

    Soweit (m)ein spontanes Brainstorming. Eine professionelle Redaktion sollte eigentlich noch mehr und noch bessere Ideen haben…

  27. Christian A.:

    Ich hoffe, Sie verkraften es, dass man Sie mit all ihren Ideen nicht in den Stab dieser Sendung berufen hat. Gestern haben wir in der Kneipe mal wieder Fußball geschaut und kräftig über diesen oder jenen Spieler geschimpft und wie leicht es doch gewesen wäre, den Ball anders zu spielen. Tja. Aber wir werden dennoch nicht aufgestellt, was für ein Jammer.

    ;-)

    Wäre es eigentlich denkbar gewesen, die Mainzelmännchen und/oder andere an der Sendung Beteiligte zu fragen, warum die Show so und nicht anders gelaufen ist? Ich meine: fragen, bevor man schreibt, dass die keine Ideen haben?

  28. @ theo:

    Was heißt Hybris? Es ist doch offensichtlich, daß sich etwa ein Herr Niggemeier mehr Gedanken über ein adäquates Finale von „Wetten dass“ gemacht hat als die zuständige ZDF-Redaktion aka „Dienst nach Vorschrift“.

    Oder sehen Sie das anders?

  29. FF:
    Für mich ist offensichtlich, dass Sie sich ihre Meinung bereits gebildet haben. Das ist Ihr gutes Recht. Wenn Sie meinen, Sie hätten alle notwendigen Informationen, um die Denkleistung anderer Menschen beurteilen zu können, ist das ihre Entscheidung.
    Wollen wir aber bitte nicht vergessen, dass dieser „Dienst nach Vorschrift“ ;-) 20 Jahre lang die höchste Einschaltquote hatte… – auch wenn der ein oder andere Publizistikstudent oder anspruchsvoller Blog-Leser diese Show zweifellos wesentlich kreativer gestaltet hätte.

  30. […] Damit hat er natür­lich vol­lkom­men recht, der Herr Nigge­meier. Und ich frage mich seit Jahren, ob man in den Redak­tio­nen deutscher Shows nicht mal Tab­ula Rasa machen sollte, so wenig wie man sich dort traut. Mit dem Rauchen hat er schon vor 20 Jahren aufge­hört. Wenn ich ihm Whiskey kaufe, trinkt ihm den meine Mut­ter weg. Was Schoko­lade angeht, isst er am lieb­sten Rit­ter Sport Voll-Nuss, die zu schenken jetzt nicht so wirk­lich den Charak­ter eines liebevoll aus­ge­suchten Wei­h­nacht­spräsents hätte. […]

  31. Sie haben ihm halt die gleiche Ehre erwiesen wie damals Hajo Kuhlenkampff. Nix Besonderes.

    Ich hab mein letztes Wetten, dass…? vor 20 Jahren gesehen und ehrlich gesagt habe ich nicht das Gefühl, was verpasst zu haben.

    Denn selbst die tollen Momente waren in den bisweilen dreieinhalb Stunden dauernden Sendungen so weit voneinander gestreut, dass es für mich das Einschalten nicht mehr gerechtfertigt hat.

    Sprich selbst wenn sie sich beim ZDF was hätten einfallen lassen es hätte die Aufmerksamkeit des jüngeren Publikums eh nicht gefesselt (und damit meine nicht die unter 18 die nur wegen Teenie-Idoen einschalteten).

    Von daher ist diese Sendung zielgruppengerecht für einen Sender, der Programm für Leute 65+ macht.

  32. @ theo

    Selbstverständlich habe ich „alle notwendigen Informationen, um [Gott und die Welt] zu beurteilen“. Ich vergesse nichts. Ich bin das Zentrum des Wissens!

    Im Ernst: ich sehe das Ergebnis und gähne. Ob ich selber kreativer bin/wäre, spielt dabei keine Rolle.

    Apropos: kein Ornithologe muß fliegen können. Respektive die „Denkleistung“ aller Vögel kennen.

  33. Hallo,
    danke für den gelungenen Beitrag. Ich sehe das ähnlich auch wenn ich in meinem Blog nicht ganz so ausführlich darauf eingehe.
    Gruß,
    Daniel

  34. Früher war nicht alles besser. Früher hat man, wenn einem eine Fernsehsendung nicht gefallen hat, mit seinem Arbeitskollegen darüber geschimpft, das war es dann.

    Heute ist das… anders.

    Heute glauben irre viele Leute, die Welt mit ihren Werturteilen beglücken und beeindrucken zu müssen. Okay, niemand muss das lesen. Andererseits: ich finde es immer wieder erstaunlich, wie leicht vielen dieser Web-Autoren doch ein harsches Urteil über die Leistung Anderer gelingt.

