Auch Präsident Obama unterstützt also nun die „It Gets Better“-Kampagne gegen die Diskriminierung und Gewalt, der sich schwule, lesbische, transsexuelle Jugendliche ausgesetzt sehen. Das ist vermutlich eine kleine Sensation und eine gute Sache, allein schon, weil es dem wichtigen Thema und der Botschaft noch mehr Aufmerksamkeit verschafft.
Aber ich kann mir nicht helfen: Das begeistert und berührt mich nicht.
Das liegt, oberflächlich, an der Präsentation. Die emotionale Wucht, die die Hunderten Videos unterschiedlichster Prominenter und Nicht-Prominenter entwickeln, beruht nicht zuletzt auf der Verletzlichkeit der Protagonisten. Ihre Beiträge sind roh. Unpoliert, persönlich, ausschweifend.
Beim kurzen Video von Ellen, das ich inzwischen bald ein Dutzend Mal gesehen habe, habe ich mich am Anfang gefragt, ob das eine ganz besondere Form von Professionalität sein könnte, die sie da beweist: Dass sie es schafft, einen solchen Text aufzusagen und an den richtigen Stellen so zu tun, als verlasse sie vor persönlicher Betroffenheit ihre Professionalität. Ich verfluche mich selbst für diesen Zynismus und ich kenne natürlich nicht die Antwort. Andererseits glaube ich, dass jemand mit der persönlichen Erfahrung von Ellen DeGeneres tatsächlich in ganz besonderer Weise davon berührt wird, das Jugendliche sich das Leben nehmen, weil ihnen wegen ihrer tatsächlichen oder unterstellten Homosexualität zugesetzt wird. Und das schwingt in ihrem Video mit.
Obamas Video ist im Gegensatz dazu ein routiniertes Präsidentenvideo. Seine Rede wird ihm von irgendjemandem geschrieben worden sein, er liest sie vom Teleprompter an, und er wirkt dabei so überzeugend wie er immer wirkt, wenn er solche Reden vom Teleprompter abliest. Es lässt mich kalt.
Solche Kampagnen laufen immer Gefahr, dass es irgendwann zu einfach wird, sich an ihnen zu beteiligen; dass es ab einem bestimmten Punkt von Prominenten oder Politikern geradezu erwartet wird mitzumachen. Dass mit der zunehmenden Größe die Überzeugungskraft schwindet. (In Deutschland wäre der Punkt erreicht, wenn — um das Beispiel noch einmal zu nennen — selbst Oliver Pocher sich öffentlich gegen Homophobie engagierte.) Das ist vermutlich unvermeidlich, und insbesondere in einer Zeit, in der sich zum Beispiel der republikanische Kandidat für das Amt des Gouverneurs von New York mit seiner Schwulenfeindlichkeit zu profilieren versucht, sollte man das Statement nicht unterschätzen, das das Mitwirken des Präsidenten darstellt.
Obama ist aber auch etwas anderes zu erwidern, und Dan Savage, der Initiator von „It Gets Better“ hat es so formuliert:
The President of the United States has the power to do more than assure LGBT kids that it will get better. The President of the United States and his administration have the power to make it better.
Oder in den (bereits vorher aufgenommenen) schlichten, wütenden Worten der Komikerin Sarah Silverman:
Hier geht es doch nicht darum wie Obama sein Statement rüberbringt, sondern dass er als Präsident die Kampagne unterstützt!
Ich kann mich nicht erinnern, dass ein amerikanischer Präsident so für Schwule und Lesben eingetreten ist. Und das in Zeiten von Don´t ask, don´t tell und tea party!
Nun Obama hat es aber auch nicht ganz einfach. Egal was er in so einem Fall macht, man kann ihm immer Vorwürfe machen. Und seine Macht, etwas gegen Schulmobbing oder Diskriminierung zu tun, hält sich halt trotzdem in Grenzen.
danke für die fortsetzung. aber steht da wirklich „haT the power“?
@Sukram71: Natürlich ist nichts dagegen zu sagen, dass der Präsident so ein Video macht. Aber er könnte der Kritik viel Wind aus den Segeln nehmen, indem er tatsächlich konkret was tut: „Don’t ask, don’t tell“ abzuschaffen zum Beispiel, wie im Wahlkampf versprochen – das wird er vor den Midterms zwar bestimmt nicht tun, es wäre aber ein großes Zeichen gesellschaftlicher Akzeptanz für alle Homosexuellen in Amerika – nicht nur für die im Militär. Solange er da weiter herumeiert, wirkt ein solches Video tatsächlich eher wie eine Sonntagsrede.
Guter Beitrag! #1 treffend.
Natürlich hat er die Power. Er ist der mightiest Mann auf der Welt.
Nur muss Obama eben auch noch auf tausend andere Dinge Rücksicht nehmen, das ist nunmal so als Politiker. Er muss eben u.a. auch auf Abgeordnete und Senatoren usw. Rücksicht nehmen, bzw. benötigt diese.
Durchgeboxt hat er kraft seiner Präsidentschatfsautorität schon einiges (Gesundheitsreform, Konjunkturpaket). Er hat nun mal nicht allein die Macht, Dinge zu verbessern. Dazu braucht er andere. Und das Klima dort scheint mir im Moment nicht so zu sein, dass er da Verbesserungen für Schwule und Lesben durchsetzen könnte, eben weil „seine“ Parlamentsleute das nicht wollen (ähnlich verhält es sich z.B. mit Verbesserungen für illegale Einwanderer). Ohne dass ich es wirklich begründen könnte, nehme ich es ihm allerdings ab, dass er es ohne diese äußeren Restriktionen gerne machen würde.
@ 4 Spielkind
Und wenn er vor den Midterms „Don’t ask, don’t tell” nicht abschafft, darf er eine solche Aktion, die nun mal jetzt stattfindet, nicht unterstützen?
Als erster Präsident, der sowas überhaupt macht?
Natürlich kann man das schon deshalb kritisieren, weil es damit Thema der großen Politik wird und nun viele Amerikaner nur alleine deshalb dagegen sind, weil Obama dafür ist. Deshalb schreibe ich ja, er hat es nicht ganz leicht.
Ehrlich gesagt ist es mir völlig Pumpe, ob Obama mit seiner Beteiligung an „It gets better“ klug gehandelt hat oder nicht, ob er angesichts von DADT vielleicht heuchlerisch ist oder nicht oder ob es dank ihm jetzt zu einfach ist, sich an der Aktion zu beteiligen. Mir ist auch völlig egal, ob Obama die Macht dazu hat, das Mobbing an Schulen zu beenden.
Was mir allerdings nicht egal ist, ist die Frage, wie man junge Menschen davon abhalten kann, sich wegen eines Homo-Hasses das Leben zu nehmen und da dürfte eine Ansprache von „ganz oben“ vielen Jugendlichen Mut machen.
Und übrigens wäre es ein riesiger Fortschritt, wenn sich jeder ganz einfach und ohne Mühe an einer Kampagne gegen Homophobie beteiligen könnte. Dann wäre Homophobie nämlich endlich nicht mehr salonfähig. Solange es aber Mut und politische Rücksichtnahme erfordert, wenn man sich für die Menschenrechte von Lesben und Schwulen aussprechen will, ist es eben noch nicht einfach genug.
Bezüglich Oliver Pocher: Der Fairness halber sollte man auch Stefan Raab erwähnen, der nun seit einem Jahrzehnt bei jedem Einspieler mit homosexueller Beteiligung den immer gleichen Gag vom Stapel lässt: „Ich war ja auch mal schwul – bis die Ärzte mich davon geheilt haben!“. Haha.
Natürlich ist so eine Aussage nicht gleich homophob, die Message dürfte aber bei seinem Stammpublikum genau so ankommen.
[wg. fehlender e-mail-adresse gelöscht]
@ Patrick R.
Dieter Bohlen ist da gleich viel besser: Der flirtet auf offener Bühne mit „seinen“ schwulen Sängern. Dieter Bohlen kann man alles vorwerfen, aber keine Homophobie. ^^
Nehmen wir mal an, Obama, sein Kabinett und der Kongress der Vereinigten Staaten würde das „Don’t ask, Don’t Tell“-Gesetz abschaffen, würde in ganz Amerika die Schwulen-Ehe erlauben und würde die Rechte der Schwulen als Verfassungszusatz aufnehmen. Würde dann tatsächlich kein Teenager mehr deswegen gemobbt werden? Es würde ewig dauern, bis das passiert. Seit 140 Jahren steht die Gleichstellung der Schwarzen in Amerika in der Verfassung, trotzdem werden Kinder immer noch dazu erzogen, Afroamerikaner zu hassen.
Der Ausspruch von Dan Savage zeigt zweierlei. Zum einen, wie wenig er von den Strukturen der Politik in seinem eigenen Land versteht, und zum andern, und das ist nahezu rührend, dass über dem Ozean wirklich daran geglaubt wird, dass Politik so mächtig ist, dass Gesellschaften verändert werden können. Ein wenig erinnert das an die Differenz zwischen Struktur und Personal.
Ohne Zweifel ist der Präsident mächtig, dieser Präsident ist vor allem durch seine Worte mächtig geworden, durch seine Reden. Alles was er tatsächlich tun kann, ist in diesem Fall zu sprechen und Mut zu machen. Diese kleine Rede des Präsidenten kann aber wohl doch mehr erreichen als die Rede von ein paar unbekannten Bürgern. So hat jeder gemobbte Teenager die Möglichkeit zu sagen, er hätte den Präsidenten auf seiner Seite, was wahrscheinlich, denkt man an die Aussage Savages und den Glauben dahinter, helfen kann.
@ 10/ Patrick R.
Bei Raab und seinem „Stammpublikum“ besteht ganz grundsaetzlich das von Switch so herrlich aufs Korn genommene Problem des absoluten Unverstaendnisses. Man schaue sich mal die ersten paar Minuten seiner Sendung an. Die allermeisten Gags landen im Nirvana, weil die Zuschauer offenbar zu dumpf sind.
Zum Thema: Ich geh mit Sukram71 konform. Obama kann sich als Praesident bei einem so wichtigen wie heiklen Thema keine spontane Ansprache leisten. Jedes seiner Worte wird 1000fach seziert werden, ein einziges falsches waere also eine Katastrophe fuer ihn wie auch fuer das Projekt. Da scheint es verstaendlich, dass er eine geschriebene Rede abliest (ok, er haette sie auch auswendig lernen koennen).
Abgesehen davon finde ich es ganz erbaermlich und schrecklich, dass „Don’t ask, don’t tell“ immernoch besteht. Wichtiger Grund dafuer ist aber gerade nicht eine Untaetigkeit Obamas, sondern die unheimliche Macht von FOX News & Co und die daraus resultierende Angst vieler Demokraten.
Also ich find´s gut, dass Obama bei diesem Thema so klar Stellung bezieht. Finde es von seiner Biographie her auch glaubwürdig, wenn er sagt, dass er weiß, was es heißt, als Kind/Jugendlicher „anders“ zu sein.
Was die Emotionalität angeht: Das ist – glaube ich – einfach ne „Geschmacksfrage“. Ich persönlich finde Obamas Art, insbesondere im direkten Vergleich zum ewig affektierten Rumgeschreie seiner republikanischen Gegenspieler, echt angenehm. Ich hab ihn schon immer als einen sehr rationalen Redner wahrgenommen, zu dem dieses ganze überdrehte Messias-Image, das ihm die Medien und seine Wahlkampfmanager verpasst haben, eh nie wirklich gepasst hat.
Selbst als er am Wahlabend seinen Töchtern den Hund versprochen hat und meinte „I love you more than I can say“ kam das bei mir nicht als „mein Gott war das jetzt herzergreifend“ an. Da ist der Mann einfach nicht der Typ dafür. So what?
In Sachen „Teleprompter“: meiner Meinung nach immer noch besser als wenn eine gewisse Frau Palin ihre Stichworte mit Filzstift auf die Handfläche schmiert ;-)
@6: und das ist genau der Punkt, der von vielen Medien immer wieder falsch rübergebracht wird:
laut US-Verfassung steht der Kongress (Art. 1) machtmäßig über dem Präsidenten (Art. 2). Die Einflussmöglichkeiten des Präsidenten auf das Geschehen im Kongress sind wesentlich geringer als man meinen könnte, da weder der Präsident noch seine Minister dem Parlament angehören dürfen noch ein derart starker Fraktionszwang herrscht wie bei uns. Dazu kommt, dass anders als bei uns immer beide Parlamentskammern über jedes Gesetz abstimmen müssen usw. Das Ganze macht speziell innenpolitische Gesetztesvorhaben zu unglaublich langwierigen Prozessen.
Aber abschließend nochmal zum Video:
ich find´s auch sehr angenehm, dass Obama sich wirklich auf das Thema konzentriert hat und sich nicht dazu hat hinreissen lassen, ne irgendwie geartete Wahlkampfparole hinten anzuhängen, was ja im Hinblick auf die Midterm-Elections jetzt nicht soo überraschend gewesen wäre.
Meine Meinung: Die ganze Kampagne ist schwachsinn. Und zwar der Buhu-alle-promis-machen-mit-die-tränchen-kullern-und-die-kasse-klingelt schwachsinn.
Hier ist der bisher einzig sinnvolle Kommentar, den ich dazu in den letzten Wochen gesehen hab:
http://www.youtube.com/watch?v=3c1sOqW50i0
so gings mir auch als ich es gesehen hab.
Stefan Du hörst Dich wie jemand an, dem Linux jetzt nicht mehr cool genug ist.
Oder nein halt: der schwarze, amerikanische Präsident.
Der Lack ist anscheinend komplett ab. Klar, wenn früher George W. bei „Deal or no Deal“ aufgetreten ist und Obama demnächst bei „Mythbusters“ kann man sich fragen, was das Amt noch wert ist.
Aber der Beitrag hier klingt so „wunderschön“ nach „Das ist mir nicht viral genug“.
Ab einem gewissen Punkt klingst Du, als ob es Dir nicht um die jungen Homosexuellen geht, sondern nur um die Kampagne an sich. Vielleicht wär’s besser gewesen, wenn Du nicht darüber berichtet hättest,
Du bist ja auch viel zu cool.
@jr, mcsteed: Aktuell geht es gar nicht (nur) um einen Machtkampf zwischen Kongress und Präsident, sondern um ein Gerichtsurteil, gegen das Obamas Regierung kämpft:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,724324,00.html
http://www.nytimes.com/2010/10/17/opinion/17sun3.html?_r=1&scp=3&sq=dadt&st=cse
http://www.nytimes.com/2010/10/21/opinion/21dellinger.html?scp=2&sq=don't%20ask%20don't%20tell&st=cse
@Sebastian: Aber den Teil, wo ich schreibe:
hast Du auch gelesen?
Übrigens beeindruckend, dass Hans Erhardt NICHTS checkt.
Hm, da die Handlungsmöglichkeiten des Präsidenten tatsächlich relativ eingeschränkt sind, finde ich gut, dass Obama in allen anderen, in den repräsentativen Seiten einer US-Präsidentschaft genau die Botschaften verbreitet, die er tatsächlich verbreitet.
Bezeichnend sind ja auch die Kommentare unter dem Youtube-Video, die ihn auffordern, endlich mal an die Arbeit zu gehen und die Schulden wieder abzubauen, die er angeblich Amerika eingebracht hat. Mal abgesehen davon, dass das sachlich falsch ist – die Amerikaner selbst haben noch nicht ganz verstanden, was der Präsident eigentlich kann und was nicht.
Obama kämpft gegen sture Köpfe in Amerika mit bemerkenswerter Konsequenz, zuweilen Resilienz und vor allem Durchhaltevermögen. Was mich am meisten stört, ist der Verdacht, dass dieser tolle Präsident vielleicht nur eine Legislaturperiode lang aktiv sein darf und dabei noch auf halbem Wege von den Wahlen auf halbem Weg weiter blockiert werden kann. Was mich freut, ist, dass der junge Typ noch viele Jahre nach seiner aktiven Zeit als Präsident haben wird, um – wie in Amerika üblich – eine beratende Großvater- und Vorbild-Funktion haben wird, ob er nun Bücher schreibt oder vielleicht eine eigene Fernsehshow haben wird. Mir egal, wie, Hauptsache, er bleibt seiner Linie und seinem Charakter treu.
