Der Tom-Kummer-Kasten der HNA

Weil der Bürgermeister von Hofgeismar nicht bereit war, ihre Fragen zum gescheiterten Projekt eines gigantischen Ferienresorts zu beantworten, hatten die Redakteure der „Hessischen/Niedersächsichen Allgemeinen“ (HNA) eine richtig schlechte Idee: Sie dachten sich seine Antworten einfach aus.

Sie schrieben:

Alle Bemühungen [um ein Gespräch] waren wieder einmal erfolglos. Daraufhin hat sich die Redaktion die Mühe gemacht, die an Sattler gerichteten Fragen selbst zu beantworten.

Wir legten bekannte Tatsachen zugrunde und nutzten frühere Aussagen Sattlers. Manche Antworten in unserem fiktiven Interview ergeben sich indes aus einem logischen Sinnzusammenhang.

Schon die erste Antwort lässt erahnen, wieviel Spaß sie an der Retourkutsche hatten:

Herr Sattler, warum haben Sie in der Stadtverordnetensitzung am 17. Dezember, als Sie das Aus für das Beberbeck-Projekt erklärten, fluchtartig den Saal verlassen?

Sattler: Das war keine Flucht. Ich konnte mich nur in dieser für mich hoch emotionalen Situation nicht auch noch den lästigen und penetranten Fragen der Opposition aussetzen.

Nicht alle waren amüsiert. Und am nächsten Tag entschuldigte sich der Chefredakteur:

Der Artikel hätte so nie erscheinen dürfen. (…)

Eine Dokumentation von Antworten, die nie gegeben wurden, ist nicht nur unlogisch, sondern schlechtes journalistisches Handwerk. Wir entschuldigen uns in aller Form für diese Fehlleistung.

Beides — das fiktive Interview und die klare Entschuldigung — ist bemerkenswert. Aber fast am erstaunlichsten ist, wie souverän die Zeitung in ihrem Online-Auftritt mit dem Thema umging. Anstatt das ausgedachte Gespräch einfach kommentarlos zu löschen, wie es schätzungsweise 207 Prozent aller deutschen Online-Medien getan hätten, verlinkte sie an dieser Stelle auf die Entschuldigung des Chefredakteurs und behielt die Kommentare der ursprünglichen, sehr kontroversen Leserdiskussion. Das fiktive Interview verschwand nicht ganz, sondern blieb als PDF online, was die Distanzierung von dem Text deutlich machte, aber gleichzeitig jedem die Möglichkeit gab, sich ein eigenes Bild über den journalistischen Fehltritt zu machen.

Ich habe keinen Schimmer, wie gut oder schlecht die Berichterstattung der HNA in Hofgeismar ist (einem Ort, von dem ich gerade zum ersten Mal gehört habe). Aber dieser Umgang mit erkannter eigener Beklopptheit ist vorbildlich.

[mit Dank an Silke L.!]

64 Replies to “Der Tom-Kummer-Kasten der HNA”

  1. Yeah, endlich berichtet mein Lieblingsblog über meine Heimatzeitung. Ich hab die Zeitung aber nie für so schlecht gehalten, wie sie unsere Lehrer immer gemacht haben – wenn man einsieht, dass es eine Lokalzeitung ist. Und ehrlich gesagt, find ich die ganze Geschichte ziemlich lustig.

  2. So sollte es immer sein.
    (Oder aber auch lieber nicht. Am besten sollte es natürlich garnicht erst zu solchen Peinlichkeiten kommen ;))

  3. Ich habe den Artikel gelesen und fand ihn genial und superlustig.
    Dass man sich für sowas „entschuldigen“ (schonmal was von Duden gehört?) muss, finde ich armselig. Es wurden ihm erkennbar und angekündigt alle Worte in den Mund gelegt. Kein Wunder dass die Auflagen sinken, wenn man bei ein bischen Gegenwind direkt einknickt.

  4. Also ehrlich gesagt finde ich so ein Interview überhaupt nicht problematisch. Es kommt natürlich drauf an, was drin gesagt wird (ich hab’s noch nicht gelesen), aber solange die Autoren deutlich schreiben, dass es ausgedacht ist, ist das doch mal eine witzige Idee. Satire vielleicht?

