Es heißt ja, am Ende des Prozesses gegen Jörg Kachelmann seien wir so schlau wie zuvor, und auf „Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel trifft das sicher zu.
Im März 2010, nur Tage nach der Verhaftung Kachelmanns, schrieb sie in ihrer wöchentlichen Fotobetrachtung:
Seit zehn Tagen kann man in Deutschland erleben, warum Frauen, denen Gewalt angetan wurde, oft lieber schweigen, als zur Polizei zu gehen.
In dieser Woche, nach dem Freispruch, schrieb sie an gleicher Stelle:
Der Kachelmann-Prozess wird viele Frauen abschrecken, erzwungene Sexualität in einer Beziehung, wie immer sie geartet ist, anzuzeigen.
Ich halte das für schlicht dahinbehauptet. Am Fall Kachelmann ist ungefähr alles besonders: seine Prominenz, die Vielzahl der mehr oder weniger gleichzeitigen Beziehungen, die sexuellen Spielarten, die Lügen der Frau, die ihn anzeigte, die groteske Aufmerksamkeit der Medien.
Warum sollte dieser Prozess mehr Vergewaltigungsopfer davor abschrecken, zur Polizei zu gehen, als, sagen wir, all die Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, die behaupten, dieser Prozess würde Vergewaltigungsopfer davor abschrecken, zur Polizei zu gehen?
Im Grunde gibt es Frau Riekel mit ihrer doppelten Diagnose vor und nach dem Prozess ja auch zu: dass die Hemmschwelle für Opfer hoch, zu hoch ist, ganz unabhängig von dem Kachelmann-Prozess. Dass sie und ihre Zeitschrift unermüdlich behauptet, der Prozess habe solche Auswirkungen, ist bloß der Versuch, der eigenen Berichterstattung, dem unstillbaren Interesse an allen Details des Privatlebens des Beschuldigten, eine gesellschaftliche Relevanz und Legitimation zu geben.
Es gelingt ihr nicht gut. Riekel schreibt:
Denn in diesem Prozess ging es um den intimsten Bereich zwischen Mann und Frau, um Sexualität und die schwierige Frage, wann sie noch erwünscht und wann schon erzwungen ist.
Nein. Es ging in diesem Prozess nicht um unterschiedliche Interpretationen desselben Geschehens. Es ging um zwei grundsätzlich unterschiedlich behauptete Abläufe.
Riekel weiter:
2010 wurden 7724 Fälle von sexuellen Übergriffen angezeigt. Nach einer Studie hat jede vierte Frau mindestens einmal in einer Partnerschaft Sex gegen ihren Willen erlebt. Offizielle Stellen gehen übrigens von einer Dunkelziffer aus, die 100-mal höher liegen soll.
Offenbar werden Frau Riekels Texte von niemandem gegengelesen, sonst hätte vielleicht jemand gemerkt, dass sie mit dieser Satzfolge behauptet, 2500 Prozent aller Frauen (100 mal 25 Prozent) hätten in einer Partnerschaft Sex gegen ihren Willen erlebt. Das kann selbst Frau Riekel nicht meinen.
Aber der Satz mit der Studie ist ohnehin falsch. Riekel meint sicher die „Repräsentative Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland“, die das Bundesfrauenministerium 2004 vorgelegt hat. Sie kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass:
mindestens jede vierte Frau (25%) im Alter von 16 bis 85 Jahren, die in einer Partnerschaft gelebt hat, körperliche (23%) oder — zum Teil zusätzlich — sexuelle (7%) Übergriffe durch einen Beziehungspartner ein- oder mehrmals erlebt hat.
Riekels Satz müsste also richtig lauten: „Nach einer Studie hat jede vierzehnte Frau mindestens einmal in einer Partnerschaft Sex gegen ihren Willen erlebt.“
Der Schluss von Riekels Kolumne ist erstaunlich:
Der Kachelmann-Prozess wird viele Frauen abschrecken, erzwungene Sexualität in einer Beziehung, wie immer sie geartet ist, anzuzeigen. Denn in einem Prozess wird ihr vielleicht nicht nur nicht geglaubt, sondern sie wird zur rachsüchtigen Täterin stigmatisiert. Man fragt sich nach diesem Prozess: Was mag für eine Frau schlimmer sein — eine Vergewaltigung oder der Spießrutenlauf danach?
Mal abgesehen davon, dass sie verschweigt, dass die Frau, die Kachelmann beschuldigt hat, durch ihr Verhalten erheblichen Anlass dazu gegeben hat, sie (zu Recht oder zu Unrecht) für eine rachsüchtige Täterin zu halten. Und mal abgesehen davon, dass in diesem Fall eben nicht klar ist, ob es überhaupt eine Vergewaltigung oder „erzwungenen Sex in einer Beziehung“ gegeben hat. Ein Spießrutenlauf soll schlimmer sein als eine Vergewaltigung?
Dass es für Opfer einer Vergewaltigung furchtbar ist, wenn ihnen nicht geglaubt wird oder sie noch diffamiert werden, steht außer Frage. Aber ist es nicht eine gefährliche Verharmlosung von Vergewaltigungen, sie für möglicherweise nicht so schlimm zu halten wie einen Spießrutenlauf?
PS: Fast elf Seiten widmet die „Bunte“ in ihrer am Freitag erschienenen „aktualisierten Ausgabe“ in gewohnter Einseitigkeit dem Prozess und zitiert dabei ausführlich aus der Urteilsverkündung. Dass das Gericht der „Bunten“ in eben dieser Urteilsverkündung vorwirft, „ohne Zweifel dem Ablauf der Hauptverhandlung geschadet“ zu haben ((Für alle, die die vergangenen Monate im Ausland verbracht haben: Die „Bunte“ hatte drei Zeuginnen bis zu 50.000 Euro dafür gezahlt, dass sie — noch vor ihren Aussagen vor Gericht — intime Details aus ihren Beziehungen zu Kachelmann verraten.)), dieses kleine Detail fand sie nicht erwähnenswert.
„Ein Spießrutenlauf soll schlimmer sein als eine Vergewaltigung?
Dass es für Opfer einer Vergewaltigung furchtbar ist, wenn ihnen nicht geglaubt wird oder sie noch diffamiert werden, steht außer Frage. Aber ist es nicht eine gefährliche Verharmlosung von Vergewaltigungen, sie für möglicherweise nicht so schlimm zu halten wie einen Spießrutenlauf?“
Puh. Das ist jetzt aber arg dünnes Eis.
Eigentlich hat mir der Artikel gefallen, aber diese Argumentation ist einigermaßen haarsträubend (um es vorsichtig auszudrücken).
In einem Prozess wird die Vergewaltigung wieder und wieder thematisiert, das heisst, das Opfer muss die Tat wieder und wieder durchleben. Das ist außerordentlich quälend.
Wenn dann noch der Zweifel an der Wahrheit der Anschuldigung ständig Thema ist (das muss bei so einem Prozess so sein), wird das Durchleben erst Recht zur Qual.
Das ist weder lustig noch eine zu vernachlässigende Kleinigkeit am Rande.
Was für ein schrecklicher Beitrag, Herr Niggemeier.
Beiträge wie dieser wird aufstrebende Frauen davon abhalten, Chefredakteurin von renommierten Klatschzeitschriften zu werden, und sich durch Heirat mit früheren Chefredakteuren von Nachrichtenmagazinen einen seriösen Anstrich zu geben.
Schweinerei sag ich! Frauenfeind!1!einseinself!
Ich glaube nicht, dass Frau Riekel und Herr Markwort verheiratet sind.
„..das heisst, das Opfer muss die Tat wieder und wieder durchleben.“
Meines Erachtens ist dies ein klassischer logischer Fehlschluss. Hier wird von „Opfer“ gesprochen, wo man erst von „mutmaßlichem“ Opfer sprechen kann. Das Gericht weiß noch nicht, ob es ein Opfer gibt oder nicht, darum ist es legitim, dass die mutmaßliche Vergewaltigung wieder und wieder thematisiert ist. Wenn Wahrheitsfindung nicht mehr vonstatten gehen kann und jede Frau alleine schon dadurch, dass sie einen mutmaßlichen Opferstatus einnimmt, zum Opfer wird, ja dann können wir die Pfeiler der deutschen Rechtsprechung gelinde gesagt gleich selber aus dem festverankerten Untergrund herausreißen.
„Offenbar werden Frau Riekels Texte von niemandem gegengelesen, sonst hätte vielleicht jemand gemerkt, dass sie mit dieser Satzfolge behauptet, 2500 Prozent aller Frauen (100 mal 25 Prozent) hätten in einer Partnerschaft Sex gegen ihren Willen erlebt.“
Hallo Herr Niggemeier,
ein guter Artikel, dem ich grundsätzlich zustimme. Bei der oben zitierten Aussage haben Sie aber vermutlich den falschen Bezugspunkt gewählt. Wenn Frau Riekel sagt, dass die Dunkelziffer 100 mal höher liege, dann bezieht sich das offensichtlich nicht auf die zuvor angegebenen 25 %, sondern darauf, dass 25 % der Frauen mindestens einmal (!) Sex gegen ihre Willen gehabt haben. Die Dunkelziffer läge damit bei 100 Mal.
@5.: Frau Riekel meint wahrscheinlich, dass die Dunkelziffer der angezeigten Straftaten 100 mal höher liegt. Was anderes hat wenig Sinn. Das steht da nicht so deutlich, aber Satzbau und Referenz ist ja schon so’ne Sache.
Die laut Riekel von „offiziellen Stellen“ vermutete 100mal höhere Dunkelziffer dürfte sich auf die 7724 Anzeigen beziehen, also geschätzte 772400 sexuelle Übergriffe in 2010, von denen nur 1% angezeigt wird.
@Stefan Niggemeier: Ich muss #1 beipflichten. Den letzten Absatz des Blogeintrags finde ich einigermaßen furchtbar.