Und egal, wie gestellt das da ist mit Teleprompter und co. Sagt der auch nur einen schlechten Satz? Auf der inhaltlichen Seite der Debatte ist Obama eine Bank. Die zurecht harte Kritik an der amerikanischen Bigotterie darf gerne von Sara Silverman und co. kommen. Obama hat auch einfach eine breitere Zielgruppe, was richtig ist, denn das Umdenken muss auch bei den alten, ignoranten Amerikanern zumindest versucht werden. Denn die beeinflussen ihre Kinder und Enkelkinder immer noch sehr stark.
@Stefan
Das mit dem Gerichtsurteil ist mir bekannt, nur lief die ganze Geschichte um die „don´t ask, don´t tell“-Regelung (dadt) meines Wissens bisher so ab:
Unter Clinton wurde dadt als fauler Kompromiss im Kongress beschlossen, damit Schwule/Lesben überhaupt ins Militär können, Obama hatte im Wahlkampf versprochen dadt abzuschaffen,
es gab dann auch eine Gesetztesvorlage der Obama-Administration zur dadt-Abschaffung, die vom Repräsentatenhaus mehrheitlich akzeptiert wurde, im Senat wurde das Gesetzt jedoch von den Republikanern blockiert – sprich: leerlauf, zurück auf Anfang.
Dann hat eine Bundesrichterin in Californien dadt vor einigen Wochen aufgrund eines bereits seit 6 Jahren laufenden Verfahrens für verfassungswidrig erklärt. So wie ich das bisher verstanden habe, hätte die Obama-Administration zwar die Möglichkeit gehabt, das Gesetzt ohne Widerspruch so stehen zu lassen, hätte damit aber womöglich einen Präzedenz-Fall geschaffen, auf den sich jeder Richter, der ein Bundesgesetz für verfassungswidrig erklären lassen möchte, hätte berufen könne. Nach derzeitigem Stand ist sowas aber (aus gutem Grund??) dem Supreme Court vorbehalten.
Für mich steht schon auch fest, dass der dadt-Schwachsinn auf jeden Fall abgeschafft werden muss. Es ist halt nur fraglich, ob eine Umgehung des SC und des Kongresses da wirklich der richtige Weg ist. Wäre es nicht schrecklich für die betroffenen Soldaten, wenn diese bundesrichterliche Anordnung in ein paar Wochen/Monaten dann doch wieder von einem anderen Richter ausgehebelt wird, eben weil sie „nur“ von der obersten Richterin eines Einzelstaates getroffen wurde, aber nicht vom SC als der höchsten Gerichtsbarkeit bestätigt wurde??
Gesetzt den Fall, der amerikanische Präsident hätte sich NICHT an der Kampagne beteilgt: Wäre dann irgendwann Ihrerseits ein empörter Bericht erschienen, dass ausgerechnet der schwarze (!) mächtigste Mann der Welt einer solchen Bewegung seine Stimme verweigert ?
Auf der offiziellen Facebook-Seite Obamas wurde das Video ebenfalls gepostet, versehen mit einer an die amerikanische Unabhängigkeitserklärung erinnernden Einleitung:
„Our nation is founded on the belief that all of us are equal and each of us deserves the freedom to pursue our own version of happiness. No one deserves to be bullied.“
Das sagt meiner Meinung nach knapp, eindeutig und unmissverständlich, was das Ziel dieser Kampagne ist, und was der US-Regierung auch im Fall des erbärmlichen „Don´t ask – don´t tell“-Streits stets als Ziel gelten sollte.
Wohlgemerkt SOLLTE.
Raab und Pocher sind selbstverständlich KEINE Vorbilder, die man ernst nehmen könnte, würden sie an der Kampagne teilnehmen. Aber genau so wenig muss man sie ernst nehmen, wenn sie Witze machen, die unter die Gürtellinie gehen. Man kann sie guten Gewissens schlicht ignorieren.
PS:
Obama hat allein auf seiner fb-page innerhalb von 24 Stunden ca 15.000 „gefällt-mir“-Klicks und 1500 im hohen Maße überwiegend positive Kommentare.
Ein Glück für ihn, dass er nicht die inhaltsleere Gleichung „christliche Werte = Toleranz“ hervorgeholt hat.
Man mag von den Amerikanern halten was man will … aber sie sind weitaus klüger und ehrlicher als wir.
Anders als hierzulande oft suggeriert, steht das Christentum eben nicht für Toleranz, sondern spricht sich gegen jede Form von praktizierter Homosexualität aus. In der Bibel steht gar, dass solche Menschen gesteinigt werden müssen.
Aber das soll man mal versuchen einem Gutmenschen zu erklären.
Gott selbst ordnet in der Bibel den Tod unzähliger Menschen, gar ganzer Stämme an; was wiederrum dafür spricht, das die 10 Gebote und Lehren Jesu eben nicht „über allem anderen stehen“, sondern nur dann gelten wen er kein anderes Statement zu einem Thema abgegeben hat.
Die meisten Menschen die sich selbst Christen schimpfen, haben vermutlich aber noch nicht einmal die Bibel gelesen.
Ich bin zwar kein Christ … aber soviel Heuchelei kann ich nicht ertragen.
#10
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Dieser Witz trifft wohl eher alle Homophoben, die Schwulsein für eine Krankheit halten.
#19
Im verlinkten Spiegel-Artikel steht am Ende ja auch die Begründung, warum die US-Regierung das Urteil gekippt hat. Ein Gerichtsurteil, das vielleicht erst in einiger Zeit durch ein anderes gefallen wäre, hätte dann alle die zwischenzeitlich Angeworbenen abrupt auf die Straße gesetzt und das Pentagon vieler (eventuell sogar gerade im Einsatz befindlicher) Kräfte beraubt – mit allen Konsequenzen.
Deshalb hat die US-Regierung das Urteil lieber selbst gekippt, da man zuvor schon bei der inoffiziellen Vorstellung der Gesetzesänderung (sowas wie ein Referentenentwurf in Deutschland, nur dass die jeden Abgeordneten einzeln fragen) eine deutliche Absage auch aus dem eigenen Lager erhalten hatte, sodass noch nicht einmal die Anzahl zum Einbringen des Gesetzes sicher stand.
Das war schon lange vor dem Gerichtsurteil, habe mir aber leider auch keine Quellenverweise abgespeichert.
#23
Sie kamen mir zuvor. Soweit ich mich erinnere hätten aber auch viele demokratische Senatoren das Ganze blockiert. Es gibt halt weder Fraktionszwang noch steht eine der beiden Parteien in der Mitte z.B. des deutschen Spektrums.
(Ich spiele mit dem Gedanken, das Wort „Gutmensch“ auf die Blacklist zu setzen, so dass jeder Kommentar, der es enthält, automatisch in der Moderationsschleife landet. Ich glaube, es wäre um keinen betroffenen Kommentar schade.)
(wenn „moderationsschleife“ das Wort für „Papierkorb“ ist, ja)
Die Idee ist wirklich gutmensch
@ 28
So ein Aerger. Ich hatte den Kommentar ueberlesen.
DEINETWEGEN musste ich ihm Beachtung schenken =)
Was wird denn hier im Blog als Homophobie bezeichnet? Ist jemand homophob, der das sexuelle Verhalten homosexueller Menschen ablehnt, der es als abstoßend empfindet? Wenn das gemeint sein sollte, dann bin ich auch homophob. Allerdings würde ich niemanden wegen seiner sexuellen Ausrichtung diskriminieren. Man muß sich allerdings fragen, warum Homosexualität so im Mittelpunkt der in Deutschland üblichen öffentlichen Diskussionen steht, denn andere sexuelle Abweichungen von der Norm werden bei weitem nicht in diesem Maße diskutiert.
@Stefan: ja hab ich. Es ist nur eben KEINE Sensation, gerade aus den Gründen, die ich genannt habe. Es ist „kurz vor Wahl“ und dass Obama da mitmacht, ist normal. Ich finde darüber hinaus einfach widersinnig zu sagen, dass wenn der Präsident da mitmacht, könnte es schlecht sein. Begründen tust Du es es mit Teleprompter. Das ist nicht weit entfernt vom Rummäkeln von Fox News an „All Things Obama“.
Man kann es lächerlich finden, dass er bei „Mythbusters“ auftritt, DAS verwässert seine Teilnahme an anderen Dingen wie eben dieser Aktion hier, aber die Teilnahme dann als zu professionell und demnach nicht mehr Teil des Gesamten zu nehmen, ist für mich sowas von hirnrissig. Echt jetzt. Es ist diese „Meta-Diskussion“ etwas nicht mehr toll zu finden, weil alle auf einmal mitmachen.
Dan Savages Kritik ist die einzige, die man gelten lassen kann. Er hat die Macht, selbst etwas zu verändern. Es ist der erste Schritt dessen, was er tun kann. Den Schritt zu relativieren finde ich behämmert. Sorry.
@Garry1704: Ja, herzlichen Glückwunsch, ich würde sagen, Sie sind homophob.
Ich weiß nicht, ob man sich das fragen muss, ich weiß nicht einmal, ob das stimmt, mich würde vor allem Ihre Antwort auf die Frage interessieren. Meine lautet: Weil schätzungsweise fünf bis zehn Prozent der Menschen in dieser Weise sexuell von der Norm abweichen. Vermutlich sind Sie aber auch jemand, der meint, er würde mit Intimitäten belästigt, wenn jemand sagt, er sei schwul, es aber für völlig normal findet, die Ehefrau von jemandem vorgestellt zu bekommen. Dabei ist das eine so wenig ein sexuelles Detail wie das andere.
@ VonFernSeher
Bezüglich der demokratischen dadt-Befürworter haben Sie recht. Danke für die Ergänzung.
Auch bzgl. des Parteienspektrums kann ich nur zustimmen. Die Amis haben da echt ein sehr seltsames Weltbild. Ich möchte mir ja mittlerweile jedesmal fast automatisch die Hand vor den Kopf schlagen, wenn Obama von irgendeinem Teaparty-Menschen als „Socialist“ bezeichnet wird. Der Mann würde bei uns wahrscheinlich nicht mal als Sozialdemokrat durchgehen.
@Sebastian: Ich begründe es nicht mit dem Teleprompter. Ich versuche zu erklären, warum es mich im Gegensatz zu so vielen anderen Videos des Kampagne kalt lässt und schreibe selbst, dass das ein „oberflächliches“ Argument ist. Die fundierte Kritik ist die, mit der ich Dan Savage zitiere.
@ Garry1704, #32
Homophobie laut Wikipedia:
„Homophobie wird in den Sozialwissenschaften zusammen mit Phänomenen wie Rassismus, Xenophobie oder Sexismus unter den Begriff „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ gefasst und ist demnach nicht krankhaft abnorm.“
Also, Sie gruppenbezogener Menschenfeind:
Die Probleme homosexueller Menschen, egal welchen Alters oder Geschlechts, sind unter anderem deshalb – zu Ihrem Ärger – so sehr in der Diskussion, weil es nach wie vor Menschen gibt, die ohne Probleme von sich behaupten, Homosexuelle NICHT zu diskriminieren und GLEICHZEITIG „das sexuelle Verhalten homosexueller Menschen ablehnt, () es als abstoßend empfindet“.
Exakt DIESE Einstellung bewirkt, dass Homosexuelle nach wie vor allen Grund haben, dafür zu kämpfen, dass Toleranz und Akzeptanz zunimmt.
Ich freu mich auch über das Video, aber es verstärkt irgendwie den Eindruck dass der gute Barack eben doch ein viel besserer Präsidentschaftskandidat als Präsident ist.
@Stefan: ich weiß, was Du tun möchtest. Aber sagen wir es mal so: anstatt die automatische Reaktion, das Aufspringen Obamas auf den Zug zu relativieren, nachzugeben, hätte man ja Begeisterung heucheln können. Für die Kinder.
Ich verstehe Deinen Ansatz ja, aber wenn’s jetzt nichtmal mehr dazu reicht, begeistert zu sein, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten bei einer Aktion mitmacht, dann weiß ich auch nicht weiter. Wenn das schon reicht, um die Aktion „langweilig“ zu machen… ich mein Dich hat das nicht bewegt. Ist das der Maßstab? Muss er DICH bewegen? Reicht es nicht, wenn ein homosexueller Jugendlicher eventuell davon begeistert ist, weil er „eventuell“ noch nicht so blasiert ist wie wir? (ich nehme mich da mal nicht aus, ich finde das Video auch nicht den Oberhammer und nicht so cool wie das Auftreten bei Colbert als dieser im Irak war).
Ich finde, der Text hätte anders aussehen müssen. Nämlich ungefähr so:
„Auch wenn wir jetzt alle diese Reaktion haben, die typisch ist, wenn auf einmal alle die nicht bei drei auf dem Baum sind bei sowas mitmachen, wenn Videos auf einmal professioneller sind und die Aktion nicht mehr nach „Grassroots“ aussieht, so ist dieses Mitmachen des Präsidenten in einem Land, das von Schwulenfeindlichkeit gezeichnet ist, ein trotzdem wichtiger Schritt. Auch wenn es MICH nicht bewegt, so ist doch eher die Frage, ob es die jungen Menschen bewegt und ermunternt, nicht aufzugeben, sich den Suizidgedanken nicht hinzugeben.
Obama jedoch ist gefordert, mehr zu tun, als alle anderen Teilnehmer. Genau wie es ihm möglich ist, ein professionelleres Video zu drehen als nur mit der Webcam, so liegt es auch in seiner Macht, mehr für die Jugendlichen zu tun, als jeder andere Internetnutzer. Er ist der mächtigste Mann der Welt, und seine Aufgabe ist es demnach, uns mit anderen Taten als dem Aufnehmen eines Videos zu begeistern.“
Dein Text ist mir nämlich zu Meta. Zu sehr „Was hab ich davon“.
Etwas seltsam ist es schon, wenn bei einer Aktion, die aus Hilf- und Machtlosigkeit entstanden ist, weil die Verantwortlichen und Mächtigen nichts tun, die Verantwortlichen und Mächtigen mitmachen. (Und Obama irrt, wenn er sagt, dass sich die Jugendlichen Erwachsenen anvertrauen können – häufig ist ja genau das das Problem, dass weder Eltern und Lehrer eingreifen)
Ich finde die „Dont ask, dont Tell“ Maßnahme sehr vernünftig. Unsere Gesellschaft ist schon so mit Sex und der Darstellung der eigenen Sexualität durchzogen, dass ich das sehr begrüßt habe.
Ich will nicht wissen, ob Christiano Ronaldo sechs Frauen bumst oder Dirk Bach mit Männern oder ob Anne Will lesbisch ist und für mich wäre es schön, wenn da mal alle gepflegt die Klappe halten würden. Im Militär hat die sexualle Ausrichtug, wie auch immer sie seien mag, nichts zu suchen und sollte deswegen auch nicht offen kommuniziert werden.
Das jetzt mit dem gezielten Mobbing in einen Topf zu schmeißen halte ich für falsch, weil es zwei paar Schuhe sind.
@ Mike 44:
Wenn don’t ask don’t tell bedeuten würde, dass Dinge nicht unnötig sexualisiert würden, dann wäre ich bei Ihnen.
So lange das Sexualverhalten eines Menschen niemandem anderen Schaden zufügt, dass geht es mich nichts and und interessiert mich nur, wenn ich persönlich betroffen bin.
Dass aber wenn es öffentlich wird, dass ein Soldat oder eine Soldatin homosexuell ist, dieser aus dem Dienst entlassen werden muss, kann meiner Meinung nach nicht richtig sein.
Das ist ganz einfach Diskriminierung, heuchlerisch in eine Dienstanweisung verpackt.
Die völlige Abstrusität des ganzen wird in einem Lehr-Comic des Militärs deutlich:
Zitat:
Vorgesetzter: „PFC Howard I have received information that you were involved in a hmosexual act. I consider this report credible. I will be conducting an inquiry „…
PFC Howard: „Sir, I would like to speak to a defense counsel …“
http://motherjones.com/mojo/2010/07/pentagon-comics-dont-ask-dont-tell
Dass Obama way überschätzt wird in seiner Qualität als Redner und als Charismatiker, der Bill Clinton vergleichbar wäre, da drüben in den Staaten habe ich zum ersten Mal angelegentlich seiner Rede in Berlin gemerkt:
Gut gemeint, aber es kommt nix rüber, was einen mitreißt. Wahrscheinlich könnte er auch einen neuen 9/11 kommentieren, dass es die Sau graust bzw. eher kalt lässt.