    Kommt mir nicht mit „Wenn das alle machen würden.“ Wenn es alle machen würden, wäre es schnell langweilig und dann würde es wiederum keiner mehr machen. Tatsächlich machen das ja viele mit ihren Texten so, die sind einfach nur ausgedacht (war hier im Blog neulich zu lesen). Und die schreiben’s aber nicht mal hin.

    HNA, weiter so!

  5. Ich finde die Idee so ein fiktives Interview zu drucken super (WENN es für jeden eindeutig als fiktiv erkennbar ist). Vielleicht muß sich dann der eine oder andere arroganter Bürgermeister doch mal zu ein paar echten Antworten herablassen. Die Entschuldigung ist echt unnötig (aber hat insgesamt Stil).

  6. Da man die Situation in dem Ort hier außerhalb nicht kennt, und beide Parteien (Johurnaille und Politiker) nicht gerade ein gutes Image haben, das ironische Interview aber eindeutig als solches gekennzeichnet war, ist der Trottel Bösewicht in dieser Geschichte dann wohl der eingeknickte Chefredakteur Seidenfaden.

  7. Dieses fiktive Interview ist aus meiner Sicht deutlich weniger „bekloppt“ als die Distanzierung durch den Chefredakteur. Klingt als hätte der Bürgermeister mal kurz durchgerufen…

  8. Ich denke das Problem mit dem fiktiven Interview ist, dass es wirklich gemein ist, dem Bürgermeister dumme Sprüche in den Mund zu legen, die er zu dem Thema gar nicht verbrochen hat. Es wird auf besonders suggestive Weise negativ dargestellt. Ein negativer Kommentar wäre distanzierter und harmloser. Die Tatsache, dass die Leser wissen, dass die „Zitate“ erfunden sind, ändert nichts daran.

    Ich kann mir übrigens gut vorstellen, wie das fiktive Interview aus einer Frustrations-Bewältigungs-Maßnahme der Journalisten hervorgegangen ist. Ich habe Mitgefühl mit Ihnen.

  9. Schließe mich Sausi an. Da das Interview doch eindeutig als fiktiv gekennzeichnet war, geht das doch als schöne Satire durch. Die letztliche Entschuldigung des Chefredeakteurs ist doch viel dämlicher. „Der Artikel hätte so nie erscheinen dürfen“ Ja was denn nun, als Verantwortlicher hat er doch die letzte Entscheidung. Hinterher dann jammern ist feige.

  10. Als Satire find ich ein ausdrücklich fingiertes Interview in Ordnung, wenn auch in der vorliegenden Form etwas zahm.
    Wenn es eine Panne war, dann ist auch die Entschuldigung des Chefredakteurs richtig. Wenn es keine Panne war, dann nicht.

  11. @Stefan
    Nein, natürlich nicht. Der nachträgliche Umgang ist mehr als lobenswert. Wenn der Artikel nicht hätte erscheinen dürfen, warum ist er dann überhaupt erschienen?

  12. @ JMK/14: Weil der Chefradkteur einen Fehler gemacht hat. Evtl gab es wirklich einen (heftigen) internen Kommuikationsfehler, evtl ging ihm nach „einmal drüber schlafen“ auch ein inneres Licht an. Und dann hat er den Fehler eingestanden, nicht versucht ihn heimlich zu vertuschen, Verantwortung übernommen und sich entschuldigt. Finde ich persönlich respektabel.

  13. Ich finde beides großartig. Die Idee, des fiktiven Interviews (wobei ich die Umsetzung nicht sooo gelungen finde), und die Entschuldigung, wenn man merkt, dass es nicht gelungen ist.