Offensichtlich gibt es genügend Frauen, die sich eine Gerichtsverhandlung nicht antun möchten. Häufig ist die Gemengelage aus deren Sicht längst nicht so eindeutig: Sie empfinden eine Gerichtsverhandlung, in der sie mit dem Täter konfrontiert werden und ihn den Saal dann möglicherweise auch noch als freier Mann verlassen sehen, extrem belastend/demütigend. Nicht viele Frauen wollen sich einem solchen Prozess aussetzen, wenn kein gesicherter Erfolg am Ende steht – was bei Vergewaltigungen und ihrer Beweislage häufig genug der Fall ist.
Meine Vorstellungskraft reicht aus, um mir auszumalen, wie nach einer wirklichen Vergewaltigung ein Prozess als ähnlich furchtbar empfunden werden kann.
Auch wenn vieles als rhetorischen Fragen daherkommt – da ist einiges genauso lächerlich dahinbehauptet wie das Zeugs, was Frau Riekel von sich gibt. Für das Riekel-Bashing ist alles erlaubt? Wo ist die Zurückhaltung, die ansonsten allen anderen empfohlen wird? Ich finde diesen Beitrag ekelhaft und erbärmlich.
Nicht dass ich Frau Riekel in jeder Hinsicht Recht geben möchte. Aber viele Vergewaltigungsopfer sagen tatsächlich, dass der Prozess schlimmer als die Vergewaltigung gewesen sei. Das soll nicht die Vergewaltigung verharmlosen, aber zeigt, wie schlimm ein solcher Prozess sein kann. Ein Teil davon ist wie ein Vorredner bemerkte, dass im Prozess die Vergewaltigung immer thematisiert wird- was die Verarbeitung aufhalten kann, schon verheilte Wunden wieder aufreissen kann und traumatisierend wirken kann. Ein anderer Teil ist, dass in Vergewaltigungsprozessen meistens die Glaubwürdigkeit des Opfers angezweifelt wird und auch Dinge die absolut nichts damit zu tun haben vorgebracht werden, Ziel ist, das Opfer als unglaubwürdig und eine „Schlampe“ darzustellen (was eigentlich nichts mit Vergewaltigung zu tun hat, aber von vielen Leuten so betrachtet wird). Intimste Details werden ans Tageslicht gebracht, das Opfer öffentlich gedemütigt, nach Prozessende egal ob man den Prozess gewinnt oder nicht muss man ins Leben zurückkehren und mit den Reaktionen der Leute zurechtkommen. Viele Frauen sagen auch, dass sie die körperliche Untersuchung als ausgesprochen demütigend und manchmal fast als eine erneute „Vergewaltigung“ empfinden.
Einige Beispiele (von vielen ähnlichen):
http://fightforjustice.blogspot.com/2008/02/mock-rape-trial-to-show-failings.html
„It was worse than being raped. I felt like I really had to convince the police, every step of the way. I think I was met with scepticism, actually.“
http://www.stuff.co.nz/national/crime/2664749/New-rules-to-help-rape-victims
„They’re often called liars, sluts, slags and many rape survivors have said that the judicial process is as bad if not worse than the sexual violence itself.“
[gelöscht]
Die Sache mit der Vergewaltigung und Spießruten-Laufe ist tatsächlich so eine Sache. Eine Vergewaltigung ist natürlich immer ein schreckliches, traumatisches Ereignis; was darauf folgt kann aber von den Opfern tatsächlich als noch schlimmer empfunden werden. Zumindest kenne ich einen Fall, bei dem für das Opfer (circa 12 Jahre, bei dem Vorfall) nach eigener Aussage, die polizeilische Untersuchung, die stundenlang Befragungen, eine gynäkologische Untersuchung von einem männlichen Ärzt, die Rückführung zum Tatort und andere Dinge die in dem Rahmen geschehen sind, als schlimmer empfunden wurde.
Ich kann mir vorstellen, dass auch so ein mediale „Spießrutenlauf” für einige Opfer wirklich mindestens genauo schlimm ist. Aber ich finde es pervers, wenn ausgerechnet die Verantwortlichen für den Spießrutenlauf, hier so tun, als würden sie sich auf der Seite der Opfer stehen.
Wie, die leben in Sünde?
Schändlich.
Das Ausmaß des Spießrutenlaufs dürfte im wesentlichen davon abhängen, mit was für Menschen das mutmaßliche Opfer es im Zuge der Ermittlungen zu tun bekommt. Da gibt es sicher große Unterschiede auch abseits des Gefälles prominent/nicht prominent. Das läuft bestimmt manchmal besser, wenn man etwa nicht die Mannheimer Staatsanwatschaft oder die Bunte auf dem Hals hat. Oder Blogs wie etwa das von Rita Eva Neeser, die den Klarnamen der Nebenklägerin nennen.
Ich finde diesen Beitrag keineswegs ekelhaft und erbärmlich, aber ich kann mir sehr wohl vorstellen, daß man eine einmalige Vergewaltigung leichter verarbeitet als dieses über mehr als ein Jahr andauernde Spektakel.
Jeder, dem sie begegnet, kennt jedes Detail nicht nur der mutmaßlichen Vergewaltigung, sondern auch dieser für beide so ruhmlosen Beziehung. Damit auch in Zukunft klarzukommen, daß jeder eine Meinung von ihr hat – das ist sehr hart. Und vielleicht schon die gerechte Strafe für das meiner Meinung nach von ihr ausgedachte Messer.
@faulersack: Natürlich ist für das Opfer einer Vergewaltigung all das schrecklich, belastend und demütigend. Natürlich wird die Aussicht auf solche Belastungen (und die Schwierigkeit, die Vergewaltigung zu beweisen) viele Frauen davon abschrecken, eine solche Tat anzuzeigen. Das bestreite ich doch nicht. (Im Gegenteil: Ich habe es explizit hingeschrieben.)
Aber eine Vergewaltigung soll nicht so schlimm sein? Und was ist das überhaupt für eine Aufrechnung, die Frau Riekel da anstellt?
Und noch einmal: Die Frau hat in diesem Fall durch ihre Lügen selbst den Anlass dazu gegeben, sie für eine rachsüchtige Täterin zu halten. Es mag sein, dass Opfer von Vergewaltigungen auch in anderen Fällen und auch ohne völlig eigenes Verschulden in eine solche Rolle kommen. Aber von diesem speziellen Fall lässt sich eben nicht — wie Riekel es tut — auf alle Fälle schließen.
Die Gefahr, dass Frauen glauben, die Lehre aus diesem Prozess sei es, nach einer Vergewaltigung in der Partnerschaft besser nicht zur Polizei zu gehen, besteht vor allem dann, wenn man — wie die „Bunte“ es tut — nicht die ganze Geschichte über diesen Prozess erzählt.
@Kirsten:
Das ist Unsinn.
Wenn man über etwas spricht erlebt man es nicht. Sonst hätte ich alles was ich mir je wünschte und wäre grade unter Palmen am Strand, nur weil ich das grad geschrieben hab.
Es ist nicht schön sich mit etwas ausseinanderzusetzen über das man nicht nachdenken möchte, aber wenn du was erreichen willst, kämpf und lauf nicht davon nur weil du nicht drüber reden willst – denk nur an die Opfer die leider keine Gelegenheit hatten oder haben den Täter überhaupt vor Gericht zu bringen.
Als hätte Stefan auch nur ansatzweise behauptet ein derartiger Spießrutenlauf wäre lustig! Und als müsste man etwas das man nicht für so schlimm wie eine Vergewaltigung findet für eine zu vernachlässigende Kleinigkeit am Rande halten. Das stimmt beides nicht.
@ Stefan Niggemeier. Die Opfer sind es (nicht alle, ich bin mir sicher das es auch viele gibt, die die Vergewaltigung als viel schlimmer empfanden, aber doch einige), die das sagen. Wollen sie wirklich sagen, „ok, du wurdest vergewaltigt und hast den Prozess durchgemacht, aber ICH weiss besser als du was schlimmer war, der Prozess oder die Vergewaltigung?“ Ich sehe das auch nicht als Aufruf, nicht zur Polizei zu gehen sondern als Aufruf, etw. an der Art wie die Polizei mit Vergewaltigungsopfern umgehen soll etw. zu ändern und an der Art, wie das Gerichtssystem funktioniert und wie die Gesellschaft mit Vergewaltigungsopfern umgeht. Natürlich haben sie recht, wenn sie sagen, dass Frau Riekel auch nicht ganz unschuldig ist- aber das ändert nicht an der Tatsache, dass der Prozess und das ganze drumherum für viele Vergewaltigungsopfer schlimmer ist als eine Vergewaltigung.
Im Übrigen muss ich sagen, dass ich es auch für gefährlich und komisch halte wie sie das Argument benutzen, das Opfer habe selbst dazu beigetragen, dass man sie für eine rachsüchtige Täterin halte und müsse deshalb halt damit leben. Ich finde eine solche Ansicht gefährlich. Umgekehrt fällt mir auf, dass sie nicht argumentieren, Kachelmann habe durch sein Verhalten dazu beigetragen, dass man ihn für einen Vergewaltiger halte und müsse halt damit leben. Ich persönlich finde, dass jetzt beide, Angeklagte und Angeklagter ungefähr gleichviel dazu beigetragen haben wie sie öffentlich wahrgenommen werden.
@ 17 Sammy: Es geht auch nicht um Strände oder Palmen, sondern um traumatische Erlebnisse.
@Lena Vielleicht liegt es daran, daß Kachelmann eben durch nichts in seinem Verhalten dazu beigetragen hat, ihn für einen Vergewaltiger zu halten?
Ich wüßte auch nicht, was die Polizei anders machen könnte – außer natürlich Wortprotokolle zu führen. Daß sie ihre Geschichte wieder und wieder erzählen mußte, lag ja aber daran, daß sie beim Lügen ertappt worden war.
Der Prozeß selbst bestand ja keineswegs über 40 Tage lang aus ihrer Aussage, sondern auf der von anderen Freundinnen Kachelmanns und deren Freundinnen(!). Man kann einem Opfer aber wohl kaum ersparen, seine Aussage zu machen – so funktoniert das Gerichtssystem zum Glück – wie anders sollte jemand sonst angeklagt und verurteilt werden? Auf bloßen verschämten Hinweis hin?