@Stefan
Obama hat hier angemessen gesprochen Der im Vergleich zu den anderen Sprechern distanzierte Klang rührt (wahrscheinlich) daher, des er nicht selber nie betroffen war und nicht aus eigener Erfahrung sprechen kann. In so einem Fall ist aufrichtige Anteilnahme 1000x besser als irgendein gespieltes Mitgefühl.
Dies lässt ihn ehrlicher rüberkommen als irgendeine rührselige Anekdote die sich irgendein Redenschreiber aus dem Internet kopiert hat.
Gespielte Anteilnahme kennen wir doch alle noch von unserer Frau von der Leyen, in ihren „aber die armen Kinder(tm)“ reden. Möglicherweise geht es ihr ja wirklich um die Kinder, aber ihre Stimme lässt eine so unglaublich schmierig gespieltes Mitgefühl rüberkommen das inzwischen Bilder von ihr reichen, mir schlecht werden zu lassen.
Dies ist es, was für mich das große in Obamas Rede ausmacht: Es wirkt Echt.
@ 41 / Mike:
Solange „Don’t ASk Don’t Tell“ für jedwede sexuelle Ausrichtung gelten würde, wäre es zwar übertrieben streng, aber vergleichsweise harmlos. Solange aber eben nur Homo- und Bisexuelle schweigen müssen ist es in meinen Augen skandalös. Es impliziert, dass Heterosexuelle eine andere (bessere) Art von Menschen sind.
Die Diskussion entfernt sich von der Sache. Wenn man mal den Wahlkampf außen vor lässt – den vergangenen, den Obama eloquent gewonnen hat; und er befindet sich eben nicht dauerhaft weiter im Wahlkampf, wohlgemerkt – dann ist dieses Statement vom Präsidenten einfach mal sinnvoll. Es ist eine Debatte, die gerade im Volk top to bottom die Runde macht, viele Prominente äußern sich dazu und der Präsident, der sich schon immer volksnah gegeben hat – sei das nun Mythbusters oder Colbert Report -, gibt dazu ein verbindliches Statement ab. Darum geht’s Barack, um Verbindlichkeit. Er will ja an seinen Versprechungen festgemacht werden. An dem Fakt, dass er viele nicht durchsetzen kann, sieht man nicht unbedingt seine fehlende Kompetenz, sondern dass Amerika einfach noch nicht bereit ist für viele der nötigen Veränderungen.
Rassismus, Homophobie, das ist doch nur der Anfang der Probleme, die Amerika mit sich selbst hat. Und Amerikaner sind nicht klüger und auch nicht ehrlicher. Die sind manchmal klug und manchmal sau-dumm. Entschuldigung, aber ein kompletter Fernsehsender, der jegliche Aktivitäten Obamas kritisiert, weil er der anderen Partei angehört? Wie verkommen ist das denn bitte?
Sachlich bleiben. Und dadt hat nichts mit den Titten im Fernsehen zu tun, die man nicht mehr dauernd ins Gesicht gehalten bekommen möchte. Dadt ist eine Form von Unterdrückung und gehört abgeschafft. Generell hat die amerikanische Armee starke Probleme mit Sexualität. Man bedenke nur die Vergewaltigungsfälle, in denen Kommandeure Soldatinnen gedroht haben, wenn sie sich nicht zum Beischlaf bereit erklären, landen sie auf dem Fahrersitz beim Konvoi.
Ja das ist ja ein gut gemeinter Versuch, sich dieses Thema aus globaler Hinsicht ins Haus zuholen.Obgleich ich denke, dass Obama bei allem guten Willen am Ende dem engen,wenig freien Protokoll des White House.gov unterzogen ist. Auch gerade im Kontext der kommenden Wahl muss er diesen Rahmen bedienen.
Schon allein, weil er sonst dieser Poliitkbarbie – Puppe aus Alaska, eine grandiose Steilvorlage gebn würde. Miss Palin ist es nämlich aus vollem Herzen „homophob!“
Und hier für alle die sich auf deutschem Terrain, etwas näher das deutsche Its Gets Better.Ohne Stars, dafür mit Menschen wir Du und ich………..
http://www.schwusos.de/schwusos/Gemeinsam_gegen_Homophobie/GemeinsamgegenHomophobie.html
Und wenn man sich über die Redequalitäten von Obama beschwert, dann geschieht das wohl auf hohem Niveau möchte man meinen. Es kann doch in erster Linie nur darum gehen, dass er authentisch das vorbringen kann, was inhaltlich richtig ist. Wenn Georg W. Bush mir erzählt, es gibt Massenvernichtungswaffen im Irak und er will da einreiten, dann ist das himmelschreiend schlecht. Wenn Obama mich nicht „mitreißt“, dann ist das doch nichts Schlimmes. Entschuldigung, mich begeistert, was der Mann als amerikanischer Präsident sagt, aber er muss mich nicht mitreißen. Was für ein medial-verzerrtes Bild von dem Wert einer Persönlichkeit in Führungspersonen ist das denn, bitte. Da sind wir doch in Deutschland sowieso nicht verwöhnt. Die ganzen Schlaftabletten werden trotzdem gewählt. Ach, warte mal, da war ja mal einer, der mitreißen konnte. Das Arschloch hätte beinahe die ganze Welt mitgerissen – ins Nichts…
Oh Gott, das deutsche „It Gets Better“ ist kein deutsches „It Gets Better“ – das ist Parteipolitik. Entschuldigung, aber allein der Name ist hirnrissig. Homosexualität unter dem Mantel der Vielfalt zu verkaufen, finde ich auch ganz schlimm… Die Vielfalt verkauft uns täglich viele verschiedene, bunte Produkte, macht Politik und spielt in der deuschen Nationalmannschaft. Das hat aber nichts mit einer wahren Pluralitätsgesellschaft zu tun. Die Vorurteile bleiben, wie man auch in den oben stehenden Kommentaren schon lesen konnte, erhalten.
@politikerin: Das Thema müssen wir uns nicht über eine amerikanische Youtube-Debatte „ins Haus holen“, das Thema läuft doch hier schon, ist täglich Gespräch. Und auch Stefan Raab und Oliver Pocher haben mit Sicherheit homosexuelle Freunde und Bekannte, mit denen sie sich super verstehen, machen aber schlechte Witze über Schwule, weil es den kurzen Lacher beim Publikum bringt. Das Problem ist die Kommunikation und der Umgang mit Homosexuellen und Homosexualität.
Da finde ich übrigens auch die Argumentation von dadt so fehlgeleitet. Es geht dem Militär ja nicht um Homosexualität, sondern um „homosexual conduct“. Das Tun, nicht das Sein. So weit sind wir in Deutschland ja immerhin auch schon. Aber auch das Tun ist völlig normal und weicht nicht von irgendeiner Norm ab. Unterschiede sind die Norm.
@ Reiner
kann mich Ihren letzten 3 Kommentaren nur vollen Herzens anschließen.
„Wenn Obama mich nicht „mitreißt”, dann ist das doch nichts Schlimmes. Entschuldigung, mich begeistert, was der Mann als amerikanischer Präsident sagt, aber er muss mich nicht mitreißen. Was für ein medial-verzerrtes Bild von dem Wert einer Persönlichkeit in Führungspersonen ist das denn, bitte.“
Empfinde ich genauso.
„Es geht dem Militär ja nicht um Homosexualität, sondern um „homosexual conduct”. Das Tun, nicht das Sein. (…) Aber auch das Tun ist völlig normal und weicht nicht von irgendeiner Norm ab. Unterschiede sind die Norm.“
Sehr richtig, IMO. Ich bin weder beim Militär noch bin ich homosexuell, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es für Soldaten im aktiven Kriegseinsatz auch nur irgendeine Priorität hat, ob ihr KameradIn, von deren Einsatz u.U. das eigene Überleben abhängt nun homo- oder heterosexuell ist.
Selbst führende US-Militärs sprechen sich schon seit Jahren für eine dadt-Abschaffung aus, weil es schlichtweg keine schlüssigen Argumente für eine Aufrechterhaltung dieser Regelung gibt.
@VonFernSeher #26: Raab verstehe ich so, wie Sie.
@jr:
Ich möchte auf einen Satz eingehen: „[…] ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es für Soldaten im aktiven Kriegseinsatz auch nur irgendeine Priorität hat, ob ihr KameradIn von deren Einsatz u.U. das eigene Überleben abhängt nun homo- oder heterosexuell ist. […]“ Ob nun Priorität oder nicht – wenn die Männer und Frauen im aktiven Kriegseinsatz und vor allem auch in den wichtigen Regenerationspausen auch nur irgendwie von der Sexualität im weitesten Sinne beeinträchtigt sind, nehmen sie Schaden bis zum Verlust ihres Lebens oder, was ja auch häufiger im Einsatz geschieht, ihres Verstandes, oder treffen falsche Entscheidungen und gefährden andere. Der Teil der Argumentation ist klar, man muss SoldatInnen so weich betten wie möglich, sie haben es schwer genug, siehe die Irak-Protokolle.
Und tatsächlich werden sie ja auch davon beeinflusst. Es gibt Hinweise darauf, dass Mobbing unter KameradInnen stattfindet, was für den einen (Eigenüberschätzung des Bullies) wie für den anderen (zerstörtes Selbstbewusstsein des Opfers) Folgen für den aktiven Einsatz an der Waffe etc. hat. Nämlich als Geisteszustand, mit dem sie in eine unübersichtliche Kampfhandlung, oder wie man das nennen mag, gelangen und dergleichen. Auch gibt es Mutmaßungen, dass die Herabwürdigungen der Gefängnisinsassen von Guantanamo und Abu Ghraib verdächtige Parallelen zu den damalig in Amerika veröffentlichten Filmen aus dem Bereich der Gonzo-Pornographie aufweisen. Also, es gibt mannigfaltige psychologische Einflüsse sexueller Unsicherheit, Homophobie, Sexismus und auch Pornographie/Exhibitionismus auf die Soldaten wie auf jeden anderen Menschen auch, in welchem Grad, müssen wir nicht besprechen.
Aber die Folge kann nicht sein, dass Homosexuelle angewiesen werden, ihre Sexualität zu verschweigen. Das erzeugt doch sogar noch mehr Verwirrung, würde ich denken, und ist offensichtlich ein Problem, das erforscht werden sollte, will man in Zukunft nicht nur Maschinen, sondern auch Menschen als Kanonenfutter in den Krieg schicken und vor allem: An die Waffen lassen.
Wenn Jugendliche in den USA andere Jugendliche durch Mobbing zum Selbstmord treiben können, was können dann erwachsene, geschulte, spezialisierte Soldaten mit Waffen im „aktiven Kriegseinsatz“ tun? Und gerade im letzteren Fall gibt es noch so viele andere Probleme, was die Selbstmorde an den amerikanischen High Schools nicht einen Deut unbedeutender erscheinen lässt, ganz sicher nicht. Aber man kann vielleicht gemeinsame Wurzeln erkennen, die Unkraut auf vielerlei Arten und Weisen und an vielen unterschiedlichen Orten durch ans Tageslicht treibt.
@Reiner #53
Da ist noch etwas anderes: In der Bundeswehr gibt es das Leitbild des Bürgers in Uniform. Hier ist natürlich die Maßregelung oder Entfernung des Mobbers aus dem Dienst das probate Mittel.
Leider ist dies nicht der Leitsatz, der in der US Army und Air Force vorherrscht (die ist meine Erfahrung und auch über die anderen Teilstreitkräfte erlaube ich mir kein Urteil).
Wer die Einsatzbefehle und die -leitlinien hier liest, wähnt sich in einer anderen Welt. Oder wie das die deutschen Ausbilder bei gemeinsamen Einsätzen bekannterweise gerne abkürzen: First shoot, then ask.
Einer der Ausbilder zu meiner Bundeswehrzeit wurde peinlich bestraft, da er auf den Kompaniehof hinaus einen Soldaten ob eines Spruches an seinem Bettgestell anbrüllte, ob er ein Hinterlader sei. Das zusammen mit der Aktion, einen Teil der Rekruten auf einem Bein stehend gackernd antreten zu lassen, hat uns diesen Mann fürs Weitere aus den Augen gehalten.
Bei unseren „Partnereinheiten“ der US Air Force und der Army konnte man auf dem Panzerring (auf dem Teil, der für Fußsoldaten vorgesehen war) noch gerade froh sein, wenn man vor dem Überrollen mit einem freundlichen „Hey, pussy, walk your way“ gewarnt wurde. Wir waren ja nur die Partner, die kann man mal überrollen. Und der erwähnte Ausbilder – wäre er Ami – hätte für seinen gelungenen Drill wahrscheinlich anerkennendes Gelächter geerntet.
Anderes Beispiel: Zur Zeit des Hurricanunglücks in New Orleans habe ich zufällig u.a. mit einigen Airforce-Piloten vor dem Fernseher gesessen und Tagesschau gesehen. Die Bilder von den eingeschlossenen Menschen im Stadion, zu denen keine Hilfe durchdrang und die Kommentare der deutschen Korrespondenten vor Ort hielten sie selbstverständlich für böse, feindlich gesinnte Propaganda – im deutschen Fernsehen.
Obwohl diese Menschen mitten unter der deutschen Bevölkerung und nicht irgendwo weggesperrt leben, haben sie eine völlig andere Einstellung und die haben sie nicht (immer) von den Eltern mitgebracht.
Das Problem liegt im System der Ausbildung, es wird nicht von außen hereingetragen. Es werden Soldaten voll mit Vorurteilen erzogen, die sich möglichst gut dirigieren lassen. Und nach einer Zeit hat es keiner von denen mehr gemerkt.
Obama ist halt ein sehr rationaler Mensch, es wird ihm oft vorgeworfen er sei nicht emotional genug. ich finde das eher beruhigend wenn der Typ mit der PIN-Nummer für den nuklearen Holocaust eher kühleren Gemüts ist. Ansonsten ist „don’t ask, don’t tell“ durch die Gerichte weitestgehend ausser Kraft gesetzt, das Militär hat bereits angekündigt offen homosexuelle Menschen den Dienst zu erlauben und über 70% der Amerikaner begrüssen das. Der einzige Grund warum es noch nicht ganz verschwunden sind, sind die Republikaner im Kongress die eine Gesetzesänderung mit aller Macht verhindern. Aus dem gleichen Grund hat Obama übrigens Guantanamo noch nicht geschlossen, der Kongress muss der Verlegung der Gefangenen zustimmen.
@49: Das Leben ist Vielfalt, ob im Pflanzenreich oder unter uns Menschen. Man spricht dann ganz schlicht von Diversität.Und dieser Begriff ist kein politischer sondern einer der aus der wissenschaftlichen Ecke kommt.Und sich im Politikbetrieb verselbständigt hat.
Vielfalt heisst auch unterschiedlich zusein. Und dennoch nicht irrtümlich ausgeschlossen zuwerden. Wie es überall auf der Welt ist. Im Iran werden Homosexuelle auf Grund ihrer Lebensvielfalt gesteinigt, gehängt, gefoltert. So steht im Sudan ebenfalls auf diese von Natur gegebene Vielfalt(Diversity) die Todesstrafe, wie in diversen Ländern mehr.Noch Fragen??? Nein? Gut!!!
Doch, eine: Worauf antworten Sie bitteschön? Hier mit Parteipolitik zu kommen inklusive Link ist reichlich sinnlos. Der biologistische Verweis geht mir auch total gegen den Strich. Wollen wir Homosexualität jetzt wirklich wissenschaftlich rechtfertigen oder wie? Viel Spaß dabei, ich für mich halte es einfach: Homosexualität existiert und hat auch jedes Recht auf Existenz. Jede Diskriminerung vom Mobbing in der Schule (und hier sei auch noch einmal darauf verwiesen, dass man nicht nur wegen Homosexualität zutode gemobbt werden kann, sondern auch, wenn man Nerd ist oder kein Geld für Markenklamotten hat – was als Problem schon eher in der gesellschaftlichen Ecke zu verorten sein wird als plump in der Diversitätssackgasse) bis hin zur Steinigung im Iran ist zu verurteilen und zu bekämpfen. Aber doch nicht parteipolitisch, sondern argumentativ und sachlich, mit Herz und Verstand…
Ach, das kotzt doch schon wieder alles total an. Nicht die Diskussion hier, keine Angst. Sondern das Thema, bzw. der Fakt, dass man immer noch drüber reden muss. Frustrierende scheiß Ignoranz. Amerikaner, Deutsche, neuerdings wurden die klugen Menschen im Iran auch wieder in die Diskussion mit hineingeholt. Entschuldigung, liebe Freunde der guten Geschmacksdebatte – und ich weiß, dass das hier eigentlich ein Blog über MEDIEN ist -, aber das geht schon wieder viel zu weit. Vor ’nem Jahrhundert hätten sie Weltschmerz gesagt. Mittlerweile sieht man doch nur noch Abgründe. Scheiß Jahrtausend. Die Juden stehen schon wieder ganz oben auf der Abschussliste. Die Schwulen werden parteipolitisch als diversitäre Pflanzen im Garten verortet. Und die Soldaten kämpfen immer noch, diesmal gegen Aufständische, denen infrastrukturiell fachmännisch zugearbeitet wird.
