RTL-Rentner Hans Meiser schreibt ein Buch, „über die Geschichte des Fernsehens — wie es hätte sein sollen und was daraus geworden ist.“ Schöne Sache. Ich bin mir nur nicht sicher, ob seine größte Stärke ist, Soll und Ist voneinander zu unterscheiden.
Der Nachrichtenagentur dpa sagte Meiser jetzt über seine frühere Talkshow:
Rückblickend sei (…) auch bei „Hans Meiser“ nicht alles optimal gewesen: „Natürlich schäme ich mich für die ein oder andere Sendung, einige würde ich heute nicht mehr machen.“ Aber: „Keiner meiner Gäste war gefaked.“
Bis auf die in den Fake-Sendungen, meint er vermutlich.
[via turi2]
Einer der Vorteile eines Blogs gegenüber anderen Medien könnte sein, dass man dort, wenn nichts passiert, auch nichts schreiben muss. KÖNNTE.
Es geht sogar soweit, dass man nichts schreiben muss, selbst wenn etwas passiert!
Ich mag aufgedeckte (heuchlerische) Widersprüche…
Der Eintrag hat sich schon für den Hinweis auf den 12 Jahre alten Artikel gelohnt, der sich aus heutiger Sicht doch sehr amüsant liest.
jonathan hart: Seh ich das recht, Sie beklagen sich, dass Beiträge hier erscheinen? #firstworldproblems
P, Sie haben in der Hektik Ihrem Idol nacheifern zu wollen vergessen, ein „wirklich?“ oder „echt?“ der gespielten Frage anzuhängen. Keine Ursache.
Die schärfsten Kritiker der Elche, waren früher selber welche…
Ob sich Herr Meiser auch mit Jörg Pilawa und Martin Hoffmann zur gemütlichen Pokerrunde trifft, nebenbei erörternd, wie das Fernsehprogramm nur auf so niedriges Niveau absinken konnte…
Vor allen Dingen war Hans Meiser echt. Echt?
„Es ist nicht in Ordnung, wenn ein echter Moderator plötzlich in einer Talkshow mit nicht echten Gästen steht.“
1. Ha ha ha
2. War das damals wirklich so? Haben Produzenten so gedacht? Ich hatte nie das Gefühl, das die Gäste in diesen ganzen Talkshows jemals „echt“ gewesen sind…
Aber echt sehr intressant, wie Vorraussehend der Artikel damals gewesen ist.
Was? Meiser hat nur fünf verschiedene Sendungen moderiert? Ich dachte es seien mindestens ein Dutzend gewesen…
Hobelbruder, wie kommen Sie darauf, mein Satz sei der Versuch, einem „Idol“ nachzueifern? Das ist keine rhetorische Frage, bitte verraten Sie es mir, ich kann das nämlich wirklich nicht nachvollziehen.
Ich gestehe jedem zu, dass er das eine oder andere vergisst.
Falls jemand gerade ein Buch zu seiner Vergangenheit schreibt, so erwarte ich jedoch auch, dass er sich mit dieser auseinandersetzt, sich besser erinnert und Erinnerungslücken schließt.
das deutsche fernsehen verweigert ja seit gut 30 jahren ironie oder kunst, mut oder eigene neue ideen, camp oder kritik, da ist es schon lustig, dass ex-tv-ler sich im nachhinein zu kunstfiguren stilisieren, die aus technischen mängeln damals erst jetzt die zeit finden, wie ein fisch in den garten eden der ewigen unschuld zu springen.
man sieht also, noch nicht mal monty python wurde verstanden.
Hans Meiser hat vor Jahren mal in einem Interview über seine Show gesagt: „Ich habe immer gesagt ich lass mich nicht verbiegen. Irgendwannn habe ich dann gemerkt, ich hab mich aber doch verbiegen lassen.“
Diese Selbstkritik ist mehr als man von 99,9% aller anderen Fersehschaffenden und/oder Journalisten je zu hören bekommt, von daher glaube ich nicht dass Meiser diese plumbe Häme verdient hat.
@daniel
das nennt der fernsehmacher
‚déformation professionelle‘
was ernst klingt, ist eher als nebelwerfer gemeint.
später wurde glaub‘ ich gerne daraus:
‚du, also auf der metaebene, du da…‘
Die Fake-Gäste geben immerhin Auskunft darüber, wie die Idealvorstellungen der Macher aussehen.
Eisernes Talk-Show-Gesetz: Jedes durchschnittliche Katzenblog ist authentischer als eine Talk Show im deutschen Fernsehen!
(auch das sollte einmal gesagt worden sein)
oder katzenblog-gesetz?
buch empfehlung
markus metz
georg seeßlen
blödmaschinen
die fabrikation der stupidität
ca. 800 seiten
edition suhrkamp
25.70