@Stefan Niggemeier: Ich weiß nicht, warum ( ausgerechnet ) Frau Riekel eine solche Aufrechnung macht. Andererseits: Sie scheinen sich sicher zu sein, dass sie zu einem falschen Ergebnis kommt. Damit geben auch sie eine Wertung ab.
Weder Riekel noch Ihnen steht eine solche Wertung jedoch zu. Ausschließlich die Opfer können entscheiden, was sie wie schlimm finden. Und offenbar kommen nicht wenige zu dem Schluss, dass ein Verfahren ähnlich schlimm sein könnte, wie eine Vergewaltigung. Wäre dies aus Opfersicht deutlich anders, müsste es nicht mehr Anzeigen, eine geringere Dunkelziffer geben?
Dass, wer eine solche Perspektive einnimmt, Vergewaltigungen verharmlost, ist nebenbei abwegig.
@Lena: Ich sage gar nicht, dass das (angebliche) Opfer, „halt damit leben muss“. Ich sage, dass es in diesem Fall besondere Gründe dafür gab, sie für eine „rachsüchtige Täterin“ halten zu können, und er sich deshalb nicht dazu eignet, daraus zu schließen, dass in solchen Prozessen das mutmaßliche Opfer immer damit rechnen muss, als „rachsüchtige Täterin“ dargestellt zu werden.
Ich zitiere der Einfachheit halber aus der FAS:
(Aber ich will gar nicht den Fall selbst diskutieren. Ich will nur erklären, warum sich aus ihm nicht die Schlussfolgerungen ziehen lassen, die Frau Riekel unterstellt.)
@Lena
Grotesk bei diesem Prozess ist halt, dass man den Angeklagten scheinbar natuerlichweise danach beurteilen kann, dass er ein -nennen wir es mal – „exzessives“ Privatleben gepflegt hat. Das muss aber nicht unbedingt etwas damit zu tun haben, ob er die Tat begangen hat oder nicht. Im Gegenteil könnte man sich fragen, warum es zur Vrgewaltigung gekommen sein soll wenn Hr. k. doch so viele Frauen gleichzeitig am Start gehabt haben soll.
In der Berichterstattung der meisten Medien waren solche Ueberlegungen aber egal. Es wurde einfach nur öffentlich viel schmutzige Wäsche gewaschen. Es ist geradezu laecherlich, wenn behauptet wird ein vermeintlich ungerechtes Urteil würde Frauen davon abhalten eine Vergewaltigung anzuzeigen. Warum fragt sich denn keiner, ob ein Opfer seine Geschichte haarklein in der Bunten lesen will? Wenn man es drauf anlegt, kann man innerhalb weniger Minuten im Netz Name und Bild des mutmasslichen/angeblichen Opfers herausfinden. Ich behaupte ohne die besondere mediale Aufmerksamkeit wäre das nicht so einfach möglich.
Tatsache bleibt, dass es Aufgabe der Justiz ist, einem Angeklagten die Tat nachzuweisen. Diese Aufgabe wurde durch die extreme Berichterstattung deutlich behindert.
Im Grunde ein sinnvoller Beitrag, allerdings wird mir hier in viel zu hohem Maße die Opferperspektive auf die nach eigenen Angaben vergewaltigte Frau gerichtet, die ihre Anschuldigungen allerdings nicht beweisen konnte. Was ist denn mit dem Spießrutenlauf, den der inzwischen als unschuldig freigesprochene Kachelmann durchlebt hat ? Im Gegensatz zu der mutmaßlichen Falschbeschuldigerin ist *sein* Name durch die Medien gegangen, *sein* Privatleben, ist von niemandem geschützt worden. Es ist mMn sehr zu hoffen, dass nun auch straf- und zivilrechtliche Verfahren gegen die mutmaßliche Falschbeschuldigerin durchgeführt werden, damit sie ggfs. für die Konsequenzen ihres Verhaltens zur Rechenschaft gezogen wird.
Die Stelle mit „ist bloß der Versuch halte ich für – ähem – schlicht geraten, und mehr noch, für danebengeraten.
Frau Riekel mag man eine gewisse Einseitigkeit vorwerfen, gewiss auch Argumentationsmängel und eine gewisse Unsicherheit beim Formulieren –
aber die Wiederholung ihrer Sorge, dass Frauen Vergewaltiger zu selten anzeigen, dürfte imho eine echte Sorge von ihr sein, ob man diese nun teilt oder nicht. Sie hat in diesem Prozess so wenig professionelle Distanz gewahrt, dass ich ihr, im Gegensatz zu Stefan, an dieser Stelle (ihre Sorge mit der zu gertingen Anzahl von Anzeigen) nicht zutraue, lediglich medientaktisch motiviert gewesen zu sein.
Und klar, man kann dieses (leider immer noch sehr wichtige) Thema der sexuellen Gewalt gegen Frauen gewiss sachkundiger und informativer behandeln, als es Frau Riekel tat. Aber nun, ihr Arbeitgeber produziert halt ein „Promi-Blatt“, bei dem eine ernsthafte Berichterstattung in etwa so erstaunlich wäre, brütend-sonnige Mittagshitze an einem vollkommen verregneten Tag.
Da fällt mir ein: Raus! Raus! Das sonnige Wetter verlangt es von mir – jetzt!
Ich würde ja bezweifeln wollen, dass Frauen (wie auch Männer) so klare Vorstellungen vom Ablauf eines Vergewaltigungsprozesses ohne Promi-Beteiligung haben, wie hier behauptet. Über herkömmliche Prozesse wird in den Medien nicht detailliert berichtet – woher also sollten sie diese Kenntnisse haben?
Es scheint mir schon plausibel, dass die Bilder aus dem Kachelmann-Prozess (aggressiv auftretender Verteidiger, zermürbend lange Verhandlungsdauer, Offenlegung peinlichster Details) hängenbleiben und Vergewaltigungsopfer im Zweifel™ davon abhalten könnten, vor Gericht zu gehen. Was davon nur im Kachelmann-Prozess so war und in „normalen“ Prozessen ganz anders ist, finde ich aus Laiensicht sehr schwer zu beurteilen.
Gehe mit allen d’accord, die Niggemeiers „Ein Spießrutenlauf soll schlimmer sein als eine Vergewaltigung“ scharf und mit Unverständnis kritisieren. Eine schlicht dumme Aussage.
Gerichtsverhandlungen sind unangenehm bis schrecklich. Je grausamer die Tat, desto schlimmer die Verhandlung. Jedenfalls für jene direkt Betroffenen auf der An-/Beklagten bzw. Klägerbank. Für ein Vergewaltigungsopfer, deren Glaubwürdigkeit nicht nur offen und aggressiv angezweifelt wird, sondern dem viell. auch jede Glaubwürdigkeit abgesprochen wird, kann es tatsächlich schlimmer sein als die Vergewaltigung: Der Ort, der Gerechtigkeit und Anerkennung (für stattgefundenes Leid) bringen sollte, zieht einem jedes Vertrauen in den Rechtsstaat und Mitmenschlichkeit einfach weg.
Ja, der Weg durch die gerichtlichen Instanzen ist ein Spießrutenlauf, der letztlich schlimmer als das angeklagte Verbrechen sein kann.
Dies unabhängig davon, ob die Vorwürfe im vorliegenden Fall stimmen.
Also ich fand es recht einleuchtend, dass die Dame in diesem Teil von den absoluten Zahlen spricht, nicht von den Prozentualen. Entsprechend sind auch die absoluten Zahlen (7724) mit 100 zu multipizieren, nicht die prozentualen. Holzweg, Herr Niggemeyer. In diesem Punkt.
@christian:
Geschrieben war es aber trotzdem falsch herum. Dann hätte eben der dritte vor dem zweiten Satz stehen müssen. Ätsch! :-)
Im Zuge des ausgegangenen Kachelmann-Prozesses rieb ich mich über eine Reaktion aus der Politik. Sigfried Kauder (CDU), der Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestags, forderte, wie „Welt Online“ berichtet, etwas, was für mich letztlich nach einer Einschränkung der Pressefreiheit aussieht.
Unter dem Aufmacher
finden sich in dem Artikel seitens Sigfried Kauder Forderungen, wie zum Beispiel diese:
und wenige Zeilen weiter unten erläutert „Welt Online“ Sigfried Kauders Forderung:
Mich hinterlässt dieses „Politische Nachspiel des Kachelmann-Prozesses“ mit unangenehmer Sorge um die Pressefreiheit. Ehrlicherweise lege ich hiermit offen, Betreiber der CDUWatch zu sein, einem Blog, in dem ich – soweit die Freizeit reicht – mich der aus meiner Sicht verfehlten CDU-Politik widme, indem ich auf besorgniserregende Vorgänge hinweise. Einer dieser Fälle betrifft den hier genannten Sigfried Kauder, der bereits Ende November 2010 eine Einschränkung der Pressefreiheit aufgrund einer ominösen Terrorgefahr als sinnvoll erachtete.
Ich weiß Kauders Vorstoß im Rahmen des Kachelmann-Prozesses nicht abschließend zu werten. Mein Bauch sagt mir, daß Sigfried Kauder möglicherweise auf Gelegenheiten lauert, die Pressefreiheit einzuschränken. Anders kann ich seinen Vorstoß vom November 2010 und seine Reaktion auf den Kachelmann-Prozess nicht deuten. Auf der anderen Seite, will ich auch nicht zu Unrecht kritisieren.
Einen unangenehmen Beigeschmack hinterlässt die Sache jedenfalls. Mich würde mal interessieren, wie andere das sehen.
@29: Mag sein, aber die Schlussfolgerung von Herrn Niggemeier halte ich für etwas konstruiert.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Vergegenwärtigung eines schlimmen Ereignisses, u.U. schlimmer als das Ereignis sein kann, welches man möglicherweise in einer Schockstarre erlebt hat. Aber gut, das sind Spekulationen, den Opfern sollte man einfach glauben, wenn sie es so beschreiben.