    Vom Niveau her ist das – leider – häufig unter dem, was sie selbst an anderen bemängeln.

    Daniel, Sie sollten mal über ein Rechtschreibprogramm nachdenken, wenn es denn in ihrem Blogbeitrag keine Flüchtigkeitsfehler gewesen sind.

    „Minderleister“… Junge, Junge, was reiten Sie für ein hohes Ross. Kann einem ja schon beim Zuschauen richtig schwindlig werden.

  35. @theo

    Andererseits: ich finde es immer wieder erstaunlich, wie leicht vielen dieser Web-Autoren doch ein harsches Urteil über die Leistung Anderer gelingt.

    Es ist sogar alles noch viel schlimmer!
    Diese ‚Web-Autoren‘ loben sogar die Leistung Anderer, während den Sender-Verantworlichen diese komplett am Allerwertesten vorbei geht:
    http://www.fernsehlexikon.de/8796/ab-in-die-klapse/
    Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

  36. Gunnar, wenn Sie nun aus „vielen dieser Web-Autoren“ lieber „diese Web-Autoren“ machen wollen, ist das ihre ganz eigene kreative Leistung.

  37. Einen kleinen Vorgeschmack auf personelle Alternativen lieferte der deutsche Medienjournalist und Blogger Stefan Niggemeier in seinem Live-Ticker auf Spiegel.de: „Gottschalk erklärt einem Jungen aus dem Publikum, dass jeder diese Sendung moderieren könne und beweist dabei das Gegenteil. Man mache dabei testweise kurz die Augen zu und denke sich Johannes B. Kerner an diese Stelle. Brrrr.“

    http://www.express.de/promi-show/-wetten–dass—–so-bewerten-die-medien-thommys-letzten-auftritt,2186,11259914.html

  38. Herr Niggemeier, haben Sie mal drüber nachgedacht, ob es nicht so sein könnte, dass man jetzt ein Jahr „überbrückt“ und dann ist Gottschalk wieder da und geht in seine dritte Amtszeit als Wetten dass…-Moderator? Diese unglückliche Nachfolger-Suche, dieses routinierte Wegmoderieren und manches andere lassen für mich eigentlich nur den Schluss zu, dass Gottschalk das Jahr seit dem Unfall genutzt hat, um seine eigene glanzvolle Rückkehr Ende nächsten Jahres vorzubereiten. Und sein Sender hilft ihm bereitwillig. Würde doch viele Probleme für alle Beteiligten lösen. Ist das so abwegig?

  39. Es ist doch schnurz, ob die Redaktion sich was gedacht hat, und wenn ja, was. Wenn am Ende eine langweilige Show herauskommt, dann hat die Redaktion keinen guten Job gemacht.

  40. […] stefan-niggemeier.de: Es ist nichts passiert Die letzte Gottschalk-Ausgabe von „Wetten dass?“ war bezeichnend für das Problem, das die Sendung seit längerem hat: Es ist nichts in ihr passiert. […]

  41. Es ist gut, dass es vorbei ist.
    Ein Vierteljahrhundert lang Gottschalk dabei zuzuschauen, wie er in affigen Anzügen Altherrenwitze reißt und Frauen begrabbelt ist wirklich mehr als genug.

  42. Es passiert nichts, weil sonst noch etwas „falsches“ passieren könnte. Am Ende steht die TV-Show gewordene Bedenkenträgerhaltung: lieber still halten als womöglich Aufsehen erregen. Daran krankt das gesamte TV-Unterhaltung: Bevor man etwas riskiert, macht man lieber nichts.
    Weil man es nicht erklären könnte, weil der Kompass fehlt, zu sagen: Wir haben das gemacht und es war doof, aber wir hatten unsere Gründe und dachten es wird gut. Wenn man aber von Anfang an gar nicht weiß, was gut und was schlecht ist und wie man was gutes machen kann, macht man lieber nix. .

  43. @Claus, #47:

    Die Redaktion hat dann einen guten Job gemacht, wenn sie den Geschmack des Publikums getroffen hat. Und das hat sie in den zurückliegenden 20 und mehr Jahren ja deutlich bewiesen. Dass man Ihren Geschmack oder den mancher Kritiker nicht berücksichtigt hat, ist bedauerlich, aber – um es mit ihren Worten zu sagen: schnurz.

  44. @LV

    Genau.

    Ich hab es mir früher nicht angesehen, weil es mir zu doof, zu spießig und zu langweilig war. Und es ist heute noch genauso. Brave Promis, die ihre Filme vorstellen, Gottschalk tut keinem weh, überflüssige Saalwetten und super Showacts mit playback, die man schon eine Million mal auf MTV gesehen hat.
    Es gibt bestimmt Schlimmeres, aber ich würde im Leben nicht aus falsch verstandener Nostalgie auf die Idee kommen, daß alles toll zu finden.