Alle 200 Meter wird ein weiteres Loch im Asphalt gelassen, wo dann jeder, der will, eine Bombe platzieren kann…
@Sukram71
„Dieter Bohlen ist da gleich viel besser: Der flirtet auf offener Bühne mit „seinen” schwulen Sängern. Dieter Bohlen kann man alles vorwerfen, aber keine Homophobie. ^^“
Sorry, ist total off topic, aber ich muss dir zustimmen – denn über Bohlen habe ich mir in dieser Hinsicht schon häufiger Gedanken gemacht. Für mich ist der Typ – so blöd er sein mag; ich bin sonst alles andere als ein Fan – ein gelungenes Beispiel für einen Mann, der sich seiner eigenen Männlichkeit und Sexualität so sicher ist, dass ihm Schwule keine Angst machen. Mir zeigt das, wie sehr Homophobie und Unsicherheit zusammenhängen.
>(Ich spiele mit dem Gedanken, das Wort „Gutmensch” auf die Blacklist zu setzen, so dass jeder Kommentar, der es enthält, automatisch in der Moderationsschleife landet. Ich glaube, es wäre um keinen betroffenen Kommentar schade.)
Weil du dich nicht sachlich mit einem Argument auseinandersetzen kannst, hab ich recht ?
Homosexualität und das Christentum sind nicht miteinander vereinbar. Das ist ein unbestreitbarer Fakt. Zumindest solange man das Christentum als Religion ernst nimmt und es nicht nur als Teil unserer „Kultur“ interpretiert.
@ 59 Björn
Ja, sehe ich genau so. Ich hab das auch nur geschrieben, weil der hier so gerne (völlig zu recht) kritisiert wird. :)
Dem Dieter Bohlen traue ich aber auch locker zu, dass er schwulen Sex schon ausprobiert hat. So groß ist der Unterschied nun wirklich nicht. Und wenn jemand so talentiert ist wie der, dann hat man auch die Gabe, das Geschenk, die Schönheit in hübschen Jungs zu erkennen. ^^
Ich kann mir gut vorstellen, wie jemand – Stefan N. zum Beispiel – sich öffentlich darüber erregt hätte, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten zu der „It gets better“-Aktion kein Sterbenswörtchen verloren hätte. Warum schaltet sich der Präsident nicht ein? Warum macht er nicht mit? Warum schweigt er?
Jetzt hat er aber nicht geschwiegen, sondern auch etwas gesagt. Und da er kein Schauspieler, Comedian oder persönlich Betroffener ist, sondern Präsident der Vereinigten Staaten, hat er eine weniger persönliche Ansprache gehalten als viele andere. Und jetzt wirft ihm Stefan N. vor, soweit ich es verstanden habe („Obama ist aber auch etwas anderes zu erwidern“), dass er, tja, nicht emotional genug gewesen sei oder so ähnlich. Soso. Und außerdem hat er Dan Savage zitiert, der gesagt hat, dass der Präsident doch bitteschön die Macht habe, es besser zu machen. Wie der Präsident himself alltäglichen Rassismus, Homophobie und Diskriminierung abschaffen soll, bleibt das Geheimnis von Dan Savage. Und natürlich von Stefan N.
Alles in allem: belanglos. Aber gut, man hat auch mal eine Formschwäche.
Die Unsicherheit ist vermutlich auch ein/der Grund für die Homophobie von Jugendlichen bzw. jungen Männern. Jungen Männern kann ich das nachsehen. Erwachsenen eher nicht.
Das Video von Obama habe ich nicht angesehen, und werde es auch nicht tun. Wenn die letzten zwei Jahre eines gezeigt haben, dann dass Obamas größtes Talent das Schwingen von wohlklingenden Reden ist. Wenn es dann aber an die Umsetzung der (angeblichen) Ziele geht, dann macht er praktisch immer das Gegenteil von dem, was er vorher gesagt und versprochen hatte.
So auch bei „Don’t Ask, Don’t Tell“: Im Wahlkampf versprach er noch, diese unsinnige Regelung abzuschaffen, und nun schickt er sein eigenes Justizministerium vor, um genau dies mit Zähnen und Klauen vor Gericht zu verteidigen. Seine Taten zeigen also ziemlich eindeutig, dass ihn diese Diskriminierung kein bisschen stört, ganz im Gegensatz zu seinen Worten. „Who are you going to believe, me or your lying eyes?“
[Und bevor nun wieder dieser Mythos verbreitet wird, wonach der Präsident praktisch verpflichtet ist, das Gesetz zu verteidigen: Das ist Unsinn, siehe z.B. http://abcnews.go.com/Politics/dont-debate-obama-administrations-legal-defense-gay-ban/story?id=11928405&page=1 ]
„Homosexualität und das Christentum sind nicht miteinander vereinbar.“
Ich verstehe zwar nicht so ganz, was das überhaupt aussagen soll und wieso Sie das Christentum überhaupt ins Spiel bringen, aber da Ihnen eine wortwörtliche Vereinbarkeit mit der Bibel wichtig zu sein scheint, wie ist denn das mit der Vereinbarkeit von Christentum und…
– Kapitalismus (Stichworte: Kamel, Nadelöhr)?
– Strafgerichte (Stichworte: der werfe den ersten Stein)?
– Wissenschaft (Stichwort: Schöpfungsgeschichte)?
Die Liste ließe sich – ich habe die Bibel nie ganz gelesen – sicherlich noch lange fortsetzen…
Wer fordert, dass die Aussagen der Bibel in wortwörtlicher Auslegung umgesetzt werden, hat sehr viele offene Baustellen. Es ist immer wieder schön zu sehen, dass man sich dann nur eine eher schwache Minderheit heraussucht. Man könnte es auch feige nennen.
@pham: Deine Interpretation der Dinge wurde doch von den obenstehenden Fakten schon wiederlegt. Obama schickt „sein“ Justizministerium nicht vor, um dadt zu verteidigen, sondern um es wasserdicht für immer abzuschaffen und nicht auf kurze Zeit.
@S. Arenz: Die Diskussion dreht sich nicht um Stefan N. Mach doch vielleicht ’nen eigenen Blog auf zum Thema „Medienjournalisten“, wenn du magst.
@Tunguska: Homosexualität ist nicht mit einigen Christen vereinbar, nicht generell mit dem Christentum. Eben jenes ist von Menschen geschaffen, von Menschen praktiziert und wird seit Jahrhunderten reformiert, St. Vinzent im 7. Jhd. zum Beispiel und, ach ja, zum Beginn der Neuzeit hat Martin Luther das ja auch getan. Das Ding reformiert sich ständig weiter, wenn die Menschen denn bereit dafür sind. Solange eine Form des Christentums Homosexualität nicht anerkennt, ist sie nicht gesellschaftsfähig, sondern ewig rückständig. Da brauchen wir über Kultur gar nicht reden.
Jede Religion lebt von ihren Gläubigen. Solange diese Schwule hassen, wird sich da nichts verändern. Also doch bitte einfach aufhören, weil, wie gesgt: SINNLOS.
@pham: Eins noch. Wenn du Obama nicht zuhörst, wie kannst du dann einschätzen, ob er das einhält, was er verspricht? Auf die Pferde der ABC-News solltest du dein Geld wohl nicht setzen.
@Reiner:
a) Diese Theorie, dass Obama A tut, um damit auf trickreiche und logisch nicht wirklich nachvollziehbare Weise B zu erreichen, wird in den einschlägigen US-Blogs meist als „12th dimensional chess“ o.ä. verlacht. Nach diese These ist Obama ja so viel schlauer als wir alle, und kann seine Schritte so geschickt vorausplanen, dass es für uns Normal-Sterbliche nur so scheint, als würde er das Gegenteil tun von dem, was er angeblich erreichen will. Leider gibt es bislang keinerlei Belege dafür, dass diese absurde Erklärung irgendwelche Bezüge zur Realität hat.
b) Der Grund weswegen ich „einschätzen“ kann, dass Obama ein Meister der hohlen Phrasen und gebrochenen Versprechen ist, auch ohne gerade dieses Video gesehen zu haben, ist schlicht und einfach der, dass dies seine bisherige Regierungs-Bilanz ist. Warum sollte ich also annehmen, dass er gerade jetzt eine 180-Grad-Wende hinlegt, und ausnahmsweise den Worten mal entsprechende Taten folgen lässt?
Meinen Applaus werde ich mir deswegen aufheben, bis es tatsächlich konkrete Taten zu loben gibt.
@Olly #65
– Vergleich (Stichwort:Äpfel, Birnen)?
Es gibt nicht das Christentum, genausowenig wie den Islam. Mit meinem Bild christlichen Handelns sind Strafverfolgung, Kapitalismus, Evolution und freie sexuelle Entfaltung sehr gut vereinbar.
Wenn man die Bibel so liest, wie Sie andeuten (und ja, ich weiß, dass Sie das nicht auf sich selbst beziehen), der muss sich tatsächlich in ein aramäisches Kloster zurückziehen.
Nein, ich glaube eher es ist
a.) dumm
b.) politisch berechnend
und B braucht A und A‘ für seine Machtvorstellungen.
@ vonFernSeher, #69
Ich hatte mich auf Tunguska (#25<) bezogen. Ich dachte, das wäre klar, weil mein Kommentar damit begann, dass ich #60 zitiert hatte. Und auf diesen Kommentar passen meine Vergleiche ganz gut, finde ich.
Ich weiß nicht, warum Sie sich angesprochen gefühlt haben, ich versuche, die „@…, #…“-Anrede nicht noch einmal zu vergessen.
@ vonFernSeher
Und nur so nebenbei: Spielen Sie da gerade ein lustiges Spielchen mit mir, das ich nicht verstehe? Kennen wir uns?
Ich bin ein wenig darüber verwirrt, dass Sie mich wiederholt zurechtweisen, obwohl wir der gleichen Ansicht sind.
@Olly #70
Ich habe Sie eigentlich in Ihrem Argument zu unterstützen gesucht.
Nur die Beispiele an sich finde ich nicht treffend, da man der Bibel nicht entnehmen kann, Gott, Jesus Christus oder das Volk Israel hätten ein Problem mit z.B. Strafverfolgung.
Es gibt halt doch noch einen Unterschied, ob man jemanden steinigt oder ihm eine Geldstrafe aufbrummt. Dazwischen gab es in der Rechtssprechung dieses Volkes damals nicht viel.
Jesus Christus ist hier der Protagonist, der sich als erster für so etwas wie Rehabilitation einsetzt. Das tut er ja auch in vielen Gleichnissen.
Dass die Gedankengänge von Tunguska zu diesem Thema Kurzschlüsse sind, da sind wir uns einig.
#71
Mir liegt es fern Sie zurechtzuweisen. Ich spiele auch kein Spielchen mit Ihnen. Auch wenn wir einer Meinung sind, möchte ich Ihre Argumentation kritisieren dürfen.
@Christentum
Ohne, dass man erfundene (Bibel) wie tatsächlich geschehene Geschichte des Christentums aufrollen muss, ist doch klar, dass man in der Religion machen kann, was man möchte, und natürlich woran man glaubt. Wer aber in seinem Glauben so viel Ignoranz gegenüber dem Weltgeschehen aufbringt, wie Schwulenhasser oder Abtreibungsgegner aus religiösen Gründen es zu tun pflegen, der bewegt sich doch sowieso, genau, in seiner eigenen Welt. Der Rest sollte nur aufpassen, dass diese nicht die reale Welt auffrisst, was an einigen Ecken der Weltkarte wohl zu geschehen droht.
Andere Probleme mit Religion: Instrumentalisierung zu politischen Zwecken, explizit zu Kampfhandlungen. Schon immer und jetzt auch mal wieder zum Beispiel in Pakistan zu beobachten.
Alles total geil gerade, also Religion als Ding insgesamt hat auf mich noch nie einen schlechteren Eindruck gemacht als derzeit, was man aber natürlich nicht pauschal von allen Anhängern sagen kann.
Warum unser Bundespräsident am Ende seiner Reden aber manchmal „Gott schütze Deutschland“ herbetet, verstehe ich dann trotzdem nicht. Religionen gehören in die Freizeit, ehrlich jetzt mal.
@pham
Ja, über die zwölf Dimensionen brauchen wir auch nicht reden. Gerne applaudiere ich, wenn Obama Sachen in die Tat umsetzt und ich wünsche ihm, dass ihm das gelingt. Bis dahin halte ich mich aber erstens damit zurück, seiner Amtszeit jetzt schon das Versagen zu bescheinigen, und freue mich zweitens über seine inspirative Kraft und seine „kühle“ Räson, die dem amerikanischen Volk wohl tut, wie ich finde.
…insgesamt finde ich nach mittlerweile nach all diesen Kommentaren, dass die Kampagne „It gets better“ mehr besprochen sollte als Obamas Beitrag dazu. Aber das steht ja schon ganz richtig im Titel dieses Eintrags.
also, ich weiss nicht … worum gings eigentlicht nochmal?
So, da beteiligt sich der amerikanische Präsident an einer hier vor kurzem in den Himmel gelobten Aktion gegen Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit – etwas, dass bei jedem seiner Vorgänger undenkbar gewesen wäre.
Das wird dann, in altbekannter Manier, erstmal pflichtschuldig gelobt, um dann die hintenrum vorgebrachte Ungeheuerlichkeit etwas abzuschwächen: Der Präsident solle doch lieber handeln als reden, solle seine Macht einsetzen, um Homophobie abzuschaffen.
Ich bin mir sicher: Das macht er. Direkt nachdem er den Krebs besiegt, Tornados verhindert und Erdnussbutterbrote immer auf die Brotseite fallen lässt.
@nurmalso
Für mich ist der Gesprächsfluss ähnlich dem Ausgangsproblem: Wenn Personen, die mit der eigentlichen Kampagne nichts zu tun haben, sich in diese einmischen um sie zu ihrer eigenen zu machen, geht schnell der Sinn verloren.
„It gets better“ verstehe ich als ein kurzfristiges Hilfeangebot für homosexuelle Jugendliche, die durch einen unmittelbaren Zuspruch sehen können, dass viele Schwule und Lesben ähnliche Situationen im Leben erlebt und überlebt haben. Es ist ein Knuff auf die Schulter, nur um zu sagen: Hey wird schon wieder. Ich finde es großartig, dass es so etwas gibt. Wenn nur ein Jugendlicher danach sich nicht das Leben nimmt, hat die Kampage bereits Erfolg.
Zurück zu Obama. Nach meiner Erfahrung ist es ein typisch Deutsches Phänomen, dass Dinge zerredet und kaputt diskutiert werden. Gerade in den USA ist mir eine andere Form von Diskussionskultur aufgefallen – bösartig könnte ich sie auch „oberflächlich“ schimpfen. Daher meine ich Herr Niggemeier, ihre Einschätzung, Obamas Auftreten würde die Kampagne schwächen, nicht stimmt. Meiner Meinung nach werden die meisten US-Bürger darin eher sehen, ihr Präsident setzt sich für junge Schwulen und Lesben ein und das Thema für relevant erachten. Die angesprochenen Feinheiten des nicht-selbst-betroffen-Seins und der mangelhaften Empathie im Vortrag wird wahrscheinlich niemanden in diesem Land auffallen – dazu sind viele einfach zu lässig, cool und auch loyal.