Riekel folgt ja in ihrer Meinung den Aussagen von Verbänden (weiss jetzt nicht mehr welche), die auch der Meinung sind, dass es Frauen jetzt noch schwerer fallen würde Strafanzeige zu erstatten. Deswegen das Urteil zu kritisieren, halte ich für Blödsinn. Seine Schuld wurde nicht bewießen, so ist das nun mal. Ganuso gut könnte man auch argumentieren, dass nun die Hemmnis wächst, jemanden fälscherlicherweise der Vergewaltigung zu bezichtigen.
@Sammy
„Das ist Unsinn.
Wenn man über etwas spricht erlebt man es nicht. Sonst hätte ich alles was ich mir je wünschte und wäre grade unter Palmen am Strand, nur weil ich das grad geschrieben hab.“
Sammy, setzt Dich mal mit dem Thema „Trauma“, bzw. „Traumatisierung“ auseinander. Dann wüßtesst Du, daß das ganz großer Unsinn ist, den Du da schreibst.
„Es ist nicht schön sich mit etwas ausseinanderzusetzen über das man nicht nachdenken möchte, aber wenn du was erreichen willst, kämpf und lauf nicht davon nur weil du nicht drüber reden willst – denk nur an die Opfer die leider keine Gelegenheit hatten oder haben den Täter überhaupt vor Gericht zu bringen.“
Von „wünschen und wollen“ kann in den meisten Fällen keine Rede sein. Eher das Gegenteil. Und „Lauf und kämpf“ – Puh, das ist eine Äußerung von jemandem, der keine Ahnung hat, wovon er redet und sich auch nicht in die Situation eines Opfers hineinversetzen kann. Das ist einfach nur anmaßend.
@ Stefan
Nein, es gab keinen Grund die Frau für eine „rachsüchtige Täterin“ zu halten. Weder während des Prozesses, noch jetzt. Weder ist die Schuld von K.achelmann, noch seine Unschuld bewiesen. Und um die „Schuld“ des mutmaßlichen Opfers ging es in diesem Prozess gar nicht. Wie kommst Du auf die Idee, daß Du beurteilen kannst, was in den fraglichen Stunden geschehen ist? Wie gut kennst Du Dich mit den Traumata der Frau aus und wie sie aufgrund eines Traumas möglicherweise reagiert? Hat sie Dir heimlich etwas erzählt? Warst Du bei therapeutischen Sitzungen dabei? Die einzige Aussage, die uns Prozessbeobachtern tatsächlich zusteht ist die, das wir nicht wissen, was passiert ist – aber mit Sicherheit keine Aussage wie: „Ich sage, dass es in diesem Fall besondere Gründe dafür gab, sie für eine „rachsüchtige Täterin” halten zu können“
Aber genau solche (Vor-)Verurteilungen der mutmaßlichen Opfer sind es, die einen solchen Prozess zur Hölle für die Opfer machen.
„Ich kann mir schon vorstellen, dass die Vergegenwärtigung eines schlimmen Ereignisses, u.U. schlimmer als das Ereignis sein kann, welches man möglicherweise in einer Schockstarre erlebt hat. Aber gut, das sind Spekulationen, den Opfern sollte man einfach glauben, wenn sie es so beschreiben.“
Jede funktionierende Traumatherapie beruht auf „Vergegenwärtigung“. Der Prozess kann sogar Teil der Verarbeitung sein. Im optimalen Fall bei professioneller Begleitung. Natürlich sollte man den Opfern glauben, die das so beschreiben. Aber hier in der Kommentarspalte fehlen Zitate von Opfern, denen die Anzeige geholfen hat, sowie von jenen, die darunter leiden, es nicht angezeigt zu haben! Aus den vorhandenen Zitaten eine Faustregel abzuleiten ist zu kurz gedacht!
Hat eigentlich Frau Riekel mal geschrieben, wie der Prozess nach ihrer Ansicht hätte geführt werden sollen? Wie hätte Frau Riekel denn geurteilt? Im Zweifel für das, was das eigene Vorurteil stützt?
Das, was Frau Riekel da betreibt, ist Anti-Journalismus.
Wenn ein Prozess tatsächlich schlimmer als die Vergewaltigung selbst ist, warum ist die Riekel dann so scharf auf möglichst viele Prozesse?
Und das scheint sie ja zu sein, wenn sie Angst davor hat, dass es nicht genug Anzeigen gibt.
Man könnte auch so argumentieren: Wenn sich ein Vergewaltigungsopfer nur noch bei eindeutiger Beweislage an die Polizei wendet, dann ist das aus Opfersicht möglicherweise sogar besser als ein verkorkster Prozess, der mit einem Freispruch für den Täter endet.
Übrigens durchaus geschickt, wie Riekel trotz der Unschuld Kachelmanns allerlei Fakten zu sexueller Gewalt mit ihm in Verbindung bringt. So ähnlich macht das die Schwarzer auch. Der unausgesprochene Tenor: Kann schon sein, dass er unschuldig ist, aber schöner wär’s gewesen, wenn sie ihn weggesperrt hätten.
@Matthias
Man muß seine Unschuld nicht beweisen. Und doch ist das hier nach Auffassung der Gutachter geschehen, da an dem Messer, das er 15 Minuten lang gehalten haben soll, keine DNA-Spuren von ihm sind. DNA-Spuren kann man nicht „abwischen“. Anders als also bei einem nicht gefundenen Fingerabdruck ist dadurch bewiesen, daß sich die Tat so nicht zugetragen haben kann. Leider meint das Gericht, diese Tatsache ignorieren zu dürfen.
Die Frau hat in wesentlichen Punkten gelogen und hat ihre Aussage dann revidiert, wenn sie widerlegt war. Sie hat z.B. den angeblich anonymen Brief auf einem USB-Stick gespeichert, um ihn woanders auszudrucken (obwohl sie selbst einen Drucker hatte). Warum dieser Aufwand, wenn sie doch nur ihren Freund damit konfrontieren wollte? Würde sie nun sagen: Naja gut, vielleicht war auch gar kein Messer im Spiel, würde man das auch noch glauben können?
Das schließt natürlich nicht aus, daß Kachelmann die Frau vergewaltigt oder sie es zumindest so empfunden hat. Das macht es in meinen Augen nur nicht sehr wahrscheinlich. Und dafür sind weder der Umgang der Gesellschaft mit sexueller Gewalt noch unsere angeblich die Täter bevorzugende Justiz verantwortlich, sondern ihre eigenen Lügen.
Und selbstverständlich stellt sich die Frage der Schuld für beide Seiten! Denn es gibt nur eine Wahrheit: Entweder hat er sie vergewaltigt oder sie hat ihn falsch bezichtigt. Opfer und Täter, Schuld und Unschuld, sind also ganz klar zu ermitteln, es kommt nur darauf an, wem oder welchen Beweisen man vertraut.
Sannie:
(„Das macht es in meinen Augen nur nicht sehr wahrscheinlich.“)
Tatsächlich besagt so etwas weder in der einen noch in der anderen Richtung irgend etwas. Wir sollten uns vor Ferndiagnosen hüten. Der Prozess muss nicht in einem Blog neu aufgerollt werden.
@32 Mathias
also du scheinst den gesamten Prozess gar nicht verfolgt zu haben, ansonsten würdest du nicht so was schreiben, dass die Frau eine rachsüchtige Lügnerin ist, ist mehr oder weniger bewiesen, ihre Story stimmt ja nicht mal laut der Aussagen von Gerichtsgutachtern, da muss man sich also nicht selbst damit beschäftigen
die gute Frau hat am Anfang angegeben, dass sie am Tag der angeblichen Vergewaltigung, Flugtikets bekommen hat und einen anonymen Brief, in dem stand „er schläft mit einer anderen“. Dann trafen sich die beiden am Abend, sie aßen was und dann kam es zur Aussprache, worauf er sie vergewaltigt haben soll. Dies hat sie in ihr tagebuch geschrieben, ihren Eltern erzählt und dann noch der Polizei und dem Staatsanwalt
nach einer zeit nachdem man ihren Computer untersuchte, kam man drauf, dass die Frau schon seit einem Jahr von anderen Frauen wusste und Kontakt zu ihnen herstellte, sie schrieb sich den Brief selber und auch die Flugtikets hat sie sich schon früher besorgt, weiters fand man Fotos mit blauen Flecken, die sie 1 Jahr vor der angeblichen Tat auf dem Computer speicherte, den Brief hat sie Monate vor der tat auf einem anderen Drucker ausgedruckt
im Prozess wurde dann von den DNA Spuren auf dem Messer nichts gefunden, die blauen Flecken auf ihren Oberschenkeln konnten nicht von Kachelmanns Knie stammen, weil der einfach zu groß ist, die schrammen am Hals stammen definitiv nicht von einem Messer und auch die Spuren am Bauch können fast unmöglich von einem Fremden stammen so die Gutachter
das alles hätte sie nicht machen müssen, wenn sie nicht schon „vorab“ von der Vergewaltigung gewusst hätte, die dann ja nicht stattgefunden hat
es ist so wie Schwenn sagte, sie hat versucht ihn zurückzugewinnen, nachdem das scheiterte und er ging kam sie mit der Vergewaltigung.
und zu den anderen, durch den Prozess ist die Hemmschwelle geschunden, dass Frauen einfach so Männer einer Vergewaltigung anzeige, denn sie gewinnen immer, er hat den schaden und sie werden nie trotz nachgewiesener lügen zur Verantwortung gezogen, in einem Rechtsstaat hätte man sie unabhängig vom Ausgang des Verfahrens auf alle Fälle wegen falscher Zeugenaussage belangen müssen, einfach der Abschreckung wegen, denn sie hat von Anfang an gelogen
Was mich insbesondere erschreckt hat, ist die hohe Zahl an Falschbeschuldigungen unter den angezeigten Vergewaltigungen, von ca. 50%, die im Zuge des Prozesses zur Sprache kam. Es wäre zu hoffen, dass dieser und ein möglicher Folgeprozess gegen die mutmaßliche Falschbeschuldigerin ein Signal setzen und Frauen davon abhalten, diese Nummer zu versuchen.