  45. Randgeschichte um den Unfall von Samuel Koch: hier der Vorspann aus einem „Spiegel Online“ Artikel vom 06.12.2010: „Unfall? Welcher Unfall? Die Boulevardzeitung „Österreich“ hielt „Wetten, dass..?“ für so vorhersehbar, dass sie den Bericht schon vor der Sendung fertig hatte: „So rockte Robbie Gottschalk“ stand auf der Titelseite – doch die Show wurde abgebrochen, bevor Take That hätten auftreten sollen.“
    Mit dieser Geschichte ist doch alles über die Sendung gesagt!

  46. @Birgit:

    Wenn bei allen „kalt geschriebenen“ Kritiken daraus auf die Qualität von Aufführungen geschlossen werden könnte, hätten Sie vielleicht Recht. In diesem Fall ist ihre Argumentation nicht mal hilfsweise schlüssig.

  47. @51 Theo: Nun, wenigstens für die letzte Show hätte man sich doch etwas einfallen lassen können, oder?

  48. 57:
    Warum? Um Claus einen Gefallen zu tun? Es ist ja in Ordnung, wenn man der Ansicht ist, da hätte man mehr Gedöns machen sollen (und ich wette, dann hätten sich wieder viele die Finger wundgeschrieben, das ZDF und Gottschalk feierten sich selbst).

    Aber ist es nicht etwas vermessen, Leuten mit anderer Ansicht intellektuelle Harmlosigkeit attestieren zu wollen?

  49. @theo: Ihre Verbissenheit in der Sache ist aber schon ein bisschen merkwürdig. Wenn man die Qualität von „Wetten dass“ allein an der Quote messen wollte, wie Sie es tun, müsste man zu dem Ergebnis kommen, dass sie über die Jahre deutlich schlechter geworden ist.

    Aus den knapp 15 Millionen, die dann doch noch einmal zur Abschiedssendung von Gottschalk eingeschaltet haben, kann man sicher nicht schließen, dass die letzte Sendung genau richtig war, wie sie war. Die Leute wollten einfach zugucken, wie er sich verabschiedet. Ob sie es dann gut fanden, wie es war, oder ob sie enttäuscht waren und vor allem dran geblieben sind, weil sie bis zum Schluss hofften, dass noch etwas Besonderes passiert — wir wissen es beide nicht.

    Anders gesagt:

    Warum? Um Claus einen Gefallen zu tun?

    Natürlich darum! Und nicht nur Claus.

  50. @ theo:

    Herr Koll, ich finde es ja löblich, daß Sie hier halb-inkognito eine Lanze für Ihren Arbeitgeber zu brechen versuchen.

    Nur sollten Sie vielleicht Ihre posts etwas variieren. Ein- und dasselbe Argument wird nicht besser, wenn man es zigmal aufgießt. Das ist wie bei Teebeuteln, you know? Man merkt einfach, daß Inneres, Medien und Kultur nicht so Ihre Dinger sind.

    Aber sonst: Respekt und weiter so. Dranbleiben!

    (PS.: Zur Sicherheit: kleiner Scherz)

  51. Stefan:

    Nur weil ich mich hier öfter mit einer anderen Meinung melde, ist das „verbissen“?

    Ansonsten wissen Sie selbst doch ganz genau, dass die Konkurrenz zu „Wetten, dass“ in den vergangenen Jahren deutlich härter geworden ist. Das nochmal zur Quote, die ich auch nur deswegen stets ins Feld geführt habe, weil einige gerne von einem Auslaufmodell reden.

    Und weil die anhaltend gute bis sehr gute Quote auf Dauer gesehen ein Indikator dafür ist, dass viele Zuschauer die Sendung so, wie sie war, offensichtlich gut fanden.

    (Disclaimer: Ich bin übrigens kein „Wetten, dass“-Fan. Das war auch selten meine Sendung.)

    Mir geht es darum, wie wir hier miteinander umgehen. Und wenn ich den Eindruck habe, dass es nicht fair zugeht, schreibe ich wohl öfter.
    Es ist ja nicht so, dass Stefan Niggemeier nur geschrieben hat: mir gefällt die Sendung nicht. Sondern dass er anderen Leuten Ideenlosigkeit unterstellt. Sie (und einige andere hier) unterstellen anderen Leuten Denkfaulheit und sind selbst offenbar zu faul, einfach mal beim ZDF oder anderen Beteiligten nachzufragen, bevor Sie etwas schreiben. Das hätten Sie selbst vermutlich bei anderen Journalisten bemängelt.