@ Tobias (#36): Das finde ich so nicht richtig. Man kann durchaus das sexuelle Verhalten homosexueller Menschen ablehnen und sogar abstoßend finden, ohne deshalb homophob zu sein. Als Hetero fühle ich mich nicht zu Leuten meines eigenen Geschlechts hingezogen und kann nicht nachvollziehen, was Männer an Männern bzw. Frauen an Frauen finden können. Sex zwischen Männern oder Frauen finde ich tatsächlich abstoßend. Aber wie Homosexuelle sich sexuell betätigen, geht mich nichts an, und ich muss das ja auch selbst nicht machen und es mir auch nicht anschauen (genauso wie sich kein Homosexueller anschauen muss, was Leute wie ich im Bett so treiben, denen dürfte das umgekehrt ähnlich gehen).
Homophob wäre ich erst in dem Moment, in dem ich einen Homosexuellen als Mensch ablehne, nur weil er homosexuell ist. Homophob wäre ich, wenn ich jemanden schneide oder mobbe, nur weil er homosexuell ist. Wenn ich ihm sein Verhalten, auch wo es mich gar nicht betrifft, verbieten will, ihm vorzuschreiben versuche, wie er sich stattdessen verhalten soll. Dass man schwulen Sex abstoßend findet, macht einen noch nicht homophob. Sonst wären fast alle Heterosexuellen automatisch homophob und alles wäre vergebens.
[Hinweis: Ich bin nicht Garry1704.]
Diese Präsidentschaft ist nunmal durch und durch bigott. Beispiel: Obama kam letztes Jahr nach Deutschland um sich im KZ Buchenwald ein Bild des Schreckens zu machen – währenddessen seine eigenen Folterknechte Guantanamo munter weiter ihre Häftlinge folterten.
Ach ja: Guantanamo gibt es auch heute noch.
Dieser ganze US-Präsidenten-Budenzauber kann doch von einem denkenden Menschen nicht wirklich ernst genommen werden!
Kommentar #80 und wir haben es schon bis zu einem KZ-Vergleich geschafft – da geht noch etwas!
Kommentar #79 hatte da gar nicht viel Zeit, sich hier als Tiefpunkt der Diskussion zu behaupten. Was heißt denn abstoßend? Was ist denn an homosexuellem Sex so anders als an heterosexuellem? Was genau passiert denn da, was einen abstoßen kann? Und warum stellt man sich anderer Menschen Sex überhaupt irgendwie vor? Ich tu das weder bei homo- noch bei heterosexuellen Paaren oder bei irgendwelchen anderen Konstellationen.
Vor allem: Was zwei Menschen machen, weil sie einander lieben, das kann mich nicht abstoßen.
So langsam nähern wir uns 1 an… kann nicht mehr lange dauern.
Man muss schon ne ziemliche Schraube locker haben, um Guantanamo mit Konzentrationslagern zu vergleichen. Ich meine mal im Ernst… total hirntot…
@ unklartext (#81): Stimmt, den Sex anderer Leute braucht man sich gar nicht vorzustellen. Der geht niemanden etwas an. Jeder muss selbst wissen, was er schön, interessant, anregend oder eben abstoßend findet. Dem einen seine Eule ist halt dem anderen seine Nachtigall.
Ich habe nicht geschrieben, homosexueller Sex sei per se abstoßend, sondern dass ich ihn so finde. Das war ungenau, da hätte ich vielleicht besser schreiben sollen, dass ich die Vorstellung, selbst mit einem Mann ins Bett zu gehen, abstoßend finde. Andere Leute mögen das anders sehen, und das ist auch in Ordnung. Was zählt, ist nämlich nicht so sehr, wie man was findet, sondern wie man damit umgeht. Hier also, wie man Homosexuelle behandelt. Zum Erwachsensein gehört es auch, Dinge tolerieren zu können, die man nicht gut findet. Leute nicht abzulehnen, weil die Eigenschaften haben, mit denen man eigentlich nicht gut kann. Alles einfach gut zu finden oder (vor sich selbst) so zu tun, als fände man es gut, ist idiotisch und hilft niemandem weiter.
Der Beitrag hat natürlich recht damit, dass Obama „mehr“ tun könnte. Aber ich glaube nicht, dass Obamas Beitrag der Sache schaden kann.
Diese Aktion lebt von den vielen unterschiedlichen Statements zu dem Thema, eben den ganz persönlichen Statements, die Schwule, Lesben und Transsexuelle als das zeigen was sie sind: ganz normale Menschen, die einfach nur ihr Leben so leben wollen, wie es ihnen gefällt. Die Wiederholung der immer gleichen Botschaft aus verschiedenen Positionen hat bei mir viel mehr erreicht als Forderungen für Gleichstellung.
Ich fühlte mich den Menschen in den Videos verbunden. Ich konnte mir die Kämpfe vorstellen, die sie durchzufechten hatten (und haben), um einfach so leben zu können, wie sie wollen. So zu leben, wie ihnen jede Faser in ihrem Körper sagt, dass es ihnen gut tun würde, dass es ihnen entspricht. Ich konnte ihren Schmerz spüren, darüber, dass sie das Gefühl hatten, mit dem was sie sind in ihrer Umgebung auf Unverständnis, auf Ablehnung zu stoßen. Ich spürte ihre Angst, nicht so akzeptiert zu werden, wie sie sind. Ihre Angst, ihr Leben entweder ausgestoßen führen oder auf einen wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit verzichten zu müssen.
Ich merkte, dass vieles darin mich ansprach und Erfahrungen ähnlich war, die ich gemacht hatte. Gleichzeitig war ich traurig, dass ich (der ich mich für aufgeklärt und liberal halte, für einen Menschenfreund) dieser Videos bedurft habe, um (eben auch emotional) zu erkennen: Wir sind alle gleich, wir wollen alle das Gleiche! Die Erkenntnis selbst hat mich wiederum sehr glücklich gemacht ;))).
Ich war aber auch sehr angetan, positiv berührt, von den vielen persönlichen Aussagen. Ich fühlte mich den Leuten verbunden.
Ich musste ihnen keinen Stempel (schwul, lesbisch, was weiß ich) aufdrücken. Ich konnte sie als interessante Mitmenschen sehen. Als Leute, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten, wie ich. Praktisch jeder hat Angst davor anders zu sein (zu dünn, zu dick, zu klein, zu groß, zu dumm, zu klug, zu arm, zu reich usw., usw.).
In dem Moment, in dem mir klar wurde, dass diese Menschen, genau wie ich, darum kämpfen, ihr Leben so zu führen, wie sie wollen und genau dafür geliebt zu werden, war ich gleichzeitig erleichtert, begeistert und fühlte mich etwas schuldig.
Wieso hatte ich das nicht schon früher so deutlich erkannt? Wieso hatte ich meinen eigenen Kampf geführt und nicht gesehen, dass diese Menschen in die gleiche Richtung unterwegs sind? Wieso hatte ich bisher nicht viel mehr dafür gearbeitet, dass alle Menschen einfach ihr Leben leben können?
Ich hatte rational eingesehen, dass man Leute nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung ausgrenzen sollte. Aber irgendwo in mir schlummerte immer noch dieser Teil, der das doch irgendwie für eine „Verirrung“ hielt. Ich hatte irgendwie so eine komische Vorstellung, dass sie irgendwann wieder zum „Normalen“ zurück kehren würden und dann wären alle glücklich… ;))) (blöd, ich weiß)
Und hier kommen wieder die Videos ins Spiel. Darin sieht man eben, dass viele der Leute glücklich sind. Nicht weil sie wie alle anderen wurden, sondern weil sie genau so sein durften, wie sie sind. Ich verstand (entscheidenderweise auf einem emotionalen Level), dass es nicht darum geht, irgendwen in die Normalität zu holen, sondern darum, die Normalität so weit auszudehnen, dass sie alle umfasst.
Das wichtigste an der Unterstützung des Präsidenten ist die Tatsache der Unterstützung. Er setzt ein Zeichen. „Hey, euer Anliegen ist bei mir angekommen.“
Zweifellos unterscheidet Form und Inhalt sich radikal von der emotional aufrüttelnden Rede von Joel Burns.
Aber ebenso muss man ihm jetzt auf die Finger schauen. Lässt er daraus Handlungen resultieren? Dan Savage hat sehr überlegt gehandelt. Sich im Übermut durch die Prominente Unterstützung vereinnahmen zu lassen, wäre fatal.
Also, Barack, hau‘ rein!
Tobias:
Sie schreiben:
„Also, Sie gruppenbezogener Menschenfeind:
Die Probleme homosexueller Menschen, egal welchen Alters oder Geschlechts, sind unter anderem deshalb – zu Ihrem Ärger – so sehr in der Diskussion, weil es nach wie vor Menschen gibt, die ohne Probleme von sich behaupten, Homosexuelle NICHT zu diskriminieren und GLEICHZEITIG „das sexuelle Verhalten homosexueller Menschen ablehnt, () es als abstoßend empfindet”.
Ich glaube, Sie machen es sich zu einfach. Sie können doch nicht annehmen oder gar verlangen, daß jeder Mensch Homosexualität
als normale Sexualität versteht und seine sexuelle Gefühlswelt deshalb verändert, unterdrückt oder gar anzweifelt. Natürlich ist bei den meisten heterosexuellen Menschen Homosexualität dann abstoßend, wenn sie mit allen Details in der Öffentlichkeit breitgetreten wird.
Sie werden das nicht ändern können, allenfalls werden Heterosexuelle durch öffentlichen Druck daran gehindert offen Stellung zu nehmen. Aber da hört die Freiheit eben auf.
@unklartext #77
Und was ist mit Marmeladenbroten? Geht es denn immer nur um Nüsse? Denkt denn keiner MAL AN DIE FRÜCHTE!?!?!?12
Wie man es macht, es ist verkehrt, sagt meine Oma.
Man sollte für Politiker einen Transfermarkt einrichten. Dann könnte er für eine ordentliche Ablöse zurückkommen, wenn God’s Own Club zwei Klassen aufgestiegen ist.
@ gnaddrig:
Hm, Sie haben sich nun leider doch per Definiton als homophob geoutet. Das Wort, was sie suchten, als sich davon freisprechen wollten in Zusammenhang mit der Vorstellung, sie selbst würden Sex mit einem gleichgeschlechtlichen Partner haben, ist nicht „abstoßend“ (homophob), sondern „nicht anziehend“ (heterosexuell). Die körperliche Präsenz eines gleichgeschlechtlichen Partners in Ihrer Intimsphäre verursacht bei Ihnen Unbehagen. Und genau dieses Unbehagen ist Homophobie, auch wenn Sie im Diskurs reflektiert sagen können, dass Sie Homosexuelle nicht diskriminieren, so tun Sie dies doch aus einem homophoben Standpunkt heraus.
…und auch in diesem Beitrag sieht man: Hätte Barack Obama die Kampagne nicht auch noch per Videobotschaft mit abgenickt, hätten wir nicht drüber geredet, kleinteilige individuelle Aufklärungsarbeit geleistet und so weiter. Auch das ist ein schöner Effekt der präsidialen Einlassung: Ein größeres Bewusstsein für die Sache und die Wechselbeziehungen zu schaffen, sowie insgesamt einfach auch Werbung für die Kampagne. Natürlich ist man dazu angehalten, sich auch als Heterosexueller all die persönlichen Erfahrungsvideos oder nur ein paar anzuschauen, um darüber nachzudenken und so weiter. Diese Videos sind nicht nur für die High-School-Schüler als Apell zum Durchhalten gedacht, obwohl darauf natürlich der Hauptaugenmerk liegt.
„Sie können doch nicht annehmen oder gar verlangen, daß jeder Mensch Homosexualität als normale Sexualität versteht“.
Doch Garry, das kann man annehmen. Homosexualität ist nämlich normale Sexualität, wenn man schon in Kategorien wie „normal“ und „unnormal“ denken muss.
Wie oft wird im übrigen homosexuelle Sexualität „mit allen Details in der Öffentlichkeit breitgetreten“? Mir kommt es so vor, als sei sie in einschlägigen Medien deutlich unterrepräsentiert.
Das Problem scheint mir zu sein, dass viele schon die Aussage „Ich bin schwul.“ oder „Das ist mein Freund.“ als sexuelle Aussage werten, während „Ich mach’s mir mit meiner Alten gleich noch gemütlich“ eher zum proletarischen Standard gehört.
@unklartext: bzgl. „mit allen Details in der Öffentlichkeit breitgetreten”. Ein Beispiel ist der Christopher Street Day. Ein rein auf Sex fixierte Demo; billiger und niveauloser geht kaum noch. Ich denke das kann man kritisieren.
@peter
Mal angenommen, deine sexuellen Vorlieben wären anders als die der meisten. Oder viel mehr: Du würdest einen Menschen sehr lieben und das Bedürfnis verspüren, diese Liebe auch körperlich auszudrücken. Und würdest dafür von immer noch viel zu vielen Menschen schräg angeschaut, dumm angemacht, nicht ganz ernst genommen.
Wie wär es dann für dich, wenn du einmal im Jahr im Kreise unzähliger, die im selben Maße Zurückweisung erfahren, unbeschwert feiern könntest? Vielleicht würdest du das genießen, auch wenn du nicht alles gut findest, was sich da mit dir solidarisiert?
Man kann über diese Veranstaltung denken was man will und ich hab all das auch schon gedacht. Aber weder werde ich gezwungen, hinzugehen noch bin ich so verbiestert, anderen diesen Spaß nicht zu gönnen.
Vor allem aber weiß ich, dass diese eine Parade an einem Tag über das alltägliche Leben von Homosexuellen in etwa so viel aussagt wie der Rosenmontagszug über den Alltag der dort wild um sich küssenden „Normalen“.
warum muss es denn überhaupt bewertet werden? und wer entscheidet jetzt reicht es, und dieses video ist zuviel? was ist zu professionell, ellens video wurde in ihrem studio aufgenommen? ist es nicht einfach schön dass er es gemacht hat? und finde manchmal kann man auch zuviel immer alles kritisieren, und das ist was sie in diesem artikel machen!
Mich hat Obamas Ansprache auch nicht gerührt. Muß sie aber auch nicht. Denn vielleicht hat sie ihre Wirkung auf diejenigen, die vor allem vom Präsidenten der Vereinigten Staaten angesprochen werden: Bürger derselben.
Mir hat mal ein damals 14jähriger Amerikaner, der sich damit brüstete, in seinem Elternhause werde John F. Kennedy verehrt, erklärt, daß er zwar lieber John Kerry im Weißen Haus gesehen hätte, aber nun sei es eben George Dabbelju Bush geworden. „And I support him and I pray for him, because he is the President!“ So ticken die Amis. Wenn also ein amerikanischer Jugendlicher in einer schwierigen Lebenssituation nun seinen Präsidenten auf seiner Seite weiß, so mag das für ihn hilfreich sein. Oder für sie. Da ist es schnuppe, ob unsereins diesen Auftritt anrührend findet oder nicht.
Angerührt zu werden, hatte ich allerdings auch nicht erwartet. Vielleicht, weil ich mir kaum eins der It-gets-better-Videos angeschaut habe. Ich klickte also nicht in auf Rührung eingestellter Stimmung auf „Play“.
Übrigens finde ich die im Kommentar-Thread erkennbare Gleichsetzung von „eine sexuelle Praktik abstoßend finden“ und „intolerant gegenüber ihren Anwendern sein“ nicht ganz fair. Ich zum Beispiel finde Pflaumenkuchen widerlich, ernsthaft. Ich hasse den Geruch, ich hasse das Aussehen und die Konsistenz. Bis zum Geschmack komme ich gar nicht erst, weil sich mir die Kehle zuschnürt und ich würgen muß. (Ein Freund von mir ist Vegetarier und beschreibt sein Verhältnis zu Fleisch in ähnlicher Weise.) Und ebenso widerlich sind mir gewisse sexuelle Praktiken. Gut, wenn sich jemand anpinkeln lassen will in egal welcher geschlechtlichen Konstellation, dann bitte sehr, viel Spaß, aber ich find’s abstoßend. Ich würde trotzdem ein Gesetz unterschreiben, das den Leuten die Heirat erlaubt.
Gleichermaßen verstehe ich aber auch, daß Homosexuelle nicht ständig hören wollen: „Echt, ich habe wirklich nichts gegen Kurzsichtige, aber müßt ihr immer diese … wie heißt das? … Brillen tragen?“ Warum wird sich bei Schwulen immer sofort der Sex vorgestellt? Wenn mich jemand mit seiner Gattin bekanntmacht, läuft doch vor meinem inneren Auge auch nicht automatisch ein Heteroporno ab.