Und ich frage mich auch, ob es Jörg Kachelmann helfen würde, die traumatischen Erfahrungen, die er durch den Prozess und die Beschuldigungen der Frau erlitten hat, zu verarbeiten, wenn er einen Prozess (Zivil-/strafrechtlich) gegen die Frau anstrengen würde. Möglicherweise würde durch eine Verurteilung der Frau eine riesige seelische Last von ihm abfallen.
@Sannie
Wenn ich mich an die Urteilsbegründung richtig erinnere, dann besagt die: Aussage gegen Aussage und aus Mangel an Beweisen und im Zweifelsfall für den Angeklagten.
Das widerspricht Deinem: Die Unschuld ist bewiesen doch ziemlich. Das bedeutet nur: Die Schuld konnte ihm nicht einwandfrei nachgewiesen werden. Deshalb wird er nicht verurteilt.
Was Dein sonstiges Statement über das Gericht angeht: Ich glaube nicht, das Du das beurteilen kannst. Oder bist Du irgendein Gutachter? Ein Experte? Du kennst die genaue Faktenlage?
@ Peter:
„und zu den anderen, durch den Prozess ist die Hemmschwelle geschunden, dass Frauen einfach so Männer einer Vergewaltigung anzeige, denn sie gewinnen immer,“
Quatsch.
@Chris, Peter: Jawoll, genau! Und in einem solchen Prozess muss er dann bloß noch beweisen, dass er sie nicht vergewaltigt hat, Kleinigkeit.
Sollte sich aber lohnen, um den 50% Falschbeschuldigerinnen ordentlich an den Karren zu pinkeln. Dann ist auch direkt mehr Raum für die echten Opfer. So ermutigt kommen die dann in Scharen zu ihrem Recht.
Das war Sarkasmus, Matthias.
Riekel behauptet, durch das Urteil werden weniger Frauen Vergewaltigung anzeigen. Peter verkehrt diesen Käse lediglich ins Gegenteil.
Wenn man nicht nur sarkastisch sondern Zynisch wäre würde man sagen, dass Frauen jetzt nicht mehr Vergewaltigung anzeigen weil sie weniger aussicht auf Erfolg haben, ihren Ex seelisch und finanziell zu ruinieren.
Ich meine Mal im Ernst. 50% falsche Beschuldigungen. Da geht einem doch der Hut hoch.
Mal ganz davon ab dass Sannie kein Gutachter sein muss wenn er Fakten erneut wiedergibt. Nochmal: Du klingst als hättest Du Dich mit dem Fall überhaupt nicht beschäftigt. Wenn Du der Ansicht bist, dass die Fakten so nicht korrekt sind, dann widersprich Sannie anhand der Dinge, die er aufgeschrieben hat. Aber komm nicht mit solchen Strohmann-Argumenten was das Gericht in seinem Urteil gesagt hat. Ich meine mal im Ernst. Brief auf USB-Stick, woanders ausdrucken – und dann so tun als ob. Geht’s noch?
@Mathias
„wenn ich mich erinnere…“
die urteilsbegründung besteht nicht aus einem satz, sondern ist recht lange, nachdem die staatsanwaltschaft rechtsmittel einlegt, wird in spätestens 4 monaten ein sehr lange und ausführlich begründung vorliegen müssen
warum das gericht, dies angeführt hat, dürfte daran liegen, dass wenn man ihr die lüge unterstellt hätte ind er urteilsbegründung, sie finanziell bis zum elbensende schulden hätte, weil dann müsste die staatsanwaltschaft wegen falschaussage gegen sie ermitteln, sie müsste alle kosten des verfahrens trargen und das wäre sehr teuer, weiters dürften dann noch schadensersatzklagen von kachelmann folgen, darum diese aussagen des gerichts, wonach die meisten unabhängigen juristen gesagt haben, dass da das gerichts eine zuständigkeit überschritten hat, schwarzer und riekel schreiben ja noch immer trotz der offenkundigen falschheit, dass es sich um einen freispruch zweiter klasse handeln würde, so was gibt es nicht, freispruch ist freispruch, da gibt es keine klassen,
wie schon geschrieben, man muss nicht gutachter sein, man muss nur lesen können und ein wenig hausverstand haben, bzw 1 und 1 zusammenzählen, dann kann man sich einen reim auf die ganze geschichte machen
@Matthias (32):
Wenn ich schreibe das etwas Unsinn ist, wie ich es oben tat, dann erkläre ich warum es das ist. Aber stimmt, man kann stattdessen natürlich auch schreiben das etwas Unsinn ist und behaupten man würde halt einfach mehr über das Thema wissen als der andere. Wozu sich die Mühe mit Erklärungen machen.
Ich schrieb „wenn du was erreichen willst, kämpf und lauf nicht davon” nicht „Lauf und kämpf”, wie blödsinnig ist das denn? :-)
Aber Danke für deine tiefen Einsichten, von nun an rate ich Opfern die Klappe zu halten und bloß nicht zur Polizei zu gehn.
Du bist so toll!
Weniger der Prozess an sich ist m.E. eine „Abschreckung“ für vergewaltigte Frauen (und Männer), sondern die Art, wie mit ihm umgegangen wird.
Hätte man ihn beschrieben als „schwer für das Opfer, aber ein großer Schritt in Richtung Gerechtigkeit und vielleicht sogar hilfreich, das Geschehene zu verarbeiten“ würden evtl. viele Opfer ihren Prozess wie eine Therapie sehen
Wenn aber immer betont wird, wie schrecklich das alles doch für die Klägerin sei, wird doch suggeriert, dass ein Prozess für ein Opfer nur Qual ohne Nutzen sei.
Wendet die Aussagen mal auf Chemotherapie an: viele Krebskranke (willkommen, Gruppenzwang!) würden sich dagegen entscheiden, weil sie so unangenehm ist. Fände das jemand gut?
Man sollte statt dessen den Opfern lieber beibringen: wehrt euch juristisch! Selbst wenn vor Gericht keine Schuld bewiesen werden kann, ist der Täter zumindest aktenbekannt – vielleicht entscheidend fürs nächste mal. Und vor allem: ihr habt es nicht einfach so hingenommen.
Allein schon sich zu wehren, kann helfen.
Dass das eine sehr schwere, schmerzhafte Prozedur ist, will ich nicht leugnen. Aber wie es aussieht, gibt es keine Alternative – außer sich zu ducken, und den Täter unbehelligt weitermachen zu lassen. Und wer könnte das wollen?
An jene, die hier „Spießrutenlauf“ gegen Vergewaltigung aufrechnen: Dieser Vergleich ist müßig. Eine gerichtliche Aufarbeitung lässt sich nunmal nicht verhindern. Sie ist notwendig, um den tathergang aufzuklären. Was wäre denn die Alternative? Die Anzeige eines Vergewaltigungsopfers gleich für wahr zu nehmen und den Beschuldigten sofort einzusperren? Frauen immer zu glauben und Männern nie? Rechtsstaatlich ist das nicht.
Übrigens: „Aussage gegen Aussage“ verhindert in Deutschland kein Urteil. Das Gericht kann trotzdem ein Urteil fällen – je nachdem, wem es eher glaubt und wessen Schilderung plausibler klingt. Im Fall Kachelmann hatte es erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit beider Seiten – auch an der des angeblichen Opfers. Das ist aber etwas anderes als viele unter „Aussage gegen Aussage“ verstehen.
Stefan Niggemeier hat insofern recht: Die Bunte verschweigt, dass die Frau sich den langen Prozess selbst eingebrockt hat, da sie sich zunehmend in Widersprüche verwickelte und mehr verschleierte als bei der Aufklärung half (siehe Spurenbefund am Tatmesser, angeblicher Brief, angeblicher Anlass für die Auseinandersetzung). Mit dem Verschweigen dieses Teils suggeriert die Bunte, dass Vergewaltigungsverfahren immer so langwierig und öffentlich ablaufen. Das schreckt Frauen eher ab von einer Anzeige als die wahrhaftige Darstellung des Prozesses.
@Falk
Danke für die Ergänzung. Die andere Möglichkeit einen Prozess zu umgehen wäre in der Tat, jeder Anschuldigung sofort zu glauben. Und selbst ich als beinahe-Opfer will sowas nun wirklich nicht!
[quatsch gelöscht]
Frau Riekel behauptet, dass die sogenannte Dunkelziffer 100 mal höher liege. Wollen wir ihr zu gute halten, dass sich der Faktor 100 auf die absoluten Zahlen bezieht. Ausserdem ist 100 eine schön runde Zahl, die sich jeder merken kann, was wiederum daran liegt, dass unser Zahlensystem die Basis 10 benutzt. Das klingt in meinen Ohren nach interessengeleiteter Propaganda und nicht nach einer objektiven Beurteilung der Fakten.
Für eine tatsächlich vergewaltigte Frau kann die Befragung ohne Zweifel sehr belastend sein. Ob diese Befragungen immer angemessen durchgeführt werden ist zweifelhaft. Zur intensiven Befragung gibt es aber keine Alternative. Wie sonst sollen die Ermittler zur Wahrheit vordringen, wenn Aussage gegen Aussage steht, was wohl in den meisten Fällen zutrifft?
Störend empfinde ich auch, dass die ohne Zweifel belastende Situation, die durch die Befragung entsteht, als eine spezifisch Frauen betreffende Ungerechtigkeit dargelegt wird. Ein männliches Gewaltopfer, das eine Klage erhebt, muss sich ebenso der Befragung unterziehen, wenn Aussage gegen Aussage steht. Aber erst wenn Frauen betroffen sind, wird diese unumgängliche Praxis als unzumutbar und gar diskriminierend behauptet.