  14. Ich habe ja als Wikipedia-Autor das Projekt die letzten Jahre aus der Ferne verfolgt. Da hatte unter anderem auch die Stadt Hofgeismar (der Bürgermeister?) versucht, ihre PR im Artikel unterzubringen, was wegen der dabei angewandten Hartnäckigkeit sogar zur Sperrung des Benutzerkontos führte. Deshalb kann ich mir auch vorstellen, dass der Bürgermeister beim Chefredakteur vorstellig geworden ist. Und ich halte folglich die Entschuldigung des Chefredakteurs für ein feiges Einknicken, auch wenn der im Grundsatz transparente Umgang damit lobenswert ist.

  15. @SvenR (#18)
    Ich liebe ja Satire. Aber wenn diese veröffentlicht, muss sie auch als solche erkennbar sein und im entsprechenden Abschnitt der Zeitung veröffentlicht werden. Und naja, für eine echte Satire ist der Artikel recht mau.

  16. Ach, Hofgeismar ,) Eigentlich ein ganz nettes kleines Städchen in Nordhessen. Aber vielleicht verkläre ich da auch gerade was.

    Olaf, in Warburg aufgewachsen, was ca. 20km von Hofgeismar entfernt ist. Ausserdem liegt Hofgeismar recht mittig auf der Eisenbahnstrecke Warburg – Kassel (Paderborn ist die Gegenrichtung … ,).

    Ah, das ist die Friedrich-Wilhems-Nordbahn, „eine der ersten Eisenbahnstrecken in Kurhessen“, wie ich gerade lese ,)

    Sorry, ich wurde gerade sentimental. Zeitung und Bürgermeister kenne ich eh nicht. Und die Mädels, denen ich das Herz gebrochen … ach, lassen wir das ,)

  17. Ach, Jeeves, geht dir dabei eigentlich einer ab, dir unbekannte Menschen pauschal als „Huren“ zu diffamieren? Oder ist da einfach was bei dir schiefgelaufen?

  18. Wenn ich mich recht erinnere, dann ist dies nicht das erste Mal, dass die HNA ein fiktives Interview veröffentlicht. Kam vielleicht noch nicht in dieser Größenordnung vor (das Thema war ja in der Region relativ populär), aber schon in ganz ähnlicher Form. Eine Entschuldigung dieser Art erweckt deshalb tatsächlich den Eindruck, dass hier jemand interveniert hat und man daraufhin eingeknickt ist. Das fiktive Interview jedenfalls passt meiner Erfahrung nach zum Stil der HNA, klingt nicht wie ein Versehen.

  19. Ich fand das fiktive Interview auch nicht besonders „schlimm“ (allerdings kenne ich ja auch nicht die Hintergründe, z.B. aus welchem Zusammenhang die aus Zitaten gewonnenen „Antworten“ gerissen bzw. gewonnen wurden).

    Und gleichermaßen gut finde ich den Umgang der Zeitung mit etwas, das sie selbst nun als Fehler ansehen. Ob es einer ist, da mag man geteilter Meinung sein. Aber da sie es so sehen, ist der Umgang damit toll

    Und es ist gut, dass dieses Verhalten auch mal über den Rahmen der Zeitungsleser hinaus Aufmerksamkeit erhält. Hoffentlich wirkt sich dieser Artikel für die Zukunft des Beteiligten auch noch aus – diesmal positiv.

  20. @RA Kompa #20 + 21: Ja, ich habe es bis zu Ende gelesen. „Die Redaktion“ hat das Interview „geführt“. Ich verstehe nicht, warum das eine Rolle spielen soll.

    @JO #22: Habe ich gesagt, dass es gelungen ist? Nein, ich schrub:
    Ich finde beides großartig. Die Idee, des fiktiven Interviews (wobei ich die Umsetzung nicht sooo gelungen finde), und die Entschuldigung, wenn man merkt, dass es nicht gelungen ist.

  21. Ein Verwaltungschef hat eine Auskunftspflicht gegenüber der Öffentlichkeit. Sattler hat diese Pflicht offenbar bewusst und penetrant ignoriert. Insofern schließe ich mich allen Kommentatoren an, die das klar als fiktiv gekennzeichnete Interview eine angemessene und clevere Reaktion auf diesen Boykott des Volkes durch einen Mächtigen finden. Die Entschuldigung hingegen kommt mir vor wie die typische Unterwerfungsgeste eines Chefredakteurs, der auch weiterhin zur Rotweinrunde in die Villa des Herrn Bürgermeisters eingeladen werden will. Wenigstens hat Sattler jetzt die öffentliche Beachtung, die er durch sein gesellschaftsschädigendes Verhalten verdient.
    Wir brauchen mehr Hofgeismar, nicht weniger!