Vielleicht ist es also gar nicht so sehr der Eindruck, nicht akzeptiert zu werden, der Homosexuelle gegenüber solchen Äußerungen in verständliche Abwehrhaltung treten läßt, sondern eher das Genervtsein von dem Fokus auf die Sexualität, der ja durchaus einer Reduzierung der Persönlichkeit auf diese Sexualität gleichkommt. Ich weiß es nicht; ich denke hier ins Unreine, wie mir sicher auch brüsk bescheinigt werden wird.
@Jojo ohne Blog
Ich mag Zwetschgenkuchen sehr und ich werfe Ihnen trotzdem keine Placentaprunophobie (oder wie auch immer) vor. Entsprechend abstrus finde ich die Anwürfe, die hier kamen.
Wenn man Sex unter Männern abstoßend findet, ist man deshalb kein Schwulenhasser. Aber ist gibt Grenzen, z.B. muss man es aushalten, dass im Fernsehprogramm genauso schwule Bettszenen stattfinden wie andere auch.
Es gehört zu einer gesunden Sexualität dazu, gewisse Teilaspekte für sich persönlich abzulehnen. Das müssen der Partner oder die Partnerin und die Gesellschaft akzeptieren. Und dass man offen sagen darf, was man für sich persönlich ablehnt, ohne dafür angegriffen zu werden, muss in einer modernen Gesellschaft auch möglich sein. Wenn Homosexualität einer dieser Teilbereiche ist, gilt das selbstverständlich genauso, wie wenn jemand erklärt, er fände SM-Spiele abstoßend. Oder Blümchensex.
Man muss im Leben nicht alles prickelnd finden, was man toleriert.
@81 unklartext
@82 sebastian
Nein, das geht nun wirklich nicht. Ein Häftling in Guantanamo wird ja nicht von den üblen Nazis seiner Menschenwürde beraubt, sondern von Angestellten eines Rechtsstaates, den ein gewählter, schwarzer Demokrat repräsentiert. Da fühlt sich der Inhaftierte doch gleich unvergleichlich viel besser! Das hatte ich ganz ausser acht gelassen. Entschuldigung.
Ha! 1! :-)
Schau lieber mehr Dexter. Die neue Staffel hat die Blonde aus „10 Dinge“ und „Bourne“ dabei. Da musst Du auch nicht so viel bei nachdenken darüber was der Unterschied zwischen fabrikartigem Massenmord und Einzelhaft ist. Kann verstehen dass das im Kopf wehtut. Tipp: den nächsten Aluhut aus Melitta-Alufolie mit den Waben basteln, das wirkt gleich doppelt so gut.
Also lieber Sebastian. Ich mache nur im äußersten Notfall von Fernsehen Gebrauch und habe überhaupt keine Ahnung von was du da sprichst. Und ich habe ehrlich auch keine Lust das rauszufinden.
Ich habe den industriellen Massenmord in Deutschland auch nicht mit den äußerst zweifelhaften Methoden der modernen Terrorbekämpfung der westlichen Welt verglichen.
Ich finde es nur bigott, wenn sich Obama auf dem Ettersberg rührende Miene aufsetzt, während „seine Leute“ zur gleichen Zeit tausende(!) Menschen in _qualitativ_ durchaus vergleichbarer Weise foltern, wie dies am Ort seiner inszenierten Anteilnahme geschah.
So fertig. Jetzt kannst du wieder vor deine Glotze ziehen um deine total nützliche TV-Kompetenz zu stärken.
http://www.globalsecurity.org/military/facility/guantanamo-bay_detainees.htm
As of January 17, 2009, approximately 245 detainees remained at Guantanamo Bay, Cuba.
Meep. Next.
Es gibt da noch ein paar mehr Lager (z.B. Bagram, vermutlich 600 Insassen). Auch gibt es mittlerweile Erkenntnisse zu vorhandenen „Geheimlagern“.
Zu der ganzen Problematik hat Obama auch schon (löblich) Stellung genommen. Nur gibt es diese unsäglichen Folterlager eben noch immer.
Es ist mir übrigens zuwider hier um die genaue Anzahl von Gefolterten zu „schachern“. Ein Einziger wäre einer zuviel …
Nee ich versteh schon. Wenn man Foltern mit Massenhinrichtungen vergleicht ist „einer einer zu viel“ sicherlich passend.
Aber wie gesagt, nach Goodwin’s Law hast Du eh schon verloren.
@ Reiner (#88): Das ist ein eigentümliches Verständnis von Homophobie, das Sie da vertreten. Homophobie war weiter oben als „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ definiert worden. Wo machen Sie in meiner Haltung Menschenfeindlichkeit aus? Wenn ein Hetero allein deshalb als homophob zu bezeichnen wäre, weil ihm die Vorstellung Unbehagen bereitet, mit einer Person desselben Geschlechts Sex zu haben, wären nach Ihrem Verständnis die allermeisten Heteros automatisch homophob, unabhängig von ihrer Einstellung und ihrem Verhalten.
Dieses Unbehagen (ich finde die Vorstellung – ungeachtet Ihrer lexikologischen Erbsenzählerei – für mich immer noch abstoßend) ist keine Homophobie, sondern heterosexuelle Veranlagung und Sozialisation. Dass ich selbst keinen homosexuellen Sex will, bedeutet außerdem nicht, dass ich ihn per se schlecht, anormal, pervers oder sonstwas finde oder es mich stört, wenn andere welchen praktizieren.
Warum wird eigentlich nur nach Amerika geschaut?
Auch in Europa haben wir eine ähnliche Aktion:
„Ahmet is my family“
Hier wurde der Freund eines Deutschen ermordet, weil er endlich offen zu seiner Veranlagung stehen wollte.
Und aktuell ist es auch, da es jetzt endlich zur einer Verhandlung in der Türkei gekommen ist.
unklartext:
Sie scheinen sich am Wort „normal“ zu stören, also an dem „der Norm entsprechend“ Was die Sexualität betrifft ist die Norm Heterosexualität, das heißt von der Natur eingerichtet, um die Spezies Mensch zu erhalten. Sexualität existiert nur deshalb in der Natur.
Das sie darüberhinaus Lustgewinn, Lebensfreude etc. bereitet ist Mittel zum Zweck, nicht Ziel der Evolution.
@gnaddrig (#101):
gnaddrig, Sie bezeichnen Ihr „Unbehagen“ oder das, was Sie an Homosexualität „abstößt“ als „heterosexuelle Veranlagung und Sozialisation“.
Dass auch derartige Abwertungen Ursache von Verhalten wie „bullying“ mit all seinen Folgeerscheinungen sein könnten, scheinen Sie überhaupt nicht zu erkennen. Niemand zwingt Ihnen seine/ihre Sexualität auf.
Vielleicht sollten Sie Ihre eigene Einstellung gegenüber sexuellen Minderheiten hinterfragen, um zu erkennen, wieso Ihre Äußerungen als beleidigend und homophob wahrgenommen werden.
@Garry1704 #103
Auch Arterhaltung ist kein Ziel der Evolution. Evolution hat keine Ziele. Die Angepassten überleben. Fertig.
@sebastian:
Du hast anscheinend ein sehr naives Bild von der Geschichte des „3.Reichs“. Es ist sehr ratsam sich mit der Geschichte der dt. Konzentrationslager zu beschäftigen.
Empfehlung: http://de.wikipedia.org
/wiki/Deutsche_Konzentrationslager#1933_bis_1935
Das gemeinhin bekannte Bild der Konzentrationslager ist geprägt von den schrecklichen Vernichtungslagern, wie diese gegen Ende des NS-Zeit existierten.
Die Geschichte der deutschen Konzentrationslager _begann_ aber im wesentlichen damit, dass „gewöhnliche“ Gefängnisse/Inhaftierungslager von der Außenwelt abgeschirmt und zu rechtsfreien Räumen gemacht wurden. Die Parallelen zu den derzeitig von der US-Administration betriebenen Lagern sind dahingehend erstaunlich. Abschirmung und der Entzug der gemeinen Bürgerrechte sind auch bei den US-Lagern primäre Eigenschaft (dass dort fast ausschließlich Mitglieder einer bestimmten Religionsgemeinschaft einsitzen ist übrigens zumindest beachtlich).
Wenn dich diese Zustände als Deutscher nicht kratzen, dann hast du nichts verstanden.
http://ahoipolloi.blogger.de/stories/959365/
Da das Thema reichlich Offtopic ist, werde ich mir weitere Ausführungen hier sparen.
Mir wär’s recht gewesen, wenn Du’s Dir von Anfang an gespart hättest.
Es hilft wirklich nichts, wenn Du Dir jetzt krampfhaft versuchst, eine Relativierung zusammenzubasteln. Die Zustände in Amerika mit der Zeit von Hitlerdeutschland nach der Machtergreifung 33 zu vergleichen ist sowas von hahnebüchen… wie gesagt, guck Dir einfach Goodwin’s Law an. Wer nen Nazivergleich anbringt, hat verloren.
Zähl einfach mal auf, wie viele Anwälte sich darum beworben haben, die Verteidigung von Insassen von Konzentrationslagern zu übernehmen und wie sehr doch die Zustände in Hitlerdeutschland mit den USA zu vergleichen ist.
Ach weißte was, hier haste nen Fisch. Geh auf die Trollwiese spielen.
Apropos Bigotterie. Gerade bei Youtube in den Comments gesehen:
„He doesnt support gay marriage and thinks being gay is wrong due to his religion but he wonders why people bully gays?“
Kann hier jemand Angaben zur Etymologie von „to bully“ machen? Würde mich wirklich mal interessieren.
@vonFernSeher:
Also doch ein Ziel: Anpassung?
*erbsenzählender Dexter*
Meine Fresse wie kann man so hohl sein. Weil er an Gott glaubt ist er AUTOMATISCH der gleichen Ansicht wie die Kirche. DAS wird es sein.
Tut’s eigentlich nicht langsam mal weh bei Dir im Kopf? Ist Dir das nicht langsam irgendwie peinlich?
Darf ich jetzt daraus schließen, dass Du Atheist bist? An Gott kannst Du ja nicht glauben, dann wärst Du ja auch Schwulenhasser.
Echt ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen will bei so einer vollkommen Plakatierung von eigener Doofheit.
@sebastian:
Dein Verweis auf Godwins Law ist kein Argument. Das weisst du. Biss auf ein bissel Geschimpfe ist denn ansonsten auch nicht viel übriggeblieben von der Begründung deiner „Empörung“.
Aber ich will deine windige Frage zu den Anwälten gerne beantworten: Anfangs kam ein Großteil der Lagerinsassen „ganz normal“ per Gerichtsurteil in diese Lager. Arbeitslager (wie z.B. Buchenwald) wurden dabei z.T. vom Arbeitsamt(!) mitverwaltet. (Ein bemerkenswerter Fakt übrigens, wo doch momentan das Auswärtige Amt öffentlich mit seiner Geschichte kollidiert).
Aber mach dir einfach keine Waffel – du bist ja schon schlau genug.
Ich habe übrigens den Zustand „Hitlerdeutschlands“ nicht mit dem Zustand der USA verglichen. Ich habe auch nicht gesagt, dass in den USA eine Massenvernichtung stattfindet. Auch wenn du mir das mit jedem deiner sinnfreien Kommentare in den Mund zu legen versuchst …
Deshalb nochmal: Ich finde es lediglich befremdlich, wenn der höchste Repräsentant eines Staates, welcher unbestritten Folterlager unterhält, ein ehemaliges deutsches Konzentrationslager besucht, um sich ausgerechnet dort mittels dargezeigter Anteilnahme medial positiv in Erscheinung zu setzen. Und noch übler: Es hat sogar perfekt funktioniert!
Wenn du das nicht nachvollziehen kannst, dann ist das deine Sache. Aber versuche bitte nicht mich mit deiner stumpfen Inkompetenz zu beeindrucken.
Sobald in Guantanamo ein Häftling durch die Betreiber des Gefängnisses stirbt, kannst Du Dich gerne wieder bei mir melden.
Diese Stumpfheit nicht zu kapieren, was der Unterschied zwischen einer Demokratie und dem Faschismus ist, und beides so leichtfertig auf eine Stufe zu stellen, und dann auch noch hintenrum mit Argumenten zu kommen, dass es am Anfang, ja ganz am Anfang als man noch nicht genau hingeguckt hat ja eventuell so oder so wenn man um 24 Ecken denkt doch total ähnlich gewesen ist.
Du kapierst einfach nicht, dass die unendliche Grausamkeit des Nationalsotialismus mit einer Demokratie und ihrem Kampf im Umgang mit dem Terrorismus zu vergleichen, den erstgenannten sowas von relativiert UND im gleichen Zuge die Demokratie als solches bis zum Es-geht-nicht-mehr in den Dreck zieht.
Du hast einfach nichts verstanden. Für Dich ist allen Ernstes ein Nazivergleich ein passendes Stilmittel. Traurig. Einfach nur traurig.
@Dexter #108
Nein, kein Ziel. Evolution ist keine Methode.
@blindwütigschimpfender Sebastian:
Komm mal wieder runter. Atme tief und beruhige dich …
Dann kannst du evtl. auch wieder halbwegs sinnvoll argumentieren statt nur zu schimpfen :)
@VonFernSeher:
Ach so. Ich dachte schon es ist Gottes Methode sein Ziel zu erreichen *g*
@111 sebastian:
„nicht zu kapieren was der Unterschied zwischen einer Demokratie und dem Faschismus ist, und beides so leichtfertig auf eine Stufe zu stellen“
Wo genau stelle ich das auf eine Stufe? Du wirst nichts finden können. Deine ganze Empörung gründet sich auf diese – übrigens beleidigende – Behauptung von dir.
Übrigens ruderst du hier unglaublich rum. Du rechtfertigst hier schon Folter und rechtsfreie Räume (denn hey, du meinst ja es gab offiziell ja noch keine Toten (was übrigens nicht stimmt!) und Anwälte dürfen sich immerhin bewerben!). Herrjemine. Was für eine Gossenethik!
Nochwas, vielleicht hilft dir die Frage ja: Du weisst aber schon, dass die Weimarer Republik eine Demokratie darstellte? Wie gestaltete sich deiner Meinung nach die Umwandlung in ein faschistisches System? (Nein, ich möchte damit die WR nicht mit den USA vergleichen, nur deinen Demokratiebegriff erkunden)
Diskutier einfach weiter mit Dir selbst. Du bist sowas von merkbefreit ich versteh echt nicht wie Du erwarten kannst, dass man noch mit Dir redet.
1930 gab es das Internet nicht und keine Satelliten. Keiner konnte glauben, dass in Deutschland Menschen fabrikmäßig hingerichtet werden. Das ermöglichte erst, dass sowas passiere konnte. Und Du vergleichst das am meisten beachtete Land in der Welt mit jenen Zuständen damals und merkst einfach nicht, wie abwegig das Ganze ist.
Versuch’s mal mit dem Sudan, dann hast Du vielleicht nen Ansatzpunkt, aber das hier ist so lächerlich so aberwitzig…
@Garry1704 (#103): Auch wenn ich es an anderer Stelle schon mal geschrieben habe, wiederhole ich es gern:
Evolution ist nicht die Weiterentwicklung eines Schöpfergottes. Evolution hat kein Ziel und keine Richtung.
VonFernSeher: Hab jetzt weiter gelesen. #103 veranlasste mich zu einem Schnellpost.
@Sebastian
Ok. Alles klar, irrwitziger Folter-Rechtfertiger. Das fehlende Internet war der Grund für den Nationalsozialismus! Das ist echt mit großem Abstand die absurdeste Reflektion in der Richtung, die mich jemals erreicht hat.
Den Knaller muss ich jetzt erstmal verwinden. Unsere kleine Unterhaltung hat damit wohl jetzt tatsächlich einen Endpunkt gefunden. (Ja, richtig: Was für eine Zeitverschwendung!)
Schönen Abend noch.
[gelöscht. Ich hab schon vor vielen Kommentaren den Überblick verloren, worüber ihr beiden streitet, aber spätestens dieser Kommentar von Sebastian war weit jenseits einer akzeptablen Form der Auseinandersetzung. — SN]
Ich erschrecke manchmal richtig, wenn ich lese, in welchem Ton hier und in anderen Threads dieses Blogs diskutiert wird. Woher kommt die Aggression?