Peter B. möge bitte zur Kenntnis nehmen, dass die Vergewaltigung einer Frau weit, weit häufiger vorkommt als die eines Mannes – und dass die Behauptung „Aber erst wenn Frauen betroffen sind, wird diese unumgängliche Praxis als unzumutbar und gar diskriminierend behauptet“ Unsinn ist.
theo möge bitte zur Kenntnis nehmen, was Peter B. geschrieben hat:
„Ein männliches Gewaltopfer, das eine Klage erhebt, muss sich ebenso der Befragung unterziehen, wenn Aussage gegen Aussage steht.“
Und noch einmal, zur Vereinfachung für theo:
„(…) männliches Gewaltopfer (…)“
Da steht nichts von Vergewaltigung eines Mannes. Unterstellen sie dies dann bitte auch nicht ihrem Vorschreiber.
crishan:
Auf die Idee, dass er eine „normale“ Körperverletzung mit einer Vergewaltigung vergleicht, bin ich gar nicht gekommen.
Auf die Idee, dass er eine „normale” Körperverletzung mit einer Vergewaltigung vergleicht, bin ich gar nicht gekommen.
Da liegt das Problem. Wenn da ein Kerl zum Krüppel geschlagen wird und den rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen muss, dann ist dass doch nur eine NORMALE Körperverletzung. :)
Aber die Botschaft ist angekommen. Die WAHREN Opfer sind immer die Frauen, die Männer sind die normalen.
Theo schrieb: „Peter B. möge bitte zur Kenntnis nehmen, dass die Vergewaltigung einer Frau weit, weit häufiger vorkommt als die eines Mannes…“
Und Theo möge bitte zur Kenntnis nehmen, dass Männer weit, weit häufiger zum Opfer von Falschbeschuldigungen werden als Frauen, und dass diese Falschbeschuldigungen oftmals geradezu traumatische Folgen bei den betroffenen Männern auslösen können. Während (nach eigenen Angaben) vergewaltigte Frauen stets auf Mitgefühl, Unterstützung und eine wohlwollende Behandlung durch die ermittelnden Behörden zählen können, werden (nach eigenen Angaben) zu Unrecht beschuldigte Männer in der Regel wie Abschaum behandelt, sie werden ausgegrenzt und vorverurteilt und können froh sein, wenn sie am Ende ein halbwegs faires Verfahren bekommen. Ihre Existenz ist trotzdem zumeist zerstört oder zumindest massiv beschädigt. Und auch der frei gesprochene Kachelmann bleibt auf einem Millionenschaden sitzen, den ihm keiner ersetzt.
Earonn schrieb: „Allein schon sich zu wehren, kann helfen.“
Das sehe ich ganz genauso. Nur dadurch, sich zu wehren, können traumatische Erfahrungen tatsächlich verarbeitet werden. Deshalb würde ich Jörg Kachelmann auch nachdrücklich raten, nun gegen die mutmaßliche Falschbesachuldigerin, die um ein Haar sein Leben zerstört hätte, energisch vorzugehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass durch eine Verurteilung der Frau Kachelmanns seelische Wunden, die er durch den Prozess und die Anschuldigungen der Frau erlitten hat, schneller wieder verheilen werden.
Earonn schrieb: „Selbst wenn vor Gericht keine Schuld bewiesen werden kann, ist der Täter zumindest aktenbekannt – vielleicht entscheidend fürs nächste mal.“
Auch dies ist ein wichtiges Argument. Soweit ich weiss, diskutieren Männerrechtsvereine gerade die Möglichkeit, im Internet einsehbare Datenbanken mit überführten Falschbeschuldigerinnen aufzubauen. Solche Datenbanken gäben Männern die Möglichkeit, sich anzusehen, auf was für Frauen sie sich eigentlich einlassen. Eine Konsequenz davon könnte sein, dass Fälle von Falschbeschuldigungen seltener auftreten, einfach deshalb, weil die betreffenden Frauen keine Möglichkeit mehr dazu bekommen, diese zu begehen.
Ich weiß gar nicht, warum sich einige der Kommentatoren darüber mokieren, Niggemeier habe Riekel zu hart angefasst oder schenke ihrer berechtigten Sorge um Vergewaltigungsopfer zu wenig Beachtung. Was für ein Unfug. Wenn jemand in diesem Schmierenstück einfach mal besser die Klappe halten sollte, generell, dann ist es die gute Frau Riekel. Mir ist es egal, ob die Dame irgendetwas sinnvolles beizutragen hat, sie hat sich mit der von ihr verantworteten Berichterstattung dermaßen ins Abseits katapultiert, dass ich mich schlicht nicht damit beschäftigen möchte. Und ich spreche ihr auch jedes Recht ab, irgendein Wort über Opfer, Rücksicht, Signalwirkungen oder sonstiges, geschweige denn über Anstand und Moral, zu verlieren. Soll sie doch weiter in königlichen Mülltonnen schnüffeln, da kommt Substanzielleres bei rum.
Ich weiß nicht woher ihr den Schmarrn von den 50% Falschbeschuldigungen habt, ich kann beruhigen, dass weiß man keineswegs und ist so im Prozess sicher nicht vorgekommen.
Die einzige Studie, die es dazu momentan gibt ist diese hier. Die ist zwar mit Vorsicht zu genießen, schaut man sich die Daten selbst an kommt heraus dass (Überraschung!) man es nicht weiß. Die mögliche Spanne geht von drei bis 60%. Also in dem Punkt mit den erwiesenen 50% mal den Ball flach halten.
Als Mann von einer Falschbeschuldigung betroffen zu sein ist hart, nur stellt das jetzt nicht hin als sei jede zweite Vergewaltigung nur der Fantasie rachsüchtiger Weibsbilder entsprungen, ich bitte euch..
http://www.bv-fgg.de/dokumente/files/ac82f6e2d2f2b23a305dc499c81866b6.pdf
:s
Raphz schrieb: „Ich weiß nicht woher ihr den Schmarrn von den 50% Falschbeschuldigungen habt, ich kann beruhigen, dass weiß man keineswegs und ist so im Prozess sicher nicht vorgekommen.“
Doch, doch, raphz, das ist durchaus im Prozess vorgekommen. Dies hat der Hamburger Rechtsmediziner Prof. Klaus Püschel ausgesagt, als er als Sachverständiger im Kachelmann Prozess aufgetreten ist. Zitat aus der Prozessberichterstattung des SPIEGEL:
„Dabei dürfte es kaum einen Wissenschaftler geben, dem das Wohl eines Verbrechensopfers mehr am Herzen läge als dem Professor Püschel. Sein Hamburger Institut betreibt eine große Gewaltopferambulanz, wo Misshandelte, Geschlagene und Vergewaltigte ihre Verletzungen unbürokratisch von Fachleuten dokumentieren lassen können, um so später vor Gericht ihr Recht zu bekommen. 1000 bis 1500 Geschädigte aus ganz Norddeutschland stellen sich den hanseatischen Medizinern pro Jahr vor, unter ihnen bis zu 150 Frauen, die angeben, vergewaltigt worden zu sein. Bedauerlicherweise, sagt Püschel zu den Mannheimer Landrichtern, habe man in den letzten Jahren EINEN STARKEN ANSTIEG SOGENANNTER FAKE-FÄLLE verzeichnen müssen, bei denen Personen sich selbst zugefügte Wunden präsentieren und behaupten, einem Verbrechen zum Opfer gefallen zu sein. Früher sei man in der Rechtsmedizin davon ausgegangen, dass es sich bei fünf bis zehn Prozent der vermeintlichen Vergewaltigungen um Falschbeschuldigungen handelte, inzwischen aber gebe es Institute, die JEDE ZWEITE VERGEWALTIGUNGSGESCHICHTE als Erfindung einschätzten.“
Merkwürdig, dass die Öffentlichkeit über diese Dinge nur so zögerlich informiert wird, nicht wahr ?
Chris: Das Zitat ist nicht aus dem „Spiegel“, sondern aus der „Zeit“. Der Artikel ist von Sabine Rückert, was ihn bei diesem Thema für mich nur sehr bedingt glaubwürdig macht.
Unabhängig davon würde ich Sie bitten, sich mit Ihren Kommentaren zu mäßigen.
@61: Ich habe mal mit Püschel ein längeres Gespräch gehabt und ich drücke es mal so aus: Wenn nur er das sagt, ohne dass sich besagte Institute äußern, dann sollte man „die Öffentlichkeit über diese Dinge“ lieber nicht informieren!
@ Sammy
„Wenn ich schreibe das etwas Unsinn ist, wie ich es oben tat, dann erkläre ich warum es das ist. Aber stimmt, man kann stattdessen natürlich auch schreiben das etwas Unsinn ist und behaupten man würde halt einfach mehr über das Thema wissen als der andere. Wozu sich die Mühe mit Erklärungen machen.“
Tja, weißt Du, davon habe ich tatsächlich mehr Ahnung. Denn ich habe Traumata auf unterschiedlichen Ebenen erlebt und ich weiß wozu sie führen können. Ich könnte Dir so manches sogar anhand wissenschaftlich erklären, aber ich habe keine Zeit und keine Lust hier Geburtshelfer zu spielen. Mal ganz davon abgesehen, daß das den Rahmen sprengt. Aber einen etwas weiter entfernten Gedankenansatz gebe ich Dir trotzdem mit: Golfkriegssyndrom, Stockholmsyndrom. Wie gesagt, sind weiter entfernt, aber vielleicht kannst Du Dich auf diese Weise langsam dem Thema annähern. Die direkte Konfrontation mit dem, was Vergewaltigung aus und mit Menschen macht, mag ich Dir nicht zumuten. Damit kannst Du noch nicht umgehen.
„Aber Danke für deine tiefen Einsichten, von nun an rate ich Opfern die Klappe zu halten und bloß nicht zur Polizei zu gehn.“
Ich bezweifle, das sich viele Opfer mit Dir über solche Themen unterhalten. Zumindest nicht so, daß sie sich in irgendeiner Weise vor Dir offenbaren.
„Du bist so toll!“
Danke! Stimmt! ;-)
„Für alle, die die vergangenen Monate im Ausland verbracht haben: Die „Bunte” hatte drei Zeuginnen bis zu 50.000 Euro dafür gezahlt, dass sie — noch vor ihren Aussagen vor Gericht — intime Details aus ihren Beziehungen zu Kachelmann verraten.“
Danke für die schnelle Zusammenfassung!