  22. Ich habe einen Traum: ARD-Panorama macht ein fiktives Interview mit Carsten Maschmeyer, der ja sich ja auch um ein Interview drueckt.

    Die Folge: Ferres klagt in Bunte/Gala/Bild der Frau, ihr Leben sei ruiniert und verfilmt die Geschichte dann selbst mit sich in der Hauptrolle. Gazprom-Gerd schickt sein russisches Inkassounternehmen in der Panorama-Redaktion vorbei. Charming Chrissi Wulff verkuendet live im TV: Unserioese Finanzberatung gehoert zu Deutschland.

  23. Hach, Hofgeismar,
    was für ein verschlafenes Kuhdorf… äh was für ein schönes Städtchen am Arsch der Welt… äh in idyllischer Landschaft :-).

    Und da gibt’s sogar schon Internet ;-)?

  24. @27 SvenR:

    Ich habe leise Zweifel, dass das Interview zu Ende gelesen wurde. Denn genau genommen hat die Redaktion das Interview eben nicht geführt. Hier nochmal schnell die letzten beiden Fragen/Antworten:

    Red: In diesem Fall distanziere ich mich von diesem Interview und bestreite, es jemals geführt zu haben.

    Buske: Das bestreite ich ebenfalls. Ich bezweifle allerdings, dass Ihre Distanzierung unseren Kriterien genügt.

    Red: Danke, dass Sie nicht mit uns gesprochen haben.

    Buske: Gerne, jederzeit wieder nicht!

    So sollte Satire aussehen :)

  25. @ 32 alter Jakob
    Nein. So sollte Satire nicht aussehen. Das ist normalerweise scheisse und unlustig. Aber dafür hat der Autor hier auch triftige Gründe, denn jeder der das Verhältnis Schälike/Buske kennt, wird das nunmal als „eigentlichen“ Part der Satire sehen. Das ist nicht abschwächend, sondern eher verstärkend.
    In der Titanic steht auch nicht vor und hinter jeder Zeile “ Haha Spaß bitte nicht verklagen „.

  26. @33 S.Schwarzmeister:

    Mißverständnis Ihrerseits? Natürlich ist der (ganze) Artikel eine gelungene Satire und deshalb ist das ein gutes Beispiel wie Satire aussehen sollte (natürlich nicht beschränkt auf diese Ausführung). Hier verstärkt das Ende den Tenor des (satirischen) Artikels zusätzlich (das haben ja auch Sie erkannt). Im Übrigen wird auch nicht geschrieben „Vorsicht Satire, bitte nicht verklagen…“

  27. Klingt wirklich nach einem sehr guten Umgang mit den eigenen Fehlern.
    Unsere „Regionalzeitung“, die Neue Westfälische, ist da leider meistens eher der Meinung, Fehler schnell zu löschen anstatt sich kritisch mit Ihnen auseinander zusetzen.

  28. Das Interview war sicher kein Fehler, sondern wahrscheinlich (kenne die politischen Hintergründe nicht) eine passende journalistische Form. Die Entschuldigung war O.K., aber etwas zu unterwürfig.

  29. @34 alter Jakob:
    Was ich damit sagen will: Das andauernde hinweisen funktioniert nur beim Beispiel Schälike/Buske.
    Ich hatte Sie tatsächlich so verstanden, dass Sie meinten, solch ein Disclaimer wäre „nötig“ für die Satire.
    Ich bitte vielmals um Entschuldigung.