Take it down a notch!
http://www.rallytorestoresanity.com/
Streiten macht einfach Spaß aber ich geb zu dass ich dann am Ende doch recht obertourig gelaufen bin. Von daher sorry für die Ausnutzung der Kommentarspalte als Spielwiese.
@Sebastian
Nu aber, Streit um des Streites willen ist dann doch eher kontraproduktiv. Wirkliches Interesse an einer Diskussion scheint nicht vorhanden, wenn zwei sich wechselseitig der absoluten Dummheit zeihen und inhaltlich mal sowas von aneinander vorbei reden.
Und rein inhaltlich: Natürlich kann man Guantanamo rein faktisch nicht mit den deutschen KZs vergleichen. Darum ging es aber auch nicht. Es geht um Tendenzen. Den Nationalsozialismus und alle seine Konsequenzen als geschichtlich absolut einmalig hinzustellen, hat was von „da war halt damals was besonderes in der Luft, das wirds nie wieder geben.“ In diesen Auswüchsen vielleicht nicht, aber die Grundstrukturen sind heute auch noch durchaus möglich. Unter anderem deshalb, weil sich niemand ernsthaft damit beschäftigt, wie so etwas entsteht, funktioniert und eben auch fasziniert. Das war kein Unfall der Geschichte, sondern Teil der systematischen Entwicklung dieser kapitalistisch geprägten Welt. Nur halt sehr konsequent zu Ende gedacht.
Eben, das sehe ich genauso, habe es ja auch angesprochen. Dafur, Sudan, Jugoslavien zeigen doch, dass es immer wieder passieren kann. Von daher gab es meinerseits dafür ja Zustimmung. Nur halt nicht für den Vergleich.
Es ist etwas ganz anderes zu sagen, dass die Umstände von damals in der Weimarer Republik mit Massenarbeitslosigkeit, Inflation und nicht handlungsfähiger Regierung den Verhältnissen in den USA sehr stark ähneln im Moment mit 60 Stimmen benötigt im Senat (siehe Daily Show diese Woche), der „Hexe“ Christine O’Donnell und Sarah Palin etc. pp. Nur nochmal – den Besuch in einem ehemaligen KZ als bigott zu bezeichnen, wenn Guantanamo erwiesenermaßen in der Abwicklung befindlich ist… das ist definitv ein anderes Kaliber und da werd ich dann bärbeißig :-)
An Zynismus kaum zu überbieten ist es, wenn ein Mensch, der die Folterlager der USA leugnet, den Grund für die Greuel des „3.Reiches“ darauf zurückführt, dass die Leute damals schlicht nichts von den unmenschlichen Zuständen in den Lagern wussten. (#116).
Same, same, but different.
Da dreht sich mir der Magen um.
http://www.youtube.com/watch?v=BI_HX811RSo
Ich habe die Folterungen nie geleugnet, ich habe darauf hingewiesen, dass es einen Unterschied zwischen Folter und Massenmord gibt.
Aber ist ok, lebt Du weiter in Deiner parallelen Wahrnehmung.
@Sebastian
Als Deutscher solltest du verstehen, dass gesellschaftlich legitimierte Unmenschlichkeiten (z.B. Folter) „für einen guten Zweck“ relativ schnell zu gesellschaftlich verübten Massenmord führen können. Von daher ist der Unterschied rein quantitativer Natur (#97).
Grundlage für manches Unrechtssystem ist nicht – wie du fahrlässiger Weise zu wissen glaubst – Unwissenheit (#116), sondern Nicht-Wissen-Wollen, also Ignoranz.
Deine Verharmlosung von den Vorgängen Guantanamo & Co. als „Einzelhaft“ (#96) und deine Quasi-Rechtfertigung von Folter („Demokratie und ihrem Kampf im Umgang mit dem Terrorismus“ #111) offenbart genau dieses gefährliche Ignorantentum.
Ich kann dir noch einen wirklichen Fernsehtipp für heute Abend geben: 0.55 Uhr läuft die Doku „Taxi zur Hölle“ auf Arte (Wdh. am 9.11. 3:00).
http://www.arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=1209246,day=3,week=44,year=2010.html
Den Film hab ich schon vor zwei Jahren gesehen.
Wie gesagt Du kannst nicht zwischen Massenmord und Folter unterschieden. Ich wiederhole das gerne so lange, bis es bei Dir angekommen ist.
@sebastian
Dass du diese angebliche Gleichsetzung meinerseits hier endlos postulierst, sollte mittlerweile wohl jeder mitbekommen haben. Nur wird deine Behauptung durch Wiederholung allerdings kein bisschen richtiger. Anders wäre es, wenn du diese irgendwie auch mal _belegen_ würdest (was du nicht können wirst). Ich leugne den Unterschied ja keineswegs.
Im angesprochenen Film wird übrigens eine Parallele zwischen deutschen Massenmord und den US-Folterlagern aufgezeigt (beeindruckenderweise sogar visuell!). Die Verbindung der Verbrechen erfolgt in der Darstellung der Doku über die Genfer Konventionen: Diese Konventionen wurden in ihrer letzten Fassung in unmittelbarer Folge der Verbrechen gegen die Menschlichkeit im WKII angenommen. Der Diskurs um die Problematik der US-Lager erfolgte vor allem hinsichtlich des Bruches eben dieser Konventionen.
Jedem der diesen Film gesehen hat, kann das nicht entgangen sein. Also: Selbstverständlich gibt es Unterschiede zwischen den angesprochenen Verbrechen – es gibt allerdings leider auch Gemeinsamkeiten (auch wenn du das nicht wahr haben möchtest).
Aber da du ja überzeugt bist, ich habe „eine ziemliche Schraube locker“ und bin „total hirntot“, „hohl“ und „merkbefreit“, sowie von „Doofheit“ gezeichnet, werden meine Wort auch diesmal bei dir vermutlich nicht „ankommen“.
Applaus von meiner Seite.
9 Tage später hast Du es hinbekommen, den Kontext zu Deinem leichtfertigen Vergleich hinzubekommen. Du hast also einen Film gesehen der nach Aufzeigen eines Foltermordes dann einen Vergleich zu KZs gezogen hat.
„Eventuell“ verstehst Du jetzt vielleicht, warum man in einer Diskussion aber diesen Kontext dann nicht weglassen sollte, und diesen in Zukunft dann „eventuell“ nennen sollte.
Denn „eventuell“ hat jemand was dagegen, dass Du Obama im Prinzip ein Hitlerbärtchen aufmalst, und damit alles, was der Nationalsozialismus darstellt, mit ihm vergleichst.
@Sebastian
Öh, macht er doch gar nicht!? Das mit dem Bärtchen? Und ob dieses „das darf man doch nicht vergleichen!“ besonders hilfreich und konstruktiv ist, weiß ich nicht.
Und das Guantanamo zur Verteidigung der weltweiten Demokratie taugt, wage ich doch auch zu bewzeifeln.
@sebastian
Du machst schon wieder frei erfundene Behauptungen zur Grundlage deiner „Argumentation“.
1.) Ich habe den besagten Film unmittelbar vor meinem letzten Kommentar gesehen (tatsächlich noch nicht einmal bis zum Schluss).
Wozu sollte ich einen Verweis auf diesen Film denn überhaupt 9 Tage zurückhalten, wenn dieser Film die Inspiration meines Kommentares wäre? Welchen Sinn würde das machen?
2.) Im Film wird KEIN „Vergleich [der Folterlager] zu KZs gezogen“! Und ich habe das auch nicht so interpretiert. Sicher, ich habe geschrieben:
„Im angesprochenen Film wird übrigens eine Parallele zwischen deutschen Massenmord und den US-Folterlagern aufgezeigt (beeindruckenderweise sogar visuell!).“
Darauf basieren deine Tiraden ja wohl anscheinend. Das war zugegebenermaßen sehr unglücklich von mir ausgedrückt. Zudem habe ich vesehentlich „Parallele“ statt „Verbindung“ geschrieben. Mit diesem Satz wollte ich (leicht sarkastisch) lediglich folgendes ausdrücken:
„Im Film wird eine Verbindung zwischen den Verbrechen in deutschen KZs und den Verbrechen in US-Folterlagern aufgezeigt. Diese Verbindung wird filmisch visualisiert durch paralleles zeigen einer KZ-Bildersequenz zu einer OFF-Erklärung der Genfer Konventionen.“
Ist wohl falsch bei dir „angekommen“. Aber wozu sollte ich denn einen Film zu meiner Unterstützung zitieren, der einen Vergleich macht, gegen dessen Unterstellung ich mich hier vehement wehre? Welchen Sinn würde das machen?
3.) Nochmal: Es braucht auch gar keinen „Vergleich“ zwischen KZ und US-Folterlager, um den Besuch des US-Präsidenten auf dem Ettersberg scheinheilig zu finden.
Scheinheilig ist es, wenn sich der Präsident einer Nation, die offensichtlich Folterlager unterhält, welche gegen die Genfer Konventionen verstoßen, ausgerechnet am Ort jener Verbrechen andächtig in Szene setzt, die ein wichtiger Grund für den Beschluss der Genfer Konventionen waren.
EOD
Um irgendwas „zu finden“ braucht es gar nichts. Du kannst grundsätzlich alles finden wie Du gerne magst. Gut, dann hast Du halt nicht den Film auf Arte gesehen obwohl er zwei Tage vor Deinem ersten Beitrag hier das erste Mal im deutschen (europäischen) Fernsehen ilef. Geschenkt.
Ich mache mir dann aber doch einmal die Mühe, Dich auf ein paar Sachen hinzuweisen:
1) Guantanamo wurde von George W. Bush bzw. Dick Cheney eröffnet
2) Der Film behandelt einen Vorfall im Jahr 2002 auf einem Stützpunkt der US-Amerikaner im Irak
3) Barak Obama hatte neben der Gesundheitsreform „Ich werde Guantanamo schließen“ als Wahlversprechen gegeben
4) Der Film kam 2007 raus – zu diesem Zeitpunkt hatte Guantanamo (wie ich Dir bereits weit oben verlinkt hatte) noch über 1000 Insassen
5) Obama wurde 2008 gewhält
6) Im Jahre 2010 hat Guantanamo noch 245 Insassen
Trotzdem bist Du Dir nicht zu fein dazu, es „bigott“ zu finden, wenn ein US-Präsident ein KZ besucht. Weil das ja kein Vergleich ist. Genauso wenig wie Du jetzt „Taxi to the Dark Side“ verwendet hast, um diesen Vergleich nochmal zu machen, um es dann im Nachhinein „unglücklich“ zu nennen.
Du hast durchaus Recht. „Unglücklich“ es es durchaus, dass es vielfach so ankommt, als ob Du nicht-tödliche Folter mit Massenmord vergleichst.
Wie konnte ich das nur so auffassen. Entschuldige bitte.
Achso, ein Nachsatz noch, das ist mir in letzter Zeit mehrfach beim Nachdenken über diese ganze „Diskussion“ durch den Kopf gegangen: ich möchte nicht wissen, was Du darüber denkst, wenn Angela Merkel ein KZ besucht. Könnte ja sein dass Du einen Bericht von Amnesty International gelesen hast in letzter Zeit bezüglich Folter durch deutsche Polizisten.
Denn wenn ich mich von Deiner „Argumentation“ überzeugen lassen würde, sprich wenn ich NICHT wehement widersprechen würde, dann müsste man im gleichen Schluss dann auch davon ausgehen, dass Du einen solchen Besuch von Frau Merkel ebenfalls bigott nennen würdest, in Anbetracht der zahlreichen Vorfälle von Folter in Deutschland in den letzten 10 Jahren.
Ja, Herr Niggemeier, da haben Sie jetzt einen riesigen Fehler gemacht. Sie haben Obama kritisiert. Zwar nur ein kleines bißchen, aber auch das ist zu viel.
Ds darf man nämlich nicht. Nicht hierzulande. Es gibt an Obama auch nichts wirklich zu kritisieren. Als ich vor einiger Zeit mit einer Bekannten über ihn diskutierte und mir einige kritische bemerkungen erlaubte, da wurde auf jede Kritik entweder gekontert, daß er a) eben auch nicht ganz und absolut perfekt ist und b) eben nicht kann, wie er will. So einfach ist das. Ich muß mir das mal für andere Diskussionen um andere Personen merken.
Und auf diesem Niveau wird er auch hier verteidigt: Würde er sich glaubhaft für die Gleichberechtigung Homosexueller engagieren, dann würden manche Jugendliche trotzdem weiter gemobbt. Na, dann ist ja alles großartig und jede Kritik obsolet.
Es ist erstaunlich, wie einige Reden mit vielen wohlklingenden Worten und wenig Inhalt zusammen mit etwas Ausstrahlung jemanden in der öffentlichen Wahrnehmung zu einer Art Messias machen. Aber so war es ja auch mit dem neuen Papst, der auch ohne erkennbaren Grund erst einmal zum Medienstar wurde.
Es wird sogar von Obamas Apologeten, die ihn vor jedem Anflug sanftester Kritik bewahren wollen, noch hervorgehoben, welch einen Mut es ihm abervalngt habe, daß er als erster amerikanischer Präsident einem solchen Aufruf gefolgt sei. (Wir leben in einer Zeit, da Homosexualität auch in den USA wesentlich mehr anerkannt ist als vor wenigen Jahrzehnten und in einigen Staaten sogar die Homo-Ehe besteht, auch wenn das Pendel jetzt vielleicht wieder etwas in die andere Richtung schwingen mag.)
Offenbar ist kein Argument zu schwach, wenn Obama zu verteidigen ist.
Obama hat die Strafverfolgung all jener verweigert, die unter Bush mißhandelt wurden. In meinen Augen ist das kaum besser als eine neue Mißhandlung. Nur eine Ausnahme hat er gemacht: Einen Journalisten, der kritisch berichtet und „Geheimnisse“ verraten haben soll, hat er juristisch verfolgen lassen, was selbst Bush nicht getan hat! (Leider finde ich keine Link.)
Mich würde auch interessieren, ob Obama auch früher schon für die Todesstarfe für sexuellem Mißbrauch von Kindern war, einer Forderung, mit deren Radikalität er sich sogar gegen das Oberste Gericht stellt. Ich meine gelesen zu haben, daß er seine Meing in diesem Punkt „geändert“ hat.
Wenn das so wäre, wäre das fürchterlich, Denn obwohl ich gegen die Todesstrafe bin respektiere ich einen jeden tausend mal mehr, der aus echter Überzeugung für sie ist als jemanden, der Menschen gegen seine bessere Einsicht aus Opportunismus töten möchte.
Ich habe Obama von Anfang an als Menschen gesehen, der vielleicht gute Ziele hat, auch nicht dumm ist, aber auch sehr schwach und letztlich opportunistisch. Und ich sehe mich durch seine bisherige Amtszeit nicht widerlegt.
Aber natürlich gibt es immer eine Entschuldigung für alles, was er tut und läßt: Die Republikaner, die Demokraten, das Repräsentantenhaus, den Senat, die Lobbies, die Wirtschaft, die Sachzwänge, die Verbündeten, das Oberste Gericht, die Wähler, und die Tatsache, daß auch er nur ein Mensch ist.
Durch große Leistungen braucht er nicht zu überzeugen, noch nicht einmal muß er mit großem Mut alles versuchen. Er wird dennoch so geehrt, als täte er Großes. Absichten, Absichtsbeteuerungen und mittelmäige Leitungen genügen vollauf für die geradezu kindliche und kindische Bewunderung und Verehrung, die er erhält.
Zum einen lebt er davon, daß er der Nachfolger von Bush und nicht etwa Clinton oder Carter ist, zum anderen von der Tatsache, daß er der erste schwarze Präsident ist, und dann kommt ihm noch eine gewisse rhetorische Begabung und Ausstrahlung zugute.
Und das scheint zu genügen…
Es scheint viele Menschen zu geben, die einen Helden oder eine Art „Vaterfigur“ brauchen. Den guten Fürsten.
„Obama hat die Strafverfolgung all jener verweigert, die unter Bush mißhandelt wurden“
Den Satz verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Sollen hier Mißbrauchsopfer vor Gericht gestellt werden?