    Es ist auch nicht nur polemisch, sondern unfair, z.B. Manfred Teubner zu unterstellen, er sei wohl schon im Vorruhestand – nur weil der Kritiker Stefan Niggemeier einen anderen Show-Verlauf besser gefunden hätte.

    Vielleicht war es sogar der ausdrückliche Wunsch von Thomas Gottschalk, die letzte Sendung möglichst von Abschieds-Tralala frei zu halten. Ich weiß das nicht. Auch diesen Punkt hätte man ja klären können, bevor man anderen Leuten ans Bein pinkelt. Schnelle Fernsehkritiken sind selten die besseren.

  52. @FF:

    Sie meinen, wenn immer wieder Leute ihren Teebeutel mit ein und dem gleichem Geschmack (Niggemeier-Mischung) aufbrühen, wird es aromatischer?

    Ihre Kompetenzkompetenz in Sachen Inneres, Medien, Kultur sei Ihnen unbenommen.

  53. @ theo:

    Ein schlechtes Beispiel – wenn es denn eins wäre – darf kein Vorbild sein, Herr Koll.

    Und erst recht keine Ausrede.

    Danke.

  54. @Christian A. (und theo)

    Christian, danke für die schönen Vorschläge. Bei der Vorstellung Ihrer Ideen habe ich breit gegrinst und mir gewünscht, etwas in der Art *wäre* passiert. Und es wäre tatsächlich möglich und mit geringem Aufwand umzusetzen gewesen. Schade drum…

    theo, was haben Sie denn gegen humorvolle Beiträge a’la „was hätte sein können“? Und warum müssen Sie Ihre Kritik so beleidigend – zumindest aber stichelnd – verfassen? Können Sie sich nicht höflich ausdrücken? Oder musste da was abreagiert werden?

  55. Da bin ich ganz bei Ihnen, FF (Fix und Foxi, Fonky Familiy? Füllfaktor, Fleischereifachgeschäft, freiwillige Feuerwehr? Freikirchenforschung, Flipflop?)

    ;-)

  56. @Earonn:

    Der Ausdruck „humorvolle Beiträge“ scheint mir ebenso eine Frage der Perspektive wie „beleidigend“.

    Nein, da musste nichts abreagiert werden. Vielleicht ist es auch sinnvoller, seine Meinung zwei, drei Mal zu schreiben und ansonsten nur zuzuschauen, wie allein durch Masse die Niggemeiersche Ansicht – nicht gerade variantenreich – bestärkt wird.

    Ich denk mal darüber nach.

    Wobei ich, um ehrlich zu sein, fest damit gerechnet hatte, dass bald auch noch die Poster auftauchen, die stolz verkünden, kein Fernsehgerät zu haben. Und Peter hat noch nicht gegen die Gebühren gewettert.
    Da habe ich mich wohl geirrt. Nix bliev, wie et is.

    ;-)

  57. Gottschalk ist 61, der Altersdurchschnitt der ZDF-Zuschauer ist 61. Denen wird Gottschalk mit seiner verlässlichen Art wieder eine große Freude gemacht haben. Bisschen zotig, bisschen gekalauert. Passt wie Arsch auf Eimer. Stefan Raab (45), Stefan Niggemeier (41). Hm hm hm…

  58. An der Sichtweise von theo ist schon was dran. Manche Ideen hier sind schon ganz gut gemeint. Aber ob der ZDF-Zuschauer das lieber gesehen hätte? Ich fand die Sendung unterhaltsam wie sie war. Also war sie für mich perfekt. Auch ohne weitere Promis, Gags und Kram.

  59. wetten dass ist deutlich erkennbar eine sendung aus den 80ern für publikum, das ebenso aus den 80ern stammt und keinen bock auf die 2010er hat.
    aufgrund dessen ist die produktion der letzten sendung (wie die aller sendungen zuvor) nur konsequent. bloss keinen zuschauer überfordern, bloss den charakter von wetten dass erhalten (da geistert wahrscheinlich noch das wort „familienunterhaltung“ durch die redakteurbüros), nichts verändern.
    bei wetten dass wäre ich wirklich einmal daran interessiert, wie sich das tv-publikum zusammensetzt. abseits dieser ominösen 5000 auserwählten testgucker.
    so etwas schaut doch niemand mehr (hängen wir uns mal weit aus dem fenster) unter 50. und das hat seinen grund.

    es ist auch völlig wurscht, wie die sich bei der suche nach einem nachfolger anstellen. die großen namen haben abgesagt. die sendung baute zuletzt nur noch auf gottschalk und wird nach seinem weggang jetzt zusammenfallen wie ein kartenhaus.

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