  30. @37 S.Schwarzmeister:
    Das ist das übliche Problem in Internet, dass geschriebene Zeilen schlecht den Tonfall mit darstellen können. Da kommt es immer wieder zu Mißverständnissen, weil etwas anders gelesen wird, als es geschrieben wurde. Hilfsweise lässt sich das Problem mit den so genannten „Emoticons“ beseitigen, aber leider nicht immer, so wie hier… Nix für Ungut ;)

  31. @ 27: Vergleiche mal den Autorennamen, der über dem „Interview“ steht, das nach Vermutung aller Beteiligten nicht geführt wurde …
    Und dann erzähle mir was über Satire …
    m(

  32. Ich finde die Idee Klasse. Warum soll man der Rückratlosigkeit anderer nicht mit Humor begegnen? Wie (blödes Beispiel) bei Sarsazin steht ja _sogar_davor_ was einen erwartet und trotzdem regen sich irgendwelche aufmerksamkeitsgestörten Nulldenker auf.
    Jetzt gehts mir besser :) Danke für den Artikel!

  33. @alter Jakob #42: Ich nicht. Meine Aussage ist allgemeinggültig, seine klingt so und ist es aber nicht.

  34. @RA Kompa #45: Ich kann lesen, Sie sollten präziser schreiben. Kontext hilft, aber das muss ich Ihnen doch nun wirklich nicht erklären.

  35. @44 SvenR:

    Ich verstehe das Problem nicht. RA Kompas Aussage („Fiktive Interviews sind ein schwerer Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht!“; ich kann keine andere Aussage finden) kann ich vor dem Hintergrund des verlinkten Artikels nur ironisch verstehen. Dass jemand darauf mit „Satire darf alles“ antwortet, kann ich mir dagegen nur mit einem Mißverständnis erklären…
    Kann mir aber eigentlich auch egal sein.

  36. Wenn das ausdrücklich als fiktives Interview ausgewiesen wird und dann noch humorig ist (wie zumindest die die lästigen Fragen der Opposition betreffende Antwort), ist das meines Erachtens eine schnafte Sache, mit (hoffentlich) Vorbildcharakter.

  37. Warum soll denn das fiktive Interview bekloppt sein? Ich will nicht alles wiederkäuen, was die Meisten hier kommentieren.
    Ich kann an der Idee nichts Beklopptes finden.

  38. @alter Jakob #47: Ich dachte, es ginge in diesem Artikel und somit auch im Kommentarstrang um das fiktive Interview in der HNA.

    RA Kompa schrub daraufhin nicht

    Ein fiktives Interview wurde einmal von einem Gericht als ein schwerer Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht gesehen.

    oder

    Fiktive Interviews können ein schwerer Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht sein.

    sondern er schrub

    Fiktive Interviews sind ein schwerer Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht!

    Mit Ausrufezeichen! Uiuiui! Der ist ja Anwalt und verdient seine Brötchen damit, Vertragspartner, Gegner und Richter seiner Mandanten Glauben zu machen, dass das was er schreibt die einzige unumstößliche Wahrheit ist. Und verlinkt anschließend auf sein „lustiges“ Interview, das ich schon kannte, genauso wie ich weiß, wer Schälike und Buske sind, und was diese beiden miteinander zu schaffen haben.

    Daraufhin schrub ich

    Satire darf alles.

    Ich habe zwar kein Ausrufezeichen verwendet, meine das aber genauso, wie ich es schrub. Allgemeingültig. Und ich bin nicht einmal Anwalt.

    Auf seine Frage

    Hast du das verlinkte „Interview” bis zu Ende gelesen?

    habe ich kleingeistig geantwortet

    Helfen Sie mir, in dem PDF auf der HNA-Website kann ich beim besten Willen auch nach mehrmaligem Lesen keinen Autorennamen finden.

    Oh, wie kann ich nur so dumm sein und nicht sein von ihm verlinktes, uraltes und super „lustiges“ Interview zu meinen, sondern das, um das es in diesem Artikel und Kommentarstrang geht. Eben hat er noch ein Zwinker-Emoticon verwendet, jetzt greift er zum Face Palm. Natürlich kann ich nicht Lesen und interpretiere wild herum. Er hat alles richtig gemacht. Sicher.