*Stimme aus dem Ausland*
Wenn man eine Vergewaltigung durchlebt, und dann einen „Spießrutenlauf“ auf sich nehmen muß um möglicherweiße(!) eine Verurteilung zu erlangen, stellt sich die Frage ob die Genugtuung einer Verurteilung den „Spießrutenlauf“ wert ist, oder ob das Prozedere dann insgesamt für das Opfer mehr Schaden anrichtet als behebt. Und das Risiko eines Freispruchs muss natürlich auch einkalkuliert werden, aber es ist ja nicht jeder Fall ist so un-eindeutig wie hier, meist kann man schon Abschätzen ob es für eine Verurteilung reicht oder nicht. Eine Alternative zur Unschuldsvermutung darf es nicht geben, aber ohne die geballte Medienaufmerksamkeit wären alle Beteiligten sicher einiges erspaart geblieben.
Könnte man das nochmal zum Anlass nehmen, um kurz zusammenfassen warum das an vielen Ecken so geschieht? Das würde mich interessieren.
Halbbildung
Zeitökonomie
Autismus
Zynismus
Geschmacksfrage
hermetisch abgeschlossene Elite
soziales Milieu
übertriebener Feminimus??? Also was?
@Chris: Es lag mir fern, Sie in Aufregung zu versetzen, den „Schmarrn“ nehme ich gern zurück.
In seinem eigenen, unverkürzten Zitat spricht Prof. Püschel von 27% als von seinem Institut klar als Selbstverletzung angesehenen Fällen sowie von 40% mit unklarem Befund. Dass er darüber hinaus Institute kenne, die von 50% ausgehen ist sicher interessant, aber eben nicht representativ (man weiß jetzt z.b. nichts über die tatsächliche Relation im Vergleich zu anderen Instituten, die Ausstattung und damit Fehleranfälligkeit einzelner Einrichtungen etc.). Nicht umsonst räumt z.b. Mattern (erster Sachverständige des Prozesses) ein, dass er bei aller Expertise nicht genug Erfahrung habe, um die Verletzungen eindeutig einzuordnen. Es ist eben ein schwieriges Feld, es gibt nur wenige Institute, die von wirklichen Koryphäen geführt werden, und deshalb sollten wir vorsichtig mit Zahlen sein, die man nicht objektiv überprüfen kann.
„Offenbar werden Frau Riekels Texte von niemandem gegengelesen, sonst hätte vielleicht jemand gemerkt, dass sie mit dieser Satzfolge behauptet, 2500 Prozent aller Frauen (100 mal 25 Prozent) hätten in einer Partnerschaft Sex gegen ihren Willen erlebt.“
Die wirkliche Frage hierbei ist doch wie viele Fußballfelder voller Frauen das sind. Sehr fahrlässig von der Bunten das nicht in der richtigen Maßeinheit anzugeben.
Ich muss auch meinen Vorrednern recht geben die Stefans letzten Satz kritisieren. Dass der Prozess schlimmer sei als die Tat ist tasächlich etwas, was viele Opfer so empfinden. Aber das hat natürlich nichts mit diesem speziellen Fall zu tun, sondern ist einfach durch die Notwendigkeiten des Strafprozesses bedingt.
Und zum Thema, so ein traumatisches Erlebnis müsse ja sowieso immer aufgearbeitet werden: Das ist ganz großer Bullshit. Es ist ja mittlerweile erwiesen dass Menschen, die an keiner Posttraumatische Belastungsstörung leiden, eine Aufarbeitung des Traumas durch eine Therapie mehr schadet als nützt (Am J Psychiatry 2009; 166:293–301). Verdrängen, abhaken, in eine Schublade einsortieren und weitermachen ist etwas, was für ganz viele Menschen sehr gut funktioniert. Wenn man die zwingt, sich das traumatisierende Erleben immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, kann man eine Störung nachgerade züchten.
Aber das ist es ja gerade, was in so einem Prozess passiert. Wenn man jetzt noch weiss, dass 90% aller Vergewaltigungsprozesse mit Freispruch enden, überlegt man sich ale Opfer sicherlich gut, ob man sich das wirklich antun will. Das hat alles wie gesagt nichts mit diesem speziellen Fall zu tun, aber diese Tatsachen einfach so wegzuwischen ist mMn schon ein bisschen anmaßend …
http://blog.beck.de/2011/05/31/freispruch-fuer-kachelmann-lehren-aus-dem-prozess
Professor Müller diskutiert das Thema auch.
Dass H. Niggemeier sich mit Patricia Riekel und deren Gebrabbel (Geschreibsel) beschäftigt, wertet sie leider auch noch auf. Und das völlig zu unrecht.
Zu 62:“Chris: Das Zitat ist nicht aus dem „Spiegel”, sondern aus der „Zeit”. Der Artikel ist von Sabine Rückert, was ihn bei diesem Thema für mich nur sehr bedingt glaubwürdig macht.“ (SN)
Das ist doch recht heftig. Sie setzen Frau Rückert Und die“Zeit“ auf eine stufe mit Frau Rikel und der „Bunten“, und das haben beide nicht verdient.
@reko: Bunte Zeiten. Rückert Riekel oder Riekelt Rückert? Ich bin mir da nicht sicher. Aber eigentlich reicht es, wenn man Frau Rückert auf eine Stufe mit Sabine Rückert setzt.
„Gib mir die Hand Ich bau dir ein Schloss aus Sand Irgendwie irgendwo irgendwann Die „Zeit“ ist reif für ein bisschen Zärtlichkeit..“ (Nena)
Als nächstes bitte mal die Berichterstattung von Frau Friedrichsen kritisch hinterleuchten.
73, reko:
(Sie setzen Frau Rückert Und die”Zeit” auf eine stufe mit Frau Rikel und der „Bunten”)
Unsinn.
@polyphem:
Graue Häuser, ein Junkie im Tran,
es riecht nach Oliven und Majoran.
So siehts aus.
Sabine Rückert war und ist davon überzeugt, dass Kachelmann unrecht geschah von seiten der justiz.Dazu kann man stehen wie man möchte.
Die formulierung von SN, dass ein artikel von ihr zu diesem thema „nur sehr bedingt glaubwürdig“ sei, impliziert, dass sie, wenn es um die durchsetzung ihrer ansichten in der öffentlichkeit geht, vor absichtlicher irreführung nicht zurückschreckt, und dieser vorwurf trifft dann natürlich auch das medium, das ihr ein podium bereitstellt, die „Zeit“ also.
Absichtliche irreführung aber sehe ich,und da gehe ich völlig konform mit Niggemeier, eher bei Frau Riekel und den produkten ua des Burda-Verlages.
@Theo:Also,wieso unsinn?
Stefan Niggemeier schrieb: „Chris: Das Zitat ist nicht aus dem „Spiegel”, sondern aus der „Zeit”.“
Sie haben recht, Stefan. Das Zitat ist tatsächlich aus der Zeit. Verzeihen Sie mir bitte den Flüchtigkeitsfehler um 23.58 Uhr. Ich habe keine böse Absicht damit verfolgt.
„Unabhängig davon würde ich Sie bitten, sich mit Ihren Kommentaren zu mäßigen.“
Können Sie mir DAS jetzt bitte mal erläutern ?
Nun, die 2004er Studie hat auch schon die Redaktion von Maybrit Illner in der vorletzten Woche falsch gelesen. Auch da wurde Recherche vorgetäuscht und die Tatsache, dass die 25 Prozent sich sowohl aus sexueller als auch auf körperlicher Gewalt in Paarbeziehungen zusammensetzen, verschwiegen. Bleibt die Frage von welcher Redaktion man eher eine saubere Recherche erwarten können sollte.
@cinta: Womöglich hat’s die Redaktion von Maybrit Illner aus der „Bunten“. (Was die Sache irgendwie nicht besser macht.)
@reko (#77):
„die Tanzfläche kocht, hier trifft sich die Scene,“
…
„Szene-Schnösel auf verzweifelter Suche nach der Szene.
[……] Guten Morgen Berlin, Du kannst so hässlich sein..“
Die Harmonien und Melodien haben sich geändert.
Die Hormone sind noch immer die selben,
ob NDW, ob ADW.
Herr Kachelmann genoss den Schnee
Und kam zurück vom IOC-
Turnier, der Wettermacher.
Vom Airport in die JVA
gings für den „Schweizer Kracher“.
Die Schöne Mannheims hat geklagt,
Darauf hat das Gericht getagt,
Hat Zeugen und den Arzt befragt,
Herr Kachelmann hat nix gesagt,
Was leider auch nicht viel besagt.
Die Presse hat sich vor gewagt
Und Zeuginnen mit Geld geplagt,
Und weil die Habsucht überragt
Nimmt Frau die Euros unverzagt…
(in memoriam Robert G.(Punkt).)
Im Darm wüten schlimm die Killersprossen,
bei Frau Riekel kommts aus der Feder geflossen.
Man kann Frau Riekel und ihr „Geschreibsel“ bewerten wie man will. Was mich tatsächlich beunruhigt ist ihre Unterscheidung zwischen Vergewaltigung oder „erzwungenem Sex in einer Beziehung”. Sollte Frau Riekel tatsächlich noch der Meinung sein, in einer Beziehung könne es gar keine „wirkliche“ Vergewaltigung geben? Das finde ich schlichtweg unheimlich.
Nicht weil Kachelmann freigesprochen wurde, werden sich jetzt viele Opfer von Vergewaltigungen nicht mehr trauen zur Polizei zu gehen (was wäre denn der Umkehrschluss? Man muss alle Männer, denen eine Vergewaltigung vorgeworfen wird, verurteilen? Toller Rechtsstaat),
sondern weil die Medien in einer unglaublich ekelhaften Weise über diesen Fall berichtet haben und nicht einmal davor zurückschreckten, sich in der Unterwäsche von Opfer und Täter (wer was war bitte selbst aussuchen) zu suhlen, um Auflage zu generieren.