Ansonsten finde ich diesen Satz hier bezeichnend:
„Es wird sogar von Obamas Apologeten, die ihn vor jedem Anflug sanftester Kritik bewahren wollen, noch hervorgehoben, welch einen Mut es ihm abervalngt habe, daß er als erster amerikanischer Präsident einem solchen Aufruf gefolgt sei.“
Die ganze Kritik basiert darauf, dass Obama nicht der Messias ist. Ich kann gewisse Kritik gelten lassen, nämlich dass er sich bezüglich der Gesundheitsreform über den Tisch hat ziehen lassen. Dass es eben KEINE Single Payer Gesetzgebung wurde. Irgendwas Halbgares ist dabei herausgekommen, wie bei Guantanamo. Das wird wahrscheinlich auch nicht geschlossen.
Das Problem ist doch nicht, dass man Obama nicht kritisieren dürfte. Es ist nur einfach so, dass sein Vorgänger sich hinstellen konnte und die krudesten Sachen auf die Beine gestellt hat, die nur gingen, und in diesen Momenten haben die Republikaner immer wie ein Mann hinter ihm gestanden. Jetzt wo Obama aber nicht wie Jesus beim Vermehren der Fische agiert, kommen die Miesepeter aus allen Löchern und nölen rum, als gebe es kein Morgen. Und das alles zu der ganzen Kritik, die von Rechts schon kommt.
Stefan wurde (auch von mir) dafür kritisiert, dass er selbst an einer guten Geste noch was rumzumäkeln hat. Weil wir Demokraten und eventuell Libertären immer gerne was zu maulen haben. Die Krankheit der Demokraten ist es, immer auf der anderen Seite des Spektrum jede noch so durchgeknallte Meinung erst einmal anhören zu wollen, um dann jedes noch so krude Fitzelchen ordentlich zu diskutieren (siehe meine ellenlange Diskussion weiter oben).
Ich drück es mal so aus: wenn ich Obama dafür verteidigen muss, dass er den Mist, den Bush verzapft hat, noch nicht zu 100% weggeschaufelt hat, dann tue ich das gerne.
Und auf den Quatsch mit der Todesstrafe geh ich gar nicht erst ein. Was für ein Gewäsch.
Richtig Sebastian, ein Satz ist mir mißlungen. Ich glaube aber, daß Sie schon sehr genau verstanden haben, was ich meine. Sachlich darauf eingegangen sind Sie natürlich nicht. Aber wenn doch, dann hätten Sie sicher eine gute Entschuldigung dafür gefunden, daß sich niemand aus Bushs Mannschaft für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten muß. Sie brauchen nichts zu agen, ich kann mir auch selbst irgendwelche ENtschuldigungen und Rechtfertigungen ausdenken..
Wenn Sie sehen, mit was für teilweise lächerlichen Pseudo-Argumenten Obama (auch hier) oftmals vor jeder Kritik geschützt wird, dann verstehe ich nicht, was Ihnen an meinem Beitrag mißfällt.
Ich habe ja nirgendwo den Mann verteufelt, sondern mich nur gegen eine unkritische Verehrung gewandt und gegen eine reflexhafte Apologetik. Aber vielleicht ist auch das schon zuviel.
Und natürlich ist es wieder der übliche Tenor, der aus Ihrem Beitrag spricht: Obama ist gut, so wie Bush böse war.
Aber selbst der gute Obama schafft es nicht, all die Fehler auszuwetzen, die sein Vorgänger gemacht hat. Er ist weder allmächtig noch perfekt. Es wäre natürlich alles ganz toll, wenn er nicht so viel Pech hätte. Denn er macht eine gute Politik. Wenn es Probleme gibt, dann ist eines gewiß: Er ist nicht daran schuld.
Das sind genau jene Immunisierungsstrategien, die ich ausführlich beschrieben habe.
Man mag zu Niggemeiers harmloser Minimal-Kritik stehen, wie man will, aber dahinter verbirgt sich doch noch ein anderer Gesichtspunkt: Im Wahlkampf hatte Obama noch laut gedröhnt, daß das „dont ask, don`t tell“`-Gesetz abgeschafft werden könnte, es brauche nur den „politischen Willen“. Nach den Wahlen klang das anders. Erst hat er Erwartungen erweckt und dann enttäuscht.
Es zeigt sich das, was das Video erkennen läßt: DIESE Diskriminierung ist ihm recht egal.
Siehe hierzu den (zugegbenermeßen schon etwas älteren) Artikel hier:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,629830,00.html
Aber natürlich kann man auch dafür eine Enschuldigung finden. Man findet für nahezu alles Gründe, Rechtfertigungen, Entschuldigungen und Sündenböcke, wenn man sie sucht.
Falls Ihnen zu meiner Kritik hinsichtlich seiner Haltung zur Todesstrafe nichts als Unsachlichkeit einfällt („Quatsch“, „Gewäsch“), tut mir das leid. Es ändert aber nichts am Wahrheitsgehalt. Er ist noch rigider als das Oberste Gericht. Was er wirklich denkt, ob er aus Überzeugung oder Opportunismus handelt, sei dahingestellt.
Daß er allerdings einen Opportunismus an den Tag legt, der selbst für politische Verhältnisse erschreckend ist, das ist eine Tatsache.
Er wechselt seine Überzeugungen wie schmutzigeUnterwäsche.
Wenn Sie das nicht glauben wollen, dann nehmen Sie sich die Zeit und sehen Sie hier:
http://zettelsraum.blogspot.com/2008/06/der-44-prsident-der-usa-4-barack-obama.html
Aber natürlich ist auch das irgendwie zu entschuldigen. Wie immer halt. Er muß es machen, er kann es aufgrund von Sachzwängen nicht besser, er ist auch nur ein Mensch, und er hat das schwierige Erbe von Bush.
Daß der Mann ein stinknormaler Politiker ist und erhebliche Mängel hat darf und muß gesagt werden, auch wenn manche zu gerne glauben würden, daß Mr. Obama ein Supermann ist, der eben nur deshalb nicht alles perfekt macht, weil er von der Politik seines Vorgängers und dem Wetter eingeschränkt wird.
http://whatthefuckhasobamadonesofar.com/
Denn der Punkt ist ja wohl: was er bisher geschafft hat, interessiert Sie gar nicht, Radon. Alles, was Sie interessiert, ist nölen.
Woher wissen Sie das, was mich interessiert, Sebastian? Woher „wissen“ Sie, daß mich nur Negatives über Obama interessiert?
Ich anerkenne, daß es teilweise eine gute und teilweise einse schlechte Figur gemacht hat, gute, aber eben auch gravierend schlechte Eigenschaften hat. Das habe ich auch nie anders gesagt!
Nur wird die schlechte Figur eher übersehen als die gute, auch bei den Kommentaren hier.
Machen Sie nicht den Fehler, moderate Kritiker mit radikalen Scharfmachern in einen Topf zu werfen, auch wenn es für ihre argumentative Position bequem wäre.
Es ist übrigens typisch für die Obama-lebe-hoch-Jubler, daß sie jedem Kritiker, der ein differenziertes Bild zeichnet, Einseitigkeit untserstellen.
Dabei sind sie es, die einseitig sind, nur unter umgekehrten Vorzeichen. Aber das darf ja auch nicht sein. Wer Obama kritisiert, der muß ihn hassen und alles Gute ausbelenden. Daß jemand Obama gerade deshalb kritisch betrachtet, weil er zu differenziertem Urteilen fähig ist, scheint eine unangenehme Wahrheit zu sein.
Schon verrückt unswere Welt: Es reicht, daß einer nicht „Bush“ heißt, schwarz ist, idealistische Reden hält, oft an das Gefühl und apelliert, manchmal in uverantwortlicher Weise*, sympathisch und charsimatisch daherkommt. Dann bekommt er Vorschußlorbeeren. Und selbst wenn er dann beweist, daß er bei einigen guten auch einige schlechte Seiten hat, wollen einige krampfhaft an einem fiktionalen Idealbild festhalten und weigern sich hartneckig, der unschönen Realität ins Auge zu sehen.
Und speziell im Zusammenhang mit dem Engegement gegen die Diskriminierung Homosexueller hat er eben keine gute Figur abgegeben. Und darum geht es in Niggemeiers Artikel letztlich:
Er intertesssiert sich genau dann für das Thema, wenn es ihm politisch nutzt, ansonsten nicht.
Auch da setzt Obama eher auf Worten als auf Taten:
„Trotz langer Skepsis hatten sie [Schwule und Lesben] sich bei der Wahl fast geschlossen auf Obamas Seite geschlagen, nachdem Hillary Clinton ausgeschieden war. Im Gegenzug hatte sich Obama als ihr ‚flammender Advokat‘ empfohlen und ihnen unter anderem versprochen, die berüchtigte Pentagon-Praxis zur Aussonderung schwuler Soldaten (‚Don’t ask, don’t tell‘) aufzuheben und ihnen den Weg zum Eherecht ebnen zu helfen.“
„Doch bis heute warten Amerikas Schwule und Lesben vergeblich auf das Einhalten solcher Wahlversprechen. Während die USA an allen Fronten immer deutlicher auf eine Lockerung der schwulenfeindlichen Politik zusteuern, hat sich das Weiße Haus dazu eingeigelt. Mehr noch: In manchen Fragen hat es den Schwulen sogar neue Stolpersteine in den Weg gelegt.“
„Zwar erklärte Obama den Monat Juni jetzt per präsidialer Proklamation zum ‚Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender Pride Month‘. Konkrete Zusagen blieb er dabei aber schuldig. ‚Guter Start‘, schreibt Schwulenaktivist David Mixner dazu auf seinem Blog. Doch: ‚Worte sind kein Ersatz für Taten.‘ Mit seiner Zurückhaltung läuft Obama dem nationalen Trend entgegen: Der Kampf um die Gleichstellung von Homosexuellen hat sich längst zum ‚fast unausweichlichem Marsch‘ aufgeheizt, wie Ex-Gouverneur Jim McGreevey – der sich 2004 outete und zurücktrat – jetzt im Interview mit dem ‚New York Times Magazine‘ sagte.“
„So wird die Homo-Ehe mittlerweile in sechs Bundesstaaten anerkannt. Das Referendum von Kalifornien gilt bei den meisten Aktivisten dabei als nur vorübergehendes Straucheln.“
„Wolfson vergleicht die Situation mit den sechziger Jahren, als die Schwarzenbewegung stagnierte und erst dank des Engagements von Präsident Lyndon B. Johnson zum Durchbruch kam. Den Homosexuellen fehle es an einer ‚überragenden Figur‘, wie sie Obama sein könnte. Doch der beschränkt seine Referenzen bisher auf lahme Schwulenwitze.“
„Derweil protestierte draußen auf der anderen Straßenseite eine laute Gruppe unter Beteiligung von Dan Choi, eines Arabisch sprechenden Linguisten, den die Armee wegen seiner Homosexualität gerade gefeuert hatte. Welche Ironie: Das Militär entlässt einen Mann, von dessen Qualifikation es ohnehin viel zu wenige hat. ‚Don’t ask, don’t tell‘ wird heute denn auch von fast 70 Prozent der Amerikaner abgelehnt, und in einer Gallup-Umfrage hatten jetzt selbst 58 Prozent der Konservativen nichts gegen schwule Soldaten einzuwenden.“
„Selbst Ex-Vizepräsident Dick Cheney, dessen Tochter Mary lesbisch ist, hat nichts gegen die Homo-Ehe und sagt das auch öffentlich – womit er progressiver agiert als Obama.“
„‚Er ist ein Feigling‘, schimpfte der frühere Armee-Infanterist James Pietrangelo in einem Interview mit ‚Time‘ über Obama. Es war Pietrangelos Einspruch gegen seine eigene Entlassung gewesen, den der Oberste US-Gerichtshof diese Woche ablehnte. ‚Wenn Millionen Schwarze Zweite-Klasse-Bürger wären, dann hätte er sofort gehandelt.'“
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,629830,00.html
Aber das kann natürlich alles gar nicht sein. Obama ist ein durch und durch integrer, idealistischer und mutiger Politiker. Punkt. Aus. Ende.
Wenn Obama nun wenigstens bei der besagten Video-Kampagne mitmacht, dann ist das nicht Zeichen eines besonderen Mutes, wie manche hier behaupten, im Gegenteil: Angesichts der Tatsache, daß die Mehrheit selbst die konservativen Kreise der Bevölkerung proggressiver ist als er, hätte es ihm politisch geschadet, wenn er nicht mal ein paar wohlfeile Worte gefunden hätte. Worte, die eh nicht viel bewirken und für die ihn selbst ein Hardliner kaum kritisieren dürfte. Selbst wer gegen die Schwulen-Ehe ist, kann es kaum gutheißen, wenn homosexuelle Jugendliche gemobbt werden; daß er sich hiergegen wendet wird kaum jemand ihm vorwerfen. Hätte er sich geweigert, dann schon. Und das weiß Obama natürlich auch.
* Zum teilweise unverantwortlichen und populistischen Gebrauch der Rhetorik, bei der Sachlichkeit und Wahrheit dem Gefühl und dem Populismus geopfert werden, siehe hier:
http://zettelsraum.blogspot.com/2008/02/obamania-ein-populist-auf-dem-weg-zur.html
Die Ironie an Ihrem Einwurf, ich wüsste nicht, was Sie denn so überhaupt für eine Einstellung haben, entgeht Ihnen irgendwie vollkommen?
(Tipp: versuchen Sie mal in Ihren Beiträge drei Sätze weit zu kommen, ohne „Obama Jubler“ oder Ähnliches zu lesen)
So oder so denken Sie insgesamt nicht wirklich weit. Seit zwei Tagen schmunzle ich regelmäßig über die Forderung, die Vorgängerregierung bitte doch allesamt anzuklagen. Vielleicht kommen Sie ja irgendwann drauf, wo da das Problem liegt.
Ich würd Ihnen wirklich vorschlagen, sich irgendwann mal eigene Gedanken zu machen zu den Dingen, die Sie ansprechen. Mir kommt das alles irgendwie vor als ob Sie nur Thesen nachplappern.
„Seit zwei Tagen schmunzle ich regelmäßig über die Forderung, die Vorgängerregierung bitte doch allesamt anzuklagen. Vielleicht kommen Sie ja irgendwann drauf, wo da das Problem liegt.“
Wie Sie vielleicht zur Kenntnis nehmen mögen, habe ich diesen Punkt in meinem letzten Beitrag nicht einmal mehr angeschnitten. Und natürlich gibt es da Probleme. Überall, wo Obama das Gute nicht umsetzt, steht er unter enormen Sachzwängen und politischem Durck. Anders kann es ja gar nicht sein.
Siehe meinen letzten Beitrag zu seiner mutigen Homosexuellen-Politik.
Ja wenn ich DIESE Maßstäbe anwende, dann kann ich wirklich nahezu jeden Politiker zum Helden machen, dwenn er nur ein gewisses abstraktes WOhlwollen erkennen läßt. Ich kann dann von jedem sagen, daß er nur das Beste will und enorm couragiert ist, aber leider aufgrund äußerer Einflüsse eben nicht ganz so perfekt und segensreich wirken kann, wie er eigentlich will und es daher leider bei hehren Worten belassen muß.
„Ich würd Ihnen wirklich vorschlagen, sich irgendwann mal eigene Gedanken zu machen zu den Dingen, die Sie ansprechen. Mir kommt das alles irgendwie vor als ob Sie nur Thesen nachplappern.“
Weil ich andere Meinung habe als Sie, habe ich keine eigenen Gedanken?
Oder wie kommen Sie zu diesem Vorwurf
Wer argumentiert hier denn ìnhaltlich und sucht und findet Belege für seine Aussagen, und wer beschränkt sich hier „argumentativ“ darauf, auf einen fehlerhaften Satz aufmerksam zu machen und zu unterstellen, der andere wolle eh nur „nöhlen“? (By the way, ich weiß nicht, welche Ironie mir genau entgangen sein soll, aber das ist für mich eh nur ein Randthema, das wenig zur Sache tut.)
Was müßte Obama denn eigntlich überhaupt(!) tun oder lassen, damit Sie Handlungsweisen von ihm als verfehlt und seine Haltung als oftmals erschreckend opportunistisch einschätzen würden?
Die Aufgabe von Politikern ist es, solchen Aktionen politische Legitimation zu verschaffen. Nicht mehr und nicht weniger.