  39. Auf der „Wahrheit“-Seite der taz oder in der titanic kann ein solches
    „Interview“ gedruckt werden. Natürlich. Im Nachrichtenteil oder im Politikteil einer bedeutenden Regionalzeitung war das grenzwertig bis hesslich. Auch wenn fiktiv drüber steht, kann nicht vorausgesetzt werden, dass alle HNA-Leser das Wort richtig verstehen.

  40. @Manuel: Ich habe nicht das Gefühl, dass es sich um dasselbe Genre handelt. Bei „Spreeblick“ ist die Satire in fast jeder Antwort offensichtlich. Bei der KNA ist das nicht der Fall. Ob das Interview sich über den Bürgermeister lustig machen will oder in dieser Form aufgrund eigener Recherche dokumentieren will, was er tatsächlich gesagt hätte, bleibt offen.

    Ja, in dieser Form, an diesem Ort finde ich das fiktive Interview bekloppt.

  41. Jaja, was die anderen machen ist doof,schlecht und langweilig, wir sind clever und lustig.
    Das ist doch jetzt genau die Haltung die man von jemanden erwartet, der sein Geld damit verdient , der Menschheit dem Messiahs gleich zu eröffnen dass in der Zeitung viel Scheisse steht.

  42. Ein fiktives Interview befürchten zu müssen, das natürlich klar als solches kenntlich gemacht werden müsste, könnte in den Medien doch dazu führen, dass die Angefragten sich überlegen müssen, ob sie einfach mal wieder nein sagen, wenn die Medien um Meinungen bitten.

    Handwerklich gut gemacht, halte ich das fiktive Interview deshalb für hilfreich. Das bedeutet nicht, dass es unbedingt in jeder Antwort satirisch sein muss.

    Macht den Leuten doch mal Mut, die sich nicht den Gepflogenheiten hingeben, sondern diese durchbrechen. Unangepasster Journalismus fängt eventuell auch damit an, dass man unangepasste Formen wählt.

    Was wäre passiert, wenn ein Top-Redaktionsteam dies in dieser Form realisiert hätte? Sie wären womöglich beklatscht worden. Bevor man sie zerrissen hätte. Denn ganz ohne Reißen geht es ja gar nicht…

  43. Na, da isser wieder, unser treuer und wahlkämpfender Herr Boeddinghaus. Souverän und konsequent war die Redaktion der HNA schon, als sie den Beitrag von ihm aus dem Watchblog gestrichen hat. Denn wenn man den eigenen Beitrag als Fehler sieht, warum soll man dann die gleiche Form von einem Anderem im eigenen Umfeld tolerieren? Und über mangelnde Präsenz bei uns (sh. http://www.hnawatch.de) braucht er sich nun wirklich nicht zu beklagen. Daher sollte das verschmerzbar sein.

  44. Ach lieber Kai,

    mußt jetzt nicht weinen. Du hast die Toleranz der HNA mit deinen polemisch-politischen Beiträgen lang genug strapaziert…

    Erzähl dem überregionalen Publikum doch von deiner Bewerbung zum Bürgermeister? Dann können wir uns jetzt alle einen Reim machen.

  45. @Tschikko Böhme: warum sollte ich auf meine Kandidatur hinweisen? Das hat doch der HNA-Geschäftsführer in Kommentar 59 hier schon gemacht. Ich bin auch ganz entspannt. Das Experiment hat doch Ergebnisse gezeigt. Lokale Monopolzeitungen dürfen lokalpolitische Menschen aller Couleur anpinkeln – das hat sich ja durchaus nicht auf mich beschränkt; der Chefredakteur der Zeitung bezeichnete z.B. mal Hermann Scheer als „Öko-Kasper“ – und der Zeitung geht nach nicht mal 10 Wochen die Puste aus.
    Wo steht übrigens, dass Wahlkämpfer nicht munter-polemisch-politisch bloggen dürfen?

  46. Mönöböhlzeidungen? Das ist aber schon arger linker Wortschatz, oder? So wie Mönöböhlkabbedalisden, oder Schdaadsmönöböhl

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