Über Vergewaltigungsprozesse (wie auch über Suizide) sollte nur mit absoluter Vorsicht berichtet werden. Damit Geld verdienen zu wollen, ist widerlich.
„Warum sollte dieser Prozess mehr Vergewaltigungsopfer davor abschrecken, zur Polizei zu gehen, als, sagen wir, all die Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, die behaupten, dieser Prozess würde Vergewaltigungsopfer davor abschrecken, zur Polizei zu gehen?“
Die Frage ist falsch gestellt, weil der Prozess wegen der zugehörigen Berichterstattung diese Folge hat oder haben kann. Trotz der ganzen Besonderheiten des Falls.
Eine Lektion, die man aus dem Fall ziehen kann, ist dass so ein Prozess im Sinne des Opfers scheitern kann. Nicht nur formal.
Man kann aber auch den Schluss ziehen, dass eine bestimmte Form der Rache überaus wirksam sein kann.
@polyphem; No. 82
CHAPEAU!
(Hatte es fast vergessen – ist ja auch schon eine Zeit her…)
Danke!
@30. ich sehe das wie sie: bei der cdu oder vielleicht bei allen parteien sollte man immer schauen, was sie als argumente für neue gesetze nennen und welche konsequenzen die gesetze haben könnten, die sie dann tatsächlich einführen wollen (und ich glaube wirklich z.b. dass der herr bosbach selber nicht versteht, welche konsequenzen seine vorratsdatenspeicherungen haben würden..;.)
bzgl. verfahren, in denen es um sexuelle gewalt geht: einschränkung der pressefreiheit ist es für mich nicht, wenn man einfach jeden schreiberling hoch bestraft, der mit seinem geschreibsel die anonymität der an der angezeigten tat beteiligten gefährdet. mit schreiberling meine ich ALLE im öffentlichen raum schreibenden, journalist/innen so wie blogger/innen oder sonst irgendwie tippfreudige menschen.
das hätte vielleicht den effekt, dass wir in den medien intensiv über den formalen ablauf eines solchen verfahrens informiert würden, quasi csi in echt, und uns auf das konzentrieren würden, was wirklich in öffentlichem interesse ist: arbeitet die justiz ordentlich? reichen unsere gesetze aus? machen die ermittlungsbehörden ihren job? was kann/muss man verbessern? usw.
und es wäre ein guter opferschutz, denn weder ein zu unrecht beschuldigter würde durch den dreck gezogen, noch findet dann eine hetze gegen eine vermeintlich „rachsüchtige frau“ statt.
p.s. mir fällt es wirklich nicht schwer die grenze zwischen sensationsgeilheit und öffentlichem interesse zu ziehen, nur als nachsatz, weil manche ja anscheinend schwierigkeiten damit haben und alles, was in der öffentlichkeit irgendwen interessiert, mit öffentlichem interesse gleich setzen.
p.p.s. so lange jörg kachelmann jetzt nicht anfängt, die nebenklägerin anzugreifen, finde ich nicht, dass er sich falsch verhält, wenn er jetzt den spieß umdreht und – zugegebenermaßen zynisch – die anprangert, die diese schlammschlacht veranstaltet haben und das auch noch unter dem deckmäntelchen „opfer-ernst-nehmen“ – perfide!
was ich noch immer nicht ganz begriffen habe, dieser selbstgeschriebene brief, was daran stützt die annahme, dass es sich um einen racheakt handelt? ich finde das unlogisch. kann mir das bitte nochmal jemand erklären?
und ich muss auch sagen, dass mir die vermischung bei dem wort „falschbeschuldigung“ bauchweh bereitet. zwischen „rachsüchtiger frau“ und „justizirrtum“ ist ein unterschied.
50% falschbeschuldigungen: kann mir wer fälle angeben, in denen bewiesen wurde, dass eine rachsüchtige frau einen mann zu unrecht beschuldigt hat, sie vergewaltigt zu haben? ich habe mich da ein bisschen eingelesen und ich komme zu dem schluss, dass es das anscheinend eher weniger oft zu geben scheint, ich stoße nur auf solche fälle:
http://www.faz.net/artikel/C30602/justizirrtum-amerikaner-sass-22-jahre-lang-unschuldig-im-gefaengnis-30024776.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,766000,00.html
was bei der ganzen diskussion untergeht: warum sind im bereich vergewaltigung die überwiegende mehrheit der täter/innen männer? liegt das vielleicht daran, dass eben auch die selbsternannten opferanwälte noch immer nicht begriffen haben, dass man sich nicht fälschlicherweise vergewaltigt fühlt, sondern dass es eine vergewaltigung ist, wenn man sich vergewaltigt fühlt?
keine ahnung, was herr assange getrieben hat oder auch nicht, aber im zusammenhang mit diesem fall wurde im netz oft folgender fall diksutiert: one-night-stand, dann schlafen beide, er wacht auf, penetriert sie, sie wacht auf und will/wollte das nicht. dabei ist mir öfter folgende reaktion aufgefallen: das ist doch keine vergewaltigung, sie muss nachdem sie aufgewacht ist nein sagen und wenn er sich dem widersetzt, dann erst ist es eine vergewaltiung. was natürlich quatsch ist, aber viele denken noch so. soll heißen, „nein heißt nein“ ist schon angekommen. dass man(n) nicht das recht dazu hat, anzufassen oder zu „bespringen“, was einem gefällt, so lange bis eben ein nein kommt, ist noch nicht zu allen durch gedrungen.
Zum Brief:
Die Klägerin hatte behauptet, einen anonymen Brief erhalten zu haben, in dem die Untreue Kachelmanns belegt wurde. Damit habe sie ihn zur Rede gestellt, die Diskussion sei dann eskaliert und es sei zur Vergewaltigung gekommen.
Im Laufe der Verhandlung stellte sich jedoch heraus: Sie wusste seit Monaten von der Untreue, sie hatte den Brief selbst verfasst, er fand sich auf ihrem Rechner, sie hatte ihn nicht zu Hause ausgedruckt, sondern auswärts – das räumte sie erst nach Monaten ein und nach Konfrontation mit den Beweismitteln USB-Stick, Notebook-Analyse etc.
Damit verschleierte sie mindestens den tatsächlichen Tathergang, und es schürte den Verdacht einer gezielten Inszenierung und geplanten Aktion – statt eines Streits, wie von ihr behauptet – und beschädigt daher ihre Glaubwürdigkeit.
@all
Was hier und auch im Artikel alle vergessen ist, das man ja gerade nicht weis wer das Opfer ist, Kachelmann oder die Frau!
Auch für einen unschuldig beschuldigten ist so ein Prozess eine Qual.
Und genau das ist das Problem aller unschuldig angeklagten in einem Vergewaltigungsprozess, die Frau ist IMMER und automatisch das Opfer.
Wann es eine Vergewaltigung in einer Beziehung ist, ist extrem schwierig, gerade wenn SM Teil des Spiels ist.
danke falk. ok, aber um den mann fälschlicherweise zu bezichtigen, sie vergewaltigt zu haben, braucht es da diesen brief? ich versuche grad mir vorzustellen, eine rachsüchtige frau zu sein und einem mann so etwas anhängen zu wollen… warum folgt aus „sie hat den brief selbst geschrieben und nicht an ihrem drucker ausgedruckt“, dass der streit vielleicht nicht statt gefunden hat? geht man davon aus, dass sie den brief erst nach der angeblichen vergewaltigung geschrieben hat?
[gelöscht]
[gelöscht]
„Offenbar werden Frau Riekels Texte von niemandem gegengelesen, sonst hätte vielleicht jemand gemerkt, dass sie mit dieser Satzfolge behauptet, 2500 Prozent aller Frauen (100 mal 25 Prozent) hätten in einer Partnerschaft Sex gegen ihren Willen erlebt.”
Hallo Herr Niggemeier,
Also Herr Niggemann Dreisatz ist wohl nicht ihr Ding, könnte ich jetzt sagen, aber nein, ist es wohl doch!
Nein Herr Niggemann es ist die gleiche SCHMIEREREI und Polemik wie bei der BILD.
Alexandra Galle
auch schon Gewaltopfer.
Kastrieren sollte frau den Kachelmann.
Genau Herr Niggemann. Schämen Sie sich.
Das ist ganz einfacher Dreisatz: jede vierte Frau! Und die Dunkelziffer liegt 100 Mal höher! Macht 772400 Frauen!
Genau so einfach geht der Dreisatz vor Gericht. Wenn x der Anteil vergewaltigter Frauen ist, dann ist y, der Anteil der zu kastrierenden Männer, immer 100%, insofern x größer -1
Mathematisch und damit eindeutig!!11!einseinself
@95
Frau Galle, darf ich dann davon ausgehen, daß Sie persönlich den Herrn Kachelmann für schuldig halten? Auf welchen Indizien fußt Ihre Überzeugung?
Um die mögliche Rückfrage im voraus zu beantworten: ich habe zu dem Fall keine Meinung. Herr Kachelmann wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen; ich kenne die Faktenlage nicht gut genug, um dem Gericht „dreinreden“ zu können.
@96 made my day
In der Mittagspause in der Cafeteria auf N24 ohne Ton eine Werbung der Bunte gesehen: „Jetzt redet sie!“ Und Claudia D. schaut unverpixelt vom Titel herunter! Das finde ich sehr bemerkenswert.
Der Text beginnt so:
OMFG. Ich möchte das nicht weiter lesen, aber ein innerer Drang…ZU HÜLFE!
Konkretisierung: Der Text auf der Website beginnt so, den Artikel habe ich mir nicht angesehen.
Muss ich darauf hinweisen dass rein sprachtechnisch dieser Text bedeutet, dass Jörg Kachelmann sich darüber geäußert hat, dass er angeblich vergewaltigt wurde?
Ich mein da herrscht doch Konsens, oder? „seine Vergewaltigung“ kann man doch nicht anders deuten, oder?
Sebastian, würde ich mich sonst so aufregen. DAS IST UNFASSBAR!